So bleibt Dein Studium bezahlbar
In zwei Wochen beginnt für viele das Studentenleben. Für Dich auch? Obwohl Corona einiges ändert, bleibt eine Sache: Studierende müssen mit wenig Geld auskommen, viele müssen etwas hinzuverdienen. Deshalb hier unsere zehn wichtigsten Tipps, worauf Du achten solltest und wie Du teure Fehler vermeidest. Wenn Du selber nicht (mehr) studierst, leite unsere Tipps doch gerne weiter.
1. Kindergeld beantragen
Wenn Du Dein erstes Studium machst und unter 25 bist, dann erhalten Deine Eltern weiter Kindergeld beziehungsweise den Kinderfreibetrag. Auch wenn Du ausziehst und woanders in Deutschland lebst. Meist sogar bei einem Studium im Ausland. Das Kindergeld kommt aber nicht mehr automatisch, es muss beantragt werden. Bist Du ausgezogen, können Deine Eltern zusätzlich den Ausbildungsfreibetrag von bis zu 924 Euro jährlich bei der Steuer geltend machen.
2. Bafög beantragen
Wenn die Eltern das Studium nicht (allein) finanzieren können, hilft der Staat mit Bafög. Das ist zwar ein Darlehen, es muss aber nur zur Hälfte zurückgezahlt werden. Dieses Geschenk solltest Du unbedingt annehmen. Wie viel Du kriegst, hängt vom Einkommen der Eltern und Deiner Situation ab. Der Bafög-Höchstsatz von derzeit 752 Euro (plus gegebenenfalls Krankenversicherung) ist auch eine gute Richtschnur, was Eltern zuschießen sollten, falls kein Bafög fließt. Wenn Du kein Bafög kriegst, hast Du vielleicht Anspruch auf Wohngeld.
3. Richtig ummelden
In der Unistadt solltest Du Deinen Erstwohnsitz anmelden, keinen Zweitwohnsitz. Viele Städte verlangen sonst eine Zweitwohnsitzsteuer von um die 10 Prozent der Kaltmiete (einige Städte machen für Studierende eine Ausnahme). Es hat keine Nachteile, an der Uni den Erstwohnsitz zu haben – auch wenn Deine Eltern noch ein Zimmer freihalten.
4. Genug jobben
Die meisten jobben, um ihr Studium zu finanzieren. 390 Euro haben Studenten, die ausgezogen sind, 2018 im Schnitt monatlich verdient. Sehr geeignet sind Minijobs – dabei kannst Du 450 Euro im Monat steuerfrei verdienen. Wichtig: Das Bafög wird bei einem Minijob nicht gekürzt. Bei größeren Jobs schon.
5. Nicht zu viel jobben – oder richtig viel
In der ersten Ausbildung bist Du noch bei Deinen Eltern krankenversichert – bis Du 25 wirst und solange Du nicht mehr als 538,33 Euro im Monat verdienst. Bekommst Du mehr, musst Du knapp 110 Euro für eine eigene Kranken- und Pflegeversicherung zahlen. Das lohnt sich also erst ab einem Gehalt von deutlich über 650 Euro. Übrigens: Am besten lässt Du Dich jenseits der Minijobs als Werkstudent beschäftigen.
6. Gut versichert
Jeder Mensch sollte haftpflichtversichert sein. Oft bleibst Du in der ersten Ausbildung bei Deinen Eltern abgesichert. PrĂĽfe das unbedingt. Falls nicht, schlieĂźt Du am besten schnell eine Haftpflicht ab. Das kostet nicht mal 6 Euro im Monat.
7. Richtig untervermieten
Wenn Du Deine Wohnung nicht nutzt – zum Beispiel während eines Auslandssemesters – darfst Du sie in aller Regel untervermieten. Wichtig: Frage Deinen Vermieter formal um Erlaubnis, sonst kann er Dir kündigen.
8. Rabatte nutzen
Studierende sind umworbene Kunden. Mit Deinem Studentenausweis kriegst Du zahlreiche Rabatte. Aber Vorsicht: Manchmal gibt es die Dinge woanders ohne Studi-Rabatt billiger.
Ein paar Beispiele zu Studenten-Rabatten und zwei weitere Tipps zur Steuer und zum Rundfunkbeitrag/GEZ findest Du in der Fortsetzung auf Finanztip-News.
Mittwoch, 23. September, Hermann-Josef Tenhagen, n-tv.
Mittwoch, 23. September, Saidi Sulilatu, SWR Aktuell Radio
Freitag, 25. September, Hermann-Josef Tenhagen, Radioeins