Gaspreise 2024 Was Dein Gas aktuell und in Zukunft kostet

Benjamin_Weigl
Benjamin Weigl
Finanztip-Experte für Energie

Das Wichtigste in Kürze

  • Wer für 2024 einen neuen Gastarif sucht, findet deutlich günstigere Preise als noch in den beiden Jahren zuvor. Gas bleibt aber teurer als vor dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine.

  • In neuen Tarifen kostet Gas derzeit zwischen 8 und 10 Cent pro Kilowattstunde.

  • Ab 1. April werden für Gas anstatt der reduzierten sieben Prozent wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer fällig. Zusätzlich zur Steuer ist Anfang 2024 auch der CO2-Preis gestiegen – beides verteuert den Gaspreis.

So gehst Du vor

  • Vergleiche Tarife am besten mit unserem Gasrechner, der die Angebote von Verivox und Check24 abfragt und die Ergebnisse nach unseren strengen Finanztip-Kriterien filtert.
  • Die Ergebnisliste enthält Werbelinks, über die Du Deinen Tarif direkt abschließen kannst. Alle Emp­feh­lungen erfolgen rein redaktionell und zu 100 Prozent unabhängig.

Gaspreise vergleichen

  • Als Hauskäufer und beim Modernisieren solltest Du Dich nach Alternativen zur Gasheizung umschauen. Verschaffe Dir im neuen Finanztip-Buch Energetisches Sanieren: Einfach erklärt einen Überblick über die Themen Heizungstausch und Sanierung. 
  • Als Mieter in einem Haus mit Gaszentralheizung kannst Du den Gasanbieter nicht selbst wählen. Prüfe aber Deine jährliche Heiz­kost­en­ab­rech­nung.

Die Gasheizung ist in Deutschland weit verbreitet: In jedem zweiten Haushalt sorgt Erdgas für Wärme, bei Mietwohnungen sind sogar drei von vier Haushalten mit Gas versorgt. Laut aktuellem Heizspiegel verbraucht ein Haushalt mit einer Gasheizung jedes Jahr durchschnittlich 128 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter Wohnfläche. Ist Deine Wohnung 70 Quadratmeter groß, brauchst Du im Schnitt jährlich also rund 9.000 Kilowattstunden Gas. Heizt Du sparsam oder wohnst in einer energieeffizienten Wohnung, kann es deutlich weniger sein, andersherum aber auch deutlich mehr.

Wie hoch sind die Gaspreise aktuell?

Der Gaspreis liegt aktuell bei 7,7 Cent pro Kilowattstunde (Stand: 06. März 2024). So viel kostet Gas in den günstigsten emp­foh­lenen Tarifen für Neukunden. Im Finanztip Gaspreis-Barometer siehst Du neben den aktuellen Preisen auch die Gaspreisentwicklung der vergangenen Monate.

Für das Preisbarometer werten wir nur Tarife von Gasanbietern aus, die wir bei Finanztip auch empfehlen. Wir erheben für mehr als 100 Orte in ganz Deutschland die Top 3 der günstigen Gastarife, die unsere ver­brau­cher­freund­lichen Kriterien erfüllen, und bilden aus deren Preis einen Mit­tel­wert. Um besonders realistisch zu sein, rechnen wir noch den jährlichen Grundpreis der Tarife in den Preis pro Kilowattstunde hinein.

Mit unserem Gasrechner findest Du im Schnitt also den aktuell im Preisbarometer angegeben Preis. In einigen Regionen bekommst Du deutlich günstigere Angebote – in anderen musst Du auch für die besten Tarife etwas mehr bezahlen.

Die Gaspreisentwicklung im Überblick

Im Herbst 2021 hatten sich die Gaspreise stark erhöht. 2022 kam es an der Energiebörse zu dramatischen Preissprüngen – der Grund für die angespannte Lage am Gasmarkt war der Überfall Russlands auf die Ukraine. Infolge des Ukraine-Krieges hielt sich Russland nicht mehr an vereinbarte Lieferungen, unter anderem nach Deutschland. Seit September 2022 liefert Russland gar kein Erdgas mehr nach Deutschland.

Für Dich bedeutet das: Voraussichtlich bleiben die Gaspreise mittelfristig höher als vor dem Krieg in der Ukraine. Im Dezember 2023 lag der Gaspreis für deutsche Haushalte bei durchschnittlich 11,53 Cent pro Kilowattstunde, wie aus der Gaspreisanalyse des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervorgeht. Wenn Du in einen neuen Vertrag wechselst, findest Du für 2024 aber wieder deutlich günstigere Gaspreise als noch in den Jahren 2022 und 2023. Die Gründe dafür: Deutschland ist mit vollen Gasspeichern in den Winter 2023/2024 gegangen und konnte das Gas, das früher aus Russland kam, zu einem guten Teil durch Lieferungen aus anderen Ländern ersetzen.

Wodurch sich der Gaspreis 2024 ändert

Neben der Gaspreisentwicklung an der Börse nehmen im Winter 2023/2024 vier Faktoren Einfluss auf den Gaspreis:

  1. Bis 31. Dezember 2023 galt noch die Gaspreisbremse für Preise von mehr als 12 Cent pro Kilowattstunde. Jetzt, da die Preisbremse weggefallen ist, wird in teuren Tarifen mit Gaspreisen von über 12 Cent pro Kilowattstunde für Verbraucherinnen und Verbraucher wieder der volle Vertragspreis fällig.

  2. Zum 1. Januar 2024 hat sich der CO2-Preis von 30 auf 45 Euro pro Tonne CO2 erhöht. Gas wurde dadurch um rund 0,3 Cent pro Kilowattstunde (netto) teurer.

  3. Ab 1. April 2024 steigt die Mehrwertsteuer auf Gas von sieben Prozent auf den normalen Steuersatz von 19 Prozent. Damit läuft die zeitweilige Steu­er­sen­kung aus. Das wird den Gaspreis für alle um rund elf Prozent verteuern.

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Prognose: Wie geht die Gaspreisentwicklung weiter?

Wie es mit dem Gaspreis 2024 und 2025 weitergeht, hängt entscheidend von zwei Faktoren ab: Schafft es Deutschland weiterhin, die ausbleibenden Gaslieferungen, die früher aus Russland kamen, zu ersetzen? Und welchen Einkaufspreis müssen die Großhändler auf dem Markt für das Erdgas bezahlen?

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat Ende Juni 2022 die zweite Stufe des Notfallplans Gas ausgerufen, die Alarmstufe: Deutschland befindet sich damit in einer Gaskrise, der Brennstoff ist knapp. Wenn – vor allem im Winter – weniger Gas verfügbar ist, als Wirtschaft und Haushalte benötigen, treibt das die Gaspreise nach oben.

Nach dem Winter 2022/2023 konnte man festhalten: Deutschland ist besser, als von vielen Experten erwartet, durch die kalte Jahreszeit gekommen. Die Gasspeicher waren weiterhin gut gefüllt – auch dank eines sehr milden Winters. Nach dem Ausfall Russlands liefern nun Norwegen, die Niederlande und Belgien das meiste Gas nach Deutschland, zeigen Daten der Bundesnetzagentur. Insgesamt importiert Deutschland aber weniger Erdgas als vor dem russischen Lieferstopp. Mit Blick auf die kommenden Winter bleibt Sparen deshalb das Gebot der Stunde – für Haushalte wie für die Industrie. Denn die Gasknappheit hält weiter an.

Gas-Einkauf hat sich verteuert

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) hat in der Vergangenheit regelmäßig ermittelt, wie viel Erdgas an der deutschen Grenze kostet – also den durchschnittlichen Importpreis. In diesem Preis stecken nicht nur kurzfristig georderte Mengen, sondern auch das langfristig, teilweise mehrere Jahre im Voraus beschaffte Gas.

Zum Vergleich: Zwischen 2015 und 2020 kostete importiertes Gas im Schnitt 1,67 Cent pro Kilowattstunde. Im Jahr 2022 lag der Importpreis für Erdgas dagegen bei 7,56 Cent pro Kilowattstunde. Und diese hohen Einkaufspreise für das Gas müssen letztendlich die Verbraucher zahlen – also auch Du. Immerhin: Im Laufe des Jahres 2023 sind die Gasimporte wieder deutlich günstiger geworden.

Laufen langjährige Lieferverträge mit günstigeren Konditionen aus, müssen Energielieferanten zu höheren Preisen neue Verträge schließen. Aller Voraussicht nach werden die Gaspreise auch 2024 für alle Verbraucherinnen und Verbraucher deshalb höher als vor dem Krieg in der Ukraine bleiben. Eine Studie im Auftrag der Bayerischen Wirtschaft kommt allerdings zu der Einschätzung, dass schon ab 2024/2025 mit einem Rückgang der Gaspreise in Deutschland zu rechnen sei.

12 Cent pro Kilowattstunde – der „neue“ Gaspreis

Vor dem Ukraine-Krieg stammte mehr als die Hälfte der deutschen Gasimporte aus Russland. In den kommenden Jahren muss Deutschland diese Mengen ersetzen. In erster Linie sollen andere Länder Flüssigerdgas, sogenanntes LNG (Liquefied Natural Gas), per Schiff liefern. Im Dezember 2022 eröffnete Deutschland dafür sein erstes eigenes LNG-Terminal.

Was das für Deinen künftigen Gaspreis bedeutet? Nun, eine genaue Prognose für die kommenden Jahre ist unmöglich. Aber: Die von der Bundesregierung eingesetzte Expertenkommission, welche die Gaspreisbremse erarbeitet hatte, rechnete im Herbst 2022 damit, dass das „new normal“, also der neue, normale Gaspreis, mittelfristig bei rund 12 Cent pro Kilowattstunde liegen könnte. Damals hielten es die Experten für möglich, dass der Gaspreis 2024 wieder unter 12 Cent fallen könnte. Damit würde die Gaspreisbremse, die bei 12 Cent angesetzt hatte, von selbst überflüssig.

Die Experten sollten in diesem Fall Recht behalten. Tatsächlich kostete Gas im Herbst/Winter 2022 in neuen Verträgen oft zwischen 16 und 20 Cent pro Kilowattstunde. Bis Mitte 2023 sanken die Gaspreise in vielen Tarifen aber schon wieder deutlich unter 12 Cent. Für den Winter 2023/2024 hält die Bundesnetzagentur eine Gasmangellage für unwahrscheinlich. Deshalb ist zu erwarten, dass sich die Gaspreise auf dem derzeitigen, stabilen Preisniveau einpendeln.

CO2-Preis verteuert das Gas schrittweise

Erdgas verursacht beim Verbrennen klimaschädliche Emissionen, vor allem Kohlenstoffdioxid (CO2). Seit einigen Jahren fällt dafür in Deutschland der CO2-Preis an, der den Ausstoß quasi besteuert. In den kommenden Jahren wird der CO2-Preis immer weiter steigen, ab 2027 wird der Preis an der Börse ausgehandelt. Gas wird sich dadurch schrittweise verteuern. Mehr dazu liest Du weiter unten und – noch ausführlicher – in unserem Ratgeber zum CO2-Preis.

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Vergleiche Tarife mit dem Finanztip-Gasrechner

Du willst wissen, ob Dein Gaspreis dem entspricht, was der Durchschnitt zahlt? Und ob Du mit einem Anbieterwechsel sparen kannst? Dann vergleiche aktuelle Angebote. Nutze dazu gern unseren Vergleichsrechner für Gastarife. Dein Verbrauch und die Region, in der Du wohnst, spielen eine Rolle bei der Höhe des Gaspreises.

Die Ergebnisliste des Finanztip-Gasrechners enthält Werbelinks zu Gastarifen, die uns täglich aktuell von Check24 und Verivox übermittelt werden. Hauptparameter für die Sortierung der Angebote ist der jährliche Gesamtpreis. Mit der Auswahl der Filterkriterien verändern sich die Tarife, die erscheinen. Angebote, die unsere Finanztip-Kriterien nicht erfüllen, werden ans Ende der Liste sortiert. Alle Emp­feh­lungen erfolgen redaktionell unabhängig.

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Willst Du einen abgeschlossenen Vertrag wieder kündigen, klicke für einen Check24-Vertrag hier und für einen Verivox-Vertrag hier, um Deine Kündigung durchzuführen.

Wie setzt sich der Gaspreis zusammen?

Der Gaspreis setzt sich aus drei Kostenblöcken zusammen:

  • Beschaffung und Vertrieb des Brennstoffs, anders gesagt: Einkauf und Lieferung

  • Transport über das Gasnetz und Gebühr für den Gaszähler, das nennt man Netzentgelte

  • gesetzlich festgelegte Abgaben wie Steuern und der CO2-Preis

Beschaffung und Vertrieb

Im Schnitt gut 70 Prozent Deines Gaspreises gingen 2023 an Deinen Gasanbieter. Den weitaus größten Teil davon verwendet er, um das Gas auf dem Großmarkt oder direkt bei einem Anbieter einzukaufen und teilweise zu speichern. In den Kosten für Beschaffung und Vertrieb steckt auch die Marge Deines Lieferanten, also der Teil, den er als Gewinn einstreicht. Etwa 1 bis 1,5 Cent pro Kilowattstunde berechnet ein Lieferant, um die eigenen Vertriebskosten zu decken und Gewinn zu erwirtschaften – es kann natürlich auch mehr sein.

Netzentgelte für Gas 2024

Rund 13 Prozent der Gasrechnung gibt Dein Anbieter an den Gasnetzbetreiber weiter, damit der das Gas zu Dir transportiert und mit einem Zähler Deinen Verbrauch misst.

Wer Dein Netzbetreiber ist, hängt von Deinem Wohnort ab – Du kannst ihn nicht selbst bestimmen, denn er besitzt das Monopol über den Betrieb des regionalen Gasnetzes. Wie viel Gewinn der Netzbetreiber machen darf, legt die Regulierungsbehörde einheitlich für alle Netzbetreiber fest. Trotzdem können die sogenannten Netzentgelte in einigen Regionen stark steigen – zum Beispiel, wenn der Netzbetreiber größere Investitionen tätigen musste und dies auf die Netzentgelte umlegt.

Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zahlten Haushaltskunden Mitte 2023 durchschnittlich fast 2 Cent pro Kilowattstunde Gas als Netzentgelt. Das waren rund 20 Prozent mehr als im Vorjahr. 2024 stagnieren oder sinken in den meisten Bundesländern die Netzentgelte für Gas dagegen erstmals seit 2018, wie Zahlen von Verivox zeigen.

Außerdem ist der Netzbetreiber meist auch der Betreiber Deines Gaszählers und verlangt dafür eine Gebühr für den Messstellenbetrieb. Da die Wartung, der Ausbau und der Betrieb des Gasnetzes je nach Gebiet unterschiedlich viel kosten, zahlst Du je nach Region unterschiedlich viel. Oft sind die Netzentgelte in Großstädten niedriger (die Stadtstaaten Hamburg und Berlin sind eine Ausnahme) – je höher die Bewohnerdichte, desto geringer die Kosten für den Einzelnen. Insgesamt lässt sich festhalten: In einigen Bundesländern zahlst du besonders viel für die Netznutzung, in anderen kommst du günstig weg, wie die Karte unten zeigt.

Je nachdem, welche Rolle dem Gas in der Energiewende noch zukommt, könnte das Netz in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen. Es wird bereits daran gearbeitet, das Gasnetz zu modernisieren und umzubauen – um es für den Transport von Wasserstoff in der Zukunft fit zu machen. Für Dich könnte das weiter steigende Netzentgelte bedeuten.

Steuern, Abgaben und der CO2-Preis

Der verbleibende Teil Deines Gaspreises geht als Steuer an den Staat. Zwischen Oktober 2022 und März 2024 ist der Anteil etwas niedriger, denn bis zum 31. März 2024 gilt vorübergehend ein niedrigerer Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent. Ab 1. April 2024 wird wieder die normale Mehrwertsteuer in Höhe von 19 Prozent auf Erdgas fällig.

Zusätzlich zahlst Du für jede verbrauchte Kilowattstunde 0,55 Cent Erdgassteuer (netto), ähnlich wie bei Benzin oder Heizöl. Diese Energiesteuer dient analog zur Stromsteuer dazu, umweltschonendes Verhalten zu fördern.

Seit 2021 zahlst Du außerdem den CO2-Preis auf Erdgas. 2024 liegt der CO2-Preis bei 45 Euro pro Tonne und beträgt für jede verbrauchte Kilowattstunde Gas rund 0,97 Cent (brutto). Er erhöht sich bis 2026 jedes Jahr, anschließend bildet sich der Preis an der Börse. Wohnst Du zur Miete, übernimmt Dein Vermieter seit 2023 einen Teil Deiner CO2-Kosten.

Son­der­kün­di­gungs­recht bei steigendem CO2-Preis

Wenn Dein Gasanbieter einen steigenden CO2-Preis an Dich weitergeben will, hast Du ein Son­der­kün­di­gungs­recht (§ 41 Abs. 5 EnWG). Er muss Dich schriftlich über die Preisanpassung und Dein Kündigungsrecht informieren. Einige Gasanbieter schließen die Kosten für den Erwerb von Emissionszertifikaten nach dem Brennstoffemissionshandelsgesetz – so wird der CO2-Preis auch bezeichnet – von einer Preisgarantie aus. Dann dürfen höhere CO2-Kosten auch während einer geltenden Preisgarantie an Dich weitergeben werden, Du kannst in so einem Fall aber sonderkündigen.

Aktuelle CO2-Preise für Erdgas

JahrCO2-Preis pro TonneCO2-Preis nettoCO2-Preis brutto
2023 130 Euro0,54 Cent/kWh0,58 Cent/kWh
202445 Euro0,82 Cent/kWh0,97 Cent/kWh
202555 Euro1,00 Cent/kWh1,19 Cent/kWh
2026~ 60 Euro 21,09 Cent/kWh1,30 Cent/kWh
2027~ 85 Euro 31,54 Cent/kWh1,83 Cent/kWh

Der brennwertbezogene Emissionsfaktor für Erdgas beträgt 181,39 g CO2/kWh. In der Gasabrechnung wird gewöhnlich der Brennwert genannt. Die CO2-Kosten muss der Versorger nach § 3 CO2KostAufG aber auf den Heizwert bezogen abrechnen. Die Umrechnung auf den Heizwert ergibt dieselben CO2-Kosten, aber höhere CO2-Preise pro kWh. Alle Angaben wurden gerundet.
1 Für 2023 wurde die reduzierte Mehrwertsteuer (7 Prozent) berücksichtigt. 
2 Preiskorridor von 55 bis 65 Euro.
3 Preisbildung im Emissionshandel, angegeben ist ein mittlerer Preis der Jahre 2022 und 2023.
Quellen: Finanztip-Berechnung unter Berücksichtigung von EBeV 2030, § 10 Abs. 2 BEHG, Entwurf eines Haushaltsfinanzierungsgesetzes vom 13. Dezember 2023, EUA Daily Future bei Intercontinental Exchange (Stand: 15. Dezember 2023)

Darüber hinaus bekommen die Kommunen eine Konzessionsabgabe, damit der Netzbetreiber Flächen der Gemeinden für das Gasnetz nutzen darf. In allen Sonderverträgen beträgt die Konzessionsabgabe 0,03 Cent pro Kilowattstunde Gas. Befindest Du Dich in der Grundversorgung, ist die Abgabe höher: 0,22 bis 0,93 Cent pro Kilowattstunde sind dann zu zahlen. Die Höhe richtet sich nach der Größe der Kommune, in der Du lebst, und ob Du das Gas zum Heizen oder nur zum Kochen und für Warmwasser nutzt (§ 2 Abs. 2 Punkt 2 KAV).

Welche Faktoren Deinen Gaspreis noch beeinflussen

Wie viel Dich Gas kostet, hängt davon ab, wer Dich beliefert und wie viel Du verbrauchst. Aber auch die Region, in der Du lebst, spielt eine Rolle. Und auch, ob Du Mieter bist. Denn dann kannst Du oft nicht selbst einen Vertrag mit einem Gasanbieter abschließen, sondern bist von Deinem Vermieter abhängig.

Wohnst Du zur Miete in einem Mehr­fa­mi­lien­haus mit Gaszentralheizung, läuft der Gasliefervertrag auf Deinen Vermieter. Über die Heiz­kost­en­ab­rech­nung reicht er aber die Ausgaben an Dich weiter. Prüfe diese regelmäßig. Stellst Du fest, dass der Gaspreis auf der Abrechnung hoch ist, dann fordere Deinen Vermieter zum Gasanbieter-Wechsel auf. Seit 2023 ist der Vermieter verpflichtet, einen bestimmten Teil Deiner CO2-Kosten, die in Deiner Heizrechnung stecken, zu tragen. Da Du als Mieter weder über die Heizungstechnologie noch die energetische Qualität des Wohngebäudes entscheidest, musst Du für die bei der Gasverbrennung entstehenden Kohlendioxid-Emissionen nicht allein aufkommen. Dein Vermieter muss sich umso mehr an Deinen CO2-Kosten beteiligen, je schlechter das Wohnhaus gedämmt ist.

Wohnst Du im Ein- oder Zweifamilienhaus oder verfügst Du über eine Gasetagenheizung nur für Deine Wohnung, bist Du selbst Vertragspartner des Gasanbieters. Dann ist entscheidend, welche Art Vertrag Du schließt – ob Du grundversorgt bist oder einen Sondervertrag hast. Hast Du Deinen aktuellen Tarif nicht bewusst abgeschlossen, wirst Du automatisch vom lokalen Grundversorger beliefert.

Die Tarife in der lokalen Grundversorgung sind in der Regel teurer als sogenannte Sondertarife. Diese im Durchschnitt deutlich günstigeren Verträge kann ein Sondertarif beim örtlichen Grundversorger (häufig sind das die Stadtwerke) sein, oder aber ein Vertrag bei einem ganz anderen Gasanbieter.

Erkundige Dich deshalb nach dem geltenden Preis in der Grundversorgung – den findest Du auch ganz oben im Finanztip-Gasrechner. Die Ergebnisliste enthält Werbelinks, über die Du Deinen Tarif direkt abschließen kannst. Alle unsere Tarif-Empfehlungen erfolgen rein redaktionell und zu 100 Prozent unabhängig. Der Rechner ist so eingestellt, dass Du nur ver­brau­cher­freund­liche Angebote siehst.

Mehr dazu im Ratgeber Gasanbieter wechseln

  • Erhöht Dein Gaslieferant den Preis, prüfe über einen Preisvergleich, ob sich ein Anbieterwechsel lohnt.
  • Findest Du ein besseres Angebot, hast Du bei einer Preiserhöhung Deines alten Vertrags ein Son­der­kün­di­gungs­recht.
  • Alles zum Wechsel des Gasanbieter liest Du in unserem Ratgeber.

Zum Ratgeber

Welche klimafreundlichen Alternativen zum Erdgas gibt es?

Andere Gase wie Biogas, das bei der Vergärung biologisch abbaubarer Abfälle (Biomasse) entsteht, sind oft sogar günstiger zu erzeugen als fossiles Erdgas. Aber: Die verfügbare Menge von Biogas zum Heizen ist begrenzt. Und: Die Erzeuger von Biogas können wegen der hohen Gaspreise auch mehr für ihr klimafreundliches Gas verlangen – so wie auch Betreiber von Windkraftanlagen für ihren eigentlich günstigen Ökostrom jetzt höhere Preise verlangen.

Biogas spielt für den Strommarkt und die Energiewende eine wichtige Rolle. Denn Biomasse kann, genau wie fossiles Erdgas, zur Stromerzeugung genutzt werden. Das kann zeitlich flexibel passieren – zum Beispiel dann, wenn wenig Wind weht und die Sonne nicht scheint, Windkraft und Photovoltaik also kaum Strom produzieren. Biogas kann dann diese Flaute auffangen – die Folge: Ein großer Teil des klimafreundlichen Gases wird verstromt und steht deshalb nicht zum Heizen zur Verfügung, also als Alternative in Deiner Gasheizung. Ende 2021 hat die Nachfrage nach Biogas so zugenommen, dass viele Anbieter keine neuen Kunden in die Belieferung aufnehmen.

Synthetisch erzeugte Gase wie Wasserstoff sind noch nicht in größerem Maßstab verfügbar. Die Produktionskosten lagen in Deutschland 2021 bei mehr als 7 Cent pro Kilowattstunde. Branchenexperten befürchten, dass sogenannter grüner Wasserstoff, der klimafreundlich mithilfe von erneuerbaren Energien erzeugt wird, auch 2030 noch teuer sein könnte – die Rede ist von Preisen zwischen 15 und 25 Cent pro Kilowattstunde.

Für Dich bedeutet das alles: Mit günstigen Gaspreisen, wie sie bis 2020 über einen längeren Zeitraum bestanden, kannst Du nicht mehr rechnen. Selbst wenn die Beschaffungskosten für Erdgas bis Ende der 2020er-Jahre wieder sinken – die Kosten für den CO2-Preis steigen auf jeden Fall, jene für die Netzentgelte vermutlich auch. Auch grünes Gas wird deutlich teurer sein, als es Erdgas in der Vergangenheit war: Der Energiekonzern E.ON hat in der Studie „Energiewende im Wärmesektor“ für die Stadt Essen die Kosten für grünes Gas im Jahr 2050 prognostiziert: 10,8 Cent würde die Kilowattstunde demnach dann kosten. Das entspräche einer Verdopplung des Gaspreises gegenüber dem Jahr 2020.

Andere Heizsysteme wie Wärmepumpen oder eine Pelletheizung können schon heute im Betrieb günstiger sein. Auch mit Fernwärme kannst Du klimafreundlich heizen, wenn der Versorger einen Teil der Wärme aus erneuerbaren Energien gewinnt.

Autoren
Ines Rutschmann

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