von Jonas
Fehling und Dirk
Eilinghoff
Du trÀumst von den eigenen vier WÀnden? Dieser Traum
fĂŒhlt sich in letzter Zeit fĂŒr viele Menschen unrealistisch an. Denn auch wenn
die Preise fĂŒr WohnhĂ€user seit mehr als einem Jahr fallen, sind sie vorher viele
Jahre gestiegen â und deshalb insgesamt noch immer hoch.
Vor allem startete in der ersten JahreshÀlfte 2022 aber
die Zinswende. Die hat Dir nicht nur höhere Sparzinsen gebracht, sondern auch
die Bauzinsen in kurzer Zeit deutlich erhöht: Seit gut einem Jahr schwanken sie
zwischen ca. 3,5 und 4,5% p. a. Das macht eine Finanzierung schnell mehrere
10.000⏠teurer als vor einigen Jahren. 2019 bis 2021 gabâs z. B. noch Bauzinsen
von unter 1%.
Trotzdem willst Du Dir Deinen Traum vom Eigenheim bald
unbedingt erfĂŒllen â vielleicht schon 2024? Dann bereite Dich grĂŒndlich vor.
Unsere fĂŒnf Tipps helfen Dir dabei:
1. KĂŒmmer Dich ums Eigenkapital
Besonders wichtig ist gerade bei den gestiegenen Zinsen,
dass Du und Deine Partnerin bzw. Dein Partner viel Eigenkapital mitbringen, um
den Baukredit
möglichst klein zu halten. DafĂŒr macht Ihr zuerst eine Bestandsaufnahme Eurer
Finanzen, um keine Geldquelle zu vergessen oder vielleicht nicht schnell oder
gar nicht ranzukommen. Denkt an folgende Dinge:
- Wie viel liegt schnell verfĂŒgbar auf dem Konto, Sparbuch oder Tagesgeld?
- Gibtâs ein Festgeld, das
bald ausgezahlt wird?
- Gibtâs Aktien, Fonds oder ETFs,
die Ihr verkaufen könnt?
- Gibtâs einen Bausparvertrag,
bei dem Ihr Guthaben und Darlehen nutzen könntet?
- Aus welchen FinanzvertrÀgen könnt Ihr sonst noch Geld entnehmen oder sie
auflösen (z. B. Wohn-Riester,
Lebensversicherungen
etc.)?
- Können Eure Eltern helfen, z. B. mit einem Geldgeschenk, vorzeitigem Erbe
oder GrundstĂŒck?
Seid Ihr schon jetzt entschlossen, das Immobilienprojekt
2024 anzugehen, sammelt das Geld am besten auf einem kostenlosen Tagesgeldkonto unserer
Empfehlungen. Denn da ist es sofort verfĂŒgbar, sicher und mit bis zu 4%
Zinsen p. a. angelegt. Denkt aber dran: Die Einlagensicherung
gilt nur bis 100.000⏠pro Person und Bank.
2. Besprich Dich mit Deinem Partner
Ganz wichtig ist bei der vermutlich gröĂten finanziellen
Entscheidung Eures Lebens auch, dass Ihr Euch bei allen wichtigen Punkten einig
seid. Folgende Dinge solltet Ihr auf jeden Fall gut besprechen, um spÀter Streit
oder Benachteiligung zu vermeiden:
- Was sucht Ihr genau (Lage, GröĂe, Ausstattung etc.)?
- Was wĂŒrdet Ihr opfern? Könnt Ihr auf das neue Auto oder mal einen Urlaub
verzichten, um den Kredit schneller zurĂŒckzuzahlen? Oder auf Freizeit, um
Arbeiten am Haus gĂŒnstig selbst zu machen? Oder dann doch lieber ein Zimmer
weniger?
- Wer zahlt welchen Teil der Monatsrate und wie teilt Ihr das Eigentum im
Grundbuch auf? Klassisch 50:50 oder doch lieber anders?
3. Akzeptier das neue Zinsniveau
Wenn Du die letzten Jahre mit ungewöhnlich niedrigen
Zinsen verpasst hast, tut es jetzt weh, mit 4% und mehr finanzieren zu mĂŒssen.
Denn Du musst davon ausgehen, dass
die Bauzinsen vorerst so bleiben. Wenn Du 2024 loslegen willst, kalkulier also
mit diesem Niveau. Historisch gab es auch Phasen mit viel höheren
Bauzinsen â z. B. rund 6% um die Jahrtausendwende oder sogar ĂŒber 9% Anfang der
1990er Jahre. Und auch da wurde gebaut.
4. Beobachte die Preise in Deiner Wunschregion
Die Preise fĂŒr WohnhĂ€user sind seit Mitte 2022 zwar
gefallen, aber noch immer hoch. Mitte 2023 waren WohnhÀuser laut Statistischem
Bundesamt z. B. noch immer ca. 50% teurer als im Jahr 2015. Trotzdem ist es bis
jetzt schon ein gutes StĂŒck gĂŒnstiger geworden: Mitte 2022 war es nĂ€mlich noch
ca. 67% teurer als 2015. Bei den Preisen kann es in den kommenden Monaten in
beide Richtungen gehen. Eventuell lohnt es sich also, mit dem Kauf doch noch zu
warten.
Willst Du nicht? Dann solltest Du jetzt zumindest
sorgfĂ€ltig verschiedene Kaufangebote vergleichen â und dabei Deine
Verhandlungsposition gut einschÀtzen. Steht ein Haus zum Beispiel lÀnger leer,
musst Du Dich vermutlich nicht schnell entscheiden und kannst mit einem Angebot
in die Verhandlung gehen, das deutlich unter dem Angebotspreis liegt.
5. Denk an die Sanierungskosten
Was Du beim Verhandeln auch nutzen kannst, ist der
energetische Zustand der Immobilie. Dieser Faktor wird bei der Bewertung immer
wichtiger. Musst Du nach dem Kauf sogar bestimmte Dinge verpflichtend sanieren
(z. B. DĂ€mmung oder Heizung), solltest Du das der EigentĂŒmerin oder dem
EigentĂŒmer klarmachen. Gerade fĂŒr Ă€ltere Generationen war der energetische
Zustand der Immobilie nie ein Thema. Bist Du ernsthaft am Kauf eines Àlteren
Hauses interessiert, solltest Du eine Energieberatung
oder SachverstÀndige hinzuziehen.
Mehr Infos, auch zu möglichen Fördergeldern, liest Du in unserem Ratgeber â und ganz ausfĂŒhrlich in unserem neuen Finanztip-Buch âEnergetisches Sanieren: Einfach erklĂ€rtâ*.
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