Gaspreise 2025 Gas immer teurer: Wohin sich die Preise aktuell entwickeln
Finanztip-Experte für Energie
Das Wichtigste in Kürze
Die Gaspreise sind aktuell etwa doppelt so hoch wie noch vor fünf Jahren.
Der steigende CO2-Preis und die steigenden Netzgebühren sorgen 2025 für höhere Gaspreise.
In den günstigsten von Finanztip empfohlenen Tarifen liegt der Gaspreis aktuell bei rund 11 Cent pro Kilowattstunde.
Auf lange Sicht musst du mit weiter steigenden Gaspreisen rechnen.
So gehst Du vor
Fast die Hälfte der Wohnungen und Häuser in Deutschland haben nach wie vor eine Gasheizung, das zeigt eine Studie des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Wenn auch Du mit Gas heizt, hast Du die Achterbahnfahrt der Gaspreise in den vergangenen Jahren sicherlich mitbekommen. Wir zeigen Dir in diesem Ratgeber, wo die Gaspreise aktuell stehen und wohin sie sich vermutlich entwickeln werden.
Der Gaspreis liegt aktuell bei 10,88 Cent pro Kilowattstunde (kWh) für Tarife mit zwölf Monaten Preisgarantie (Stand: 11. Dezember 2024). So viel kostet Gas in den günstigsten von uns empfohlenen Tarifen für Neukunden. Im Finanztip Gaspreis-Barometer siehst Du neben den aktuellen Preisen auch die Gaspreisentwicklung der vergangenen Monate.
Für das Preisbarometer werten wir nur Tarife von Gasanbietern aus, die wir bei Finanztip auch empfehlen. Wir erheben für mehr als 100 Orte in ganz Deutschland die drei günstigsten Gastarife, die unsere verbraucherfreundlichen Kriterien erfüllen. Aus diesen Preisen bilden wir einen Mittelwert. Um besonders realistisch zu sein, rechnen wir auch den jährlichen Grundpreis der Tarife in den Preis pro Kilowattstunde hinein. Eventuelle Neukundenboni, die viele Gasanbieter im ersten Vertragsjahr ausbezahlen, rechnen wir dagegen nicht in den aktuellen Gaspreis mit ein.
Mit dem Finanztip Gasrechner (enthält Werbelinks) weiter unten auf dieser Seite kannst Du die Gastarife vergleichen, die Du als Neukunde jetzt abschließen kannst. Aufgrund unterschiedlich hoher Netzentgelte unterscheiden sich die Preise regional.
Die von uns ermittelten, aktuellen Gaspreise gelten für neue Gasverträge. Deren Preise ändern sich ständig. Welchen Gaspreis die deutschen Haushalte in den bereits laufenden Gasverträgen im Durchschnitt bezahlen, kann niemand genau beziffern. Denn es gibt sehr viele unterschiedliche Tarife von hunderten Gasanbietern. Der BDEW hat aber eine Methode entwickelt, um den Gaspreis möglichst genau zu schätzen. Demnach zahlte ein deutscher Musterhaushalt mit einem jährlichen Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden im August 2024 im Schnitt 10,91 Cent/kWh.
Die Energiepreiskrise mit extrem hohen Gaspreisen vor allem im Jahr 2022 ist überwunden. Ausgelöst worden war die sie durch den russischen Überfall auf die Ukraine. Russland hielt sich in dessen Folge nicht mehr an vereinbarte Gaslieferungen. Mittlerweile hat Deutschland das russische Erdgas durch Lieferungen aus anderen Ländern ersetzt. Für Dich bedeutet das: Auch wenn sich die Gaspreise stabilisiert haben, ist die Zeit des billigen Gases aus Russland vorbei. Die Gaspreise werden wohl dauerhaft höher liegen – dafür gibt es neben dem Ukraine-Krieg noch weitere Gründe, die wir Dir im nächsten Kapitel erklären.
Vergleiche die Gaspreise 2025 mit unserem Gasrechner und spare Geld. Ein Beispiel: Wenn Du statt eines hohen Gaspreises von 15 Cent/kWh einen von uns empfohlenen Gastarif für 11 Cent/kWh wählst, sinken Deine Gaskosten um 600 Euro pro Jahr. Die Rechnung gilt für einen Jahresverbrauch von 15.000 kWh, der ist typisch für ein kleines Einfamilienhaus. Ist Dein Gasverbrauch höher, dann kannst Du durch einen günstigen Tarif noch mehr Geld sparen.
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Unserer Einschätzung nach zeigt die Gaspreisentwicklung für das Jahr 2025 nach oben. Dafür gibt es zwei Gründe: Der steigende CO2-Preis und die steigenden Gebühren für das Gasnetz, die sogenannten Netzentgelte. Auch langfristig musst Du aller Voraussicht nach mit deutlich steigenden Gaspreisen rechnen.
Erdgas verursacht beim Verbrennen klimaschädliche Emissionen, vor allem Kohlenstoffdioxid (CO2). Seit einigen Jahren fällt dafür in Deutschland der CO2-Preis an, der den Ausstoß quasi besteuert und so zur Entwicklung einer klimafreundlichen Wirtschaft beitragen soll. Durch eine Erhöhung im Jahr 2025 macht die CO2-Steuer mittlerweile schon rund zehn Prozent Deines Gaspreises aus. Nach unseren Berechnungen wirst Du dadurch gegenüber dem Vorjahr über 40 Euro mehr für Dein Gas bezahlen, wenn Du 20.000 Kilowattstunden Gas verbrauchst.
Der CO2-Preis steigt Jahr für Jahr an. Ab 2027 soll der Preis dann frei an der Börse ausgehandelt werden. Wenn die EU ihre Klimaziele erreichen und klimafreundliche Branchen fördern möchte, müssen die Emissionen deutlich sinken. Voraussichtlich wird es in Zukunft also immer teurer, CO2 auszustoßen. Die CO2-Steuer wird deshalb vermutlich stark steigen – rechne damit, dass sich die Gaspreise dadurch langfristig deutlich erhöhen werden.
Die Anzahl der Haushalte, die mit Gas heizen, geht in den letzten Jahren bereits deutlich zurück. Das zeigt eine Studie des BDEW. Die Wärmewende läuft schon seit Jahren und mit dem Heizungsgesetz hat die Politik diesen Pfad konkretisiert: weg von Gas und Öl, hin zu erneuerbaren Energien soll es gehen. Im Zuge der kommunalen Wärmeplanung werden andere Heizungsarten immer mehr in den Vordergrund rücken. Ab 2045 darfst Du eine Gasheizung mit Erdgas gar nicht mehr betreiben. In Zukunft werden immer weniger Haushalte an das Gasnetz angeschlossen sein, die Netze werden schrittweise abgebaut.
Teile des Gasnetzes sollen in Zukunft zwar noch für den Transport von Wasserstoff genutzt werden. Doch das wird längst nicht überall der Fall sein. Immer mehr Städte schalten ihr Gasnetz ab. In Mannheim möchte der örtliche Energieversorger das zum Beispiel schon bis zum Jahr 2035 tun.
Vorerst muss aber weiter in das bestehende Gasnetz investiert werden, um es zu betreiben und instand zu halten. Diese Kosten, die sogenannten Netzentgelte, werden mit jeder verbrauchten Kilowattstunde Gas abgerechnet und durch die Wärmewende auf immer weniger Schultern verteilt. Diese Netzkosten dürfen die Betreiber der Gasnetze ab 2025 zudem über immer kürzere Zeiträume verteilen. Damit soll erreicht werden, dass die Kosten für nötige Investitionen in das Gasnetz frühzeitig wieder hereingespielt sind und das Gas für die letzten verbleibenden Gasverbraucher in den 2040er Jahren nicht unbezahlbar wird.
Die Netzentgelte steigen deshalb 2025 fast überall in Deutschland deutlich. Wie sich das für Deinen Gaspreis im Detail auswirkt, erklären wir Dir weiter unten.
Für den Winter 2024/2025 ist die Gasversorgung laut der Bundesnetzagentur gewährleistet. Trotz gut gefüllter Gasspeicher ist Sparen angesagt. In einem besonders kalten Winter könnten die Gaspreise steigen, wenn weniger Gas verfügbar ist, als Wirtschaft und Haushalte benötigen.
Das Risiko kurzfristig steigender Gaspreise schätzen wir höher als früher ein. Preissprünge könnten auch im Sommer vorkommen. Kurz gesagt liegt das daran, dass alle EU-Mitgliedstaaten jedes Jahr zum Start der Heizperiode am 1. November ihre Gasspeicher zu mindestens 90 Prozent füllen müssen. Die EU will dadurch sicherstellen, dass das Gas im Winter nicht knapp wird. Früher hat Russland eine Menge Gas in die EU geliefert – infolge des Ukraine-Kriegs hat sich das aber geändert und Russland ist kein sicherer Gaslieferant mehr.
Anstatt Russland liefern aktuell Norwegen, die Niederlande und Belgien das meiste Gas nach Deutschland, zeigen Daten der Bundesnetzagentur. Die Niederlande und Belgien verkaufen vor allem Flüssigerdgas, sogenanntes LNG (Liquefied Natural Gas), das wiederum aus anderen Ländern kommt, etwa den USA. Die Gaspreise in Deutschland haben sich dadurch dauerhaft erhöht, weil es schlichtweg mehr kostet, Gas aus diesen Ländern zu importieren anstatt aus Russland.
Unter diesen Umständen kann es auch mal teuer werden, die europäischen Gasspeicher rechtzeitig vor dem Winter zu mindestens 90 Prozent zu füllen. Eine Analyse der Financial Times hat gezeigt, dass die Preise für eine Gaslieferung im Sommer 2025 zwischenzeitlich höher waren als für die Lieferung im nächsten Winter – obwohl Gas hauptsächlich im Winter verbraucht wird. Doch wegen der Speicherziele können Nachfrage und Gaspreise auch im Sommer hochgehen. Denn die Einkäufer für die Gasspeicher sind nun gezwungen, Gas frühzeitig einzukaufen, um die Speicher rechtzeitig voll zu kriegen.
Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Gaspreisanalyse August 2024
Du willst wissen, ob der Gaspreis in Deinem aktuellen Vertrag zu hoch ist? Und ob Du mit einem Gasanbieterwechsel sparen kannst? Dann vergleiche aktuelle Angebote. Nutze dazu gern unseren Finanztip-Gasrechner, der Dir ausschließlich Gastarife mit verbraucherfreundlichen Konditionen anzeigt. Außerdem empfehlen wir Dir in keine Gasanbieter, die in der Vergangenheit negativ aufgefallen sind. Mehr zu unseren strengen Kriterien liest Du im Ratgeber Gasvergleich.
Der Gaspreis setzt sich aus drei Kostenblöcken zusammen:
Beschaffung und Vertrieb des Gases, anders gesagt: Einkauf und Lieferung
Gebühren für die Nutzung des Gasnetzes – die sogenannten Netzentgelte – und für den Gaszähler – das sogenannte Messstellenentgelt
Gesetzlich festgelegte Abgaben wie Steuern und der CO2-Preis
Quelle: Finanztip-Berechnung mit Daten des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Gaspreisanalyse August 2024
Über die Hälfte Deines Gaspreises geht im Schnitt an Deinen Gasanbieter. Den größten Teil davon verwendet er, um das Gas an der Börse oder direkt bei einem Großhändler einzukaufen. Außerdem steckt in diesem Kostenblock die Marge Deines Lieferanten, also der Teil, den er als Gewinn einstreicht. Etwa 1 bis 1,5 Cent pro Kilowattstunde berechnet ein Gasanbieter, um die eigenen Vertriebskosten zu decken und Gewinn zu erwirtschaften, es kann auch mehr sein.
Knapp ein Fünftel Deiner Gasrechnung gibt Dein Anbieter als Netzentgelt an den Netzbetreiber weiter, damit der das Gas zu Dir transportiert. Der Netzbetreiber ist meist auch der Betreiber Deines Gaszählers und verlangt dafür eine Gebühr für den Messstellenbetrieb.
Wer Dein Netzbetreiber ist, hängt von Deinem Wohnort ab – Du kannst ihn nicht selbst bestimmen, denn er besitzt das Monopol über den Betrieb des regionalen Gasnetzes. Wie viel Gewinn der Netzbetreiber machen darf, legt die Regulierungsbehörde einheitlich für alle Netzbetreiber fest. Wenn ein Netzbetreiber viel Geld in das Gasnetz investieren muss, kann er diese Kosten auf Dich umlegen und das Netzentgelt in Deiner Regionen steigt.
Laut dem BDEW bezahlen Haushaltskunden mit jeder Kilowattstunde Gas aktuell rund zwei Cent als Netzentgelt. Fast überall in Deutschland steigen die Netzentgelte im Jahr 2025, wie eine Erhebung von Verivox zeigt. In Zukunft musst Du mit weiter steigenden Netzentgelten rechnen.
Die Grafik oben zeigt die durchschnittlichen Netzentgelte in den Bundesländern pro Jahr. Da die Wartung, der Ausbau und der Betrieb des Gasnetzes je nach Gebiet unterschiedlich viel kosten, unterscheiden sich die Netzentgelte in einzelnen Regionen innerhalb der Bundesländer. Oft sind die Netzentgelte in Großstädten niedriger – je höher die Bewohnerdichte, desto geringer die Kosten für den Einzelnen.
Der verbleibende Teil Deines Gaspreises geht als Steuer an den Staat. Zum einen ist da die Mehrwertsteuer, die auf sämtliche anderen Preisbestandteile erhoben wird. Es gelten die üblichen 19 Prozent Mehrwertsteuer. Zusätzlich zahlst Du für jede verbrauchte Kilowattstunde 0,55 Cent (netto) Erdgassteuer, ähnlich wie bei Benzin oder Heizöl.
Außerdem zahlst Du auf Erdgas den CO2-Preis – quasi eine Steuer dafür, dass Gas klimaschädlich ist. Der CO2-Preis verteuert Gas im Jahr 2025 um 1,19 Cent/kWh (brutto). In den kommenden Jahren wird sich die Steuer voraussichtlich weiter erhöhen. Wohnst Du zur Miete, muss Dein Vermieter oder Deine Vermieterin einen Teil Deiner CO2-Kosten übernehmen. Unser CO2-Kosten-Rechner hilft Dir, Den Vermieteranteil zu berechnen und das Geld einzufordern.
Jahr | Preis pro Tonne CO2 | CO2-Preis Erdgas (netto) | CO2-Preis Erdgas (brutto) |
---|---|---|---|
2023 1 | 30 Euro | 0,54 Cent/kWh | 0,58 Cent/kWh |
2024 | 45 Euro | 0,82 Cent/kWh | 0,97 Cent/kWh |
2025 | 55 Euro | 1,00 Cent/kWh | 1,19 Cent/kWh |
2026 | ~ 60 Euro 2 | 1,09 Cent/kWh | 1,30 Cent/kWh |
2030 | ~ 275 Euro 3 | 4,99 Cent/kWh | 5,94 Cent/kWh |
Der brennwertbezogene Emissionsfaktor für Erdgas beträgt 181,39 g CO2/kWh. Alle Angaben wurden gerundet.
1 Für 2023 wurde die reduzierte Mehrwertsteuer von sieben Prozent berücksichtigt. 2 Preiskorridor von 55 bis 65 Euro. 3 Preisbildung im Emissionshandel, geschätzter Preis aus dem Hintergrundpapier des Projekts Ariadne. Quelle: Finanztip-Berechnung, Emissionsberichterstattungsverordnung EBeV 2030 und Paragraf 10 Abs. 2 Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) (Stand: 9. Dezember 2024)
Darüber hinaus verlangen die Kommunen eine Konzessionsabgabe, damit der Netzbetreiber Flächen der Gemeinden für das Gasnetz nutzen darf. In allen Sonderverträgen – so nennt man alle Gasverträge, die Du außerhalb der Grundversorgung abschließen kannst – beträgt die Konzessionsabgabe 0,03 Cent pro Kilowattstunde Gas (§ 2 Abs. 3 Konzessionsabgabenverordnung (KAV)). Befindest Du Dich in der Grundversorgung, Befindest Du Dich in der Grundversorgung, ist die Abgabe höher: 0,22 bis 0,93 Cent pro Kilowattstunde musst Du dann zahlen. Die Höhe richtet sich nach der Größe der Kommune, in der Du lebst (§ 2 Abs. 2 Nr. 2 KAV).
Schließlich gibt es noch die Gasspeicherumlage. Vor jedem Winter müssen derzeit bestimmte Füllstände bei den deutschen Gasspeichern erreicht werden, zum 1. Oktober 2025 beispielsweise 80 Prozent (§ 35b Abs. 1 EnWG). Das Ziel ist, dadurch die Gasversorgung sicherzustellen. Dabei entstehende Kosten werden durch die Gasspeicherumlage finanziert, sie beträgt laut der verantwortlichen Trading Hub Europe GmbH ab dem 1. Januar 2025 0,299 Cent/kWh.
Dein Gaspreis hängt davon ab, wer Dich beliefert und wie viel Du verbrauchst. Aber auch die Region, in der Du lebst, spielt eine Rolle. Und auch, ob Du Mieterin oder Mieter bist. Dann kannst Du oft nicht selbst einen Vertrag mit einem Gasanbieter abschließen, sondern bist von Deiner Vermieterin oder Deinem Vermieter abhängig.
Wohnst Du zur Miete in einem Mehrfamilienhaus mit Gaszentralheizung, läuft der Gasliefervertrag auf Deinen Vermieter. Über die Heizkostenabrechnung reicht er aber die Ausgaben an Dich weiter. Stellst Du fest, dass der Gaspreis auf der Abrechnung hoch ist, dann fordere Deinen Vermieter zu einem Gasanbieterwechsel auf. Seit 2023 ist der Vermieter verpflichtet, einen bestimmten Teil Deiner CO2-Kosten, die in Deiner Heizrechnung stecken, zu tragen. Da Du als Mieter weder über die Heizungstechnologie noch die energetische Qualität des Wohngebäudes entscheidest, musst Du für die bei der Gasverbrennung entstehenden Kohlendioxid-Emissionen nicht allein bezahlen. Dein Vermieter muss sich umso mehr an Deinen CO2-Kosten beteiligen, je schlechter das Wohnhaus gedämmt ist.
Wohnst Du im Ein- oder Zweifamilienhaus oder in einer Miet- oder Eigentumswohnung mit eigener Gasetagenheizung, bist Du selbst Vertragspartner des Gasanbieters. Hast Du Deinen aktuellen Tarif nicht bewusst abgeschlossen, wirst Du automatisch vom lokalen Grundversorger beliefert, häufig sind das die Stadtwerke. Die Grundversorgung ist in der Regel deutlich teurer als sogenannte Sondertarife. Letzteres ist einfach ein Gasvertrag, den Du selbst bewusst ausgewählt und abgeschlossen hast.
Wir empfehlen Dir, regelmäßig die Gaspreise zu vergleichen, am besten einmal jährlich. Das geht zum Beispiel mit unserem Finanztip-Gasrechner. Die Ergebnisliste enthält Werbelinks, über die Du Deinen Tarif direkt abschließen kannst. Alle unsere Tarif-Empfehlungen erfolgen rein redaktionell und zu 100 Prozent unabhängig. Der Rechner ist so eingestellt, dass Du nur verbraucherfreundliche Angebote siehst.
Biogas entsteht bei der Vergärung von Biomasse, etwa aus Energiepflanzen wie Mais, Lebensmittelabfällen wie Biomüll oder Landwirtschaftsabfällen wie Gülle. Es zählt zu den erneuerbaren Energien und gilt als klimaneutral. Zu Biomethan veredelt, kann es wie normales Erdgas ins Gasnetz gespeist werden.
Doch die verfügbare Menge von Biogas zum Heizen ist begrenzt. Biogas zu erzeugen kostet mehr, als Erdgas zu beschaffen. Die Preise für klimafreundliches Biogas sind deshalb höher. In unserer Stichprobe im Frühjahr 2024 kosteten Gastarife mit einem Biogasanteil von zehn Prozent rund zwei Cent pro Kilowattstunde mehr als die günstigsten normalen Gastarife. Das war ein Preisaufschlag von 23 Prozent.
Und weil Biogas gefragt ist, können die Erzeuger auch höhere Preise für ihr klimafreundliches Gas verlangen – so wie auch Betreiber von Windkraftanlagen für ihren eigentlich günstigen Ökostrom höhere Preise verlangen.
Biogas spielt für den Strommarkt und die Energiewende nämlich eine wichtige Rolle. Denn Biomasse kann, genau wie fossiles Erdgas, zur Stromerzeugung genutzt werden. Das kann zeitlich flexibel passieren – zum Beispiel dann, wenn wenig Wind weht und die Sonne nicht scheint, Windkraft und Photovoltaik also kaum Strom produzieren. Biogas kann diese Flauten auffangen. Deshalb wird viel Biogas auch dazu verwendet, Strom zu erzeugen. Dann steht es aber nicht als Erdgasalternative zum Heizen zur Verfügung.
Wenn Du mit Deiner Gasheizung klimafreundlicher heizen möchtest, findet Du mit unserem Gasrechner (enthält Werbelinks) Biogastarife, die zwischen zehn und 100 Prozent Biogas enthalten. Außerdem kannst Du das Klima schützen, indem Du Deinen Gasverbrauch senkst.
Synthetisch erzeugte Gase wie Wasserstoff können Erdgas ersetzen, sind aber noch nicht in größerem Maßstab verfügbar. Die Bundesregierung hat eine Nationale Wasserstoffstrategie vorgelegt und setzt bereits die Hebel für ein Wasserstoffnetz in der Zukunft in Bewegung. Branchenexperten befürchten jedoch, dass sogenannter grüner Wasserstoff, der klimafreundlich mithilfe von erneuerbaren Energien erzeugt wird, auch 2030 noch teuer sein könnte. Die Rede ist von Preisen zwischen fünf und acht Euro pro Kilogramm, das entspricht etwa 15 bis 24 Cent pro Kilowattstunde.
Mit günstigen Gaspreisen, wie sie bis 2020 über einen längeren Zeitraum Bestand hatten, kannst Du unserer Einschätzung nach in Zukunft nicht mehr rechnen. Die Kosten für den CO2-Preis steigen auf jeden Fall und jene für die Netzentgelte vermutlich auch. Grünes Gas wie Biogas oder grüner Wasserstoff wird deutlich teurer sein, als es Erdgas in der Vergangenheit war. Zumal Gasheizungen, die seit 2024 neu in Betrieb gehen, ab 2029 zwingend mit einem stetig steigenden Anteil an Biobrennstoffen betrieben werden müssen.
Alternative Heizsysteme wie Wärmepumpen oder eine Pelletheizung können schon heute im Betrieb günstiger sein. Auch mit Fernwärme kannst Du klimafreundlich heizen, wenn der Versorger einen Teil der Wärme aus erneuerbaren Energien gewinnt.
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