Fahrradversicherung So versicherst Du Dein Fahrrad richtig
Finanztip-Expertin für Versicherungen
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Inhalt
Immer mehr Menschen steigen aufs Fahrrad. Die Verkaufszahlen von Fahrrädern waren auch im Jahr 2022 hoch, vor allem bei den E-Bikes steigen sie. Damit erhöht sich der durchschnittliche Wert der Fahrräder auf deutschen Straßen, aber auch der Wunsch nach einem passenden Versicherungsschutz. Diesen kannst Du über die Hausratversicherung erhalten oder bei einer spezielle Fahrradversicherung. Das hängt von Deinem Fahrrad ab und den gewünschten Leistungen der Versicherung.
Eine Fahrradversicherung bietet umfassenden Schutz, den nicht alle Fahrradbesitzer und -besitzerinnen benötigen. Eine separate Fahrradversicherung ist dann sinnvoll, wenn Du keine Hausratversicherung hast, Dir der Schutz der Hausratversicherung nicht ausreicht oder zu teuer wird. Einzelheiten dazu findest Du weiter unten. Vor allem, wenn Dein Rad wertvoll ist oder bei einem Unfall besonders großer Schaden entstehen kann, wie bei einem E-Bike oder einem Lastenrad, kann eine Fahrradversicherung geeignet sein. Mehr zum Thema findest Du in unserem Ratgeber E-Bike-Versicherung.
Der Umfang des Versicherungsschutzes hängt vom Anbieter und dem jeweiligen Tarif ab. Deswegen solltest Du neben dem Preis auch den Versicherungsumfang vergleichen. Der einfachste Versicherungsschutz ist der Diebstahlschutz, der einfachen Diebstahl (Diebstahl von der Straße) und Einbruchdiebstahl abdeckt. Auch Teildiebstahl ist bei den Tarifen der meisten Versicherer enthalten. Die Versicherung springt also auch ein, wenn Dir das Vorderrad, der Sattel oder der Kindersitz gestohlen wird.
Einige Versicherer gehen darüber noch hinaus und bieten beispielsweise Schutz bei Vandalismus oder gegen „Raub und Plünderung“ an. Wenn Du nur diesen Schutz möchtest und eine Hausratversicherung hast, prüfe zunächst, ob Du Dein Rad günstiger über Deine Hausratversicherung absichern kannst. Für einfachen Diebstahl benötigst Du oft eine zusätzliche Fahrradklausel. Diese kostet meist einen Aufpreis. Bei einem Fahrradwert ab etwa 1.200 Euro lohnt sich die Fahrradklausel in vielen Fällen nicht mehr. Dann bekommst Du für das gleiche Geld mehr Leistungen über eine Fahrradversicherung.
Eine umfassendere Absicherung Deines Fahrrads gibt es bei einer Vielzahl an Fahrrad-Tarifen, die „Rundumschutz“ bieten, ähnlich einer Vollkaskoversicherung beim Auto. Dann zahlt die Versicherung nicht nur den Verlust bei einem Diebstahl, sondern auch eine Reparatur von Schäden durch Unfälle, Stürze oder unsachgemäße Handhabung. Zudem sind Unwetter und menschgemachte Katastrophen bei den Tarifen in unterschiedlicher Abstufung enthalten.
Bei einigen Versicherern kannst Du Unfallschutz auch ohne Diebstahlschutz absichern. Das ist eventuell als Zusatzversicherung interessant, wenn Du bereits eine gute Hausratversicherung hast, in der Dein Fahrrad gegen Diebstahl günstig und ausreichend abgesichert ist.
Noch umfassender sind die Leistungen dann nur noch mit einem Schutzbrief. Mit diesem erhältst Du zusätzlich Pannenhilfe, wenn Du unterwegs eine Fahrradpanne hast oder Dir das Fahrrad gestohlen wurde und Du deswegen nicht weiterfahren kannst. Je nach Leistungsumfang erhältst Du eine Rückfahrt, Reparatur oder Übernachtungskosten gezahlt. Bei Unfällen sind meist auch Krankentransportkosten enthalten.
Alle Versicherer unterscheiden bei ihren Tarifen zwischen normalen Fahrrädern und E-Bikes. Bei E-Bikes musst Du darauf achten, wie die Absicherung des Akkus in den jeweiligen Tarifen geregelt ist. Wichtig ist das vor allem für den Bereich Diebstahl von Komponenten (Zubehör) und Verschleiß.
Wenn Du mehrere Fahrräder versichern möchtest, gibt es einzelne Versicherer, die Familientarife anbieten, in denen ein oder mehrere weitere Fahrräder günstiger mitversichert werden können. Bei den meisten muss jedoch jedes einzeln versichert werden.
Was der Versicherungsschutz für Dein Fahrrad kostet, hängt vor allem vom Wert des Fahrrads ab und vom Leistungsumfang. Je mehr abgesichert ist, desto teurer. Am meisten zahlst Du für eine Vollkasko mit Diebstahlschutz und Schutzbrief.
Daneben können weitere Faktoren eine Rolle spielen. Einige Versicherer verlangen höhere Beiträge, wenn Du in einer Gegend wohnst, in der es häufig zu Fahrraddiebstählen kommt.
Unsere drei Empfehlungen machen keinen Unterschied beim Wohnort und verlangen überall denselben Beitrag. Dadurch sind sie in Wohnorten mit wenigen Diebstahlfällen nicht unbedingt die günstigsten, aber wenn überhaupt, nur unwesentlich teurer. An Wohnorten mit hohen Diebstahlszahlen sind sie dafür wesentlich günstiger als andere Angebote.
Manche Versicherer verlangen einen Aufpreis für gebrauchte Räder oder versichern sie gar nicht. Ausschlüsse für Carbonräder gibt es inzwischen kaum noch. Eine gute E-Bike-Versicherung kostet nicht mehr als die für konventionelle Räder. In der Regel ist für die Versicherer der Kaufpreis des Rades relevant.
Mit welchen Beiträgen Du ungefähr rechnen solltest, kannst Du in unserer Preistabelle erkennen. Beispielhaft sind hier die Beiträge für drei Musterkunden bei vier Anbietern gewählt – unseren drei Empfehlungen sowie einem der teuersten Anbieter.
Anbieter | Citybike 1.200 € | Montainbike 3.000 € | E-Bike 3.300 € |
---|---|---|---|
Häger Kompakt | 51 € | 70 € | 78 € |
MVK Klassik | 52 € | 85 € | 80 € |
Ammerländer Classic | 62 € | 79 € | 55 € |
ADAC | 97 € | 153 € | 121 € |
Versicherungsbeitrag pro Jahr
Bei allen Profilen wurde derselbe Leistungsumfang für ein neues Fahrrad abgefragt (Kasko und Diebstahl).
Quelle: Preisabfrage am 28. März 2023 auf den Websites der Anbieter
Die Beispiele zeigen, dass die Preisspanne sehr groß ist. Gleichzeitig ist der Leistungsumfang sehr ähnlich, wobei es einige Versicherer gibt, die deutlich geringere Leistungen anbieten.
Die Versicherungsleistungen unterscheiden sich je nach Anbieter. Einige Leistungen sollten aber unbedingt enthalten sein, damit Dein Rad ausreichend abgesichert ist. Achte daher auf folgende Mindestkriterien:
Diebstahl - Ohne Nachtzeitklausel, das Fahrrad muss nachts nicht eingeschlossen werden, damit es gegen Diebstahl versichert ist; der Diebstahl von Radbestandteilen (auch Akku) sollte mit abgesichert sein, ebenso der Diebstahl von losem Zubehör (etwa einem Kindersitz) und Gepäck bis mindestens bis 1.000 Euro oder 10 Prozent der Versicherungssumme und bis zu 300 Euro pro Teil.
Versicherungssumme - sollte den Neuwert ersetzen; Abzüge erst ab einem Alter von mehr als drei Jahren.
Versicherte Schäden - Neben Diebstahl sollten Vandalismus und Schäden durch Eigenverschulden mit abgesichert sein, außerdem Schäden durch Elementarereignisse wie Hagel, Sturm und Feuer.
Mindestlaufzeit - Die Vertragslaufzeit sollte ein bis drei Jahre betragen. Überlege Dir bereits vor Vertragsabschluss, wie lange Du Dein Rad absichern möchtest. Mit dem Alter verliert das Rad an Wert, Du benötigst keine Absicherung für ein zehn Jahre altes Rad. Wenn die Versicherung Dir aber auch ein drei Jahre altes Rad zum Neupreis ersetzt, lohnt es sich, wenigstens drei Jahre versichert zu sein.
Selbstbeteiligung - Auf eine Selbstbeteiligung solltest Du verzichten oder sie sollte weniger als 50 Euro betragen. Eine Selbstbeteiligung im dreistelligen Bereich ist nicht sinnvoll, vor allem wenn der Schaden kein Totalschaden ist; zudem ist die Ersparnis gering.
Unsere drei Empfehlungen bieten alle genannten Leistungen. Darüber hinaus waren sie in unserem Test im Schnitt am günstigsten. Wie wir getestet haben, erklären wir am Ende des Textes.
Wer eine Versicherung bei einem der empfohlenen Tarife aus unserem vergangenen Test hat (GVO und FahrSicher) muss sich jedoch keine Sorgen machen und auch nicht wechseln. Diese Anbieter erfüllen auch weiterhin unsere Mindestkriterien und waren im Schnitt mit Platz vier und fünf nur etwas teurer als unsere beiden neuen Empfehlungen MVK und Häger.
Es gibt keine extra Lastenradversicherung, die Räder können ebenso versichert werden wie andere Fahrräder. Dabei unterscheiden Versicherer ebenfalls zwischen Fahrrad mit oder ohne Elektroantrieb. Da ein Lastenrad meist mehr kostet als ein Citybike und auch häufiger draußen steht, ist eine Fahrradversicherung oft sinnvoll. Unser Test enthielt auch vier Profile mit Lastenrad, zwei mit und zwei ohne elektrische Unterstützung. Da die Lasten-E-Bikes relativ teuer in der Anschaffung sind, waren auch die Versicherungsbeiträge entsprechend hoch. Sonst gab es keine Unterschiede zu anderen Rädern.
Gut zu wissen: Bei einem Verkehrsunfall, an dem Du zumindest eine Teilschuld trägst, haftet die Fahrradversicherung nicht für einen Schaden anderer Unfallgeschädigter. Hier ist Deine private Haftpflichtversicherung zuständig. Diese solltest Du unbedingt abschließen, falls noch nicht geschehen.
Je älter Dein Fahrrad ist, desto geringer ist auch das Angebot an Versicherungen. Die Grenze liegt oft bei drei Jahren. Es kann auch sein, dass ab einem bestimmten Alter nicht mehr vollständiger Schutz möglich ist. Einige Versicherer schließen dann zum Beispiel den Schutz bei Verschleiß aus oder die Versicherungssumme sinkt mit zunehmendem Alter des Rads.
Tipp: Wenn Du ein gebrauchtes Fahrrad versichern möchtest, schau, welchen Preis die Versicherung abfragt – den Neukaufpreis oder den Preis, den Du bezahlt hast – und welche Entschädigung Dir im Schadensfall zusteht. Du solltest keine Beiträge für den höheren Neupreis zahlen und dann nur mit dem Zeitwert entschädigt werden.
Bei unseren Empfehlungen erhältst Du Versicherungsschutz für Räder bis fünf Jahre oder unbegrenzt, der Verschleiß ist für bis zu drei Jahre alte Räder abgesichert. Hat Dein Rad ein bestimmtes Alter erreicht, solltest Du Dir die Frage stellen, ob eine Versicherung noch sinnvoll ist.
Unabhängig vom Alter kannst Du ein gebrauchtes Rad nicht überall versichern. Für manche Anbieter gilt ein Rad bereits als gebraucht, wenn es vor mehr als einem Monat gekauft wurde. Andere unterscheiden danach, ob Du das Fahrrad privat oder bei einem Händler gekauft hast.
Heute bekommst Du viel einfacher eine Fahrradversicherung für Dein Carbonrad als noch vor wenigen Jahren. Aber es gibt immer noch einige Versicherer, die Carbonräder nicht versichern.
Auch beim Kaufpreis (Neuwert) des Fahrrads sind Grenzen gesetzt. Manche Anbieter versichern Fahrräder erst ab einem bestimmten Kaufpreis. Der Mindestpreis liegt häufig bei 500 Euro. Aber auch nach oben sind Grenzen gesetzt. Meist liegt die Höchstgrenze bei 10.000 Euro, bei wenigen Anbietern auch darüber.
Wenn Du Dein Fahrrad für Sportzwecke verwendest (Radrennen, Downhill), hast Du noch weniger Auswahl. Viele Versicherer schließen diese Nutzung in ihren Versicherungsbedingungen aus.
Nicht jeder braucht eine separate Fahrradversicherung. Wenn Dein Fahrrad nicht so teuer ist und Dir Kaskoschutz nicht wichtig ist, bekommst Du die Absicherung günstiger – über Deine Hausratversicherung.
Fahrräder gehören in der Hausratversicherung zu den versicherten Sachen, so wie Kleidung oder Möbel. Die Hausratversicherung tritt ein, wenn solche versicherten Sachen in Deiner Wohnung durch Brand, Blitzschlag, Sturm, Hagel, Leitungswasser oder Einbruchdiebstahl beschädigt oder zerstört werden oder auch abhandenkommen.
Ein Einbruchdiebstahl ist aber ein deutlich anderes Delikt und damit auch ein anderer Versicherungsfall als ein einfacher Diebstahl: Der Dieb muss Dir nicht nur einfach das Fahrrad klauen, sondern zunächst auch noch in das Haus, den Fahrradkeller oder in die Wohnung eingebrochen sein und es dann stehlen. Wenn der Einbrecher Dein Rad nicht mitnimmt, aber mutwillig zerstört, ist auch dieser Schaden infolge von Vandalismus versichert.
Aufpassen musst Du bei der Hausratversicherung immer dann, wenn Du bei einem Diebstahl gar keinen Einbruch nachweisen kannst, etwa, weil Du Dein Fahrrad über Nacht im Gemeinschaftskeller des Mehrfamilienhauses abgestellt hast, in dem Du wohnst. Dann stellt der Versicherer bei einem Diebstahl sofort die Frage: Wer hat alles Zugang zu dem Keller, war der Raum verschlossen, und wie war das Fahrrad gesichert? Spätestens, wenn Dein Fahrrad im unverschlossenen Innenhof abgestellt war, gehst Du über die Hausratversicherung in der Regel leer aus.
So richtig verlassen kannst Du Dich auf den Diebstahlschutz in der Hausratversicherung also nur, wenn Du das Fahrrad in Deiner Wohnung oder einem abgeschlossenen Einzelkeller oder einer Einzelgarage abstellst. Willst Du dagegen, dass der Versicherer auch zahlt, wenn Du unterwegs bist, benötigst Du entweder eine Hausratversicherung, die den einfachen Diebstahl bereits einschließt (das sind allerdings nur sehr wenige) oder einen erweiterten Fahrradschutz, die sogenannte Fahrradklausel zur Hausratversicherung.
Mit einer Fahrradklausel kommt die Versicherung unter anderem auch dann für das gestohlene Fahrrad auf, wenn Du es auf der Straße angeschlossen stehen lässt. Muss der Dieb nicht erst einbrechen, um Dein Rad zu stehlen, ist das ein einfacher Diebstahl. Diese Regel gilt dann für alle Fahrräder, die zu Deinem Hausrat gehören. Allerdings sind die Fahrräder meist nur bis zu einer Höhe von 1 Prozent der Versicherungssumme abgesichert, auch wenn sie mehr wert sind.
Was Du außerdem beachten musst, steht in Deinen Versicherungsbedingungen: Einige Versicherer machen Vorgaben zu konkreten Schlössern von bestimmten Herstellern oder setzen einen Mindestpreis für das Schloss fest. Dieser kann sich auch am Wert des Fahrrads orientieren. Andere schreiben in ihren Versicherungsbedingungen ganz konkret, dass Dein Rad stets an einem unbeweglichen Gegenstand (wie etwa einem fest montierten Fahrradständer) befestigt werden muss, um es gegen Diebstahl zu schützen.
Achtung: In alten Versicherungsverträgen findet sich oft eine Nachtzeitklausel. Sie legt fest, dass der Diebstahlschutz in der Nachtzeit von 22 bis 6 Uhr nur gilt, wenn Du unterwegs bist und vorhattest, noch nach Hause zu fahren. Zum Beispiel nach einem abendlichen Kinobesuch. Danach muss Dein Rad dann wieder eingeschlossen werden und ist nur gegen Einbruchdiebstahl versichert.
Neuere Verträge verzichten auf diese Einschränkung, teilweise aber nur für konventionelle Fahrräder. Für diese gilt meist die Regelung, dass das Rad nachts, wenn es nicht mehr bewegt wird, nur eingeschlossen werden muss, wenn die Möglichkeit dazu besteht. E-Bikes müssen bei vielen Hausratversicherern weiterhin nachts extra eingeschlossen sein.
Für die Fahrradklausel zahlst Du dann auch höhere Beiträge für Deine Hausratversicherung. Wie viel, hängt von Deiner Versicherung ab und vom Wert Deines Fahrrads. Willst Du einen Tarif, der auch bei Deinem E-Bike auf die Nachtzeitklausel verzichtet, kostet das oft etwas mehr.
Fahrrad geklaut? Unsere Infografik zeigt, wann die Hausrat einspringt – und wann Du eine besondere Fahrradklausel brauchst.
Die meisten Hausratversicherungen entschädigen zum Neuwert, aber nur bis zu einer Maximalsumme. Wie hoch die ist, hängt von Deinem Versicherungstarif ab. Wie das aussehen kann, zeigt die folgende Tabelle.
Versicherungssumme Deiner Hausratversicherung (80 qm-Wohnung) | 52.000 Euro |
---|---|
Fahrraddiebstahl abgesichert bis | maximal 1 Prozent der Versicherungssumme |
maximale Entschädigung (für alle Räder) | 520 Euro |
Egal wie teuer Dein Fahrrad in der Anschaffung war, in diesem Beispiel erhältst Du maximal 520 Euro. Muss das Rad repariert werden, bekommst Du das Geld dafür zurück – aber nur bis zur Höhe des Neuwertes oder der Reparaturkosten. Ist Dein Rad zerstört oder gestohlen worden, bekommst Du einen Betrag, um ein typgleiches Fahrrad kaufen zu können. Wenige Verträge bieten hingegen lediglich den Zeitwert an. Eine solche Regelung hat zur Folge, dass Du als Entschädigung einen geringeren Betrag bekommst, weil Dein Versicherer Alter und Abnutzung vom ursprünglichen Preis des Fahrrads abzieht.
Je nachdem, wie viele Fahrräder versichert sein sollen und wie teuer sie sind, kann es sein, dass Du die Versicherungssumme Deiner Hausratversicherung für Dein Fahrrad anpassen musst, damit Du nicht unterversichert bist. Bist Du unterversichert, ersetzt die Versicherung im schlimmsten Fall nicht die gesamte Summe, sondern nur einen anteiligen Betrag. In der Regel kannst Du mit Deinem Versicherer eine höhere Entschädigungsgrenze vereinbaren, etwa einen höheren Prozentsatz der Versicherungssumme. Einige Hausratversicherer bieten für Fahrräder eine feste Versicherungssumme an, teilweise bis etwa 1.000 Euro, ohne dass die Beiträge steigen.
Wenn durch die Absicherung Deiner Fahrräder eine höhere Prämie für Deine Hausratversicherung fällig wird, solltest Du prüfen, ob eine Fahrradversicherung für Dich günstiger ist. Dies ist oft ab einem Fahrrad-Wert von über 1.000 Euro der Fall.
Wenn Dir der Schutz über die Hausratversicherung ausreicht, schau in Deine Vertragsbedingungen oder frag bei Deiner Versicherung nach, in welcher Höhe welcher Versicherungsschutz besteht. Prüfe dabei auch, ob Dir Deine Versicherung den Neu- oder Zeitwert erstattet.
Um insgesamt den Versicherungsschutz über Deine Hausratversicherung einschätzen zu können, solltest Du die Bedingungen in Deinem Versicherungsschein auf folgende Fragen prüfen:
Beachte außerdem, dass eine Selbstbeteiligung, die Du vereinbart hast, zwar einerseits den Beitrag für die Versicherung senkt, aber im Schadensfall auch dazu führt, dass der Versicherer entsprechend weniger auszahlt.
Für den Fall, dass Du neben Deiner Fahrradversicherung auch eine Hausratversicherung hast, bekommst Du natürlich nicht von beiden Versicherern Geld. In den Vertragsbedingungen ist meist geklärt, welche der Versicherungen vorrangig zuständig ist und dass Du Deinen Versicherungsumfang offenlegen musst.
Wurde in Deine Wohnung eingebrochen und Dein Fahrrad neben weiteren Dingen gestohlen, meldest Du den Gesamtschaden Deiner Hausratversicherung. Ist nur Dein Rad aus Deinem Keller geklaut worden, ist eher die Fahrradversicherung zuständig. Du meldest der zuständigen Versicherung den Schaden und gibst dabei auch an, dass Du noch eine zweite Versicherung hast, die auch Einbruchdiebstahl abdeckt. Ein Verstoß gegen diese Regel kann dazu führen, dass Du gar keine Leistung erhältst. Ist Deine Hausratversicherung zuständig und Dein Rad aber mehr Wert als über die Hausrat abgesichert, klärt Dein Hausratversicherer in der Regel mit dem Fahrradversicherer, wer welche Summe übernimmt.
Um solche Überschneidungen zu vermeiden, solltest Du Deine Verträge aufeinander abstimmen, denn sonst bezahlst Du zu viel Versicherungsbeiträge. Ist dein Fahrrad bereits in der Hausratversicherung gut gegen Diebstahl versichert, schau nach einer Fahrradversicherung, die Unfälle und Vandalismus gesondert absichert und prüfe, ob das Angebot für Dich passt.
Wenn es in Deinem Haushalt ein teures und mehrere günstige Räder gibt, kannst Du das teure über eine Fahrradversicherung absichern, den Rest über die Hausratversicherung. Kläre im Einzelfall mit Deiner Hausratversicherung, ob das Fahrrad explizit ausgenommen werden soll.
Melde den Schaden so früh wie möglich bei Deiner Versicherung. Sieh in den Versicherungsbedingungen nach, in welchen Fällen Du zu einer Anzeige bei der Polizei verpflichtet bist. Bei Einbruch und Diebstahl solltest Du unbedingt zur Polizei gehen. Du musst den Schaden nicht nur beweisen, sondern auch helfen, den Fall aufzuklären. Auch wenn die Chance gering ist, dass Dein Fahrrad wieder auftaucht: eine Anzeige gilt als Nachweis für Deine Versicherung. Weitere Belege, die die Versicherungen meist haben möchten:
Auch wenn Dein Fahrrad durch Vandalismus beschädigt oder zerstört wurde, solltest Du über eine Anzeige bei der Polizei nachdenken. Denn dann hast Du einen Beleg für die Versicherung. Mach außerdem Fotos und notiere Uhrzeit und Ort genau. Deinen Beweis muss der Versicherer vollständig widerlegen, wenn er nichts zahlen will; für ihn reicht es nicht aus, Deine Darstellung anzuzweifeln.
Sowohl bei Deiner Versicherung als auch bei der Polizei musst Du nachweisen, dass das Fahrrad Dir gehört. Dafür solltest Du am besten einen Kaufbeleg vorweisen können (wenn Du Dein Rad bei der Polizei registrieren lassen möchtest, brauchst Du da bereits einen Kaufnachweis). Lass Dir also auch bei einem Privatkauf einen Kaufvertrag aushändigen. Daraus sollte hervorgehen, wer an wen, wann was verkauft hat und zu welchem Preis.
Nutze unseren Musterkaufvertrag, um den Fahrradkauf nachweisen zu können:
Wir haben im Frühjahr 2023 einen Fahrradversicherungs-Vergleich durchgeführt. Dafür haben wir Anbieter von Fahrradversicherungen über die Suchbegriffe „Fahrradversicherung“ und „Fahrradversicherung e-Bike“ gesucht. Aus den Ergebnissen der jeweils ersten zehn Google-Seiten haben wir alle Suchergebnisse herausfiltert, die offensichtlich Versicherungsanbieter waren und erhielten eine Liste mit 71 Webseiten. Diese haben wir genauer betrachtet und alle aussortiert, die keinen Tarifrechner enthielten, Duplikate waren oder nur regional tätig waren. Ebenfalls gestrichen haben wir Seiten, die Fahrräder nur in Verbindung mit einer Hausratversicherung absicherten oder bei denen keine Räder versichert werden konnten, die älter als sechs Monate sind.
Übrig blieben 14 Anbieter, die wir detaillierter nach folgenden Kriterien betrachteten:
Es blieben zehn Anbieter, bei denen wir die Beiträge mithilfe von zwölf Musterprofilen anfragten. Die Musterkunden unterschieden sich in folgenden Merkmalen:
Ziel war es, herauszufinden, welche Versicherer über alle möglichen Merkmale hinweg günstigen Schutz anbieten, der unsere Mindestkriterien erfüllt.
Bei der MVK Klassik, Häger Kompakt sowie der Ammerländer Classic fanden wir über alle Musterprofile im Mittel die geringste Abweichung vom jeweiligen Bestpreis. Oft war einer der drei Anbieter der günstigste – in Kombination lieferten diese drei Tarife sehr gute Ergebnisse. Dabei punktete die Ammerländer vor allem bei E-Bikes. Die Häger hatte mit dem Tarif Top außerdem ein sehr gutes Angebot mit Schutzbrief.
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