Die ersten WeihnachtsmĂ€rkte werden aufgebaut (einige leider auch schon wieder abgebaut), das Jahr neigt sich dem Ende zu. Höchste Zeit, Dir zu ĂŒberlegen, wie Du Deine Ausgaben geschickt planst und welche Steuervorteile oder Förderungen Du dieses Jahr noch kriegst.
Ob Du Ausgaben vorziehen oder lieber aufschieben solltest, hĂ€ngt davon ab, wie das Jahr fĂŒr Dich lief. Hat Dich Corona UmsĂ€tze oder AuftrĂ€ge gekostet, warst Du vielleicht in Kurzarbeit, lief das Jahr also finanziell schlecht fĂŒr Dich, dann verschiebe steuerlich abzugsfĂ€hige Ausgaben lieber ins nĂ€chste Jahr, wenn Dein Steuersatz (hoffentlich) höher sein wird.
Punkt 1
Kosten fĂŒr Handwerker und Dienstleister gut verteilen
FĂŒrs Schornsteinfegen, den Winterdienst, Pflegeleistungen, Putzen oder Reparaturen im Haushalt gibt es einen Höchstbetrag, den Du ansetzen kannst: maximal 20.000 Euro pro Jahr an Arbeits- und Fahrtkosten. Ein FĂŒnftel davon kannst Du von der Steuer absetzen.
ZusĂ€tzlich kannst Du Dir noch bis zu 1.200 Euro SteuerermĂ€Ăigung fĂŒr Handwerkerkosten sichern. Allerdings nur fĂŒr unbar gezahlte Lohnkosten, nicht fĂŒrs Material. Hast Du den Höchstbetrag schon erreicht, solltest Du weitere Arbeiten bis 2022 verschieben. Entscheidend ist, wann Du zahlst: Du kannst Rechnungen auch aufteilen.
Punkt 2
Gesundheitskosten: Alles bĂŒndeln
Kosten fĂŒr Brille, Zahnersatz, Kur, Bestattungen oder die Wiederbeschaffungskosten der Flutopfer nennt man treffend auĂergewöhnliche Belastungen. Krankheitskosten musst Du Dir Ă€rztlich attestieren lassen. Diese solltest Du möglichst in einem Jahr bĂŒndeln, um Deine individuelle Grenze der âzumutbaren Belastungâ zu ĂŒberspringen. Die kann je nach Gehalt und Familienstand ein paar Hundert oder auch mehrere Tausend Euro betragen. Wenn Du also dieses Jahr schon viele Gesundheitsausgaben hast, lohnt es sich vielleicht, Dir noch schnell eine neue Brille verschreiben zu lassen und sie vor Silvester zu bezahlen.
Punkt 3
Corona-Bonus: Frag den Chef
Falls sich Deine Chefin noch in diesem Jahr zu einem Extra-Bonus bereiterklĂ€rt, der nicht in Deinem Arbeitsvertrag steht, bleiben davon bis zu 1.500 Euro frei von Steuern und Sozialversicherung. Leider gilt der Freibetrag nur fĂŒr 2020 und 2021 zusammengerechnet.
Punkt 4
Riester und RĂŒrup: Die Zahlung prĂŒfen
Wer mit Riester fĂŒrs Alter vorsorgt, bekommt die volle Förderung vom Staat nur, wenn er mindestens 4 Prozent seines rentenversicherungspflichtigen Vorjahresbruttos minus Förderung einzahlt. Hat sich Dein Gehalt erhöht oder ist eine Kinderzulage entfallen, solltest Du die Zahlung bis Jahresende aufstocken. Vor allem SelbstĂ€ndige können mit einer Einzahlung in einen RĂŒrup-Vertrag vor Jahresende ihre Steuerlast enorm senken.
Punkt 5
Freiwillig in die gesetzliche Rente einzahlen
SelbstĂ€ndige können freiwillig in die gesetzliche Rente einzahlen. Warst Du schon gesetzlich rentenversichert, hast aber keine fĂŒnf Jahre vollgekriegt, kann sich das sehr lohnen â andernfalls verschenkst Du bestehende AnsprĂŒche. Noch bis Ende MĂ€rz kannst Du fĂŒr 2021 BeitrĂ€ge freiwillig einzahlen. Dann profitierst Du auch von der besonderen Steigerung der RentenansprĂŒche um mehr als 5 Prozent, die im Sommer erwartet wird.
Punkt 6
Sonderabschreibung fĂŒr Vermieter sichern
Noch bis Jahresende musst Du einen Bauantrag oder eine Bauanzeige stellen, wenn Du neuen Wohnraum schaffst und diesen mindestens zehn Jahre vermietest. So kannst Du Dir hohe Sonderabschreibungen sichern.
Punkt 7
WohnungsbauprÀmie beantragen
Die Verdienstgrenze fĂŒr die WohnungsbauprĂ€mie wurde um ein Drittel erhöht auf jetzt 35.000 Euro fĂŒr Singles und 70.000 Euro fĂŒr Paare. Auch die PrĂ€mie selbst wurde erhöht. Die PrĂ€mie wird vom Staat fĂŒr Bausparer gezahlt. Vielleicht lohnt sich das jetzt auch fĂŒr Dich.
Weitere Tipps, was Du zum Jahresende noch erledigen solltest, zu Dienstwagen, FreistellungsauftrĂ€gen, Computern fĂŒrs Homeoffice und anderem mehr findest Du in unserem umfangreichen Ratgeber.
|