Einkommensteuer Das musst Du über die Einkommensteuer wissen
Finanztip-Experte für Steuern
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Gewerbesteuer, Erbschaftssteuer, Abgeltungssteuer – und es gibt noch einige andere Steuerarten. Doch im alltäglichen Sprachgebrauch heißt es oft nur die Steuer oder die Steuern. Und damit meinen wir in der Regel die Einkommensteuer. Zum Beispiel, wenn vom „von der Steuer absetzen“ oder der Steuererklärung die Rede ist. Doch was ist die Einkommensteuer, wer zahlt sie und was ist dann die Lohnsteuer? Diese und andere Fragen beantworten wir in diesem Ratgeber.
Wir hatten es bereits ganz oben geschrieben, dass die Einkommensteuer (kurz ESt) auf das Einkommen natürlicher Personen erhoben wird. Auf der anderen Seite steht die Körperschaftsteuer, die für Kapitalgesellschaften (wie GmbH und AG) fällig wird. Und wer sich jetzt fragt, was mit den sogenannten Personengesellschaften (wie GbR und OHG) ist: Hier unterliegen die Gewinnanteile der Gesellschafter der Einkommensteuer.
Die Einkommensteuer ist zudem eine direkte Steuer und zählt zu den sogenannten Gemeinschaftsteuern.
Direkte Steuern sind solche, die beim Steuerschuldner festgesetzt und erhoben werden - also direkt. Das sieht bei indirekten Steuern anders aus - und lässt sich an Beispielen wie der Umsatz-, der Tabak- und der Energiesteuer zeigen. Denn auch diese zahlen wir, meist ohne es zu merken. Aber nicht direkt an den Staat.
Bei Gemeinschaftsteuern teilen sich der Bund, die Bundesländer und gegebenenfalls die Gemeinden die Einnahmen aus der jeweiligen Steuer. Bei der Einkommensteuer gibt es aktuell die folgende Aufteilung: Der Bund und die Bundesländer erhalten jeweils 42,5 Prozent der Einnahmen, die vielen Städte und Gemeinden teilen die restlichen 15 Prozent unter sich auf. Klingt ungerecht für die vielen Kommunen? Nun, es gibt auch Steuern, welche Städte und Gemeinden ganz allein für sich haben. Das sind zum Beispiel die Gewerbesteuer und die Grundsteuer. Und die 16 Länder streichen unter anderem die Erbschaftssteuer und die Grunderwerbsteuer komplett ein.
Zum Abschluss des Kapitels noch eine Zahl: im Jahr 2021 wurden durch die Lohn- und Einkommensteuer 290 Milliarden Euro eingenommen, das ist mehr als ein Drittel des gesamten Steueraufkommens in Deutschland.
Wer gerade aufmerksam gelesen hat, sollte drüber gefallen sein: Es gibt auch noch die Lohnsteuer. Und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zahlen diese jeden Monat, beziehungsweise der Chef oder die Chefin überweist die Lohnsteuer direkt ans Finanzamt. Die Höhe der Steuer ist dabei abhängig vom Gehalt und der Steuerklasse.
Zahlst Du in diesem Fall also keine Einkommensteuer, sondern nur Lohnsteuer? Antwort: Ja, Du zahlst Lohnsteuer und die Statistik erfasst das auch separat. Aber gleichzeitig ist die Lohnsteuer nur eine sogenannte Erhebungsform der Einkommensteuer. Das gilt übrigens auch für die Kapitalertragsteuer.
Praktisch erklärt: Du leistest jeden Monat mit Deiner Lohnsteuer eine Vorauszahlung auf Deine zu zahlende Einkommensteuer. In der Steuererklärung werden Deine Lohnsteuerzahlungen angerechnet. Hast Du keine Sachen zum Absetzen, ergeben diese monatlichen Lohnsteuerzahlungen in guter Näherung Deine jährliche Einkommensteuer. Deshalb auch noch eine kleine Eselsbrücke am Ende dieses Abschnitts: Lohnsteuer ist monatlich zu zahlen, Einkommensteuer einmal im Jahr.
Wie die Einkommensteuer funktioniert, regelt das Einkommensteuergesetz (EstG) in mehr als 120 Paragrafen. Sehr detailliert und in der Regel für Laien nahezu unverständlich. Immerhin lassen sich Grundprinzipien ausmachen, von denen wir jetzt kompakt und leicht verständlich fünf aufzählen.
Prinzipiell wird Einkommen immer besteuert. Das bedeutet aber nicht, dass Du auch tatsächlich Steuern zahlen musst. Denn das deutsche Steuerrecht kennt jede Menge Freibeträge, Pauschbeträge und Freigrenzen, ausführlich nachzulesen im Ratgeber Steuerfreibetrag. Der wohl bekannteste Wert ist der Grundfreibetrag. Er betrug im Jahr 2024 genau 11.604 Euro, wurde Ende November 2024 aber rückwirkend zum 1. Januar 2024 auf 11.784 Euro erhöht. Bis zu diesem Wert sind keine Steuern fällig. Du siehst, es kann trotz Besteuerung durchaus passieren, dass Du am Ende keine oder nur recht wenig Steuern zahlst.
Wie Dein Einkommen genau besteuert wird, hängt aber auch davon ab, wo Du wohnst – und wo Du Deine Einkünfte erzielst.
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Wir könnten jetzt einerseits sagen: Gib jedes Jahr Deine (Einkommen-) Steuererklärung ab – dann berechnet das Finanzamt Deine Einkommensteuer und Du kannst diese im Steuerbescheid nachlesen. Aber es gibt andererseits gute Gründe zu wissen, wie die Einkommensteuer im Prinzip berechnet wird. Denn mit diesem Wissen lassen sich einfacher Steuern sparen.
Die vorentscheidende Rolle für die Höhe Deiner Einkommensteuer spielt das zu versteuernde Einkommen (zvE). Denn auf dieses wird Dein persönlicher Steuersatz angewendet. Wie das zvE ermittelt vom Finanzamt ermitttelt wird, wo Du es finden und abschätzen kannst, liest Du im Ratgeber Zu versteuerndes Einkommen.
Fazit: Du kennst jetzt die Grundlagen der Einkommensteuer. Wenn es an die praktische Umsetzung bei der Steuererklärung geht, empfehlen wir von Finanztip eine gute Steuersoftware oder Steuer-App. Die kostenlose Variante mit Elster ist nur ratsam, wenn Du Dich schon viel besser mit Steuern auskennst.
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