Strompreis 2025 / 2026 Wie viel kostet Dich Strom jetzt und in Zukunft?

Benjamin_Weigl
Benjamin Weigl
Experte Energie

Das Wichtigste in Kürze

  • In Neukundentarifen liegt der durchschnittliche Strompreis aktuell bei rund 31 Cent pro Kilowattstunde.
  • Die Strompreise werden 2026 dank sinkender Netzentgelte um rund sieben Prozent sinken. In bestehenden Tarifen wird diese Entlastung oft nicht automatisch weitergegeben.
  • In Zukunft wird mehr Strom für E-Autos und Wärmepumpen benötigt. Windräder und Solaranlagen produzieren günstigen Strom, doch die langfristige Strompreisentwicklung ist ungewiss.

So gehst Du vor

  • Vergleiche Strompreise mit dem Finanztip-Stromrechner. Wir zeigen Dir die günstigsten Tarife, die unsere verbraucherfreundlichen Kriterien erfüllen. Die Ergebnisliste enthält Werbelinks, alle Empfehlungen erfolgen rein redaktionell und unabhängig.

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Deutschland gehört zu den Ländern mit den höchsten Strompreisen in Europa und der Welt. Doch woran liegt es, dass Elektrizität bei uns so viel kostet? Erfahre in diesem Ratgeber, wie sich der Strompreis zusammensetzt, wie die aktuelle Strompreisentwicklung aussieht, was Strompreis-Prognosen voraussagen und wie Du darauf reagieren kannst.

Wo liegt der Strompreis aktuell?

Der aktuelle Strompreis liegt bei 31,06 Cent pro Kilowattstunde (kWh) für Tarife mit zwölf Monaten Preisgarantie (Stand: 28. Oktober 2025). Das ist der Durchschnittspreis für Neukunden in den günstigsten von uns empfohlenen Stromtarifen. Im Finanztip-Strompreis-Barometer siehst Du neben den aktuellen Preisen auch die Strompreisentwicklung der vergangenen zwei Jahre.

Welche Preise zeigt das Finanztip-Strompreis-Barometer?

Das Finanztip-Strompreis-Barometer wertet nur die von Finanztip empfohlenen Stromtarife aus, die unsere verbraucherfreundlichen Kriterien erfüllen. Wir erheben für mehr als 100 Orte in ganz Deutschland die Top 3 der günstigen Stromtarife und bilden aus deren Preis einen Mittelwert. Um besonders realistisch zu sein, rechnen wir auch den jährlichen Grundpreis der Tarife in den Preis pro Kilowattstunde hinein. Eventuelle Neukundenboni, die viele Stromanbieter im ersten Vertragsjahr ausbezahlen, rechnen wir dagegen nicht in den aktuellen Strompreis mit ein.

Im Finanztip-Stromrechner (enthält Werbelinks) etwas weiter unten auf dieser Seite findest Du im Schnitt also den aktuell im Preisbarometer angegebenen Strompreis, wenn Du nach Neukundentarifen für Haushaltsstrom suchst. Die Preise können sich je nach Region stark unterscheiden.

Welchen Strompreis zahlen Haushalte aktuell im Schnitt? 

Ein deutscher Musterhaushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden zahlte im Oktober 2025 durchschnittlich 39,6 Cent/kWh. Diesen Strompreis gibt der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) an. Daraus ergeben sich Stromkosten von 1.386 Euro im Jahr. Weil niemand die Preise in den vielen bestehenden Stromtarifen bei hunderten Stromanbietern genau kennt, ist dieser Strompreis eine Schätzung. 

In den von Finanztip empfohlenen Stromtarifen gibt es aktuell deutlich günstigere Strompreise. Nutze unseren Finanztip-Stromrechner (enthält Werbelinks), um Strompreise zu vergleichen und Deine Stromkosten durch einen Stromanbieterwechsel zu senken. Aktuell könnte der Musterhaushalt dadurch rund 288 Euro im Jahr sparen.

Sinken die Strompreise 2026?

Nach Berechnungen von Finanztip sinken die Strompreise im Jahr 2026 im Schnitt um rund sieben Prozent. Der Grund sind sinkende Netzentgelte, die laut vorläufigen Daten des Energiedienstleisters Ene't eine Entlastung von durchschnittlich 2,22 Cent/kWh (brutto) versprechen. Dabei gehen wir von einem Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.000 Kilowattstunden aus.

Die Strompreis-Entlastung für 2026 müssen Anbieter in bestehenden Verträgen nicht automatisch an Dich weitergeben. Vergleiche deshalb rund um den Jahreswechsel die Preise, denn die niedrigeren Netzentgelte werden Neukundentarife voraussichtlich vergünstigen. Vielleicht lohnt sich ein Wechsel für Dich.

Vergleiche Strompreise mit dem Finanztip-Stromrechner

Vergleiche die aktuellen Strompreise für Deinen Wohnort mit dem Stromrechner von Finanztip. So siehst Du auf einen Blick, ob Du mit einem neuen Vertrag Stromkosten sparen könntest. Deine Region beeinflusst die Höhe der angebotenen Strompreise – Grund sind die unterschiedlich hohen Netzentgelte.

Wie Dich Finanztip vor problematischen Anbietern schützt und welche verbraucherfreundlichen Kriterien wir anlegen, liest Du im Ratgeber Stromvergleich.

Tagesaktueller Strompreisvergleich

Die Ergebnisliste des Finanztip-Stromvergleichs enthält Werbelinks zu Stromtarifen, die uns täglich aktuell von Check24 und Verivox übermittelt werden. Wir sortieren die Angebote nach dem jährlichen Gesamtpreis. Mehr dazu

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Der Finanztip-Stromrechner basiert auf Daten der Check24 Vergleichsportal Energie GmbH sowie der Verivox GmbH. Mehr dazu

Willst Du einen abgeschlossenen Vertrag wieder kündigen, klicke für Check24-Verträge hier und für Verivox-Verträge hier, um Deine Kündigung durchzuführen.

Was führt in Deutschland zu hohen Strompreisen?

Für die hohen Strompreise in Deutschland in Zeiten der Energiewende gibt es eine ganze Reihe von Gründen, die zusammenspielen. Da ist einmal der steigende Strombedarf durch den Umstieg auf E-Mobilität und die Wärmewende, unter anderem durch Wärmepumpen. Das führt auch zu steigenden Kosten für den Netzausbau. Hinzu kommen noch steigende CO2-Kosten für fossile Stromerzeugung und ein Strommarkt, der sich am teuersten Kraftwerk orientiert.

Warum sind die Gebühren für das Stromnetz hoch?

Die Erzeugung von erneuerbarem Ökostrom aus Windkraft und Solarenergie unterliegt natürlichen Schwankungen: durch die Jahreszeit, die Tageszeit und das Wetter. Deshalb und wegen des steigenden Strombedarfs muss die Kapazität der Stromnetze in Deutschland erweitert werden. Das kostet. Die Gebühren für die Netznutzung, die Netzentgelte, bezahlst Du mit dem Strompreis. Sie lagen laut Zahlen des BDEW zuletzt auf einem Rekordhoch von rund elf Cent pro Kilowattstunde. 

Der Ökostrom muss von seinem Erzeugungsort dorthin transportiert werden, wo er benötigt wird. Strom in Batteriespeichern zwischenzuspeichern oder ihn dann zu verbrauchen, wenn gerade viel erzeugt wird, sind weitere Ziele. Für all das muss das Stromnetz aus- und umgebaut werden. Bei besonders viel Ökostrom im Netz drohen andernfalls auch Versorgungsprobleme durch Überlastung.

Für das Jahr 2026 deutet sich nach ersten Zahlen von Ene't  bei den Stromnetzentgelten eine Entlastung von rund 2,22 Cent/kWh (brutto) an. Unter anderem, weil die Bundesregierung die Netzentgelte mit 6,5 Milliarden Euro bezuschusst. Mehr zu den Netzgebühren liest Du weiter unten in diesem Ratgeber.

Warum ist Strom aus Erdgas und Kohle besonders teuer?

Für Strom, der aus fossilen Energieträgern wie Erdgas oder Kohle erzeugt wird, müssen die Kraftwerksbetreiber in der EU Emissionszertifikate kaufen. Dieser umgangssprachlich auch CO2-Steuer genannte CO2-Preis verteuert klimaschädliche Stromerzeugung, bei der Treibhausgase freigesetzt werden. Da die CO2-Preise voraussichtlich weiterhin steigen, steigen auch die Gaspreise. Strom aus Gaskraftwerken ist deshalb eine kostspielige Angelegenheit. Ähnlich verhält es sich mit Kohlestrom.

Ökostrom schont das Klima und trägt zu sinkenden Preisen an der Strombörse bei. Fans von grüner Energie sagen gern: Der Wind und die Sonne schreiben keine Rechnung. Das große Aber: Wind und Sonne werden von der Natur gesteuert, ihre Stromerzeugung schwankt. Das verursacht Folgekosten, etwa beim Stromnetzausbau und für Kraftwerke, die flexibel für Windräder und Photovoltaikanlagen einspringen können.

Wie viel Strom stammt aus erneuerbaren Energien?

Der Anteil von Ökostrom am Strommix steigt: Im Jahr 2024 wurden laut Daten des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme 56 Prozent des gesamten erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien gewonnen. Zum Vergleich: 2023 waren es knapp 54 Prozent, 2022 rund 48 Prozent.

Das Ziel: Im Jahr 2030 sollen Windkraft, Photovoltaik, Biomasse, Wasserkraft und andere erneuerbare Energien 80 Prozent des Strombedarfs in Deutschland decken. So will Deutschland seine klimaschädlichen Emissionen reduzieren und die von der EU gesetzten Klimaziele erreichen. Daher werden besonders die Windkraft und Solarenergie ausgebaut. Wenn zeitweise zu wenig Wind weht und die Sonne nicht scheint, sollen hauptsächlich Gaskraftwerke den Strombedarf decken.

Quelle: Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, Energy-Charts (Stand: Oktober 2025)

Wie bestimmt die Merit-Order den Strompreis?

An den Stromhandelsplätzen der Europäischen Union bestimmt das teuerste Kraftwerk im jeweiligen Gebiet den Strompreis. Dieses Prinzip nennt sich Merit-Order. Die teuersten Erzeuger sind meist die fossilen Gas- oder Kohlekraftwerke.

Windräder und Solaranlagen brauchen keinen Brennstoff und müssen keine CO2-Steuer bezahlen. Die Produktion von Wind- und Sonnenstrom kostet deshalb eigentlich nur wenige Cent pro Kilowattstunde. Trotzdem zahlen Energielieferanten an der Strombörse oft ein Vielfaches für Ökostrom. Der Grund: Die Erzeuger können für Ökostrom schlichtweg genauso viel verlangen, wie für Strom aus teuren, fossilen Kraftwerken.

In den Keller fallen die Preise an der Strombörse nur, wenn Ökostrom die Nachfrage komplett deckt. Das ist an sonnigen und windigen Tagen der Fall. Und oft an Wochenenden und Feiertagen, wenn der Strombedarf niedrig ist. In einem dynamischen Stromtarif kannst Du diese Strompreisschwankungen ausnutzen und mit flexiblen Geräten Geld sparen.

Wo liegen die deutschen Strompreise im EU-Vergleich? 

Im EU-Vergleich war Strom im ersten Halbjahr 2024 nirgendwo teurer als in Deutschland. Weltweit gehört Deutschland zum Kreis der Länder mit den höchsten Strompreisen. Auch aufgrund der hohen Umlagen, Abgaben und Steuern auf Strom, die der Staat mitbestimmt, sind die Strompreise so hoch. 

Wie entwickelt sich der Strompreis ?

Eine sichere Prognose der Strompreise ist unmöglich. Wir bei Finanztip rechnen aber nicht damit, dass die Strompreise in Zukunft so stark steigen werden wie in der Vergangenheit. Die Stromerzeugung dürfte in Zukunft günstiger werden, weil mehr und mehr günstiger Ökostrom eingespeist wird. Aber die Kosten für den Transport des Stroms und die Instandhaltung des Stromnetzes werden voraussichtlich hoch bleiben. Über die Netzentgelte wirst Du als Stromkundin oder -kunde dafür bezahlen müssen.

Es kommt auch auf die Politik an: Die Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD hatte in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, die Strompreise um mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde (kWh) zu senken. Unter anderem sollte dazu die Stromsteuer gesenkt werden – das hat die Regierung für Haushalte aber erst einmal nicht umgesetzt. Dadurch rückt das Ziel von fünf Cent günstigeren Strompreisen unserer Einschätzung nach in weite Ferne. 

Immerhin bezuschusst die Bundesregierung 2026 die Gebühren für die großen Stromautobahnen des Landes, die sogenannten Übertragungsnetzentgelte. Für Haushalte bedeutet das im Schnitt 1,5 Cent/kWh Strompreis-Entlastung. 

Können wir in Zukunft mit sinkenden Strompreisen rechnen?

Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen kommen zu dem Schluss, dass die deutschen Strompreise in den nächsten Jahren sinken könnten. Eine Studie aus dem Herbst 2024 im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft wagt eine Prognose der Einkaufspreise für Strom im Großhandel. Das Ergebnis: Im wahrscheinlichsten Szenario würden die Strompreise nur leicht steigen – inflationsbereinigt würden sie sinken. 

Das staatlich geförderte Forschungsprojekt Ariadne hält in einem seiner jüngsten Modell-Szenarien sogar deutlich sinkende Strompreise für realistisch. Demnach würden die Strompreise bereits im Jahr 2030 deutlich unter 30 Cent/kWh liegen, im Jahr 2040 bei rund 25 Cent/kWh. Ausschlaggebend dafür ist vor allem die Annahme, dass in fünf bis zehn Jahren die Netzentgelte stark sinken könnten.

In einer Analyse aus dem Jahr 2024 kam Ariadne zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) zu der Einschätzung, dass die Strompreise in den nächsten zehn Jahren ziemlich stabil bleiben werden:  

Strompreisprognose für Haushalte

202529,9 Cent/kWh
203031,8 Cent/kWh
203530,9 Cent/kWh 
204029,7 Cent/kWh
204528,1 Cent/kWh
205027,6 Cent/kWh

Quelle: Analyse des Forschungsprojekts Ariadne mit Daten des Fraunhofer ISE (Stand: 2024)

Wie kannst Du negative Strompreise nutzen?

Mit einem dynamischen Stromtarif kannst Du von zeitweise niedrigen oder negativen Strompreisen profitieren. In dieser recht neuen Stromtarif-Art bezahlst Du für den Stromeinkauf den aktuellen Börsenstrompreis. An der Börse purzeln die Preise, wenn viel Ökostrom erzeugt wird, also die Sonne strahlt und/oder der Wind weht. Wegen des Ausbaus der erneuerbaren Energien werden die Strompreise in Deutschland zunehmend vom Wetter abhängig sein.

In einem dynamischen Stromtarif gibt es nicht mehr den einen, festgelegten Kilowattstundenpreis. Stattdessen variiert Dein Strompreis. Flexible Geräte, die stromhungrig sind, können ihren Verbrauch gezielt in Stunden mit günstigen Strompreisen verschieben. Das funktioniert zum Beispiel bei Wallboxen für Elektroautos oder Wärmepumpen. So sparst Du beim Strompreis. Wie viel und wann sich das lohnt, liest Du in unserem Ratgeber dynamischer Stromtarif. Und einen günstigen Tarif findest Du in unserem Finanztip-Vergleich für dynamische Stromtarife.

Wie setzt sich der Strompreis zusammen?

Dein Strompreis besteht aus drei großen Kostenblöcken: 

  1. Beschaffung und Vertrieb – beeinflusst der Stromanbieter.
  2. Netzentgelte und Zählerkosten – beeinflusst der Netzbetreiber und Messstellenbetreiber.
  3. Steuern, Umlagen und Abgaben – beeinflusst der Staat.

Dein Stromanbieter rechnet den gesamten Strompreis bei Dir ab und reicht einzelne Bestandteile dann weiter, zum Beispiel an den Netzbetreiber und den Messstellenbetreiber.

Welchen Anteil haben Beschaffungs- und Vertriebskosten?

Beschaffung, Vertrieb und Gewinn machen den größten Teil des Strompreises für Haushalte aus. Im Schnitt berechnen Lieferanten nach Angaben des BDEW aktuell rund 16 Cent pro Kilowattstunde (netto) für den Einkauf und die Lieferung von Strom. Enthalten ist der Gewinn, den die Unternehmen erzielen. 

Die Anbieter kaufen Strom an der Strombörse European Energy Exchange (EEX) oder direkt beim Stromerzeuger. Sie können Verträge für Stromlieferungen im nächsten oder erst in mehreren Jahren schließen oder am Spotmarkt Strom zum tagesaktuellen Lieferpreis ordern. Dort schwanken die Preise im Tagesverlauf stark. Mit einem dynamischen Stromtarif profitierst Du von zeitweise niedrigen Börsenstrompreisen, sofern Du Deinen Stromverbrauch in diese Zeiten verlegen kannst.

Neben der Einkaufspolitik Deines Anbieters wird Dein Strompreis auch dadurch bestimmt, wie viel er für seine Dienste berechnet. Die Gewinnmarge legt jeder Stromanbieter für sich fest, sie ist in der Regel ein Firmengeheimnis.

Was sind die Netzentgelte im Strompreis?

Das Netzentgelt ist eine Gebühr für die Nutzung des Stromnetzes an Deinem Wohnort. Die Netzentgelte machen aktuell rund elf Cent pro Kilowattstunde (netto) aus, sagt der BDEW. Rechnet man die fällige Mehrwertsteuer noch drauf, sind die Netzentgelte für ein Drittel Deines Strompreises verantwortlich.

Dein Stromanbieter leitet das von Dir bezahlte Netzentgelt an den örtlichen Netzbetreiber weiter, der das Stromnetz wartet und ausbaut. Es gibt rund 900 Netzbetreiber in Deutschland, jede Region hat ihr eigenes Netzentgelt. Immer zum Jahreswechsel werden die Netzentgelte für das folgende Jahr neu festgelegt.

Wie stark sinken die Netzentgelte 2026? 

Die Netzentgelte beim Strom werden 2026 voraussichtlich in ganz Deutschland sinken. Laut den ersten Veröffentlichungen der Netzbetreiber, die der Energiedienstleister Ene't ausgewertet hat, sinken die Netzentgelte im Schnitt um rund 2,22 Cent/kWh (brutto). Das entspricht einer Strompreis-Senkung von rund sieben Prozent, wenn man von den günstigsten von Finanztip empfohlenen Stromtarifen ausgeht.

Ein Teil davon – nach Finanztip-Schätzungen rund 1,5 Cent/kWh (brutto) – kommt durch den Zuschuss zustande, den die Bundesregierung den Übertragungsnetzbetreibern 2026 zahlen möchte. Haushalte profitieren von dem insgesamt 6,5 Milliarden Euro starken Entlastungspaket deutlich weniger als etwa Industriebetriebe, die direkt an die Stromautobahnen angeschlossen sind.

Sind die Netzentgelte fair zwischen den Bundesländern verteilt?

Seit 2025 werden die Netzentgelte über die Bundesländer gleichmäßiger und damit fairer verteilt. Vereinfacht gesagt bekommen die Regionen, in denen viel Ökostrom erzeugt und weitertransportiert wird, einen Rabatt auf die Netzentgelte. Die Bundesnetzagentur koordiniert das Ganze. 

In Regionen mit viel Ökostrom-Erzeugung aus Windrädern und Photovoltaikanlagen muss der Strom oft über leistungsstarke Stromautobahnen in andere Regionen Deutschlands transportiert werden. Vor Ort kann er nicht vollständig verbraucht werden. Dafür muss das Netz ausgebaut werden.

Bezahlt haben das früher vor allem die Stromkundinnen und -kunden aus diesen Gegenden. Das war unfair: Vom günstigen Ökostrom profitierten Regionen, in denen die Netzentgelte vergleichsweise niedrig waren. Zum Beispiel fließt Strom aus den windreichen Küstenregionen zu den Industriestandorten im Süden und Westen Deutschlands.

Durch die Reform ist der Unterschied zwischen günstigen und teuren Netzentgelten seit 2025 deutlich niedriger. 

Unter dem Strich profitieren drei Bundesländer

Finanziert werden die Netzentgelt-Rabatte aus dem „Aufschlag für besondere Netznutzung“. Diese Umlage müssen seit 2025 bundesweit alle Haushalte auf den Strompreis bezahlen. Dadurch glichen sich die Netzentgelt-Rabatte in vielen Regionen wieder aus. Nach unseren Analysen gibt es letztendlich drei Bundesländer, in denen Du im Jahr 2025 unter dem Strich tatsächlich mit niedrigeren Strompreisen rechnen kannst: Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.

Was sind Übertragungsnetzentgelte und Verteilnetzentgelte?

Die Netzentgelte bestehen aus zwei Teilen:

  1. Übertragungsnetzentgelte für die großen Stromautobahnen
  2. Verteilnetzentgelte für das regionale Stromnetz bei Dir vor Ort

In Deutschland gibt es vier Übertragungsnetzbetreiber: 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW. Sie verantworten die überregionalen Stromautobahnen der Hoch- und Umspannungsebene. 6,65 Cent/kWh rechnen sie im Jahr 2025 als Übertragungsnetzentgelt ab, im Vorjahr waren es 6,43 Cent/kWh.

Du als Haushaltskunde bezahlst aber nicht die vollen Übertragungsnetzentgelte, sondern nur einen Bruchteil. Letztendlich machten sie in den vergangenen Jahren nur rund ein Fünftel Deiner gesamten Netzentgelte aus, zeigt eine Statistik der Europäischen Union.

Das liegt am Aufbau unseres Stromnetzes mit verschiedenen Ebenen. Einfach erklärt: Die Übertragungsnetzgebühr wird nur für Strom erhoben, der tatsächlich über die großen Stromautobahnen fließt. Das kannst Du Dir wie beim Autofahren vorstellen: Fährst Du nur über die Landstraße, brauchst Du keine Autobahn-Maut zu zahlen. Und von Deinem gesamten Strombedarf wird nur ein Teil über die Autobahn transportiert.

Den zweiten, deutlich größeren Anteil Deiner Netzentgelte verlangen die Betreiber der lokalen Verteilernetze. Bundesweit sind das rund 900 verschiedene Unternehmen. Sie verteilen den Strom bei Dir vor Ort, quasi über die Strom-Landstraße, und sorgen für die regionalen Unterschiede bei den Netzentgelten. Die Höhe der Netzentgelte können die Netzbetreiber nicht frei bestimmen. Die Bundesnetzagentur prüft und genehmigt die Kosten der Unternehmen, die diese dann auf die Verbraucher umlegen.

Welche Gebühr wird für den Stromzähler fällig?

Die Kosten für Deinen Stromzähler werden mit Deinem Strompreis als sogenanntes Messstellenentgelt abgerechnet. Zwischen acht und 19 Euro (brutto) zahlen die meisten Haushalte im Jahr. Die Messstellengebühr ist in den oben aufgeführten Zahlen im Netzentgelt eingerechnet. Denn wenn Du für Einbau, Betrieb und Ablesen Deines Stromzählers nicht selbst einen Messstellenbetreiber beauftragt hast, übernimmt das der örtliche Netzbetreiber.

Für welche Haushalte Stromzähler in Zukunft teurer werden und warum Du dann oft eine extra Rechnung bekommst, liest Du im Ratgeber Stromzähler.

Welche Umlagen, Abgaben und Steuern stecken im Strompreis?

Gut ein Viertel Deines Strompreises besteht aus staatlichen Umlagen, Abgaben und Steuern. Dazu gehören der Aufschlag für besondere Netznutzung, die KWKG-Umlage, die Offhore-Netzumlage, die Konzessionsabgabe, die Stromsteuer und die Mehrwertsteuer. Sie sind für alle Stromkundinnen und -kunden gleich hoch und müssen für jede verbrauchte Kilowattstunde bezahlt werden. Einzig die Mehrwertsteuer ist variabel, da sie erst ganz am Schluss auf den gesamten Netto-Strompreis erhoben wird.

Wie hoch ist der Aufschlag für besondere Netznutzung 2026?

Der Aufschlag für besondere Netznutzung liegt im Jahr 2026 bei 1,559 Cent/kWh und bleibt damit gegenüber dem Vorjahr fast genau gleich hoch. Der Aufschlag sorgt seit 2025 dafür, die Kosten für das Stromnetz fairer unter den verschiedenen Bundesländern zu verteilen. Alle Stromkundinnen und -kunden bezahlen quasi einen Solidaritäts-Cent für jede verbrauchte Kilowattstunde Strom und finanzieren auf diese Weise die faireren Netzentgelte.

Zusätzlich finanziert der Aufschlag für besondere Netznutzung einen Netzentgelt-Rabatt für Unternehmen, die viel Strom benötigen, aber gleichzeitig das Stromnetz entlasten. Zum Beispiel, indem sie besonders gleichbleibend Strom verbrauchen oder aber gerade dann, wenn die Stromnachfrage durch andere Stromverbraucher insgesamt gering ist.

Diese Gebühr hieß früher Paragraf-19-StromNEV-Umlage. Erst seit 2025 trägt sie den neuen Namen.

Wie hoch ist die KWKG-Umlage 2026?

Die KWKG-Umlage steigt 2026 auf 0,446 Cent/kWh. Im Vorjahr lag sie noch bei 0,277 Cent/kWh. Die KWKG-Umlage finanziert die Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Das sind Anlagen wie Blockheizkraftwerke, die Strom und Wärme zugleich produzieren. Bedingung für eine Förderung ist, dass es sich um neue oder modernisierte Anlagen handelt, die effizient und umweltfreundlich arbeiten. Die Netzbetreiber schütten die Zuschläge an die Betreiber aus und holen die Mittel über die Umlage wieder herein. 

Wie hoch ist die Offshore-Netzumlage 2026?

Die Offshore-Netzumlage steigt 2026 auf 0,941 Cent/kWh, im Jahr zuvor waren es 0,816 Cent/kWh. Durch die Offshore-Netzumlage finanzieren Netzbetreiber Entschädigungszahlungen an die Betreiber von Windparks auf See. Einen Anspruch auf Entschädigung haben diese Betreiber, wenn ihre neu gebauten Anlagen noch nicht ans Stromnetz angeschlossen sind, sie deswegen ihren Strom nicht einspeisen können und keine gesetzliche Vergütung erhalten. 

Wie hoch ist die Konzessionsabgabe?

Bei normalen Haushaltskunden darf die Konzessionsabgabe für Strom höchstens zwischen 1,32 und 2,39 Cent/kWh liegen, abhängig von der Einwohnerzahl der Kommune (§ 2 Abs. 2 Nr. 1b KAV). Je mehr Einwohner, desto höher darf die Konzessionsabgabe sein. Die Höhe der Konzessionsabgabe legen Kommune und Netzbetreiber je nach Region vertraglich fest. Gewöhnlich schöpfen die Städte und Gemeinden die Preisobergrenzen aus.

Die Konzessionsabgabe erhalten Städte oder Gemeinden dafür, dass Stromleitungen durch ihr Gebiet verlaufen. Die Netzbetreiber zahlen die Abgabe dafür, dass sie diese Wege nutzen dürfen. 

Wie hoch ist die Stromsteuer?

Seit 2003 werden 2,05 Cent/kWh als Stromsteuer fällig. Sie beschert dem Staat jährliche Einnahmen von rund 6,5 bis sieben Milliarden Euro. Überwiegend fließt das Geld in die Rentenkasse.

Die neue Bundesregierung wollte die Stromsteuer laut Koalitionsvertrag auf das von der EU vorgeschriebene Mindestmaß von 0,1 Cent/kWh senken. Dadurch wäre Dein Strompreis auf einen Schlag um 2,32 Cent/kWh (brutto) günstiger geworden, denn auch auf die Stromsteuer wird noch Mehrwertsteuer erhoben. Allerdings erteilte die Regierung der versprochenen Steuersenkung Ende Juni 2025 eine Absage. Private Haushalte werden vorerst nicht entlastet.

Eingeführt wurde die Stromsteuer im Jahr 1999. Ziel war es, Strom teurer zu machen und mit den Einnahmen die Sozialabgaben auf Löhne zu senken.

Wie hoch ist die Mehrwertsteuer auf Strom?

Bei Strom gilt die reguläre Mehrwertsteuer von 19 Prozent. Das bedeutet: Sämtliche in diesem Ratgeber beschriebenen Bestandteile des Strompreises werden zusammengerechnet – und auf diesen Netto-Strompreis wird abschließend die Mehrwertsteuer oben draufgeschlagen. Laut BDEW flossen Anfang 2025 im Schnitt rund 6,3 Cent/kWh als Mehrwertsteuer an den Staat.

Wie kannst Du Stromkosten sparen?

Du selbst hast drei Möglichkeiten, Deine Stromkosten zu reduzieren:

Dadurch verringerst Du Deine Stromkosten langfristig und schützt Dich vor unverhältnismäßig hohen Strompreisen. Am besten vergleichst Du einmal im Jahr die Strompreise und suchst nach günstigeren Angeboten. Das gilt besonders, wenn Dein Anbieter die Preise erhöht.

Mehr dazu im Ratgeber Stromanbieter wechseln

  • Wir zeigen Dir, wie Du einen zuverlässigen Stromanbieter findest.
  • Erste Hilfe bei Problemen: Welche Rechte Du hast.
  • Abschläge, Kündigungsfristen, Preiserhöhungen: Was Du zu Deinem Stromvertrag wissen solltest.

Zum Ratgeber

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