Das Scalable Capital Depot Wie gut ist der Free Broker von Scalable?

Finanztip-Expertin für Bank und Börse
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Smartbroker+: 100 Euro + ETF im Wert von ca. 13 Euro
Comdirect: 50 Euro+ 3 Jahre kostenlose Depotführung
Consorsbank: 50 Euro Neukundenprämie
Inhalt
Der schwarze Hintergrund der App und der Homepage von Scalable Capital ist ziemlich markant. Das günstige Depot bietet mehrere Handelsplätze, niedrige Gebühren und eine breite Palette an Sparplänen und sonstigen Wertpapieren.
Online-Wertpapierdepot
Scalable Capital bietet zwei Depotmodelle an – den Free Broker und den Prime+ Broker. Der Free Broker gehört zu den Finanztip-Empfehlungen für ein sehr günstiges Wertpapierdepot.
Im Depotmodell Free Broker führt Scalable alle Sparpläne ohne Kaufgebühr aus. Einzelkäufe abseits eines Sparplans kosten bei Scalable Broker im Free Broker-Modell pauschal 0,99 Euro, wenn Du sie über den Handelsplatz Gettex abwickelst. ETFs der Marken iShares, Xtrackers und Invesco kannst Du komplett ohne Kaufgebühr erwerben. Bedingung dafür ist aber eine Mindestanlagesumme von 250 Euro pro Order. Außerdem erhältst Du Zinsen auf Guthaben auf Deinem Verrechnungskonto bis 50.000 Euro. Aktuell sind es 2,5 Prozent pro Jahr.
Beim Prime+ Broker werden alle Orders und Sparpläne ohne Kaufgebühren ausgeführt, allerdings kostet die Depotführung in diesem Modell 4,99 Euro pro Monat. Einzelorders sind ab 250 Euro kostenlos. Für eine Order unter 250 Euro zahlen Prime+ Broker-Nutzende 99 Cent. Auch hier wird Dein nicht investiertes Guthaben mit 2,5 Prozent pro Jahr verzinst – allerdings für Summen bis 500.000 Euro.
Die Finanztip-Empfehlung bezieht sich aber nur auf das Angebot Free Broker.
Free Broker | Prime+ Broker | |
---|---|---|
Preis | 0 Euro | 4,99 Euro/Monat |
Kondition | 2,5 Prozent pro Jahr (auf bis zu 50.000 Euro) | 2,5 Prozent pro Jahr (auf bis zu 500.000 Euro) |
Zinsen | keine | 2,6 Prozent pro Jahr |
Sparplan | keine Gebühr | keine Gebühr |
Ordergebühr unter 250 Euro | 0,99 Euro | 0,99 Euro |
Ordergebühr ab 250 Euro | 0,99 Euro | 0 Euro |
Ordergebühren bei Xetra | 3,99 Euro pro Trade | 3,99 pro Trade |
Portfolioanalyse | eingeschränkt | enthalten |
Preisalarm | für 3 Wertpapiere | unbegrenzt |
Quelle: Scalable Capital (Stand: Februar 2025)
Ein neues Depot ist sehr schnell und einfach eröffnet. Auf der Homepage von Scalable tippst Du Deine Mailadresse ein und bekommst nach ein paar Augenblicken einen Bestätigungslink. Willst Du langfristig sparen, solltest Du darauf achten, das Preismodell „Free Broker“ zu wählen. Die Variante „Prime Broker+“ ist dagegen eine Art Flatrate-Abonnement, das monatliche Fixkosten verursacht.
Dann gibst Du persönliche Daten an, darunter Name, Anschrift und Kontoverbindung. Du musst mindestens einen Euro als Ersteinzahlung vormerken, die dann auf Dein neues Verrechnungskonto übertragen wird. Dieses gehört automatisch zum Depot dazu. Hier landet das Geld, bevor Du davon Wertpapiere kaufen kannst, und es kommt ebenfalls hierhin, nachdem Du diese irgendwann später verkaufst.
Um Deine Identität zu prüfen, machst Du einen kurzen Videoident-Anruf, gehst für das Postident-Verfahren in eine Postfiliale oder nutzt die Online-Funktion Deines Personalausweises. Nach ein paar Tagen bekommst Du die Bestätigung, dass das Depot einsatzbereit ist.
Während Verrechnungskonto und Fondsanteile von Scalable-Kunden zuvor bei der Baader Bank in München lagen, werden Depots bald über eine eigene Plattform geführt. Einige Kunden und Kundinnen haben bereits zusätzlich Zugriff auf ihr neues Depot, das bei Scalable geführt wird. Das betrifft aber noch nicht alle Bestandskunden, da der Umzug nach für nach stattfindet. Ende 2025 sollen alle Depots bei der Baader Bank mitsamt Guthaben, Sparplänen und Bruchstücken in Scalable-Depots überführt sein. Die alten Depots bei der Baader Bank sollen nach Angaben des Anbieters dann geschlossen werden.
Am 10. Dezember 2024 hat Scalable Capital verkündet, die Depots neuer Kunden und Kundinnen ab sofort auf einer eigenen Plattform zu führen. Bisher wurden sie über die Baader Bank geführt. Wer bereits Kunde oder Kundin von Scalable ist und den neuen Bedingungen nach dem Login zugestimmt hat, soll in wenigen Wochen zusätzlich das neue Scalable Depot mit den neuen Angeboten erhalten. „Sie behalten Zugriff auf alle bisherigen Daten und Transaktionen“, heißt es von Scalable. Wer den neuen Bedingungen nicht zugestimmt hat, hat bis Ende 2025 weiterhin Zugriff auf das bestehende Depot bei der Baader Bank. „Im vierten Quartal 2025 werden wir die Wertpapiere unserer Kundinnen und Kunden auf ihr Scalable-Depot übertragen. Dies geschieht in Abstimmung mit der Baader Bank“, bestätigt eine Sprecherin des Neobrokers.
Es kann also sein, dass Dir in Deiner Scalable App zwei Depots angezeigt werden: Eins bei der Baader Bank, in dem Du Deine zuvor gekauften Wertpapiere und Dein Guthaben findest und ein Depot bei Scalable Capital. Unter dem Menüpunkt „Account“ kannst Du zwischen beiden Depots wechseln. Spätestens Ende 2025 sollen alle Kunden nur ein Depot haben, das von Scalable geführt wird.
Die Guthaben auf Verrechnungskonten liegen zum Teil bei der Partnerbank Deutsche Bank. Zum Teil investiert Scalable die Kundeneinlagen aber auch in Geldmarktfonds von J.P. Morgan Asset Management, DWS und BlackRock. Das macht das Parken von Geld auf dem Verrechnungskonto ein bisschen unsicherer als vorher. Warum, liest Du im Abschnitt „Zahlt Scalable Capital Zinsen?“.
Es gibt auch die Option, einen automatisierten Vermögensverwalter zu nutzen. „Wealth“ heißt der Robo-Advisor, ein digitaler Anlagehelfer. Das ist ein Überbleibsel des anfänglichen Geschäftsmodells von Scalable. Seit Juni 2024 hat das Unternehmen diese Dienste allerdings umgestellt. Trotzdem beziehen sich manche Tests im Internet auf die alte Version dieses Robo-Advisors und schildern Performance beziehungsweise Rendite.
Wie andere deutsche Depotanbieter führt auch Scalable Capital automatisch die Steuern auf Kapitalerträge ab – das sind insbesondere die regelmäßigen Ausschüttungen beziehungsweise Dividenden, wenn Du Einzelaktien oder einen ausschüttenden ETF hast, oder realisierte Kursgewinne, wenn Du ein Wertpapier zu einem höheren Kurs verkaufst.
Du kannst Deinen Freistellungsauftrag im Menüpunkt „Account“ und dann bei „Kontodetails“ einrichten. Scalable führt andernfalls die Steuern in voller Höhe ans Finanzamt ab. Wenn Du den Freistellungsauftrag erst im laufenden Jahr einreichst, erstattet Scalable Capital Dir gegebenenfalls bereits gezahlte Steuern. Im selben Menüpunkt siehst Du, welche Steuern Du im laufenden Jahr schon gezahlt hast.
Wenn Du ETF-Anteile oder andere Wertpapiere aus einem bestehenden Depot eines anderen Anbieters zu Scalable Capital übertragen möchtest, kannst Du das ganz einfach aus der App oder von der Website aus beauftragen.
Der Transfer von einem deutschen Depot ist kostenlos, aus ausländischen Depots kann nichts zu Scalable übertragen werden. Im alten Depot dürfen keine Bruchstücke und keine offenen Orders mehr sein, Du solltest auch die Sparpläne dort stoppen. Da der Übertrag mehrere Wochen dauern kann, solltest Du keine Wertpapiere übertragen, die Du kurzfristig verkaufen möchtest. Mehr dazu, wie ein solcher Transfer abläuft, liest Du in unserem Ratgeber zum Depotwechsel.
Auf Geld, das auf dem Verrechnungskonto liegt, zahlt Scalable Guthabenzinsen. Das hat der Neobroker am 10. Dezember angekündigt. Der Zinssatz von 2,5 Prozent pro Jahr gilt für alle Kunden und Kundinnen. Die Zinsen werden einmal pro Quartal gezahlt. Free-Broker-Nutzende bekommen den Zinssatz auf Guthaben bis 50.000 Euro, wer Prime+ nutzt auf Guthaben bis 500.000 Euro. Allerdings sind nur Summen bis 100.000 Euro pro Person und Bank über die gesetzliche deutsche Einlagensicherung geschützt.
Das Geld auf den Verrechnungskonten wird bei Partnerbanken und bei Geldmarktfonds verwahrt. Partnerbank ist die Deutsche Bank. Scalable investiert einen Teil der Kundeneinlagen aber auch in Geldmarktfonds von J.P. Morgan Asset Management, DWS und BlackRock. Das macht das Parken von Geld auf dem Verrechnungskonto etwas unsicherer als vorher.
Denn während Geld, das bei der Deutschen Bank liegt, von der europäischen Einlagensicherung bis 100.000 Euro pro Bank und Person geschützt ist, gilt das nicht für Guthaben, das im Hintergrund in Geldmarktfonds investiert wird. Hier greifen zwar andere gesetzliche Sicherheitsmechanismen, aber sicherer liegt Dein Geld auf einem normalen Tagesgeldkonto. Achte also darauf, auf dem Verrechnungskonto bei Scalable keine besonders hohen Summen zu lagern.
Bevor Du ein Wertpapier kaufen kannst, musst Du auf Dein Verrechnungskonto bei Scalable Geld einzahlen, am einfachsten per Überweisung von Deinem Girokonto. Über die Suchfunktion in der App oder auf der Website gibst Du den Namen – oder noch besser: die ISIN-Kennnummer – des gewünschten Wertpapiers ein. Vergleiche sicherheitshalber, ob Du das korrekte Papier erwischt hast, zum Beispiel bei unseren ETF-Empfehlungen.
Bei der Grafik mit der aktuellen Kursentwicklung findest Du die Schaltflächen „Kaufen“ und „Verkaufen“. Die Möglichkeit zu verkaufen ist nur aktiviert, wenn Du schon das konkrete Wertpapier besitzt.
Quelle: Scalable Capital (Stand: 13. August 2024)
Bei Scalable Capital hast Du drei Börsenplätze zur Auswahl: Börse München (Gettex), Deutsche Börse (Xetra) oder die European Investor Exchange (EIX). Du wählst einen aus, indem Du in die obere Zeile klickst.
Dazu solltest Du wissen:
Um zu kaufen, gibst Du entweder den ungefähren Betrag in Euro an, den Du ausgeben möchtest. „Ungefähr“ deshalb, weil sich die Preise von ETF-Anteilen und anderen Wertpapieren ständig leicht ändern und Scalable Capital die Kaufsumme nur anhand des letzten vorliegenden Kurses schätzen kann. Du kannst auch direkt eine Stückzahl eingeben, beispielsweise fünf. Die dargestellte maximale Stückzahl ergibt sich aus dem Guthaben auf Deinem Verrechnungskonto. Bei einer Einzelorder kannst Du nur ganze Stücke kaufen, aber nicht beispielsweise 1,4 Anteile.
Quelle: Scalable Capital (Stand: 13. August 2024)
Wie bei anderen Brokern auch empfehlen wir dringend, dass Du ein Limit für Deine Order festlegst, also einen Höchstpreis, den Du zu zahlen bereit bist. Das geht bei der Option „Limit hinzufügen“. Vorsicht: Es gibt auch die Option „Stop hinzufügen“, diese würde einen Mindestpreis für einen Kauf festlegen.
Limit-Beispiel: Der aktuelle Kurs liegt bei 66,90 Euro. Wenn Du als Limitpreis 70,10 Euro einstellst und fünf Stück des Wertpapiers orderst, würdest Du höchstens für einen Wert von 350,50 Euro kaufen. Sollte der Kurs noch während des Ordervorgangs auf 70,20 Euro steigen, findet so lange kein Kauf statt, bis es wieder ein Angebot für höchstens 70,10 Euro gibt, die Order abläuft oder gelöscht wird. Setzt Du kein Limit, sondern klickst direkt auf „Kaufen“, könnte auch eine Transaktion zu höheren Preisen zustande kommen. Scalable stellt allerdings standardmäßig ein Limit ein, das fünf Prozent über dem letzten Kaufangebot, dem sogenannten Briefkurs, liegt.
Das Festlegen eines Limits ist kostenlos. Es gilt 360 Tage lang.
Leistung | Gebühr |
---|---|
Monatsgebühr | 0 Euro |
Gettex oder EIX Einzelkauf ETF oder Aktie Prime-ETF über 250 Euro Standardgebühr1 |
0 Euro |
Xetra Einzelkauf ETF oder Aktie | 3,99 Euro + 0,01 Prozent2 |
Sparplanrate | 0 Euro |
Instant-Einzahlung aufs Verrechnungskonto | 0,99 Prozent3 |
Quelle: Scalable Capital (Stand: Dezember 2024)
Monatsgebühr | 4,99 Euro |
Gettex und EIX Einzelkauf ETF oder Aktie Wertpapiere über 250 Euro Wertpapiere unter 250 Euro |
0 Euro |
Xetra Einzelkauf ETF oder Aktie | 3,99 Euro + 0,01 Prozent2 |
Sparplanrate | 0 Euro |
Instant-Einzahlung aufs Verrechnungskonto | 0,69 Prozent3 |
Dies ist nur ein Ausschnitt, für die komplette Liste siehe Website Scalable Capital.
1 Standardgebühr bei Gettex und EIX für Prime-ETFs mit Orderwert unter 250 Euro, andere ETFs, Einzelaktien, Fonds.
2 Die Handelsplatzgebühr beträgt 0,01 Prozent, allerdings mindestens 1,50 Euro.
3 Instant-Einzahlgebühr für sofortige Wertstellung von Guthaben. Maximal 49,50 Euro (Free Broker) oder 34,50 Euro (Prime Broker).
Quelle: Scalable Capital (Stand: Dezember 2024)
Du kannst über Scalable Capital auch Derivate handeln, nach Unternehmensangaben rund 375.000 Titel. Das sind Optionsscheine, Knock-out-Scheine und Faktorzertifikate auf Indizes, Einzelaktien, Rohstoffe oder Währungen. Der Wert eines Derivats leitet sich von seinem Basiswert ab. Meist sind diese Finanzprodukte komplex und arbeiten mit Hebelwirkung – Kursgewinne, aber auch Kursverluste schlagen heftiger zu Buche. Diese hochriskanten Finanzwetten solltest Du nur eingehen, wenn Du Dich ausgiebig damit beschäftigt hast.
Du kannst über Scalable Capital am Handelsplatz Gettex, der Börse München, sowie an der European Investor Exchange (EIX) montags bis freitags zwischen 8 Uhr und 22 Uhr Aktien und ETFs handeln. Wir raten aber vom Handel in den Morgen- und Abendstunden ab. Wähle am besten die Uhrzeit zwischen 9 Uhr und 17:30 Uhr.
Hintergrund: In dieser Kernzeit ist zugleich auch die deutsche Leitbörse Xetra geöffnet. Das sorgt für vorteilhaftere Kurse, weil dann insgesamt mehr Anleger an der Börse mitmischen. Außerhalb der Xetra-Zeiten können ungünstigere Preise auftauchen.
Finanztip empfiehlt Dir außerdem, bei jedem Kauf oder Verkauf einen Limitpreis anzugeben, damit Du nicht von einem ungünstigen Kurs überrascht wirst.
Wenn Du regelmäßig eine bestimmte Summe in einen ETF stecken möchtest, kannst Du mit Scalable Capital auch einen Sparplan einrichten. Sparpläne werden nicht zu allen Wertpapieren angeboten, die über die App handelbar sind, aber für rund 2.500 ETFs und auch für rund 7.800 Einzelaktien. Alle unsere ETF-Empfehlungen sind bei Scalable ohne Kaufgebühr besparbar (Stand: August 2024).
Nachdem Du den gewünschten ETF über die Suche gefunden hast, erscheint bei sparplanfähigen ETFs die Option „Sparplan“ unterhalb der Buttons „Kaufen“/„Verkaufen“. Alle Daten, die im nächsten Bild angezeigt werden, kannst Du anpassen:
Als Zahlungsart kannst Du entweder einstellen, dass die regelmäßigen Raten des Sparplans per Lastschrift vom Girokonto bei Deiner Hausbank eingezogen werden – oder dass der Scalable Broker den Betrag vom Guthaben des Verrechnungskontos nimmt.
Ein ETF-Sparplan bei Scalable Capital muss mindestens einen Euro pro Rate umfassen. Der Kauf findet automatisch jeweils zum vereinbarten Termin statt – und zwar über den Handelsplatz Gettex. Scalable wählt allerdings den Zeitpunkt des Kaufs während der Öffnungszeiten der Referenzbörse selbst aus. Du kannst eingerichtete Sparpläne bei Bedarf ändern oder löschen.
Quelle: Scalable Capital (Stand: 13. August 2024)
Nach der Umstellung, die Scalable im Dezember 2024 für alle Kundinnen und Kunden angekündigt hat, sollen bald alle Depots von Scalable selbst geführt werden. Die Guthaben auf den Verrechnungskonten werden bei Partnerbanken und bei Geldmarktfonds verwahrt. Zuvor wurden das Verrechnungskonto Deines Depots bei Scalable Capital als auch das Depot von der Baader Bank geführt.
Die Deutsche Bank fungiert künftig als Partnerbank von Scalable. Sie ist Mitglied des gesetzlichen Einlagensicherungsfonds der deutschen Privatbanken. Damit ist das Guthaben, was dort liegt bis 100.000 Euro im Fall einer Bankpleite gesichert. Zusätzlich sichert der freiwillige deutsche Einlagensicherungsfonds Guthaben bis mindestens 750.000 Euro ab.
Allerdings parkt Scalable nicht die kompletten Guthaben der Kunden auf Bankkonten. Ein Teil wird im Hintergrund in Geldmarktfonds investiert. Laut Scalable soll es sich dabei um „qualifizierte Geldmarktfonds“ von J.P. Morgan Asset Management, DWS und BlackRock handeln. Trotzdem ist Dein Geld weniger gut gesichert, als auf einem Bankkonto. Wirklich sicher und ohne Risiko legst Du Deinen Notgroschen oder Sicherheitsbaustein besser auf einem normalen Tagesgeldkonto an.
Als Kunde oder Kundin von Scalable kannst Du auf dem Kontoauszug oder in Kürze im Web und in der App sehen, wo Dein Guthaben auf dem Verrechnungskonto gelagert wird.
Dazu ein vereinfachtes Beispiel: Du hast 50.000 Euro auf Deinem Verrechnungskonto bei Scalable. Wir nehmen zur Vereinfachung an, dass diese komplett in einem Geldmarktfonds landen. Du veränderst den Kontostand über ein Jahr nicht. Das Guthaben auf Deinem Konto beträgt nach einem Jahr bei 3 Prozent also 51.500 Euro. Der Geldmarktfonds hat in dem einem Jahr hingegen nur um drei Prozent zugelegt. Seine Anteile sind also 51.375 Euro Wert. Geht Scalable Capital nun pleite, bekommst Du die Anteile am Geldmarktfonds. Sie sind also 125 Euro weniger Wert.
Geldmarktfonds sind sehr risikoarme Fonds. In einer normalen Marktsituation wäre die Differenz zwischen den Fondsanteilen und Deinem Guthaben also vermutlich nicht sehr groß. Hat der Fonds Probleme – zum Beispiel in einer gravierenden Krise – kann die Differenz auch deutlich größer sein als in unserem Beispiel. Als Hintergrundinvestment für ein Bankkonto finden wir einen solchen Geldmarktfonds daher unpassend. Möchtest Du in den Geldmarkt investieren, empfehlen wir Dir stattdessen, Dein Geld direkt in einen Geldmarkt-ETF zu stecken.
Die ETF-Anteile oder Aktien, die Du über Scalable – oder einen beliebigen anderen Broker – gekauft hast, sind ebenfalls nicht über die Einlagensicherung geschützt. Schließlich kann sich ihr Wert ständig im Börsenhandel ändern und theoretisch auf Null fallen, aber auch extrem ansteigen. Wertpapiere sind juristisch Sondervermögen, fallen also bei einer Zahlungsunfähigkeit nicht in die Insolvenzmasse. Scalable Capital verwahrt Deine Wertpapiere in den üblichen Lagerstätten für Wertpapiere in Deinem Namen.
Falls Scalable wegen einer Insolvenz Deine Wertpapiere nicht herausgeben könnte, würde die Anlegerentschädigung nach europäischem Recht greifen. Hier sind – wie bei anderen Brokern – 20.000 Euro pro Anlegenden geschützt, maximal 90 Prozent der Verbindlichkeiten aus Wertpapiergeschäften.
Im Oktober 2020 informierte Scalable Capital darüber, dass Unbefugte bei einem Cyberangriff auf Daten von rund 33.000 Kundinnen und Kunden im In- und Ausland zugegriffen haben. Angelegtes Geld beim Robo-Advisor oder beim Broker sei nicht in Gefahr, es gab aber Erpressungsversuche mit erbeuteten Informationen. Im Dezember 2021 sprach das Landgericht München I einem früheren Kunden Schadenersatz zu, das Urteil ist mittlerweile rechtskräftig (Az. 31 O 16606/20). Weitere Verfahren laufen noch.
Scalable Capital wie auch einige andere Anbietende von günstigen Depots berechnen Dir nur eine symbolische oder gar keine Gebühr, wenn Du Aktien oder ETFs kaufst. Sie haben Verträge mit kleineren Börsenplätzen wie Gettex oder Lang & Schwarz, die an die Regionalbörsen in München beziehungsweise Hamburg angedockt sind. Statt vom Anlegenden bekommen die Broker für ihre Dienste Geld von diesen Börsenplätzen, an die sie Deine Orders weiterleiten. Du bezahlst je nach Preismodell etwa null oder einen Euro – und weitere, sagen wir, drei Euro zahlt der Börsenplatz an den Broker. Das ist soweit in Ordnung und wird jeweils im Kleingedruckten der Abrechnung aufgelistet.
Die Wertpapiere an sich sind die gleichen, egal an welcher Börse Du sie kaufst. Die Preise können abweichen, aber ein kurzer Blick zur Uhr hilft Dir, günstig einzukaufen. Auch die kleineren Handelsplätze müssen sicherstellen, dass stets mindestens so gute Kauf- und Verkaufspreise für Wertpapiere gelten wie an einer anerkannten Referenzbörse – in dem Falle die elektronische Handelsplattform Xetra in Frankfurt. Wenn aber Xetra geschlossen ist, fällt dieses Korrektiv weg.
Wir raten Dir deshalb, immer nur zu den Öffnungszeiten von Xetra zu handeln. Das ist wochentags zwischen 9 und 17:30 Uhr, auch wenn Du theoretisch großzügigere Öffnungszeiten nutzen könntest. Außerdem solltest du vor jedem Kauf ein Preislimit dafür einzustellen. Wer während der Xetra-Öffnungszeiten einen zu hohen Preis bekommt, kann sich an das Aufsichtsboard der Börse wenden.
Wir haben bei unserem Depotvergleich 2023/24 elf empfehlenswerte Anbieter ermittelt. Alle sind für einen kostengünstigen Vermögensaufbau geeignet, unterscheiden sich aber in den Details. Einen Überblick bietet Dir unsere Vergleichstabelle. Hier kannst Du den Broker von Scalable Capital mit anderen Depotangeboten vergleichen.
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