Pelletheizungen Mit Holzpellets günstig und umweltfreundlich heizen
Finanztip-Expertin für Energetische Sanierung
Das Wichtigste in Kürze
Auch 2024 darfst Du noch mit Holz heizen. Am einfachsten geht das mit Pellets, die aus Holzresten gepresst werden.
Mit Pellets hast Du 2023 günstiger geheizt als mit Heizöl oder Erdgas. Wie sich die Zahlen 2024 entwickeln, wird im Rahmen des Heizspiegels 2023 im September veröffentlicht.
Holzpellets zählen laut Gebäudeenergiegesetz zu den erneuerbaren Energien. Du erfüllst gesetzliche Vorgaben, wenn Du mit diesem Brennstoff heizt. Der CO2-Preis, der unter anderem auf Heizöl und Erdgas erhoben wird, gilt für Holzpellets nicht.
So gehst Du vor
Inhalt
Holzpellets sind ein Biobrennstoff, denn sie lassen sich aus nachwachsenden oder regelmäßig anfallenden Rohstoffen gewinnen. Pellets werden aus Holzresten gepresst und zählen deshalb zu den erneuerbaren Energien. Sie gehören genauso wie zerkleinerte Holzreste, sogenannte Hackschnitzel, und Scheitholz zur festen Biomasse, mit der auch in Zukunft weiter geheizt werden darf. Pelletheizungen werden daher auch staatlich und regional gefördert und sind besonders im ländlichen Raum beliebt. Das zeigt sich auch in den Zahlen: Im Jahr 2023 gab es circa 774.000 Pelletkessel und -öfen in Deutschland. Das waren fast 20 Prozent mehr als 2022, die meisten davon stehen in Bayern und Baden-Württemberg. Ob sich eine Pelletheizung auch für Dein Haus eignet, erklären wir Dir in diesem Ratgeber.
Neben Öl, Gas und Strom kannst Du auch mit einem der ältesten Brennstoffe der Welz heizen: mit Holz. Die Möglichkeiten hierfür sind vielfältig: Einzelöfen und Kamine mit Scheitholz oder Zentralheizungen mit Hackschnitzeln oder Pellets. In diesem Ratgeber behandeln wir hauptsächlich Pelletheizungen, möchten Dir aber die Unterschiede und Besonderheiten anderer Holzheizungen trotzdem kurz erklären.
Am meisten zum Feuern genutzt wird Scheitholz: Bei rund 70 Prozent des in Deutschland genutzten Brennholzes handelt es sich nach Angaben des Umweltbundesamts um Scheite, die vor allem in Kaminen verbrannt werden. Holzpellets haben einen Anteil von 10 und Hackschnitzel von 4 Prozent.
Auf welchen Biobrennstoff Du setzen willst, hängt zunächst vom Wärmebedarf ab: Hackschnitzelheizungen sind in der Regel leistungsstark – mindestens 20 Kilowatt haben sie und sind damit geeignet für Mehrfamilienhäuser, aber zu groß für Ein- oder Zweifamilienhäuser. Für Häuser mit einer oder zwei Wohnungen eignen sich Pellet- oder Scheitholzheizungen.
Ob Du mit Pellets oder Scheitholz heizt, wirkt sich zunächst auf die Kosten aus: Eine Scheitholzheizung ist deutlich günstiger. Dafür liegen die Betriebskosten pro Jahr höher – die Reinigung der Anlage ist aufwendiger und die Brennstoffkosten sind höher als bei Pellets.
Neben Zentralheizungen mit Holzbrennstoffen gibt es in Deutschland auch noch immer Millionen Öfen und Kamine, die vorwiegend Scheitholz verbrennen. Ihre Zahl verringert sich aber Jahr um Jahr – erfüllen sie bestimmte Vorgaben nicht, dürfen sie nicht länger betrieben werden.
Rund elf Millionen Öfen und Kamine für Scheitholz gibt es nach Angaben des Bundesverbands des Schornsteinfegerhandwerks. Es handelt sich häufig um den Kamin im Wohnzimmer, den Herd in der Küche oder den Ofen im Bad. Vier Millionen davon wurden vor 1995 gebaut und waren bis Jahresende 2020 entweder außer Betrieb zu nehmen oder mit einem Staubfilter auszustatten, wenn sie mehr Staub und Kohlenmonoxid ausstoßen als gesetzlich erlaubt (§ 26 1. BImSchV). Besitzer von Kaminen und Öfen, die laut Typenschild bis 21. März 2010 produziert wurden, haben dafür Zeit bis Ende 2024.
Auch für Heizkessel für Pellets, Scheitholz oder Hackschnitzel ab vier Kilowatt Leistung gibt es Fristen zur Nachrüstung, sofern sie mehr als einen Raum beheizen. Anlagen, die zwischen 2005 und dem 21. März 2010 in Betrieb gingen, müssen bis Ende 2024 strengere Grenzwerte erfüllen als bisher (§ 25 1. BImSchV).
Ob Deine Feuerungsanlage die gesetzlich festgelegten Grenzwerte einhält oder nicht, sollte Dir der Schornsteinfeger bei seiner regelmäßigen Prüfung mitteilen. Ist Dir klar, dass Du mit Deinem Ofen die Grenzwerte überschreitest und betreibst Du ihn nach Ablauf der Nachrüstfrist trotzdem weiter, begehst Du eine Ordnungswidrigkeit. Darauf können bis zu 50.000 Euro Geldbuße stehen (§ 62 Abs. 4 BImSchG).
Öfen, Kamine und Kessel, die seit 22. März 2010 errichtet wurden, sollten von Haus aus die Grenzwerte erfüllen (§ 5 1. BImSchV). Seit 2015 gelten für alle Feuerungsanlagen zwar noch niedrigere Emissionsgrenzwerte. Eine Pflicht zur Nachrüstung für die zwischen 22. März 2010 und bis Ende 2014 in Betrieb gegangenen Anlagen gibt es aber bislang nicht.
Mit einer Pelletheizung wird die Wärme für die Heizung und das Warmwasser über die Verbrennung von sogenannten Pellets in einem Heizkessel oder Ofen erzeugt. Pellets sind dabei nichts anderes als gepresste Holzreste, die beispielsweise in der Forstwirtschaft und in Sägewerken anfallen.
Während Du bei Öfen und Kaminen das Holz immer selbst nachlegen musst, funktioniert das bei Pelletheizungen schon vollautomatisiert: Die Pellets werden angesaugt oder über eine Förderschnecke zum Kessel transportiert. Dafür sollte sich der Lagerort der Pellets aber in unmittelbarer Nähe des Kessels befinden.
Bei halbautomatischem Betrieb musst Du die Pellets selbst in einen Vorratsbehälter geben, aus dem die Anlage den Brennstoff dann bezieht. Da diese Behälter nicht so groß sind, eignet sich die Variante bei Häusern mit weniger Platz zur Lagerung von Pellets. Pellets zum Nachfüllen kannst Du dann beispielsweise in Säcken lagern.
Die Zündung des Feuers erfolgt meist automatisch. Je nachdem wie hoch der Wärmebedarf gerade ist, arbeitet die Heizung unter Volllast oder Teillast – zwischen 100 bis 30 Prozent der Wärmeleistung sind möglich.
Gerade in Altbauten, die nicht energetisch saniert sind, eignet sich eine Zentralheizung mit Pelletkessel, da sie die hohen Vorlauftemperaturen für die Heizkörper liefern kann, die in diesen Häusern oft notwendig sind.
Die Holzpellets verbrennen beinahe vollständig: Maximal sieben Gramm pro Kilogramm Pellets bleiben als Asche zurück. Den Aschekasten solltest Du im Winter etwa einmal im Monat leeren – da Pellets aus unbehandeltem Holz bestehen, eignet sich die Asche als Dünger.
Bei einer Gasheizung kommt der Brennstoff – nämlich das Gas – aus einer Leitung. Bei einer Pelletheizung benötigst Du aber reichlich Lagerplatz für die Pellets: Der jährliche Pelletverbrauch kann über fünf Tonnen liegen. Entsprechend sollte der Lagerraum für Deine Pellets zwischen vier und acht Quadratmetern groß sein. Auch wenn Du eine halbautomatische Anlage betreibst, müssen die Säcke mit Pellets gelagert werden. Wenn Du von einer Ölheizung wechselst, gewinnst Du in der Regel durch die schwindenden Öltanks schon Platz. Allerdings haben Pellets einen niedrigeren Heizwert als Heizöl, so dass Du für den gleichen Wärmebedarf mehr Pellets benötigst als zuvor Heizöl. Es ist allerdings nicht notwendig, Brennstoff für ein ganzes Jahr vorzuhalten: Die Pelletpreise schwanken über das Jahr gesehen deutlich weniger als Heizöl und sie verändern sich je nach Abnahmemenge auch weniger stark, als dies bei Heizöl der Fall ist. Das haben wir in unserem Test festgestellt. Wenn Du eher wenig Platz zur Brennstofflagerung hast, kannst Du auch mehrmals im Jahr Pellets bestellen, ohne deutliche Mehrkosten in Kauf nehmen zu müssen.
Willst Du Deine Heizung von Gas oder Heizöl auf Pellets umstellen, ist kein Umbau des Wärmeverteilungssystems in Deinem Haus notwendig. Du kannst die Heizkörper und Rohre lassen, wie sie sind. Pellets haben zwar einen geringeren Heizwert als Gas und Öl, aber Du erreichst mit dem Brennstoff dieselben Vorlauftemperaturen. Auch eine energetische Sanierung Deines Hauses ist nicht erforderlich, wenn Du auf Holzpellets umsteigst. Dennoch gilt natürlich: Je besser ein Haus gedämmt ist, desto weniger Brennstoff musst Du einsetzen und desto kleiner kann auch die Heizanlage ausfallen.
Wenn Du planst, Dein Heizsystem zu wechseln, ist es sinnvoll, sich an einen Energieberater zu wenden. Wo Du Energieberater findest und worauf Du bei der Beratung achten musst, liest Du in unserem Ratgeber zur Energieberatung.
Benötigt Deine bestehende Heizung Unterstützung, kommen ebenfalls Pelletöfen infrage. Ist der Wärmeträger Wasser, lässt sich der Ofen in ein Heizsystem mit fossilen Energieträgern oder mit einer Wärmepumpe eingliedern. Ein Pelletofen kann aber auch einen einzelnen Raum befeuern, der nicht an ein Heizsystem angeschlossen ist.
Wie bei anderen Heizungsanlagen ist es auch bei der Pelletheizung sinnvoll, sie mit einem Pufferspeicher zu kombinieren. In diesen Speichern wird die Heizenergie gelagert, bis sie gebraucht wird. Das führt dazu, dass Dein Kessel weniger arbeiten muss und Du dadurch eine Menge Pellets sparen kannst. Wenn die Leistung Deiner Pelletheizung stark regelbar ist, brauchst Du aber nicht unbedingt einen Pufferspeicher.
Brennstoff sparen kannst Du auch auf anderem Wege: Mit einer solarthermischen Anlage. Diese fängt auf dem Dach Sonnenwärme ein und überträgt sie an Wasser oder Luft. Wassergeführte Anlagen lassen sich mit einer Pelletheizung kombinieren. Manche Pelletkessel verfügen bereits von Haus aus über einen entsprechenden Anschluss. Gerade in den Sommermonaten kann eine solarthermische Anlage den Wärmebedarf für warmes Wasser decken – der Heizkessel kann dann ausgeschaltet bleiben. Zudem kann der Pelletkessel den Wasserspeicher der Solaranlage gleich mitbeliefern.
In energieeffizienten Häusern brauchst Du keinen Heizkessel – es reicht ein kleinerer Pelletofen, der aufgrund des niedrigen Wärmebedarfs des Hauses dieses komplett beheizen kann oder dies in Verbindung mit einer solarthermischen Anlage oder einer anderen Heizungsanlage schafft. Dazu braucht der Pelletofen lediglich einen Wärmeüberträger für Wasser. Diese Öfen können genauso vollautomatisch arbeiten und ihre Leistung auf bis zu 30 Prozent herunterfahren wie die großen Heizkesselanlagen.
In Neubauten wird zudem auch ein bestimmter Standard für Heizungen vorausgesetzt: Sie müssen anteilig mit erneuerbaren Energien beheizt werden. Ab 2024 beträgt dieser Anteil 65 Prozent. Mit einer Pelletheizung oder einem Pelletofen kannst Du diese Vorgaben erfüllen, da sie zu den umweltfreundlichen Heizungen gehört.
In der Anschaffung ist eine Pelletheizung teurer als eine Öl- oder Gasheizung. Für eine Kesselanlage solltest Du zwischen 4.000 und 14.000 Euro einplanen. Welche Leistung der Pelletkessel haben sollte und welche Investitionskosten auf Dich zukommen, kannst Du Dir von einem Energieberater oder einem Heizungstechniker berechnen lassen.
Neben den Investitionskosten für den Kessel kommen Kosten für die Installation und in vielen Fällen Arbeiten am Schornstein hinzu. Rund 6.000 Euro kosten dann noch der Vorratsbehälter, die weitere Anlagentechnik und eventuell ein Pufferspeicher für warmes Wasser. Ob Du einen Speicher brauchst, hängt von Deinem Wärmebedarf ab und wie stark Deine Heizanlage in Teillast arbeiten kann.
Kosten | |
---|---|
Pelletkessel | 4000 – 14.000 Euro |
Vorratsbehälter | 2.000 Euro |
Pufferspeicher | 2.000 Euro |
Saugsystem oder Förderschnecke | 1.500 – 2.200 Euro |
Quelle: www.co2online.de/modernisieren-und-bauen/heizung/pelletheizung, Abruf: 11. Juni 2024
Die Betriebskosten für Wartung und Reinigung sind höher als bei zentralen Heizanlagen mit Heizöl oder Erdgas. Für die Wartung und Instandhaltung sind 2 bis 3 Prozent der Investitionskosten pro Jahr einzukalkulieren, hat das Institut für Energiewirtschaft und rationelle Energieanwendung ermittelt. Für ein typisches Einfamilienhaus ist mit rund 550 Euro zu rechnen, aufgeteilt auf folgende Posten:
Kosten pro Jahr | |
---|---|
Schornsteinfeger | 150 Euro |
Wartung | 120 – 180 Euro |
Reinigung | 75 Euro |
Stromkosten | 160 Euro |
Die höheren Betriebskosten solltest Du durch die geringeren Ausgaben für die Pellets selbst mindestens wieder einspielen.
Die Energiekrise, ausgelöst durch Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine, hat das Heizen im Jahr 2022 verteuert. Auch die Preise für Pellets sind deutlich gestiegen. Eine 70 Quadratmeter große Wohnung in einem Mehrfamilienhaus mit Holzpellets zu heizen, kostete 2022 rund 1.050 Euro pro Jahr, das sind rund 80 Prozent mehr als im Vorjahr. Das hat das gemeinnützige Verbraucherportal co2online im aktuellen Heizspiegel errechnet. Eine Kilowattstunde Energie aus Holzpellets kostete demnach 10,8 Cent. Das war mehr als doppelt so viel wie in den Jahren zuvor, aber immer noch deutlich günstiger, als mit Gas, Öl oder Strom oder Wärmepumpe, wenn der Strom nicht selbst erzeugt wird, zu heizen.
Inzwischen haben sich die Preise wieder beruhigt und laut der Prognose für das Abrechnungsjahr 2023 blieb das Heizen mit Holzpellets die mit Abstand günstigste Heizmethode: Für eine 70 Quadratmeter große Wohnung in einem Mehrfamilienhaus wurden 2023 circa 870 Euro fällig. Besonders Heizöl und Erdgas sind deutlich teurer. Der Preis von Pellets sank um 23 Prozent auf 8,3 Cent pro Kilowattstunde. Das war aber immer noch fast doppelt so teuer wie 2021 vor der Energiekrise, als die Preise bei 4,6 Cent pro Kilowattstunde lagen.
In der folgenden Grafik haben wir die Pelletpreise der vergangenen Jahre denen für Heizöl gegenübergestellt. Es zeigt sich auch: Die Preise für Pellets schwanken weniger heftig als jene für Heizöl und unterscheiden sich regional auch nicht so stark. Denn bei Heizöl zahlen Kunden vergleichsweise wenig, wenn die nächste Raffinerie nicht weit entfernt ist. Die Produktionsanlagen für Holzpellets sind dichter gestreut – einige Lieferanten betreiben auch ihre eigene Fertigung. Seit Herbst 2021 sind die Preise für alle Brennstoffe gestiegen, für Heizöl aber viel stärker als für Pellets. Pellets haben seither einen Preisvorteil gegenüber Heizöl von rund 40 Prozent.
Auch für Erdgas zahlen Kunden schon seit Jahren mehr als für Pellets: Bis zu 50 Prozent mehr waren es laut Heizspiegel im Jahr 2022.
Seit 2021 haben Biobrennstoffe zudem einen Kostenvorteil gegenüber Heizöl und Erdgas: Der Staat erhebt eine jährlich steigende CO2-Steuer auf fossile Brennstoffe, aber nicht auf feste Biobrennstoffe wie Pellets, Hackschnitzel oder Scheitholz.
Um eine neue Pelletheizung zu finanzieren, gibt es zinsgünstige Kredite und Zuschüsse über die staatliche Förderbank KfW im Programm 458. Ab 2024 gelten für klimafreundliche Heizungen neue Förderbedingungen und Fördersätze.
So bekommst Du für den Einbau einer Pelletheizung folgende Fördersätze:
Eine Grundförderung von 30 Prozent, wenn Du eine alte fossile Heizungsanlage durch eine Pelletheizung ersetzt.
Einen Klimageschwindigkeits-Bonus von 20 Prozent, wenn Du das Haus selbst bewohnst und bis zum 31. Dezember 2028 eine noch funktionstüchtige Gas-, Öl-, Kohle- oder Nachtspeicherheizung tauscht. Eine Gasheizung muss dabei mindestens 20 Jahre alt sein.
Einen Einkommensbonus von 30 Prozent, wenn Du das Haus selbst bewohnst und das zu versteuernde Jahreseinkommen Deines Haushalts bei maximal 40.000 Euro liegt.
Einen Emissionsminderungszuschlag von pauschal 2.500 Euro, wenn Du Dich für eine besonders effiziente Pelletheizung entscheidest, die einen Emissionsgrenzwert von maximal 2,5 Milligramm pro Kubikmeter nicht überschreitet.
Die Grenze der förderfähigen Kosten liegt bei 30.000 Euro und davon kannst Du dir maximal 70 Prozent fördern lassen – auch, wenn Du alle Kriterien erfüllst. Der Emissionsminderungszuschlag kommt aber grundsätzlich obendrauf. Der höchstmögliche Zuschuss beträgt für eine mindestens 30.000 Euro teure Pelletheizung also 23.500 Euro.
Wichtig: Willst Du den Klimageschwindigkeits-Bonus nutzen, bist Du verpflichtet, Deine Pelletheizung mit einer solarthermischen Anlage oder einer Wärmepumpe für die Warmwasserbereitung zu kombinieren.
Mehr Informationen zur Heizungsförderung findest Du in unserem Ratgeber zur KfW Förderung für Heizungen.
Da es sich bei diesen Fördermitteln um eine Zuschussförderung handelt – das heißt, du bekommst erst Geld zurück, wenn Deine Heizung bereits eingebaut und bezahlt ist – stehst Du womöglich vor dem Problem, wie Du den Heizungstausch überhaupt finanzieren sollst. Dafür kannst Du einen Ergänzungskredit von bis zu 120.000 Euro nutzen. Davon sollst Du Deine neue Heizung, aber auch andere Effizienzmaßnahmen an Deinem Haus wie etwa die Dämmung oder den Fenstertausch finanzieren können.
Voraussetzung ist: Du musst eine Zusage für die Heizungsförderung der KfW oder die Sanierungsförderung des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) vorlegen können. Ist das zu versteuernde Jahreseinkommen Deines Haushalts geringer als 90.000 Euro, bekommst Du außerdem eine Zinsvergünstigung.
Falls Du die staatliche Förderung nicht bekommst oder nicht beantragen möchtest, kannst Du Deine neue Heizung über einen weiteren Kredit finanzieren. Dafür bietet die KfW-Bank das Programm 270 „Erneuerbare Energien – Standard“ an. Du kannst dabei zwischen Laufzeiten zwischen 5 und 20 Jahren wählen. Der niedrigste Zinssatz beträgt aktuell effektiv 5,21 Prozent (Stand: 11. Juni 2024).
Willst Du nicht nur die Heizung erneuern, sondern das ganze Haus energetisch sanieren, gibt es ebenfalls Fördermittel, die auch die Kosten für die neue Biomasseheizung umfassen. Für nähere Informationen kannst Du unseren Ratgeber zum energetischen Sanieren lesen.
Auch einige Bundesländer und Kommunen fördern die Anschaffung einer Biomasseheizung.
Wichtig: Viele kommunale Förderprogramme beziehen sich auf die staatliche Heizungsförderung und sind zurzeit noch nicht aktualisiert worden. Planst Du gerade den Heizungstausch, dann kontaktiere Deine Kommune am besten direkt, wie Du jetzt an Fördergelder kommst.
Sollten wir ein kommunales Förderprogramm übersehen haben, freuen wir uns über einen Hinweis an redaktion@finanztip.de.
Neue Heizung, Dämmung oder Fenster: In unserem Ratgeber-Buch findest Du alle Grundlagen zur energetischen Sanierung. Mit hilfreichen Checklisten und den besten Tipps der Experten.
Pelletheizungen erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Zum einen eignen sie sich gut für Neubauten, aber auch in unsanierten Altbauten können sie zum Einsatz kommen. Wenn Du mit dem Gedanken spielst, Dir eine Pelletheizung einbauen zu lassen, solltest Du Dir auch die Vor- und Nachteile anschauen.
Weil Biobrennstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen (nämlich Pflanzen) gewonnen werden, gehören sie zu den erneuerbaren Energien. Willst Du ein Haus neu bauen, kannst Du die gesetzlichen Vorgaben zur Nutzung erneuerbarer Energien erfüllen (§ 10 Abs. 2 Punkt 3 GEG), wenn Du mit Pellets, Hackschnitzeln oder Scheitholz heizt. Bedingung: Du installierst einen Biomassekessel oder Biomasseofen mit Wasser als Wärmeträger, bei dem die Anlage das Holz selbst in den Ofen schiebt (ein sogenannter automatisch beschickter Holzofen) und die Anlage deckt mindestens zur Hälfte Deinen Wärmbedarf (§ 38 GEG).
Ein weiterer Vorteil ist, dass Du mit Holz überall in Deutschland heizen kannst – Du bist unabhängig von einem Zugang zu einem Transportnetz, wie es für Erdgas oder Fernwärme notwendig ist. Zumindest Pellets liefern Dir Händler deutschlandweit direkt nach Hause – sie bieten sich daher auch als Alternative zu Heizöl an, wenn Du Deinen Ölkessel ausbauen musst. Zudem ist Holz ein bislang in hohem Maße importunabhängiger Brennstoff. Zu 98 Prozent stammt Brennholz nach Angaben des Umweltbundesamts aus Deutschland.
Pellets werden vor allem aus Holzabfällen wie Sägespänen und Hobelrückständen hergestellt und müssen in Deutschland bestimmten Normen entsprechen, um verkauft werden zu dürfen. Dazu gehört ein niedriger Wassergehalt, der für weniger Rußbildung und Asche und gleichzeitig für einen höheren Energiegehalt gegenüber normalem Holz sorgt. Das macht Pellets umweltfreundlicher.
Holzpellets müssen einem internationalen Standard entsprechen: ISO 17225-2 heißt er. Die deutsche Fassung trägt die Bezeichnung DIN EN ISO 17225-2:2014-09. Sie legt fest, aus welchem Holz Pellets stammen dürfen und welche Eigenschaften sie haben müssen. So darf kein Holz aus abgerissenen Häusern verwendet werden, der Wassergehalt darf maximal 10 Prozent und der Aschegehalt maximal 0,7 Prozent betragen. Auch die Größe der Pellets ist genormt.
Das Deutsche Pelletinstitut hat einen über diese Norm hinausgehenden Standard etabliert, der in Deutschland marktbeherrschend ist: ENplusA1 heißt er für jene Pellets, die ihren Einsatz in sogenannten Kleinfeuerungsanlagen in Wohnhäusern haben. Bei ENplus erfüllen die Pellets natürlich die Vorgaben der ISO-Norm, aber zwei Grenzwerte für lose gelieferte Pellets und drei für in Säcken verpackte Pellets sind geringfügig härter. Darüber hinaus kontrollieren die für die Zertifizierung zuständigen Testinstitute auch die Händler, sofern sie die Pellets lose liefern. Kontrolliert wird hierbei zum Beispiel, ob die Lkw regelmäßig gereinigt werden und ob der Händler die Pellets vor der Auslieferung siebt, damit beim Kunden möglichst wenig Holzstaub landet. Auch Sackware kann ENplus entsprechen – der Händler muss hierbei aber nicht zertifiziert sein.
Rund 70 Prozent der in Deutschland verkauften Pellets waren 2019 laut Deutschem Pelletinstitut nach ENplus zertifiziert. Die Produzenten hierzulande arbeiten dabei überwiegend nach dem Standard: Rund 97 Prozent der in Deutschland hergestellten Pellets entsprechen diesem. Rund 140 Lieferanten sind in Deutschland zertifiziert. Ob eine Firma dazugehört, kannt Du nachschlagen. In der Regel sind ENplus-Pellets teurer als jene, die nur der ISO-Norm entsprechen – schließlich kosten die zusätzlichen Zertifikate etwas.
Darüber hinaus gibt es das Zertifikat nach DINplus vom Tüv Rheinland. Diese Pellets erfüllen auch die internationale Norm, weisen aber bei zwei Grenzwerten dieselben härteren Vorgaben aus, wie das beim Zertifikat nach ENplus der Fall ist (konkret: bei der Ascheerweichungstemperatur und beim Feinanteil von Sackware).
Du hast auch einen finanziellen Vorteil gegenüber Öl-, Gas- oder Stromheizungen: Biobrennstoffe sind verhältnismäßig günstig. Die Kosten für Pellets und Hackschnitzel sind in der Regel geringer als für Heizöl und Erdgas.
Und anders als bei Gas- oder Ölheizungen fördert der Staat die Installation von Pelletheizkesseln, sowohl im Neubau als auch im Altbau. Es ist dabei einfach, einen Kessel für Öl oder Gas gegen einen Biomassekessel zu tauschen – die Heizanlage kann größtenteils so bleiben, wie sie ist.
Da der Platzbedarf von Pelletheizungen sehr groß ist, eignen sie sich nicht für alle Wohnhäuser. Zudem ist ihr Betrieb aufwendiger als bei anderen Heizsystemen. Du musst regelmäßig an die Bestellung der Pellets denken und auch ab und zu den Aschebehälter leeren – im Winter kann das bis zu einmal monatlich fällig sein. Da es auch bei Pelletheizungen zur Verbrennung kommt, musst Du sie öfter überprüfen lassen, als es bei anderen Heizungsarten wie Wärmepumpen der Fall ist.
Aber nicht nur im Betrieb musst Du aufgrund von Wartung und die Feuerstättenschau des Schornsteinfegers in die Tasche greifen, auch die Anschaffung einer Pelletheizung ist teuer, da Du neben dem Kessel gegebenenfalls auch in weitere Anlagentechnik wie eine Förderschnecke oder einen Pufferspeicher investieren musst. Dafür sind Pellets im Vergleich ein günstiger Brennstoff.
Allerdings steht die Klimafreundlichkeit von Pellets immer wieder in der Kritik. Bei der Verbrennung von Holz werden viele Schadstoffe freigesetzt, darunter Methan, Kohlenmonoxid und Stickoxide, die sehr klimaschädlich sind. Der Feinstaub, der dabei entsteht, kann zudem zu gesundheitlichen Problemen führen.
Da Holz auch eine geringere Energiedichte hat als andere Brennstoffe, muss für die gleiche Wärmemenge mehr Holz verbrannt werden. Das kann problematisch werden, wenn die Holzproduktion in Deutschland die wachsende Nachfrage nach Pellets irgendwann womöglich nicht mehr decken kann. Insbesondere, da die deutschen Wälder aufgrund von Trockenheit und Parasiten ohnehin schon geschwächt sind.
Aber auch der Aufwand für Dich beim Heizen ist unterschiedlich: Pellets zu kaufen, kann ähnlich bequem sein, wie Heizöl zu bestellen. Lieferanten bringen den Brennstoff zu Dir nach Hause. Lose gelieferte Pellets blasen sie in Deinen Vorratsbehälter ein. In automatisierten Anlagen gelangen sie von dort in den Kessel – Du hast dabei nichts tun. Du kannst Pellets auch in Säcken kaufen und sie selbst in den Vorratsbehälter zur Heizung schaufeln oder schütten. Scheitholz musst Du dagegen meist selbst in den Ofen legen. Bei größeren Kesseln kann auch ein Förderband die Scheite in die Brennkammer transportieren. Dafür kannst Du das Holz auch selbst zu Scheiten hacken – Pellets musst Du kaufen.
Dass Pellets häufig günstiger als Erdgas und Heizöl sind, ist das eine. Für Dich ist aber wichtig zu wissen, wie Du Preise vergleichen kannst und wo günstige zu finden sind. Daher haben wir bereits 2020 und 2022 Tests von Vergleichsportalen vorgenommen und 2024 wiederholt.
Du kannst auch bei Deinem Brennstoffhändler vor Ort bestellen. Um einen einfachen Überblick über die Pelletpreise in Deiner Region zu erhalten, bietet sich aber eine Abfrage auf einem Portal an. Über die Portale kannst Du zu den dort ausgewiesenen Konditionen auch direkt bestellen.
Wir haben die Preise für lose gelieferte Pellets auf zwei voneinander unabhängigen Portalen miteinander verglichen: für eine Liefermenge von fünf und von drei Tonnen.
Drei Tonnen Holzpellets enthalten rund 15.000 Kilowattstunden Wärme und reichen aus, um eine Wohnung mit 120 Quadratmetern Fläche in einem durchschnittlich gedämmten Haus ein Jahr lang zu beheizen. Fünf Tonnen Holzpellets enthalten rund 25.000 Kilowattstunden Wärme und reichen aus, um ein durchschnittlich gedämmtes Haus mit 200 Quadratmetern Wohnfläche ein Jahr lang zu beheizen.
Auf Heizpellets24 – einem Schwesterportal von Heizoel24 – fanden wir für alle Orte im Schnitt zehn Angebote und das Portal zeigte an diesen Orten überwiegend die günstigsten Preise. Bei einer Liefermenge von drei Tonnen bot Heizpellets24 in fünf von sechs Abfragen den günstigeren Preis. Im Schnitt war Heizpellets24 bei diesen Abfragen knapp 29 Euro günstiger. Auch bei fünf Tonnen war Heizpellets24 bei fünf von sechs Abfragen günstiger – im Schnitt waren es fast 63 Euro weniger.
Im Vergleich zu den Tests der Vorjahre haben sich die Preise zwischen den getesteten Portalen mehr angeglichen und die Preisunterschiede sind nicht mehr so groß. Zudem sind die Pelletpreise auch seit dem letzten Test 2022 grundsätzlich wieder gesunken.
Wir empfehlen Dir, Preise auf Heizpellets24 zu vergleichen. Über das Portal kannst Du mehrere Angebote für unterschiedliche Pelletnormen wie ISO-Ware, ENplus-Ware und auch DIN-Ware einholen und die Ware direkt bestellen.
Für einen der zwölf Musterhaushalte lieferte ein anderes Portal das günstigste Angebot: Holzpellets.net. Du kannst auch dort Angebote einholen. Hier bekommst Du allerdings in der Regel nur ein Angebot für Deine Adresse angezeigt. Grundsätzlich sollte es reichen, über Heizpellets24 zu vergleichen.
Aus unseren Abfragen lassen sich zwei weitere Schlüsse ziehen:
Aus unseren Tests 2020 und 2022 waren uns vier Portale bekannt, über die Du Angebote für Holzpellets einholen und annehmen kannst: Heizpellets24, Holzpellets.net, Brennstoffboerse und Enxa. Bei den Portalen Brennstoffboerse und Enxa hat der Großteil der Abfragen in der Vergangenheit zu keinem Treffer geführt. Aus diesem Grund haben wir diese Portale nicht wieder getestet. Eine Google-Recherche förderte kein weiteres Portal zu Tage, sodass wir die zwei bekannten Vergleichsportale testeten, die frei zugänglich Angebote von Händlern präsentieren:
Heizpellets24
Holzpellets.net
Auf diesen zwei Portalen haben wir für sechs Postleitzahlen die Preise für fünf Tonnen lose Pellets und für weitere sechs Postleitzahlen die Preise für drei Tonnen lose Pellets abgefragt. Es handelt sich bei den gewählten Orten und Liefermengen um dieselben wie in den vorangegangenen Tests 2020 und 2022. Die gewählten Einstellungen waren auf den Portalen gleich gewählt: eine Lieferstelle, beliebige oder günstigste Art der Bezahlung, Lieferzeit, Lieferfrist und Schlauchlänge des Lkw. Nach Qualitätsstandards haben wir die Angebote nicht unterschieden: Wir haben einheitlich günstigste Bedingungen unterstellt, denen aber am Ende mehrheitlich Angebote für ENplus-zertifizierte Pellets entsprachen.
Die Postleitzahlen wählten wir nach diesen Kriterien aus:
Postleitzahl | Ort | Bundesland |
---|---|---|
09456 | Annaberg-Buchholz | Sachsen |
54634 | Bitburg | Rheinland-Pfalz |
91349 | Egloffstein | Bayern |
34134 | Kassel | Hessen |
89073 | Ulm | Baden-Württemberg |
78048 | Villingen-Schwenningen | Baden-Württemberg |
83471 | Berchtesgaden | Bayern |
07980 | Berga (Elster) | Thüringen |
93047 | Regensburg | Bayern |
57072 | Siegen | Nordrhein-Westfalen |
74889 | Sinsheim | Baden-Württemberg |
29664 | Walsrode | Niedersachsen |
Quelle: Finanztip-Recherche (Stand: 17. Januar 2024)
Die ersten sechs Postleitzahlen dienten für die Abfragen für drei Tonnen Pellets, die hinteren sechs für die Abfragen für fünf Tonnen Pellets. Die Orte sind jeweils alphabetisch geordnet.
Die Abfragen erfolgten auf beiden Portalen am 17. Januar 2024. Die Angebote haben wir nach Preisen miteinander verglichen, unabhängig vom Qualitätsstandard.
Weitere Themen
* Was der Stern bedeutet:
Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.
Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).
Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.
Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Empfehlungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.
Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.
Klickst Du auf eine Empfehlung mit *, unterstützt das unsere Arbeit. Finanztip bekommt dann eine Vergütung. Empfehlungen sind aufwändig recherchiert und basieren auf den strengen Kriterien der Finanztip-Expertenredaktion. Mehr Infos