Wenn Du jetzt clever den Strom- oder Gastarif wechselst, zahlt sich das in den meisten Fällen aus. Denn die Preise bei Neuverträgen sinken wieder – vielerorts sogar so stark, dass Du die gesetzlichen Preisbremsen gar nicht brauchst. Dabei hast Du die Wahl: Selber wechseln – oder Du überlässt das einem Wechselservice. Diese Firmen werben im Moment offensiv damit, dass Du bei Strom und Gas sparen kannst. Lohnt sich das für Dich?
Eine Garantie auf den billigsten Preis gibt es nirgends
Damit die Anbieter für Dich wechseln können, brauchen sie zuerst mal eins: eine Vollmacht. Damit gibst Du in einigen (aber nicht in allen) Fällen die Kontrolle über Deinen Tarif aus der Hand. Meist schlagen die Wechseldienste Dir mehrere Tarife vor. Eine Garantie, dass es sich dabei um die allergünstigsten handelt, hast Du allerdings nicht. Dafür gibt es schlicht zu viele Anbieter auf dem Markt. Das gilt aber auch für Vergleichsportale.
Welche Anbieter Dir empfohlen werden
Stattdessen versprechen die Wechseldienste, die günstigsten seriösen Angebote vorzuschlagen, die zu Deinen Wünschen (Laufzeit, Ökostrom, usw.) passen. In Einzelfällen können auch Versorger darunter sein, die wir nicht empfehlen und von unseren Preisrechnern ausschließen.
Du kannst Angebote natürlich ablehnen. Was dann passiert, hängt vom Wechselservice ab: Manche machen unverbindliche Tarifvorschläge, andere wechseln immer automatisch für Dich und informieren Dich erst hinterher z. B. per Mail, wenn der Wechsel bereits vollzogen ist. Passt Dir der Anbieter nicht, musst Du dann innerhalb von 14 Tagen Widerspruch beim Strom- oder Gasversorger einlegen. Denn auch wenn der Wechselservice den Vertrag abschließt: Der Vertragspartner des Versorgers bist Du, nicht der Wechselservice.
So funktioniert das Geschäftsmodell der meisten Anbieter
Sie verdienen in der Regel an den Wechseln. Hier gibt es zwei Modelle: Manche Wechseldienste bekommen Provisionen von den Anbietern, andere finanzieren sich über Deine Ersparnis. Sie bekommen dann einen fixen Anteil der Summe, die Du durch den Wechsel vom bisherigen in den neuen Vertrag einsparst. Je nach Anbieter musst Du zwischen 20 und 30% Deiner Ersparnis an ihn abtreten. Und Deine Ersparnis – und damit die Provision des Vermittlers – berechnet sich meistens anhand des höheren Preises, der fällig würde, wenn Du nach einer angekündigten Preiserhöhung Deines jetzigen Versorgers nicht wechseln würdest.
Achtung: Erhöht Dein Versorger im laufenden Vertrag die Preise, musst Du den Wechselservice oft selbst benachrichtigen, damit er aktiv werden kann.
Wechselservice kann sich lohnen
Lohnt sich so ein Service? Wenn Du ohne Wechselservice gar nicht wechseln würdest, sparst Du höchstwahrscheinlich. Für wirklich faule kann so ein Service also sinnvoll sein. Du solltest vorher aber herausfinden, wie zufrieden andere Kunden waren. Und Dich außerdem genau darüber informieren, ob Du einen Teil des eingesparten Geldes abgeben musst und zu welchen Bedingungen der Wechseldienst Dir die Arbeit abnimmt. Das ist sozusagen der Preis für mehr Komfort. Außerdem gibst Du persönliche Daten preis – das ist aber auch bei Vergleichsportalen der Fall.
Wenn Du selbst wechselst, fährst Du aber oft noch günstiger – und kaum etwas ist so einfach wie ein Strom- oder Gaswechsel. Das dauert meistens keine zehn Minuten. Oft reicht es, sich den Stichtag im Kalender zu markieren oder eine Erinnerung im Kalender Deines Handys anzulegen. Und wenn es so weit ist, schnell die Preise in unseren Rechnern oder auf Vergleichsportalen zu vergleichen.
Außerdem musst Du beim Wechsel nur einen neuen Anbieter finden und ihn informieren. Den Rest erledigt der ohnehin. Wir empfehlen deshalb: Kümmer Dich selbst um den Wechsel. Denn Finanzen kannst Du selbst.
Du möchtest sparen und selber Strom produzieren? Dabei kann Dir ein Balkonkraftwerk helfen. In unserem Ratgeber findest Du die wichtigsten Infos.
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