Gaspreise 2024 Was Gas kostet – und wie sich die Preise entwickeln
Finanztip-Experte für Energie
Das Wichtigste in Kürze
Die Gaspreise sind 2024 deutlich niedriger als noch in den beiden Jahren zuvor. Gas bleibt aber teurer als vor dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine.
In den günstigsten neuen Tarifen kostet Gas aktuell zwischen neun und elf Cent pro Kilowattstunde.
Der steigende CO2-Preis und die voraussichtlich ebenfalls steigenden Netzentgelte werden 2025 vermutlich zu höheren Gaspreisen führen.
So gehst Du vor
Fast die Hälfte der Wohnungen und Häuser in Deutschland hat nach wie vor eine Gasheizung, das zeigt eine Studie des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Wenn auch Du mit Gas heizt, hast Du die Achterbahnfahrt der Gaspreise in den vergangenen Jahren sicherlich mitbekommen. Wir zeigen Dir in diesem Ratgeber, wo die Gaspreise aktuell stehen und wohin sie sich vermutlich entwickeln werden.
Der Gaspreis liegt aktuell bei 10,85 Cent pro Kilowattstunde (kWh) für Tarife mit zwölf Monaten Preisgarantie (Stand: 04. Dezember 2024). So viel kostet Gas in den günstigsten von uns empfohlenen Tarifen für Neukunden. Im Finanztip Gaspreis-Barometer siehst Du neben den aktuellen Preisen auch die Gaspreisentwicklung der vergangenen Monate.
Für das Preisbarometer werten wir nur Tarife von Gasanbietern aus, die wir bei Finanztip auch empfehlen. Wir erheben für mehr als 100 Orte in ganz Deutschland die Top 3 der günstigen Gastarife, die unsere verbraucherfreundlichen Kriterien erfüllen. Aus diesen Preisen bilden wir einen Mittelwert. Um besonders realistisch zu sein, rechnen wir auch den jährlichen Grundpreis der Tarife in den Preis pro Kilowattstunde hinein. Eventuelle Neukundenboni, die viele Gasanbieter im ersten Vertragsjahr ausbezahlen, rechnen wir dagegen nicht in den aktuellen Gaspreis mit ein.
Mit dem Finanztip Gasrechner (enthält Werbelinks) weiter unten auf dieser Seite kannst Du die Gastarife vergleichen, die Du als Neukunde jetzt abschließen kannst. Aufgrund unterschiedlich hoher Netzentgelte unterscheiden sich die Preise regional.
Die von uns aktuell ermittelten Gaspreise gelten für neue Gasverträge, deren Preise ändern sich ständig. Wie viel die deutschen Haushalte in den bereits laufenden Gasverträgen im Durchschnitt bezahlen, kann niemand genau beziffern. Denn es gibt sehr viele unterschiedliche Tarife von hunderten Gasanbietern. Der BDEW hat aber eine Methode entwickelt, um den Gaspreis möglichst genau zu schätzen. Demnach zahlte ein deutscher Musterhaushalt mit einem jährlichen Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden im Januar 2024 im Schnitt 10,68 Cent/kWh.
Die Zeit der Energiepreiskrise mit stark steigenden Gaspreisen vor allem im Jahr 2022 ist damit erst einmal vorüber. Deshalb lohnt sich 2024 ein Preisvergleich besonders, da Du gegenüber den Vorjahren wieder deutlich günstigere Gaspreise findest. Ausgelöst worden war die zwischenzeitliche Gaspreiskrise durch den russischen Überfall auf die Ukraine. Russland hielt sich in dessen Folge nicht mehr an vereinbarte Gaslieferungen.
Mittlerweile verzichtet Deutschland auf russisches Erdgas. Für Dich bedeutet das: Die Zeit des billigen Gases ist vorbei und die Gaspreise werden wohl dauerhaft etwas höher liegen als vor dem Ukraine-Krieg.
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Die Gaspreisentwicklung könnte für das Jahr 2025 wieder etwas nach oben zeigen. Dafür sprechen im Wesentlichen zwei Gründe: Der steigende CO2-Preis und die höheren Gebühren für das Gasnetz.
Erdgas verursacht beim Verbrennen klimaschädliche Emissionen, vor allem Kohlenstoffdioxid (CO2). Seit einigen Jahren fällt dafür in Deutschland der CO2-Preis an, der den Ausstoß quasi besteuert. In den kommenden Jahren wird der CO2-Preis immer weiter steigen, ab 2027 soll der Preis dann frei an der Börse ausgehandelt werden. Fachkreise rechnen damit, dass Gas sich dadurch langfristig verteuern wird.
Durch die Erhöhung des CO2-Preises ab 1. Januar 2025 auf 55 Euro pro Tonne erreicht der CO2-Preis voraussichtlich einen Anteil von mehr als zehn Prozent (brutto) am gesamten Gaspreis. Nach unseren Berechnungen wird sich Deine Jahresrechnung dadurch um mehr als 40 Euro verteuern, wenn Du 20.000 Kilowattstunden Gas verbrauchst.
Die Anzahl der Haushalte, die mit Gas heizen, geht in den letzten Jahren bereits deutlich zurück, das zeigt eine Studie des BDEW. Mit dem Heizungsgesetz hat die Politik die Wärmewende vorgezeichnet: weg von Gas und Öl, hin zu erneuerbaren Energien. In Zukunft werden wohl immer weniger Haushalte an das Gasnetz angeschlossen sein. Es gibt zwar Pläne, Teile des Gasnetzes in Zukunft für den Transport von Wasserstoff zu nutzen, doch das wird längst nicht überall der Fall sein.
Vorerst muss weiter in das bestehende Gasnetz investiert werden, um es betreiben und instand halten zu können. Diese Kosten, die sogenannten Gasnetzentgelte, werden mit jeder verbrauchten Kilowattstunde abgerechnet und in Zukunft auf immer weniger Schultern verteilt. Die Bundesnetzagentur plant, dass diese Kosten künftig über kürzere Zeiträume abgeschrieben werden können. Damit soll erreicht werden, dass die Kosten für nötige Investitionen in das Gasnetz früher wieder hereingespielt sind und es für die letzten verbleibenden Gasverbraucher in den 2040er Jahren nicht unbezahlbar wird.
Die Netzentgelte werden deshalb wahrscheinlich schon ab dem Jahr 2025 in vielen Regionen deutlich steigen. Wo genau und wie stark, wird sich erst um den Jahreswechsel zeigen.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat Ende Juni 2022 die zweite Stufe des Notfallplans Gas ausgerufen, die Alarmstufe. Deutschland befindet sich damit weiterhin in einer Gaskrise. Für den Winter 2024/2025 ist die Gasversorgung laut der Bundesnetzagentur aber gewährleistet und die Gasspeicher sind sehr gut gefüllt. Trotzdem ist immer noch Gas sparen angesagt. Denn in einem besonders kalten Winter könnten die Gaspreise noch einmal steigen, wenn weniger Gas verfügbar ist, als Wirtschaft und Haushalte benötigen.
Anstatt Russland liefern nun Norwegen, die Niederlande und Belgien das meiste Gas nach Deutschland, zeigen Daten der Bundesnetzagentur. Die Niederlande und Belgien leiten dabei vor allem Flüssigerdgas durch, sogenanntes LNG (Liquefied Natural Gas), das wiederum aus anderen Ländern kommt, etwa aus den USA.
Die Umstellung auf die neuen Lieferanten hat die Gaspreise in Deutschland grundlegend erhöht, weil es schlichtweg mehr kostet, Gas aus diesen Ländern zu importieren anstatt aus Russland. Die gute Nachricht: Nach der Energiepreiskrise pendelten sich die Börsenpreise seit Mai 2023, vor allem aber 2024 zusehends wieder auf einem gleichmäßigen Niveau ein. Sofern im politischen Weltgeschehen nichts Unerwartetes passiert, gehören die extrem schwankenden Gaspreise erst einmal der Vergangenheit an. Du kannst derzeit mit relativ stabilen Gaspreisen rechnen.
Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Gaspreisanalyse Februar 2024
Du willst wissen, ob der Gaspreis in Deinem aktuellen Vertrag zu hoch ist? Und ob Du mit einem Gasanbieterwechsel sparen kannst? Dann vergleiche aktuelle Angebote. Nutze dazu gern unseren Finanztip-Gasrechner, der Dir ausschließlich Gastarife mit verbraucherfreundlichen Konditionen anzeigt. Außerdem empfehlen wir Dir in keine Gasanbieter, die in der Vergangenheit negativ aufgefallen sind. Mehr zu unseren strengen Kriterien liest Du im Ratgeber Gasvergleich.
Die Ergebnisliste des Finanztip-Gasrechners enthält Werbelinks zu Gastarifen, die uns täglich aktuell von Check24 und Verivox übermittelt werden. Hauptparameter für die Sortierung der Angebote ist der jährliche Gesamtpreis. Mit der Auswahl der Filterkriterien verändern sich die Tarife, die erscheinen. Angebote, die unsere Finanztip-Kriterien nicht erfüllen, werden ans Ende der Liste sortiert. Alle Empfehlungen erfolgen redaktionell unabhängig.
Der Finanztip-Gasrechner basiert auf Daten der Check24 Vergleichsportal Energie GmbH sowie der Verivox GmbH. Diese haben wir mit unseren Parametern so gefiltert, dass Du ein verbraucherfreundliches Ergebnis nach Finanztip-Kriterien erhältst. Ausführlich erklären wir das hier. Den Grundversorgungstarif an Deinem Wohnort zeigen wir zum besseren Vergleich oberhalb der Ergebnisliste an. Wir übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen und erheben keinen Anspruch auf vollständige Marktabdeckung. Für Schäden aus fehlerhaften Daten oder durch die Nutzung des Rechners übernehmen wir keine Haftung.
Willst Du den Vertrag über Verivox oder Check24 abschließen, leiten die Portale den Vertragswechsel ein. Der Abschluss kommt in der Regel erst zustande, wenn Dich der gewählte Versorger anschreibt und den Vertrag bestätigt. Ab dann bleiben 14 Tage Zeit, um den Vertrag zu widerrufen.
Für Daten der Check24 Vergleichsportal Energie GmbH: © 2024 www.check24.de
Für Daten der Verivox GmbH: © Verivox GmbH – www.verivox.de – alle Angaben ohne Gewähr (Stand: 2024). Das Angebot darf nur für den privaten Gebrauch genutzt werden. Eine Vervielfältigung oder Verbreitung des Angebots oder der auf diesen Seiten angezeigten Informationen – ganz oder auszugsweise, gleich in welcher Form – und jede Form der kommerziellen Verwendung ist nicht ohne ausdrückliche schriftliche Zustimmung der Verivox GmbH zulässig.
Der Gaspreis setzt sich aus drei Kostenblöcken zusammen:
Beschaffung und Vertrieb des Brennstoffs, anders gesagt: Einkauf und Lieferung
Transport über das Gasnetz und Gebühr für den Gaszähler, das nennt man Netzentgelte
gesetzlich festgelegte Abgaben wie Steuern und der CO2-Preis
Quelle: Finanztip-Berechnung mit Daten des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Gaspreisanalyse Februar 2024
Im Schnitt 60 Prozent Deines Gaspreises gehen 2024 an Deinen Gasanbieter. Den weitaus größten Teil davon verwendet er, um das Gas auf dem Großmarkt oder direkt bei einem Anbieter einzukaufen.
In den Kosten für Beschaffung und Vertrieb steckt auch die Marge Deines Lieferanten, also der Teil, den er als Gewinn einstreicht. Etwa 1 bis 1,5 Cent pro Kilowattstunde berechnet ein Lieferant, um die eigenen Vertriebskosten zu decken und Gewinn zu erwirtschaften. Es kann natürlich auch mehr sein.
Rund 18 Prozent der Gasrechnung gibt Dein Anbieter an den Gasnetzbetreiber weiter, damit der das Gas zu Dir transportiert. Der Netzbetreiber ist meist auch der Betreiber Deines Gaszählers und verlangt dafür eine Gebühr für den Messstellenbetrieb.
Wer Dein Netzbetreiber ist, hängt von Deinem Wohnort ab – Du kannst ihn nicht selbst bestimmen, denn er besitzt das Monopol über den Betrieb des regionalen Gasnetzes. Wie viel Gewinn der Netzbetreiber machen darf, legt die Regulierungsbehörde einheitlich für alle Netzbetreiber fest. Trotzdem können die sogenannten Netzentgelte in einigen Regionen stark steigen – zum Beispiel, wenn der Netzbetreiber größere Investitionen tätigen musste und dies auf die Netzentgelte umlegt.
Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bezahlen Haushaltskunden mit jeder Kilowattstunde Gas aktuell rund zwei Cent als Netzentgelt. Erstmals seit 2018 stagnierten oder sanken die Netzentgelte für Gas 2024 in den meisten Bundesländern, wie Zahlen von Verivox zeigen. In Zukunft musst Du mit steigenden Netzentgelten rechnen.
Da die Wartung, der Ausbau und der Betrieb des Gasnetzes je nach Gebiet unterschiedlich viel kosten, unterscheiden sich die Netzentgelte je nach Region. Oft sind die Netzentgelte in Großstädten niedriger – je höher die Bewohnerdichte, desto geringer die Kosten für den Einzelnen. Insgesamt lässt sich festhalten: In einigen Bundesländern zahlst du besonders viel für die Netznutzung, in anderen kommst du günstig weg, wie die Karte unten zeigt.
Je nachdem, welche Rolle dem Gas in der Energiewende noch zukommt, könnte das Netz in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen. Es wird bereits daran gearbeitet, das Gasnetz zu modernisieren und umzubauen – um es für den Transport von Wasserstoff in der Zukunft fit zu machen. Für Dich könnte das weiter steigende Netzentgelte bedeuten.
Der verbleibende Teil Deines Gaspreises geht als Steuer an den Staat. Zum einen ist da die Mehrwertsteuer, die auf sämtliche anderen Preisbestandteile erhoben wird. Während der Energiepreiskrise galt zwischenzeitlich ein verringerter Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent, seit 1. April 2024 werden wieder die normalen 19 Prozent fällig.
Zusätzlich zahlst Du für jede verbrauchte Kilowattstunde 0,55 Cent (netto) Erdgassteuer, ähnlich wie bei Benzin oder Heizöl.
Seit 2021 zahlst Du außerdem den CO2-Preis auf Erdgas. Aktuell verteuert der CO2-Preis jede verbrauchte Kilowattstunde Gas um 0,97 Cent (brutto). Der CO2-Preis wird sich in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter deutlich erhöhen. Wohnst Du zur Miete, muss Dein Vermieter oder Deine Vermieterin einen Teil Deiner CO2-Kosten übernehmen. Unser CO2-Kosten-Rechner hilft Dir, Den Vermieteranteil zu berechnen und das Geld einzufordern.
Jahr | CO2-Preis pro Tonne | CO2-Preis netto | CO2-Preis brutto |
---|---|---|---|
2023 1 | 30 Euro | 0,54 Cent/kWh | 0,58 Cent/kWh |
2024 | 45 Euro | 0,82 Cent/kWh | 0,97 Cent/kWh |
2025 | 55 Euro | 1,00 Cent/kWh | 1,19 Cent/kWh |
2026 | ~ 60 Euro 2 | 1,09 Cent/kWh | 1,30 Cent/kWh |
2030 | ~ 275 Euro 3 | 4,99 Cent/kWh | 5,94 Cent/kWh |
Der brennwertbezogene Emissionsfaktor für Erdgas beträgt 181,39 g CO2/kWh. In der Gasabrechnung wird gewöhnlich der Brennwert genannt. Die CO2-Kosten muss der Versorger nach Paragraph 3 CO2KostAufG aber auf den Heizwert bezogen abrechnen. Die Umrechnung auf den Heizwert ergibt dieselben CO2-Kosten, aber höhere CO2-Preise pro kWh. Alle Angaben wurden gerundet.
1 Für 2023 wurde die reduzierte Mehrwertsteuer von sieben Prozent berücksichtigt.
2 Preiskorridor von 55 bis 65 Euro.
3 Preisbildung im Emissionshandel, geschätzter Preis aus dem Hintergrundpapier des Projekts Ariadne.
Quelle: Finanztip-Berechnung, Emissionsberichterstattungsverordnung EBeV 2030 und Paragraf 10 Abs. 2 Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) (Stand: 26. September 2024)
Darüber hinaus bekommen die Kommunen eine Konzessionsabgabe, damit der Netzbetreiber Flächen der Gemeinden für das Gasnetz nutzen darf. In allen Sonderverträgen beträgt die Konzessionsabgabe 0,03 Cent pro Kilowattstunde Gas. Befindest Du Dich in der , ist die Abgabe höher: 0,22 bis 0,93 Cent pro Kilowattstunde sind dann zu zahlen. Die Höhe richtet sich nach der Größe der Kommune, in der Du lebst, und ob Du das Gas zum Heizen oder nur zum Kochen und für Warmwasser nutzt ().
Darüber hinaus bekommen die Kommunen eine Konzessionsabgabe, damit der Netzbetreiber Flächen der Gemeinden für das Gasnetz nutzen darf. In allen Sonderverträgen beträgt die Konzessionsabgabe 0,03 Cent pro Kilowattstunde Gas (§ 2 Abs. 3 Konzessionsabgabenverordnung (KAV)). Befindest Du Dich in der Grundversorgung, ist die Abgabe höher: 0,22 bis 0,93 Cent pro Kilowattstunde sind dann zu zahlen. Die Höhe richtet sich nach der Größe der Kommune, in der Du lebst, und ob Du das Gas zum Heizen oder nur zum Kochen und für Warmwasser nutzt (§ 2 Abs. 2 Nr. 2 KAV).
Schließlich gibt es noch die Gasspeicherumlage. Vor jedem Winter müssen derzeit bestimmte Füllstände bei den deutschen Gasspeichern erreicht werden, zum 1. Oktober 2024 beispielsweise 85 Prozent. Das Ziel ist, dadurch die Gasversorgung sicherzustellen. Dabei entstehende Kosten werden durch die Gasspeicherumlage finanziert, sie liegt laut der verantwortlichen Trading Hub Europe GmbH bei 0,19 Cent/kWh für das Jahr 2024.
Wie viel Dich Gas kostet, hängt davon ab, wer Dich beliefert und wie viel Du verbrauchst. Aber auch die Region, in der Du lebst, spielt eine Rolle. Und auch, ob Du Mieterin oder Mieter bist. Denn dann kannst Du oft nicht selbst einen Vertrag mit einem Gasanbieter abschließen, sondern bist von Deiner Vermieterin oder Deinem Vermieter abhängig.
Wohnst Du zur Miete in einem Mehrfamilienhaus mit Gaszentralheizung, läuft der Gasliefervertrag auf Deinen Vermieter. Über die Heizkostenabrechnung reicht er aber die Ausgaben an Dich weiter. Prüfe diese regelmäßig. Stellst Du fest, dass der Gaspreis auf der Abrechnung hoch ist, dann fordere Deinen Vermieter zu einem Gasanbieterwechsel auf. Seit 2023 ist der Vermieter verpflichtet, einen bestimmten Teil Deiner CO2-Kosten, die in Deiner Heizrechnung stecken, zu tragen. Da Du als Mieter weder über die Heizungstechnologie noch die energetische Qualität des Wohngebäudes entscheidest, musst Du für die bei der Gasverbrennung entstehenden Kohlendioxid-Emissionen nicht allein aufkommen. Dein Vermieter muss sich umso mehr an Deinen CO2-Kosten beteiligen, je schlechter das Wohnhaus gedämmt ist.
Wohnst Du im Ein- oder Zweifamilienhaus oder verfügst Du über eine Gasetagenheizung nur für Deine Wohnung, bist Du selbst Vertragspartner des Gasanbieters. Hast Du Deinen aktuellen Tarif nicht bewusst abgeschlossen, wirst Du automatisch vom lokalen Grundversorger beliefert, häufig sind das die Stadtwerke. Die Grundversorgung ist in der Regel deutlich teurer als sogenannte Sondertarife. Solch einen bewusst ausgewählten Sondervertrag kannst Du ebenfalls beim örtlichen Grundversorger oder aber bei einem ganz anderen Gasanbieter abschließen.
Wir empfehlen Dir, regelmäßig die Gaspreise zu vergleichen, am besten einmal jährlich. Das geht zum Beispiel mit unserem Finanztip-Gasrechner. Die Ergebnisliste enthält Werbelinks, über die Du Deinen Tarif direkt abschließen kannst. Alle unsere Tarif-Empfehlungen erfolgen rein redaktionell und zu 100 Prozent unabhängig. Der Rechner ist so eingestellt, dass Du nur verbraucherfreundliche Angebote siehst.
Biogas entsteht bei der Vergärung von Biomasse, etwa aus Energiepflanzen wie Mais, Lebensmittelabfällen wie Biomüll oder Landwirtschaftsabfällen wie Gülle. Es zählt zu den erneuerbaren Energien und gilt als klimaneutral. Zu Biomethan veredelt, kann es wie normales Erdgas ins Gasnetz gespeist werden.
Doch die verfügbare Menge von Biogas zum Heizen ist begrenzt und es zu erzeugen kostet mehr, als Erdgas zu beschaffen. Die Preise für klimafreundliches Biogas sind deshalb höher als für gewöhnliches Gas. In unserer Stichprobe im Frühjahr 2024 lag der Preis von Gastarifen mit einem zehnprozentigen Anteil Biogas rund zwei Cent pro Kilowattstunde höher als die der günstigsten normalen Gastarife – ein Preisaufschlag von rund 23 Prozent.
Und weil Biogas gefragt ist, können die Erzeuger auch höhere Preise für ihr klimafreundliches Gas verlangen – so wie auch Betreiber von Windkraftanlagen für ihren eigentlich günstigen Ökostrom höhere Preise verlangen.
Biogas spielt für den Strommarkt und die Energiewende nämlich eine wichtige Rolle. Denn Biomasse kann, genau wie fossiles Erdgas, zur Stromerzeugung genutzt werden. Das kann zeitlich flexibel passieren – zum Beispiel dann, wenn wenig Wind weht und die Sonne nicht scheint, Windkraft und Photovoltaik also kaum Strom produzieren. Biogas kann diese Flauten auffangen. Die Folge: Ein großer Teil des klimafreundlichen Gases wird verstromt und steht deshalb nicht zum Heizen zur Verfügung.
Wenn Du mit Deiner Gasheizung klimafreundlicher heizen möchtest, findet Du mit unserem Gasrechner (enthält Werbelinks) aber viele Biogastarife, die zwischen zehn und 100 Prozent Biogas enthalten. Daneben gibt es noch eine Alternative, klimafreundlicher zu heizen: Möglichst sparsam heizen und Deinen Verbrauch senken.
Synthetisch erzeugte Gase wie Wasserstoff können Erdgas ersetzen, sind aber noch nicht in größerem Maßstab verfügbar. Die Bundesregierung hat eine Nationale Wasserstoffstrategie vorgelegt und setzt bereits die Hebel für ein Wasserstoffnetz in der Zukunft in Bewegung. Branchenexperten befürchten jedoch, dass sogenannter grüner Wasserstoff, der klimafreundlich mithilfe von erneuerbaren Energien erzeugt wird, auch 2030 noch teuer sein könnte. Die Rede ist von Preisen zwischen fünf und acht Euro pro Kilogramm, das entspricht etwa 15 bis 24 Cent pro Kilowattstunde.
Mit günstigen Gaspreisen, wie sie bis 2020 über einen längeren Zeitraum Bestand hatten, kannst Du unserer Einschätzung nach in Zukunft nicht mehr rechnen. Die Kosten für den CO2-Preis steigen auf jeden Fall und jene für die Netzentgelte vermutlich auch. Grünes Gas wie Biogas oder grüner Wasserstoff wird deutlich teurer sein, als es Erdgas in der Vergangenheit war. Zumal Gasheizungen, die ab 2024 noch neu in Betrieb gehen, ab 2029 zwingend mit einem stetig steigenden Anteil an Biobrennstoffen betrieben werden müssen.
Alternative Heizsysteme wie Wärmepumpen oder eine Pelletheizung können schon heute im Betrieb günstiger sein. Auch mit Fernwärme kannst Du klimafreundlich heizen, wenn der Versorger einen Teil der Wärme aus erneuerbaren Energien gewinnt.
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