Das Scalable Capital Depot Scalables Free Broker im Test

Timo Halbe
Timo Halbe
Finanztip-Experte für Bank und Börse

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Wertpapierdepot bei Scalable Capital ist sehr kostengünstig. Finanztip empfiehlt für langfristiges Aktiensparen das Preismodell Free Broker.
  • Alle ETF-Sparpläne sind ohne Kaufgebühren. Ein Einzelkauf kostet pauschal 99 Cent. 
  • Scalable Capital nutzt den Börsenplatz Gettex. Gegen Aufpreis kannst Du auch über die größte deutsche Börse Xetra in Frankfurt handeln.
  • Geld auf dem Verrechnungskonto im Free Broker wird – wie bei den meisten anderen Depots – nicht verzinst. Außer Du nutzt die Bezahlversion Scalable „Prime+“-Broker: Dort gibt es 2,6 Prozent Jahreszinsen, aber auch eine Monatsgebühr von 4,99 Euro.

So gehst Du vor

  • Wenn es Dir vor allem um sehr günstige Gebühren geht, gehört der Free Broker von Scalable Capital zu den empfehlenswerten Angeboten.

Diese Neukundenprämien gibt es aktuell bei unseren Depot-Empfehlungen: 
· 1822direkt: bis zu 500 € für Depotumzug
· Consorsbank: 200 € für Depotumzug
· Traders Place: 100 €

Der schwarze Hintergrund der App und der Homepage von Scalable Capital ist ziemlich markant. Das günstige Depot bietet mit Gettex und Xetra zwei Handelsplätze, niedrige Gebühren und eine breite Palette an Sparplänen und sonstigen Wertpapieren. Von Scalable gibt es auch einen Robo-Advisor für die Vermögensverwaltung – damit hat der hier vorgestellte Broker aber nichts zu tun.

Logo Scalable Capital
Scalable Capital (Free Broker)
Online-Wertpapierdepot
  • niedrige Gebühren: Orders für 0,99 Euro (über den Handelsplatz Gettex)
  • alle Sparpläne ohne Kaufgebühr
  • rund 750 ETFs dauerhaft ohne Kaufgebühr für Einzelkäufe
  • Konto und Wertpapierverwahrung liegen bei der Baader Bank
  • auch Handel über Xetra möglich (ab 5,49 Euro)
  • berücksichtigt Ordergebühren nicht beim automatischem Steuerabzug

Neuerungen für Kunden von Scalable Capital

Am 10. Dezember 2024 hat Scalable Capital verkündet, die Depots neuer Kunden und Kundinnen ab sofort auf einer eigenen Plattform zu führen. Auch die Depots von Bestandskonten, die bei der Baader Bank geführt werden, will Scalable 2025 auf die eigene Plattform umziehen.

Gleichzeitig verkündete Scalable, dass künftig auch Nutzende des Free Brokers auf die Guthaben auf Verrechnungskonten variable Zinsen (aktuell 3,25 Prozent) bekommen sollen. Diese Einlagen sollen künftig bei Partnerbanken und bei Geldmarktfonds verwahrt werden. Das verringert die Sicherheit der Einlagen, denn Geld, das in Geldmarktfonds angelegt ist, unterliegt nicht der gesetzlichen Einlagensicherung.

Wie gut ist der Scalable Capital Broker?

Scalable Capital bietet zwei Depotmodelle an – den Free Broker und den Prime+ Broker. Der Free Broker gehört zu den Finanztip-Empfehlungen für ein sehr günstiges Wertpapierdepot. Bis August 2024 gab es ein drittes Modell: den Prime Broker.

Im Depotmodell Free Broker führt Scalable alle Sparpläne ohne Kaufgebühr aus. Einzelkäufe abseits eines Sparplans kosten bei Scalable Broker im Free Broker-Modell pauschal 0,99 Euro, wenn Du sie über den Handelsplatz Gettex abwickelst. ETFs der Marken iShares, Xtrackers und Invesco kannst Du komplett ohne Kaufgebühr erwerben. Bedingung dafür ist aber eine Mindestanlagesumme von 250 Euro pro Order.

Beim Prime+ Broker werden alle Orders und Sparpläne ohne Kaufgebühren ausgeführt, allerdings kostet die Depotführung in diesem Modell 4,99 Euro pro Monat. Einzelorders sind ab 250 Euro kostenlos. Für eine Order unter 250 Euro zahlen Prime+ Broker-Nutzende 99 Cent. 

Eine weitere Besonderheit beim Prime+ Broker: Du erhältst Zinsen auf das Verrechnungskonto. Und zwar 2,6 Prozent pro Jahr. Die Finanztip-Empfehlung bezieht sich aber nur auf das Angebot Free Broker.

Unterschiede der Depotmodelle bei Scalable Capital

 

 Free BrokerPrime+ Broker
Preis0 Euro4,99 Euro/Monat
Konditionkeine feste Zahlung & jederzeit kündbarmonatliche Zahlung & jederzeit kündbar
Zinsenkeine2,6 Prozent pro Jahr
Sparplankeine Gebührkeine Gebühr
Ordergebühr unter 250 Euro0,99 Euro0,99 Euro
Ordergebühr ab 250 Euro0 Euro0 Euro
Ordergebühren bei Xetra3,99 Euro pro Trade3,99 pro Trade
Portfolioanalyseeingeschränktenthalten 
Preis­alarmfür 3 Wertpapiereunbegrenzt

Quelle: Scalable Capital (Stand: August 2024)

Wie eröffnest Du ein Depot bei Scalable Capital?

Ein neues Depot ist sehr schnell und einfach eröffnet. Auf der Homepage von Scalable tippst Du Deine Mailadresse ein und bekommst nach ein paar Augenblicken einen Bestätigungslink. Willst Du langfristig sparen, solltest Du darauf achten, das Preismodell „Free Broker“ zu wählen. Die Variante „Prime Broker+“ ist dagegen eine Art Flatrate-Abonnement, das monatliche Fixkosten verursacht.

Dann gibst Du persönliche Daten an, darunter Name, Anschrift und Kontoverbindung. Du musst mindestens 1 Euro als Ersteinzahlung vormerken, die dann auf Dein neues Verrechnungskonto übertragen wird. Dieses gehört automatisch zum Depot dazu. Hier landet das Geld, bevor Du davon Wertpapiere kaufen kannst, und es kommt ebenfalls hierhin, nachdem Du diese irgendwann später verkaufst.

Um Deine Identität zu prüfen, machst Du einen kurzen Videoident-Anruf, gehst für das Postident-Verfahren in eine Postfiliale oder nutzt die Online-Funktion Deines Personalausweises. Nach ein paar Tagen bekommst Du die Bestätigung, dass das Depot einsatzbereit ist.

Scalable Capital ist selbst keine Bank, sondern tritt als Vermittler auf. Verrechnungskonto und Fondsanteile liegen bei der Baader Bank in München. Du findest deshalb in vielen Vertragsunterlagen Bezüge auf die Baader Bank. Für Dich als Kunde oder Kundin ist aber das Preisverzeichnis von Scalable relevant.

Es gibt auch die Option, einen automatisierten Vermögensverwalter zu nutzen. „Wealth“ heißt der Robo-Advisor, ein digitaler Anlagehelfer. Das ist ein Überbleibsel des anfänglichen Geschäftsmodells von Scalable. Seit Juni 2024 hat das Unternehmen diese Dienste allerdings umgestellt. Trotzdem beziehen sich manche Tests im Internet auf die alte Version dieses Robo-Advisors und schildern Performance beziehungsweise Rendite.

Der Broker von Scalable Capital und Steuern

Wie andere deutsche Depotanbieter führt auch Scalable Capital automatisch die Steuern auf Kapitalerträge ab – das sind insbesondere die regelmäßigen Ausschüttungen beziehungsweise Dividenden, wenn Du Einzelaktien oder einen ausschüttenden ETF hast, oder realisierte Kursgewinne, wenn Du ein Wertpapier zu einem höheren Kurs verkaufst.

Du kannst Deinen Freistellungsauftrag im Menüpunkt „Profil“ und dann bei „Steuern“ einrichten. Scalable führt andernfalls die Steuern in voller Höhe ans Finanzamt ab. Wenn Du den Freistellungsauftrag erst im laufenden Jahr einreichst, erstattet Scalable Capital Dir gegebenenfalls bereits gezahlte Steuern. Im selben Menüpunkt siehst Du, welche Steuern Du im laufenden Jahr schon gezahlt hast.

Depotübertrag zu Scalable Capital 

Wenn Du ETF-Anteile oder andere Wertpapiere aus einem bestehenden Depot eines anderen Anbieters zu Scalable Capital übertragen möchtest, kannst Du das ganz einfach aus der App oder von der Website aus beauftragen. 

Der Transfer von einem deutschen Depot ist kostenlos, aus ausländischen Depots kann nichts zu Scalable übertragen werden. Im alten Depot dürfen keine Bruchstücke und keine offenen Orders mehr sein, Du solltest auch die Sparpläne dort stoppen. Da der Übertrag mehrere Wochen dauern kann, solltest Du keine Wertpapiere übertragen, die Du kurzfristig verkaufen möchtest. Mehr dazu, wie ein solcher Transfer abläuft, liest Du in unserem Ratgeber zum Depotwechsel.

Zahlt Scalable Capital Zinsen?

Seit Februar 2023 zahlt Scalable Capital Guthabenzinsen für das Verrechnungskonto, aber nur im Preismodell „Prime+“. Dieses kostet 4,99 Euro im Monat. Die Zinsen werden einmal pro Quartal gezahlt und liegen derzeit bei 2,6 Prozent pro Jahr (Stand: August 2024). Scalable Capital verzinst maximal 100.000 Euro. Diese Summe ist auch pro Person über die gesetzliche deutsche Einlagensicherung geschützt. Das Verrechnungskonto liegt bei der Baader Bank.

Ob sich der monatliche Aufpreis nur für den Zins rechnerisch für Dich lohnt, wollen wir in diesem Beispiel einordnen: Zahlst Du 10.000 Euro bei Scalable Capital ein, ergeben sich nach einem Jahr rund 262 Euro Zinsen. Abzüglich der Depotgebühr (12 x 4,99 Euro) bleiben rund 203 Euro. Die aktuell besten Tagesgeldkonten im Finanztip-Vergleich liegen bei 3,8 Prozent (Stand: August 2024). Nach einem Jahr hättest Du bei diesem Zinssatz 380 Euro. Mit dem Tagesgeldkonto fährst Du also in diesem Beispiel besser. Beachte dabei, dass die Anbieter ihren Zins jederzeit kurzfristig ändern können. Das gilt auch für Scalable.

Wie handelst Du über den Broker von Scalable Capital?

Bevor Du ein Wertpapier kaufen kannst, musst Du auf Dein Verrechnungskonto bei Scalable Geld einzahlen, am einfachsten per Überweisung von Deinem Girokonto. Über die Suchfunktion in der App oder auf der Website gibst Du den Namen – oder noch besser: die ISIN-Kennnummer – des gewünschten Wertpapiers ein. Vergleiche sicherheitshalber, ob Du das korrekte Papier erwischt hast, zum Beispiel bei unseren ETF-Empfehlungen.

Bei der Grafik mit der aktuellen Kursentwicklung findest Du die Schaltflächen „Kaufen“ und „Verkaufen“. Die Möglichkeit zu verkaufen ist nur aktiviert, wenn Du schon das konkrete Wertpapier besitzt.

Quelle: Scalable Capital (Stand: 13. August 2024)

Welchen Handelsplatz bei Scalable Capital wählen?

Bei Scalable Capital hast Du zwei Börsenplätze zur Auswahl. Du wählst einen aus, indem Du in die obere Zeile klickst – dort ist „Börse München (Gettex)“ voreingestellt.

Dazu solltest Du wissen:

  • Das Produkt an sich, also der ETF-Anteil oder die Aktie, ist an allen Handelsplätzen identisch. Es ist auch nicht nötig, später die identische Börse für einen Verkauf auszuwählen.
  • Die Kaufgebühren unterscheiden sich aber. Bei Orders über Gettex/Börse München zahlst Du in der Regel eine Gebühr von 0,99 Euro. 
  • An den Handelsplätzen ist je nach Wertpapier und Uhrzeit unterschiedlich viel los. Davon kannst Du einen Eindruck bekommen, wenn Du auf Portalen wie Finanzen.net oder Onvista nachsiehst. Sehr niedrige Umsätze oder alte Daten können auf ungünstige Preise hindeuten.
  • Wir empfehlen, während der Öffnungszeiten der deutschen Leitbörse Xetra zu handeln – Montag bis Freitag, 9 Uhr bis 17:30 Uhr. Dann kannst Du bei Scalable bedenkenlos den günstigeren Handelsplatz Gettex auswählen.
  • Stell ein Limit, also eine Preisobergrenze, ein – mehr dazu liest Du im nächsten Abschnitt.

Um zu kaufen, gibst Du entweder den ungefähren Betrag in Euro an, den Du ausgeben möchtest. „Ungefähr“ deshalb, weil sich die Preise von ETF-Anteilen und anderen Wertpapieren ständig leicht ändern und Scalable Capital die Kaufsumme nur anhand des letzten vorliegenden Kurses schätzen kann. Du kannst auch direkt eine Stückzahl eingeben, beispielsweise fünf. Die dargestellte maximale Stückzahl ergibt sich aus dem Guthaben auf Deinem Verrechnungskonto. Bei einer Einzelorder kannst Du nur ganze Stücke kaufen, aber nicht beispielsweise 1,4 Anteile.

Quelle: Scalable Capital (Stand: 13. August 2024)

Wie stellst Du eine Limit Order bei Scalable Capital ein?

Wie bei anderen Brokern auch empfehlen wir dringend, dass Du ein Limit für Deine Order festlegst, also einen Höchstpreis, den Du zu zahlen bereit bist. Das geht bei der Option „Limit hinzufügen“. Vorsicht: Es gibt auch die Option „Stop hinzufügen“, diese würde einen Mindestpreis für einen Kauf festlegen.

Limit-Beispiel: Der aktuelle Kurs liegt bei 66,90 Euro. Wenn Du als Limitpreis 70,10 Euro einstellst und fünf Stück des Wertpapiers orderst, würdest Du höchstens für einen Wert von 350,50 Euro kaufen. Sollte der Kurs noch während des Ordervorgangs auf 70,20 Euro steigen, findet so lange kein Kauf statt, bis es wieder ein Angebot für höchstens 70,10 Euro gibt, die Order abläuft oder gelöscht wird. Setzt Du kein Limit, sondern klickst direkt auf „Kaufen“, könnte auch eine Transaktion zu höheren Preisen zustande kommen. Scalable stellt allerdings standardmäßig ein Limit ein, das 5 Prozent über dem letzten Kaufangebot, dem sogenannten Briefkurs, liegt. 

Das Festlegen eines Limits ist kostenlos. Es gilt 360 Tage lang.

Kosten bei Scalable Capital (Free Broker)
(Auszug aus dem Preis- und Leistungsverzeichnis)

LeistungGebühr
Monatsgebühr0 Euro
Gettex (Börse München)
Einzelkauf ETF oder Aktie
Prime-ETF über 250 Euro
Standardgebühr1

 

 

0 Euro
0,99 Euro

Xetra (Börse Frankfurt)
Einzelkauf ETF oder Aktie
 

3,99 Euro + 0,01 Prozent2

Sparplanrate0 Euro
Instant-Einzahlung aufs
Verrechnungskonto
0,99 Prozent3

Quelle: Scalable Capital (Stand: August 2024)

Kosten bei Scalable Capital (Prime + Broker) 
(Auszug aus dem Preis- und Leistungsverzeichnis)

Monatsgebühr4,99 Euro
Gettex (Börse München)
Einzelkauf ETF oder Aktie
Wertpapiere über 250 Euro
Wertpapiere unter 250 Euro

 

 

0 Euro
0,99 Euro

Xetra (Börse Frankfurt)
Einzelkauf ETF oder Aktie

3,99 Euro + 0,01 Prozent2

Sparplanrate0 Euro
Instant-Einzahlung aufs
Verrechnungskonto
0,69 Prozent3

Dies ist nur ein Ausschnitt, für die komplette Liste siehe Website Scalable Capital.
1 Standardgebühr bei Gettex für Prime-ETFs mit Orderwert unter 250 Euro, andere ETFs, Einzelaktien, Fonds.
2 Die Handelsplatzgebühr beträgt 0,01 Prozent, allerdings mindestens 1,50 Euro.
3 Instant-Einzahlgebühr für sofortige Wertstellung von Guthaben. Maximal 49,50 Euro (Free Broker) oder 34,50 Euro (Prime Broker).
Quelle: Scalable Capital (Stand: August 2024)

Du kannst über Scalable Capital auch Derivate handeln, nach Unternehmensangaben rund 375.000 Titel. Das sind Optionsscheine, Knock-out-Scheine und Faktorzertifikate auf Indizes, Einzelaktien, Rohstoffe oder Währungen. Der Wert eines Derivats leitet sich von seinem Basiswert ab. Meist sind diese Finanzprodukte komplex und arbeiten mit Hebelwirkung – Kursgewinne, aber auch Kursverluste schlagen heftiger zu Buche. Diese hochriskanten Finanzwetten solltest Du nur eingehen, wenn Du Dich ausgiebig damit beschäftigt hast.

Zu welchen Zeiten kannst Du bei Scalable Capital handeln?

Du kannst über Scalable Capital am Handelsplatz Gettex, der Börse München, montags bis freitags zwischen 8 Uhr und 22 Uhr Aktien und ETFs handeln. Wir raten aber vom Handel in den Morgen- und Abendstunden ab. Wähle am besten die Uhrzeit zwischen 9 Uhr und 17:30 Uhr.

Hintergrund: In dieser Kernzeit ist zugleich auch die deutsche Leitbörse Xetra geöffnet. Das sorgt für vorteilhaftere Kurse, weil dann insgesamt mehr Anleger an der Börse mitmischen. Außerhalb der Xetra-Zeiten können ungünstigere Preise auftauchen.

Finanztip empfiehlt Dir außerdem, bei jedem Kauf oder Verkauf einen Limitpreis anzugeben, damit Du nicht von einem ungünstigen Kurs überrascht wirst.

Wie startest Du einen Sparplan bei Scalable Capital?

Wenn Du regelmäßig eine bestimmte Summe in einen ETF stecken möchtest, kannst Du mit Scalable Capital auch einen Sparplan einrichten. Sparpläne werden nicht zu allen Wertpapieren angeboten, die über die App handelbar sind, aber für rund 2.500 ETFs und auch für rund 7.800 Einzelaktien. Alle unsere ETF-Empfehlungen sind bei Scalable ohne Kaufgebühr besparbar (Stand: August 2024).

Nachdem Du den gewünschten ETF über die Suche gefunden hast, erscheint bei sparplanfähigen ETFs die Option „Sparplan“ unterhalb der Buttons „Kaufen“/„Verkaufen“. Alle Daten, die im nächsten Bild angezeigt werden, kannst Du anpassen:

  • die Höhe der Rate, 
  • die Häufigkeit – zum Beispiel monatlich –, 
  • den gewünschten Tag und
  • auf Wunsch auch eine jährliche Steigerungsrate, um die Inflation auszugleichen. 

Als Zahlungsart kannst Du entweder einstellen, dass die regelmäßigen Raten des Sparplans per Lastschrift vom Girokonto bei Deiner Hausbank eingezogen werden – oder dass der Scalable Broker den Betrag vom Guthaben des Verrechnungskontos nimmt.

Ein ETF-Sparplan bei Scalable Capital muss mindestens 1 Euro pro Rate umfassen. Der Kauf findet automatisch jeweils zum vereinbarten Termin statt – und zwar über den Handelsplatz Gettex. Scalable wählt allerdings den Zeit­punkt des Kaufs während der Öffnungszeiten der Referenzbörse selbst aus. Du kannst eingerichtete Sparpläne bei Bedarf ändern oder löschen. 

Quelle: Scalable Capital (Stand: 13. August 2024)

Ist Scalable Capital sicher?

Sowohl das Verrechnungskonto Deines Depots bei Scalable Capital als auch das Depot selbst werden von der Baader Bank geführt. Diese ist Mitglied des gesetzlichen Einlagensicherungsfonds der deutschen Privatbanken. Damit ist Dein Guthaben auf dem Verrechnungskonto bis 100.000 Euro im Fall einer Bankpleite gesichert – also das Geld, das Du noch nicht oder nicht mehr in Wertpapiere investiert hast. Zusätzlich sichert der freiwillige deutsche Einlagensicherungsfonds Guthaben bis mindestens 750.000 Euro ab.


Die ETF-Anteile oder Aktien, die Du über Scalable beziehungsweise die Baader Bank – oder einen beliebigen anderen Broker – gekauft hast, sind hingegen nicht über die Einlagensicherung geschützt. Schließlich kann sich ihr Wert ständig im Börsenhandel ändern und theoretisch auf Null fallen, aber auch extrem ansteigen. Wertpapiere sind juristisch Sondervermögen, fallen also bei einer Zahlungsunfähigkeit nicht in die Insolvenzmasse. Scalable Capital beziehungsweise die Baader Bank verwahren Deine Wertpapiere bei den üblichen Lagerstätten für Wertpapiere in Deinem Namen.

Falls die Baader Bank Deine Wertpapiere nicht herausgeben könnte, würde die Anlegerentschädigung nach europäischem Recht greifen. Hier sind – wie bei anderen Brokern – 20.000 Euro pro Anlegendem geschützt, maximal 90 Prozent der Verbindlichkeiten aus Wertpapiergeschäften.

Im Oktober 2020 informierte Scalable Capital darüber, dass Unbefugte bei einem Cyberangriff auf Daten von rund 33.000 Kundinnen und Kunden im In- und Ausland zugegriffen haben. Angelegtes Geld beim Robo-Advisor oder beim Broker sei nicht in Gefahr, es gab aber Erpressungsversuche mit erbeuteten Informationen. Im Dezember 2021 sprach das Landgericht München I einem früheren Kunden Schadenersatz zu, das Urteil ist mittlerweile rechtskräftig (Az. 31 O 16606/20). Weitere Verfahren laufen noch.

Wie verdient Scalable Capital Geld?

Scalable Capital wie auch einige andere Anbietende von günstigen Depots berechnen Dir nur eine symbolische oder gar keine Gebühr, wenn Du Aktien oder ETFs kaufst. Sie haben Verträge mit kleineren Börsenplätzen wie Gettex oder Lang & Schwarz, die an die Regionalbörsen in München beziehungsweise Hamburg angedockt sind. Statt vom Anlegenden bekommen die Broker für ihre Dienste Geld von diesen Börsenplätzen, an die sie Deine Orders weiterleiten. Du bezahlst je nach Preismodell etwa 0 oder 1 Euro – und weitere, sagen wir, 3 Euro zahlt der Börsenplatz an den Broker. Das ist soweit in Ordnung und wird jeweils im Kleingedruckten der Abrechnung aufgelistet.

Die Wertpapiere an sich sind die gleichen, egal an welcher Börse Du sie kaufst. Die Preise können abweichen, aber ein kurzer Blick zur Uhr hilft Dir, günstig einzukaufen. Auch die kleineren Handelsplätze müssen sicherstellen, dass stets mindestens so gute Kauf- und Verkaufspreise für Wertpapiere gelten wie an einer anerkannten Referenzbörse – in dem Falle die elektronische Handelsplattform Xetra in Frankfurt. Wenn aber Xetra geschlossen ist, fällt dieses Korrektiv weg.

Wir raten Dir deshalb, immer nur zu den Öffnungszeiten von Xetra zu handeln. Das ist wochentags zwischen 9 und 17:30 Uhr, auch wenn Du theoretisch großzügigere Öffnungszeiten nutzen könntest. Außerdem solltest du vor jedem Kauf ein Preislimit dafür einzustellen. Wer während der Xetra-Öffnungszeiten einen zu teuren Preis bekommt, kann sich an das Aufsichtsboard der Börse wenden.

Welche anderen Depots könnten besser zu Dir passen?

Wir haben bei unserem Depotvergleich 2023/24 elf empfehlenswerte Anbieter ermittelt. Alle sind für einen kostengünstigen Vermögensaufbau geeignet, unterscheiden sich aber in den Details. Einen Überblick bietet Dir unsere Vergleichstabelle. Hier kannst Du den Broker von Scalable Capital mit anderen Depotangeboten vergleichen. 

Depotvergleich: Hier findest Du das passende Depot

Quelle: Depotanbieter, Finanztip-Analyse (Stand: 23. Oktober 2024)

Welche ETFs empfiehlt Finanztip?

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