von Emil Nefzger und der Finanztip-Redaktion
2024 steigen Deine Chancen, satte 20% Bonus vom Staat
auf Deine Aktien-ETF-Sparpläne zu bekommen. Denn 17 Millionen Steuerzahler
zusätzlich können von der Arbeitnehmersparzulage profitieren (mehr dazu hier). Das ist
aber nicht die einzige Änderung, die nächstes Jahr auf Dich zukommt. Die
wichtigsten Themen im Ăśberblick, angefangen bei Einkommen, Geldanlage und
Steuern:
Du bekommst mehr Einkommen steuerfrei
Der Grundfreibetrag steigt 2024, und zwar von 10.908€
auf 11.604€ für Ledige, für Verheiratete sind es künftig 23.208€. Bis dahin ist
Dein Einkommen künftig steuerfrei, Steuern werden erst darüber fällig. Auch
andere Freibeträge erhöhen sich, z. B. der Kinderfreibetrag. Er steigt von
8.952€ auf 9.312€ je Kind. Mehr Infos rund um die Freibeträge findest Du in unserem
Ratgeber.
KĂĽrzere Frist bei der Steuer
Du musst eine Steuererklärung abgeben? Dann trag Dir
jetzt schon den 2. September in Deinen Kalender ein. Denn 2024 musst Du einen
Monat frĂĽher abgeben. Erledige das am besten schon vor dem Sommerurlaub, dann
sparst Du Dir Stress. Unsere bewährten Empfehlungen aus 2023 sind: Für alle
Fälle Wiso Steuer 2023* und
Steuersparerklärung 2023 (ohne Photovoltaik); wenn Du nicht selbstständig bist,
reicht meist unser Preis-Leistungs-Tipp Tax 2023*. Oder in sehr einfachen
Fällen kannst Du die Erklärung per App abgeben. Uns haben Steuerbot*, Wiso Steuer* und Taxfix besonders
ĂĽberzeugt. Die 2024er-Versionen werden wir im FrĂĽhjahr testen.
Du kannst mit dem Riester-Vertrag Dein Haus sanieren
Ab 2024 kannst Du das Geld aus Deinem Riester-Vertrag
auch zur energetischen Sanierung Deines Hauses nutzen. DafĂĽr wandelst Du ihn in
Wohnriester um. Bisher ging das nur fĂĽrs Bauen, Kaufen oder den altersgerechten
Umbau.
KĂĽnftig kannst Du Deinen Riester-Vertrag also nutzen, um
z. B. neue Fenster einzubauen oder die Fassade zu dämmen. Mehr Infos findest Du
in unserem Ratgeber.
Mit unserem Buch Energetisches Sanieren: Einfach erklärt*
kannst Du Dir einen ersten Ăśberblick verschaffen, worauf Du Dich bei so einer
Sanierung einstellen musst.
Ab Juli steigt die Rente
Rentnerinnen und Rentner bekommen ab 1. Juli mehr Geld.
Denn der Rentenwert steigt um voraussichtlich 3,5%. Bei 1.300€ Rente wären das
gut 46€ mehr im Monat. Die genauen Zahlen gibt es im März – und die Erhöhung
könnte sogar noch stärker ausfallen. Das liegt an der Steigerung der Löhne in
2023, an die die Rentenerhöhung gekoppelt ist.
Und es steigen nicht nur die Altersrenten, sondern z. B.
auch die Erwerbsminderungsrente. Wenn Deine Erwerbsminderungsrente zwischen 2001
und Juni 2004 begonnen hat, bekommst Du 7,5% mehr. Deine Erwerbsminderungsrente
hat zwischen dem 1. Juli 2014 und 2019 begonnen? Dann bekommst Du automatisch
4,5% mehr. AuĂźerdem darfst Du mehr dazuverdienen, ohne dass Deine Rente gekĂĽrzt
wird. Wie viel, erfährst Du in unserem
Ratgeber.
Die Sozialabgaben steigen – aber nicht für alle
Wenn Du ein höheres Einkommen hast, musst Du 2024 höhere
Sozialabgaben zahlen. Denn die Beitragsbemessungsgrenzen steigen. Einmal in der
Renten- und Arbeitslosenversicherung und auch noch in der Kranken- und
Pflegeversicherung. Nur von dem Teil Deines Gehalts ĂĽber dieser Grenze musst Du
nichts mehr in die Sozialversicherung einzahlen.
In der gesetzlichen Renten- und Arbeitslosenversicherung
steigt die Grenze von 7.100€ auf 7.450€ (Ost) bzw. von 7.300€ auf 7.550€ (West)
brutto pro Monat. In der Pflegeversicherung und der gesetzlichen
Krankenversicherung steigt die Grenze überall auf 5.175€. In die private
Krankenversicherung kannst Du 2024 wechseln, wenn Du mehr als 69.300€ brutto
verdienst. Das solltest Du Dir aber gut ĂĽberlegen, denn der Wechsel zurĂĽck ist
kaum möglich. Ob der Wechsel für Dich eine Option ist, erfährst Du in unserem Ratgeber.
Niedrigere Einkommensgrenzen beim Elterngeld
Wenn Du nach dem 1. April 2024 Nachwuchs bekommst,
sollen niedrigere Einkommensgrenzen beim Elterngeld gelten. Dann sollen nur noch
Eltern das Elterngeld bekommen, deren zu versteuerndes Einkommen im Kalenderjahr
vor der Geburt des Kindes unter 200.000€ gelegen hat. Außerdem sollen Paare nur
noch maximal einen Monat parallel Elterngeld bekommen können.
Bei FrĂĽhchen und Mehrlingen soll das aber nicht gelten.
Die Neuregelung ist noch nicht in Kraft, wurde aber im Haushaltsausschuss des
Bundestags beraten. Wie das zu versteuernde Einkommen berechnet wird, erfährst
Du hier.
Mehr Geld für Azubis und höherer Mindestlohn
Ab 1. Januar liegt der Mindestlohn bei 12,41€, bisher
waren es 12€. Damit darfst Du auch in einem Minijob mehr verdienen. Die Grenze
steigt von 520€ im Monat auf 538€ im Monat. Im Jahr darfst Du künftig 6.456€ in
einem Minijob verdienen.
Wenn Du 2024 eine Ausbildung anfängst, bekommst Du eine
höhere Mindestvergütung. Sie legt fest, wie viel Geld Du mind. bekommst, wenn Du
eine Ausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz machst oder sie per
Handwerksordnung geregelt ist. Du bekommst kĂĽnftig im ersten Lehrjahr mind.
649€, im zweiten mind. 766€, im dritten mind. 876€ und im vierten mind.
906€.
Das BĂĽrgergeld steigt
Wenn Du auf Sozialhilfe oder BĂĽrgergeld angewiesen bist,
bekommst Du 2024 mehr Geld. Alleinstehende Erwachsene bekommen dann 563€ pro
Monat, Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren 471€. Kinder bekommen 390€ (sechs
bis 13 Jahre) bzw. 357€ (bis zum 6. Geburtstag). Wie Du Bürgergeld bekommst,
kannst Du in unserem
Ratgeber nachlesen.
Du kannst mehr Geld steuerfrei in die Betriebsrente stecken
Bei der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) kannst Du
2024 steuerfrei mehr investieren. Dann kannst Du pro Monat bis zu 604€
steuerfrei einzahlen, 302€ sind steuer- und sozialabgabenfrei. Trotzdem solltest
Du durchrechnen, ob sich eine bAV fĂĽr Dich lohnt. Dabei hilft Dir unser
Ratgeber.
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