Steuerfreibetrag Grundfreibetrag und mehr - Entlastung bei der Steuer
Finanztip-Experte für Steuern
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Ob haushaltsnahe Dienstleistungen oder Fachliteratur: Wer sich private oder berufliche Ausgaben über die Steuererklärung zurückholen will, muss diese oft auch belegen können. Doch um die Bürokratie ein wenig einzudämmen, gibt es im deutschen Steuerrecht viele Frei- und Pauschbeträge, die Steuerpflichtige ohne Quittung oder Rechnung nutzen können. Zudem gibt es Freibeträge, die automatisch zum Tragen kommen wie der Grundfreibetrag oder der Kinderfreibetrag.
Einen schnellen Überblick findest Du in unserer Checkliste.
Verschaffe Dir mithilfe unserer Checkliste einen Überblick über die wichtigsten Frei- und Pauschbeträge.
Die Finanzämter haben millionenfach Steuerfälle zu bewältigen. Freibeträge und Pauschbeträge vereinfachen die Bearbeitung der Steuererklärung und entlasten die Masse der Steuerzahlenden, insbesondere wenn sie keine hohen abzugsfähigen Kosten haben. Denn wenn Dir der Abzug in der Höhe des Frei- oder Pauschbetrags genügt, musst Du Deine Aufwendungen nicht belegen. Frei- und Pauschbeträge funktionieren gleich. Davon zu unterscheiden sind jedoch Freigrenzen.
Er markiert die Höhe, bis zu der bestimmte Einkünfte steuerfrei bleiben. Alles, was darüber liegt, musst Du versteuern. Ein Beispiel hierfür ist der Sparerfreibetrag in Höhe von 1.000 Euro für jede Person. Du musst nur Steuern auf Kapitaleinkünfte zahlen, die diesen Betrag übersteigen. Bis 2022 waren es noch 801 Euro pro Person.
Den Pauschbetrag erkennt das Finanzamt ohne Nachweis an, um einen bestimmten Teil des Einkommens steuerfrei zu stellen. Hast Du Ausgaben, die über dem Pausch- oder Freibetrag liegen, kannst Du diese meist zusätzlich geltend machen. Sind Deine Ausgaben niedriger, wird auf jeden Fall der Pauschbetrag von Deinem zu versteuernden Einkommen abgezogen.
Bekanntestes Beispiel: der Arbeitnehmerpauschbetrag. Der auch Werbungskostenpauschale genannte Pauschbetrag betrug lange Jahre 1.000 Euro, 2022 stieg er auf 1.200 Euro und seit 2023 beträgt er 1.230 Euro.
Überschreitest Du hingegen eine Freigrenze, so musst Du den gesamten Betrag versteuern. Das gilt beispielsweise für private Veräußerungsgeschäfte wie den Verkauf von Bitcoins, Edelmetall und Kunst innerhalb eines Jahres. Ein Gewinn unterhalb von 1.000 Euro (= Freigrenze) im Jahr bleibt steuerfrei. Ein Euro mehr führt dazu, dass Du den kompletten Gewinn versteuern musst. Das ist hier ab 1.000 Euro der Fall. Bis Ende 2023 lag die Freigrenze noch bei 600 Euro.
Ein weiteres Beispiel ist die monatliche Freigrenze von 50 Euro (seit 2022), die Dir Dein Arbeitgeber oder Deine Arbeitgeberin als steuer- und sozialversicherungsfreie Sachzuwendung gewähren darf. Nur geschenkte Waren, Dienstleistungen und Gutscheine bis zu diesem Wert sind steuerfrei.
Wir erklären Dir jetzt verschiedene Frei- und Pauschbeträge, wie Du davon profitierst und ob Du selbst aktiv werden musst.
Der Grundfreibetrag steht jeder und jedem zu. Wer als Single im Jahr 2023 ein steuerpflichtiges Einkommen bis 10.908 Euro hatte, muss keine Einkommensteuer zahlen. Für Verheiratete gilt der doppelte Betrag, der Grundfreibetrag 2023 beträgt für Paare also 21.816 Euro. Im Jahr 2024 sind die Werte auf 11.604 und 23.208 Euro gestiegen.
Achtung: Bundesregierung und Bundesrat haben das Gesetz zur steuerlichen Freistellung des Existenzminimums 2024 im November 2024 beschlossen. Dadurch steigt der Grundfreibetrag für 2024 rückwirkend um 180 auf 11.784 Euro. Davon wirst Du mit der Gehaltsabrechnung im Dezember 2024 profitieren können. Je nach Höhe Deines Gehalts sind es zwischen 30 und 50 Euro mehr netto als ohne diesen erhöhten Grundfreibetrag.
Zudem soll der Grundfreibetrag im Jahr 2025 auf 12.084 Euro und 2026 auf 12.336 Euro steigen. Das sieht der Regierungsentwurf des Steuerfortentwicklungsgesetzes (SteFeG) vor. Alle aktuellen und geplanten Zahlen von 2023 bis 2026 findest Du in der folgenden Tabelle.
Tabelle Grundfreibetrag 2023 bis 2026
Grundfreibetrag | 2023 | 2024 | 20251 | 20261 |
Single | 10.908 € | 11.784 € | 12.084 € | 12.336 € |
Paare | 21.816 € | 23.568 € | 24.168 € | 24.672 € |
1 geplant
Quelle: Einkommensteuergesetz, Steuerfortentwicklungsgesetz, Gesetz zur steuerlichen Freistellung des Existenzminimums 2024 (Stand: 26. November 2024)
Du musst erst Steuern zahlen, wenn das zu versteuernde Einkommen den Grundfreibetrag übersteigt. Beim zu versteuernden Einkommen hat das Finanzamt bereits alle berücksichtigungsfähigen Ausgaben abgezogen.
Der Grundfreibetrag wird nach dem Sozialhilferecht ermittelt und soll das Existenzminimum für jeden Steuerzahler sichern. Er ist bereits in die Steuertabellen eingearbeitet und wird automatisch berücksichtigt, so macht es auch der Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin bereits bei der Berechnung der Lohnsteuer. Du musst also nichts tun, um ihn zu erhalten.
Wenn Du eine bedürftige Person finanziell unterstützt, dann kannst Du solche Unterhaltsleistungen bis zum Höchstbetrag als außergewöhnliche Belastungen absetzen. Beispiel: Deine Eltern müssen altersbedingt ins Pflegeheim. Du übernimmst die Kosten hierfür.
Der Unterhaltshöchstbetrag entspricht dem Grundfreibetrag. Er beträgt 2023 demnach 10.908 Euro, für 2024 entsprechend ursprünglich 11.604 Euro, durch das neue Gesetz sogar 11.784 Euro.
Der Klassiker unter den Pauschbeträgen ist der Arbeitnehmer-Pauschbetrag, auch als Werbungskostenpauschale bekannt. Der Fiskus zieht 2023 von Deinem zu versteuernden Einkommen automatisch 1.230 Euro als Werbungskosten ab, 2022 waren es 1.200 Euro, davor nur 1.000 Euro. Ab dem Jahr 2023 sind es 1.230 Euro. Mit dieser Pauschale werden beruflich veranlasste Kosten ohne Nachweis anerkannt.
Erst wenn Du Werbungskosten über dieser Grenze hast, lohnt es sich, diese in der Steuererklärung einzutragen (Anlage N). Diese Ausgaben werden dann zusätzlich anerkannt.
Tipp: Auch wenn Du zu Jahresbeginn vermutest, dass Du nicht über die Werbungskostenpauschale kommst, lohnt es sich, alle Quittungen für beruflich veranlasste Kosten zu sammeln. Denn erst am Ende des Jahres weißt Du, wie hoch Deine Werbungskosten tatsächlich sind.
Wenn Du von zuhause arbeiten musst, kannst Du möglicherweise die Kosten für ein häusliches Arbeitszimmer geltend machen. Allerdings gelten dafür strenge Voraussetzungen. Falls Du kein separates Arbeitszimmer hast, sondern nur eine Arbeitsecke nutzen kannst, steht Dir ab dem Steuerjahr 2020 eine andere Option zur Verfügung: die neue Homeoffice-Pauschale. Du darfst für einen Tag, an dem Du ausschließlich an Deinem häuslichen Arbeitsplatz arbeitest, eine Pauschale von 5 Euro als Werbungskosten geltend machen (Tagespauschale). Das Finanzamt akzeptiert bis einschließlich des Steuerjahres bis zu 120 Tage, folglich ist ein Abzug bis zu 600 Euro im Jahr möglich.
Die Homeoffice-Pauschale war ursprünglich bis Ende 2022 befristet. Ab 2023 kommt sie nun unbefristet. Zudem sind im Jahr 2023 laut Jahressteuergesetz 2022 täglich 6 Euro an bis zu 210 Arbeitstagen im Homeoffice absetzbar, also bis zu 1.260 Euro.
Allerdings wird diese Pauschale wie alle Werbungskosten mit der Werbungskostenpauschale verrechnet. Deshalb bringt sie Dir nur einen Steuervorteil, wenn Du mit Deinen gesamten Werbungskosten im Jahr 2023 über 1.230 Euro liegst. 2022 betrug die Werbungskostenpauschale 1.200 Euro.
Die Kilometer- oder Entfernungspauschale ist ein wichtiger Teil der Werbungskosten. Für die Fahrten zur Arbeit kannst Du die Entfernungspauschale geltend machen. 30 Cent für jeden Kilometer der einfachen Strecke zwischen Wohnung und Tätigkeitsstätte erkennt der Fiskus als Fahrtkosten an.
Wer einen weiteren Arbeitsweg hat, der bekommt ab 2021 etwas mehr. Für Fernpendler und Fernpendlerinnen gibt es ab dem 21. Entfernungskilometer eine höhere Pauschale:
Viele Angestellte knacken bereits mit den Fahrtkosten ihren Werbungskostenpauschbetrag und können alles, was darüber liegt, zusätzlich absetzen. Fährst Du beispielsweise im Jahr 2023 an 228 Tagen im Jahr 18 Kilometer zur Arbeit, kommen 1.231 Euro an Fahrtkosten zusammen. Hast Du noch eine Weiterbildung besucht oder Fachliteratur gekauft, kannst Du diese Kosten dann ebenfalls geltend machen. Um die Entfernungspauschale zu erhalten, musst Du Deine Fahrten zur Arbeit in der Steuererklärung eintragen (Anlage N).
Die gesetzliche Rente ist teilweise steuerfrei. Für jede Rentnerin und für jeden Rentner wird ein individueller Freibetrag berechnet. Bezieht sie oder er beispielsweise 2021 erstmals eine Rente, sind davon 19 Prozent steuerfrei, 2022 bleiben nur noch 18 Prozent der ersten vollen Bruttojahresrente steuerfrei. 2023 waren es eigentlich noch 17 Prozent. Doch das am 23. Februar 2024 verabschiedete Wachstumschancengesetz sieht eine Änderung vor, so dass es ab 2023 jedes Jahr nur noch 0,5 Prozent weniger sind. Also 17,5 Prozent 2023 und 17 Prozent im Jahr 2024. Dieser Betrag in Euro wird als Rentenfreibetrag für die Folgejahre festgeschrieben. Das neue Gesetz bedeutet auch, dass erst ab dem Jahr 2058 (statt bisher 2040) der Rentenfreibetrag auf 0 sinkt. Das bedeutet, dass erst ab 2058 alle Neurentnerinnen und Neurentner ihre Rente komplett versteuern müssen.
Rentnern steht eine Werbungskostenpauschale von 102 Euro zu. Hast Du höhere Werbungskosten, kannst Du diese in der Steuererklärung ansetzen.
Wer Versorgungsbezüge erhält, also eine Pension, Witwengeld oder eine Betriebsrente, dem steht dafür ebenfalls ein Werbungskostenpauschbetrag von 102 Euro zu. Dieser wird automatisch vom steuerpflichtigen Einkommen abgezogen. Die beiden Werbungskostenpauschalen von 1.230 und 102 Euro kannst Du nebeneinander erhalten, wenn Du gleichzeitig Arbeitslohn und Versorgungsbezüge beziehst.
Lohnsteuerpflichtige Firmen- und Beamtenpensionen, beispielsweise Zahlungen aus Unterstützungskassen und Pensionszusagen, sind teilweise steuerfrei gestellt. Dafür gibt es einen Versorgungsfreibetrag sowie einen Zuschlag darauf. Den Rest musst Du versteuern. Trage dazu Deine Bezüge in die Anlage N der Steuererklärung ein.
Die Freibeträge richten sich nach dem Jahr des Zahlungsbeginns laut Tabelle im Einkommensteuergesetz und gelten für die gesamte Laufzeit. Sowohl der Versorgungsfreibetrag als auch der Zuschlag schmelzen bis 2058 ab.
Wer 2022 erstmals eine Pension erhielt, dem steht ein Versorgungsfreibetrag von 14,4 Prozent bis höchstens 1.080 Euro zu, sowie ein Zuschlag von 324 Euro. Für das Jahr 2023 liegt der Versorgungsfreibetrag bei 14,0 Prozent bis maximal 1.050 Euro, hinzu kommt der Zuschlag von 315 Euro. Die entsprechenden Beträge anderer Jahrgänge kannst Du der Tabelle im Einkommensteuergesetz entnehmen (§ 19 Abs. 2 EStG).
Bist Du beruflich viel unterwegs oder auf Dienstreisen, kannst Du für die Verpflegungsmehraufwendungen eine Pauschale geltend machen. Es gibt feste Pauschalen, je nachdem, wie lange Du auf Reisen innerhalb Deutschlands bist: Bei mehr als 8 Stunden Abwesenheit erhältst Du seit 2020 14 Euro, ab 24 Stunden 28 Euro. Für den An- und den Abreisetag kannst Du immer 14 Euro geltend machen – unabhängig von der Dauer der Abwesenheit.
Achtung: Die ursprünglich geplante Anhebung dieser Pauschalen ab dem Jahr 2024 auf 32 beziehungsweise 16 Euro ist gestrichen.
Im Ausland gelten andere Zahlen, zum Teil sind die Pauschalen sogar innerhalb eines Landes verschieden. Eine komplette Liste für das Ausland für die Jahre 2021 und 2022 findest Du im Schreiben des Bundesfinanzminsteriums (BMF) vom 3. Dezember 2020. Die für das Jahr 2023 gültige Auslandsliste steht im BMF-Schreiben vom 23. November 2022 und die für das Jahr 2024 im Schreiben vom 21. November 2023.
Trage die Dauer Deiner Abwesenheit in der Steuererklärung ein (Anlage N). Höhere Kosten kannst Du nicht geltend machen, auch nicht, wenn Du unterwegs Restaurant-Rechnungen gesammelt hast.
Wenn Du aus beruflichen Gründen umziehst oder sich Dein Weg zur Arbeit nach einem Umzug wesentlich verkürzt, kannst Du die Umzugskostenpauschale geltend machen.
Viele Ausgaben, etwa für das Renovieren der alten Wohnung oder den Kabelanschluss in der neuen Wohnung, musst Du nicht einzeln belegen. Die Details und Pauschalen stehen im Ratgeber Umzugskosten.
Trage einfach „Pauschale für Umzugskosten“ in Deiner Steuererklärung ein (Anlage N). Die Umzugskostenpauschalen passt das Bundesfinanzministerium regelmäßig an.
Zusätzlich zur Pauschale kannst Du viele weitere Ausgaben für Deinen Umzug absetzen, die Du aber belegen musst. Dazu gehören beispielsweise die Fahrten zu Wohnungsbesichtigungen, der Transport des Hausrats oder eine doppelte Miete.
Benötigen Deine Kinder nach einem Umzug Nachhilfe, dann sind hierfür zusätzliche Pauschalen für Unterrichtskosten absetzbar. Weitere Details liest Du im Ratgeber Umzugskosten.
Wenn Du Geld anlegst oder Aktien besitzt, solltest Du Dir den Sparerpauschbetrag sichern. Von den Einkünften aus Kapitalvermögen bleiben so ab dem Jahr 2023 für jede Person – auch für Kinder – 1.000 Euro im Jahr steuerfrei, für Zusammenveranlagte 2.000 Euro. Zuvor waren es noch 801 beziehungsweise 1.602 Euro für Paare.
Um ihn zu nutzen, musst Du bei Deiner Bank einen Freistellungsauftrag einreichen. Achtung: Deine Bank ist laut Gesetz verpflichtet, Deinen Freistellungsauftrag im Jahr 2023 automatisch um knapp 25 Prozent zu erhöhen. Das entspricht dem Anstieg des Sparerpauschbetrags von 2022 zu 2023.
Ohne Freistellungauftrag oder wenn die Kapitalerträge über den Sparerpauschbetrag hinausgehen, zieht das Kreditinstitut grundsätzlich 25 Prozent Abgeltungssteuer (zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer) ab und leitet sie ans Finanzamt weiter. Diese unfreiwillige Zahlung kannst Du Dir nur über die Steuererklärung wieder zurückholen.
Für verschiedene Ausgaben des privaten Lebens gilt der Sonderausgaben-Pauschbetrag. 36 Euro beziehungsweise 72 Euro bei Verheirateten und eingetragenen Lebenspartnern zieht Dir das Finanzamt automatisch von Deinem zu versteuernden Einkommen ab.
Erst Sonderausgaben, die darüber liegen, musst Du in der Steuererklärung eintragen und nachweisen, beispielsweise Kinderbetreuungskosten. Weil der Pauschbetrag relativ niedrig ist, kannst Du oft weitere Posten wie Kirchensteuer, Spenden oder Sozialversicherungsbeiträge oder andere Vorsorgeaufwendungen absetzen. Was Du in die verschiedenen Formulare eintragen kannst, liest Du in unseren Ratgebern Sonderausgaben und Vorsorgeaufwendungen.
Ab dem Jahr 2024 sollte es laut des Regierungsentwurfs des Wachstumschancengesetzes vom 2. Oktober 2023 eine neue Freigrenze bei den Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung geben. Diese sollten steuerfrei sein, wenn sie weniger als 1.000 Euro im Jahr betragen. Das wurde allerdings später gestrichen. Diese neue Freigrenze kommt also erstmal nicht.
Den Kinderfreibetrag kennen wohl die meisten Eltern. Weniger bekannt dürfte sein, dass er aus zwei Freibeträgen besteht.
Der Staat unterstützt auch Familien und Alleinerziehende mit Freibeträgen. So gibt es einen sächlichen Kinderfreibetrag, der das Existenzminimum des Kindes absichern soll.
Im Jahr 2022 betrug dieser 2.810 Euro pro Kind und Elternteil, im Jahr 2023 sind 3.012 Euro und 2024 dann 3.192 Euro.
Für Zusammenveranlagte verdoppeln sich die Zahlen. So sind es 2022 für Eltern zusammen 5.620 Euro, 2023 schon 6.024 Euro und 2024 sogar 6.384 Euro.
Achtung: Bundestag und Bundesrat haben im Gesetz zur steuerlichen Freistellung des Existenzminimums 2024 beschlossen, dass der Wert von 6.384 rückwirkend zum 1. Januar 2024 auf 6.612 Euro steigt. Zudem soll dieser Wert laut des Steuerfortentwicklungsgesetzes (SteFeG) im Jahr 2025 auf 6.672 Euro und 2026 auf 6.828 Euro steigen. Allerdings ist noch unklar, ob und wann dieses Gesetz nach dem Bruch der Ampelkoalition kommt.
Hinzu kommt der Freibetrag für den Betreuungs- und Erziehungs- oder Ausbildungsbedarf (BEA-Freibetrag) von 1.464 Euro je Elternteil, also 2.928 Euro für beide Eltern.
Einem Ehepaar stand 2021 somit insgesamt 8.388 Euro als Kinderfreibeträge zu.
2022 sind es 8.548 Euro, 2023 schon 8.952 Euro und 2024 sogar 9.312 Euro. Mit der geplanten rückwirkenden Erhöhung im Jahr 2024 wären es 9.540 Euro.
Die Freibeträge berücksichtigt der Fiskus allerdings nur, wenn die Ersparnis daraus höher ist als das Kindergeld, das Du während des Jahres erhalten hast. Was für Dich vorteilhafter ist, ermittelt das Finanzamt automatisch im sogenannten Familienleistungsausgleich. Dazu musst Du nur die Anlage Kind zu Deiner Steuererklärung ausfüllen.
Das monatliche Kindergeld für das erste und zweite Kind betrug bis Ende 2022 jeweils 219 Euro, für das dritte 225 Euro und für jedes weitere 250 Euro.
Ab dem 1. Januar 2023 gibt es für jedes Kind einheitlich 250 Euro Kindergeld pro Monat.
Das Kindergeld soll erst wieder zum 1. Januar 2025 steigen, dann auf 255 Euro. Das sieht das Steuerfortentwicklungsgesetzes (SteFeG) so vor, es ist aber noch nicht verabschiedet.
Wenn Du alleinstehend bist und ein Kind erziehst, für das Du Anspruch auf Kindergeld beziehungsweise einen Kinderfreibetrag hast, kannst Du einen Entlastungsbetrag steuerlich geltend machen. 2020 hat der Gesetzgeber den Entlastungsbetrag von 1.908 Euro auf 4.008 Euro mehr als verdoppelt. Ab 2023 steigt der Betrag um 252 Euro auf 4.260 Euro. Für jedes weitere im Haushalt gemeldete Kind gibt es seit 2015 einen zusätzlichen Entlastungsbetrag von 240 Euro je Kind.
Den Entlastungsbetrag zieht das Finanzamt von der Summe Deiner Einkünfte ab. Diesen beantragst Du über Deine Steuererklärung (Anlage Kind). Bist Du der Steuerklasse 2 zugeordnet, wird der Entlastungsbetrag schon im laufenden Jahr beim Lohnsteuerabzug berücksichtigt.
Als Eltern könnt Ihr einen weiteren Freibetrag für Sonderbedarf in der Berufsausbildung erhalten. Allerdings nur, wenn Euer Sohn oder Eure Tochter volljährig ist und nicht mehr bei Euch wohnt. Den Ausbildungsfreibetrag von 1.200 Euro bekommt Ihr ab dem Steuerjahr 2023, solange Ihr Kindergeld bezieht und Euer Kind zur Schule geht oder eine betriebliche Ausbildung macht. Zuvor waren es noch 924 Euro.
Du beantragst den Ausbildungsfreibetrag in der Anlage Kind. Erfüllst Du die Voraussetzungen nicht das komplette Jahr, dann wird dieser monatsbezogen gekürzt. In unserem Ratgeber liest Du mehr zu den Freibeträgen für Kinder.
Wer sich ehrenamtlich engagiert, kann finanziell von steuerfreien Aufwandsentschädigungen profitieren.
Wenn Du Dir als Ausbilderin, Künstler oder Pflegerin nebenberuflich etwas dazuverdienst, kannst Du in vielen Fällen vom Übungsleiterfreibetrag profitieren: Du kannst bis zu 3.000 Euro im Jahr steuerfrei dazuverdienen Nur den darüber liegenden Betrag musst Du versteuern. Bis 2020 lag die Grenze noch bei 2.400 Euro.
Wichtig ist, dass Du nebenberuflich für eine öffentlich-rechtliche oder gemeinnützige Organisation tätig bist. Gefördert werden Beschäftigungen mit einer pädagogischen Ausrichtung. Auch Hausfrauen, Hausmänner, Personen im Ruhestand oder Arbeitslose können diesen Freibetrag nutzen.
Bist Du im Hauptberuf Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerin, trägst Du den Übungsleiterfreibetrag in der Anlage N Deiner Steuererklärung in Seite 1, „steuerfrei erhaltene Aufwandsentschädigungen/Einnahmen“ ein. Selbstständige geben den Freibetrag als „steuerfreie selbstständige Tätigkeiten im Nebenberuf“ in der Anlage S an.
Hilfst Du nebenberuflich und ehrenamtlich im ideellen Bereich, zum Beispiel in einem Altenheim, einer Jugendherberge oder in einer Behindertenwerkstatt, kannst Du den Ehrenamtsfreibetrag nutzen. Ehrenamtliche dürfen für ihre freiwillige Mitarbeit steuerfrei 840 Euro im Jahr, bis 2020 noch 720 Euro, als Aufwandspauschale annehmen. Auch diesen Betrag gibt es nur, wenn Du ihn in der Steuererklärung einträgst. Dies machst Du entweder in der Anlage N (als Arbeitnehmer) oder in der Anlage S (als Selbstständiger).
Achtung: Du kannst zwar beide Pauschalen nutzen, aber nicht für dieselbe Tätigkeit. Übst Du verschiedene Ehrenämter aus, die separat bezahlt werden, kannst Du sowohl vom Übungsleiter- als auch vom Ehrenamtsfreibetrag profitieren. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Du als Trainerin für einen Sportverein arbeitest und zusätzlich die Vereinskasse verwaltest.
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Auch für diese Personen gibt es jeweils Pauschbeträge, die wir hier im einzelnen vorstellen.
Bis 2020 galt: Wer Angehörige im häuslichen Bereich ohne Bezahlung pflegt, konnte dafür pauschal 924 Euro geltend machen. Das galt auch bei der Pflege eines nahestehenden Menschen, der hilflos oder schwerstpflegebedürftig ist (Pflegegrad 4 und 5).
Seit 2021 gibt es bereits ab einem Pflegegrad 2 einen Pflegepauschbetrag von 600 Euro. Beim Pflegegrad 3 beträgt er 1.100 Euro und bei einem höheren Pflegegrad (4 und 5)schließlich 1.800 Euro.
Der Pauschbetrag ist personenbezogen: Teilst Du Dir beispielsweise die Pflege der Mutter mit Deiner Schwester, musst Du auch den Pflegepauschbetrag aufteilen. Auch wenn Du die pflegebedürftige Person nicht das ganze Jahr über gepflegt hast, hast Du Anspruch auf den vollen Pauschbetrag.
Liegen Deine Ausgaben für die Pflege des Angehörigen über dem Pauschbetrag, kannst Du die tatsächlichen Kosten als außergewöhnliche Belastung geltend machen. Der Fiskus erkennt sie allerdings erst an, wenn sie über einer zumutbaren Belastung liegen.
Behinderte haben Anspruch auf den Behindertenpauschbetrag. Dieser mindert je nach Grad der Behinderung das zu versteuernde Einkommen um 620 Euro bis 7.400 Euro im Jahr. Bis 2020 lagen die Pauschbeträge bei der Hälfte.
Seit 2021 hat sich die Systematik etwas geändert und die Pauschalen wurden kräftig erhöht. Details hierzu erfährst Du in unserem Ratgeber Außergewöhnliche Belastungen. Den Pauschbetrag musst Du ebenfalls über die Steuererklärung beantragen.
Anstatt den Behindertenpauschbetrag zu nutzen, kannst Du höhere Aufwendungen, die Dir wegen der Behinderung entstehen, einzeln nachweisen und in voller Höhe als außergewöhnliche Belastungen allgemeiner Art geltend machen. An dieser Stelle kürzt aber das Finanzamt die Ausgaben um die zumutbare Eigenbelastung. Weiterhin kannst Du die Kosten für die Betreuung eines behinderten oder pflegebedürftigen Familienmitglieds in Deinem Haushalt auch als haushaltsnahe Dienstleistung von der Steuer absetzen. Dies kannst Du im Hauptvordruck der Steuererklärung beantragen.
Behinderte können bezüglich der Entfernungspauschale jeden gefahrenen Kilometer absetzen und nicht nur die einfache Strecke.
Du kannst beantragen, dass der Behindertenpauschbetrag für ein Kind oder Enkelkind auf Dich übertragen wird, wenn Du für den Nachwuchs Anspruch auf Kindergeld haben. Das ist vor allem sinnvoll, wenn das Kind kein eigenes Einkommen hat. Diesen Antrag stellst Du in der Anlage Kind.
In bestimmten Fällen können Witwen, Witwer, Waisen und Halbwaisen den Hinterbliebenen-Pauschbetrag von 370 Euro erhalten. Er wird als Jahresbetrag auch von Deinem zu versteuernden Einkommen abgezogen, wenn die Voraussetzungen nicht während des gesamten Jahres vorlagen.
Bedingung ist, dass Du Hinterbliebenenbezüge nach dem Bundesversorgungsgesetz oder vergleichbarer Versorgungsgesetze erhältst. Den Hinterbliebenen-Pauschbetrag musst Du in der Anlage Außergewöhnliche Belastungen beantragen.
Unser Podcast zum Thema
Um schon im laufenden Jahr weniger Lohnsteuer zu zahlen, kannst Du beim Finanzamt einen Antrag auf Lohnsteuer-Ermäßigung stellen. Deine Werbungskosten – beispielsweise für die Fahrten zur Arbeit – können als eingetragener Freibetrag jeden Monat den Lohnsteuerabzug reduzieren.
Dies ist allerdings erst möglich, wenn die Werbungskosten über dem Arbeitnehmer-Pauschbetrag von 1.230 Euro ab dem Jahr 2023 liegen und zusammen mit anderen Beträgen, beispielsweise den Sonderausgaben, einen Mindestbetrag von 600 Euro überschreiten. Ohne Mindestbetrag kannst Du Kosten für haushaltsnahe Dienstleistungen oder Handwerkerleistungen angeben. Das gilt auch für andere Freibeträge wie den Behinderten- und den Hinterbliebenen-Pauschbetrag. Du profitierst damit sofort von einem geringeren Steuerabzug.
Achtung: Wer Freibeträge eintragen lässt, muss in den meisten Fällen eine Steuererklärung abgeben.
Beachte: Hast Du dann doch nicht so hohe Ausgaben, könnte es sein, dass das Finanzamt im Steuerbescheid eine Steuernachzahlung festsetzen wird. Andererseits werden Lohnersatzleistungen nach dem Nettogehalt berechnet. Mit einem Freibetrag könntest Du also diese unter bestimmten Voraussetzungen erhöhen, wenn Du davon ausgehst, dass Du künftig etwa Arbeitslosen- oder Elterngeld beziehen wirst.
Auch bei einer Erbschaft gibt es verschiedene Freibeträge. Diese sind vor allem abhängig davon, wie eng Du mit der verstorbenen Person verwandt warst. Bei Ehepaaren und eingetragenen Lebensgemeinschaften hat die hinterbliebene Person mit 500.000 Euro den höchsten Freibetrag, Kinder haben 400.000 Euro. Die meisten anderen Verwandten oder Nicht-Verwandte haben hingegen nur 20.000 Euro. Sehr ausführlich kannst Du das alles im Ratgeber Erbschaftssteuer nachlesen. Dort werden auch weitere Freibeträge im Zusammenhang mit einer Erbschaft erläutert, etwa der Versorgungsfreibetrag und der Pflegefreibetrag.
Schenkungen werden steuerrechtlich wie Erbschaften betrachtet. Das heißt, auch die Freibeträge sind nahezu gleich. Das macht natürlich Sinn, denn sonst könntest Du Deinen Verwandten alles schon zu Lebzeiten vermachen - und der Staat würde keinen einzigen Cent sehen. Ganz detailliert ist das im Ratgeber Schenkungssteuer beschrieben. Dort erfährst Du auch, wie sich die Steuer mit guter Planung senken oder ganz vermeiden lässt.
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