Das Wichtigste in Kürze
- Wenn Du Dein Auto verkaufen willst, kannst Du über Online-Portale gehen, die den Gebrauchten selbst ankaufen oder an einen Händler vermitteln.
- Der Verkauf an einen Händler ist bequemer, von Privatkäufern erhältst Du aber meist mehr Geld für Deinen Wagen.
So gehst Du vor
- Nutze verschiedene Online-Portale für eine erste Preiseinschätzung.
- Lass Dein Auto online bewerten: zum Beispiel bei der Deutschen Automobil Treuhand DAT, die auch die bekannte Schwacke-Listen führt, oder beim ADAC.
- Wenn Du ein Auto-Ankauf-Portal im Internet nutzt, solltest Du das Fahrzeug mehreren Portalen anbieten, um beim Preis nicht übervorteilt zu werden.
- Nutze für einen privaten Verkauf unsere Checkliste. Außerdem stellen wir Dir einen Finanztip-Mustervertrag für private Verkäufer zur Verfügung.
Willst Du Deinen Gebrauchtwagen verkaufen, hast Du die Wahl. Auch der klassische Weg über eine Annonce in der Tageszeitung steht Dir offen. Ob Du damit aber den besten Preis erzielst, ist eher unsicher. Denk vor allem darüber nach, wie viel Zeit Du investieren kannst und willst. Du kannst entweder alles selbst erledigen, von der Freischaltung des Angebots bis zur Probefahrt mit mehreren Interessenten. Oder Du bietest den Wagen einem professionellen Aufkäufer an. Neben den üblichen Autohändlern gibt es auch Online-Händler, die sich auf den Ankauf von Gebrauchten spezialisiert haben.
Wie arbeiten Verkaufsportale für Gebrauchtwagen?
Die Online-Händler fungieren meist als Vermittler zu stationären Händlern, nur selten kauft der Anbieter selbst Fahrzeuge an. Gleich ist aber bei allen: Der Nutzer registriert sich und sein Auto auf einer Website. Er macht genaue Angaben zum Fahrzeug und lädt Fotos hoch. Anschließend erhält er bei einigen Portalen einen ersten Preis oder eine Preisspanne. Diese sind aber noch nicht sehr aussagekräftig.
Anschließend bietet das Portal den Wagen einem Kreis von Händlern zum Verkauf an. Diese nennen jeweils den Preis, den sie für das Auto zu zahlen bereit sind. Bei manchen Portalen bieten die Händler lediglich auf Grundlage der Angaben und der Fotos. Andere haben in größeren Städten ein Netz an Partnern. Bekundet einer dieser Partner Interesse an dem Wagen, musst Du mit diesem einen Termin ausmachen, damit er in seiner Werkstatt das Auto begutachten kann.
Gibt es ein Kaufangebot, kannst Du wählen, ob und welches Du annehmen willst und einen Kaufvertrag schließen. Der Händler holt den Wagen bei Dir ab und meldet ihn ab.
Bekannte Verkaufsportale sind beispielsweise Carsale24 oder wirkaufendeinauto.de. Und auch die beiden großen Verkaufsplattformen Autoscout24 und mobile.de bieten mittlerweile den sogenannten Direktkauf oder Sofort-Auto-Ankauf online an.
Wie viel kosten Autos – früher und heute?
Wie viel Geld Du für Deinen Wagen verlangen darfst, hängt natürlich von vielen Faktore ab. Was für ein Auto ist es? In welchem Zustand ist es? Gibt es viele solche Angebote aktuell? Bedenke das, wenn Du einen Preis festlegst. Hier findest eine Übersicht, wie viel Neuwagen und Gebrauchte im Schnitt aktuell kosten und über die vergangenen Jahre gekostet haben.
Preisentwicklung bei Pkw: Gebrauchte und Neuwagen

Quelle: Deutsche Automobil Treuhand, DAT-Report 2024, Finanztip-Recherche (Stand: Februar 2025)
Die kostenlose Online-Bewertung der DAT, der Deutschen Automobil Treuhand GmbH, oder beim ADAC liefert Dir einen guten Anhaltspunkt, was Dein Auto wert sein könnte. Allerdings berücksichtigt diese nicht den tatsächlichen Zustand des Wagens. Einen ersten Eindruck, was für ähnliche Wagen am Markt zurzeit verlangt wird, kannst Du Dir auch auf Online-Portalen verschaffen, zum Beispiel auf Autouncle, Autoscout24, Ebay oder mobile.de.
Wenn Du es ganz genau wissen möchtest, musst Du etwas Geld investieren. Prüfinstitute und Vereine wie der ADAC, der Tüv oder die Dekra prüfen und bewerten Gebrauchtwagen. Mit einem solchen Zertifikat hast Du als Verkäufer eine gute Argumentationsgrundlage, wenn es in die Preisverhandlung geht. Und auch für den Käufer bietet eine solche Bestätigung zusätzliche Sicherheit beim Gebrauchtwagenkauf.
Checkliste Autoverkauf
Nutze zur Vorbereitung des Verkaufs unsere Checkliste, die Du hier herunterladen kannst:
Wie gehst Du beim Privatverkauf am besten vor?
Sofern Du Dir die Mühe machst, den Verkauf Deines Wagens selbst in die Hand zu nehmen, hast Du die Chance auf einen deutlich höheren Preis. Denn es ist kein Händler dazwischen, der mit dem Verkauf noch einen Gewinn erzielen muss. Ob wirklich mehr rausspringt, hängt am Ende aber auch von Deinem eigenen Verhandlungsgeschick ab. Im folgenden findest Du die wichtigsten Tipps:
Käufer nie ohne Führerschein fahren lassen
Kommt ein Interessent zur Probefahrt, solltest Du Dir vorher den Führerschein zeigen lassen.
Sag Deiner Kfz-Versicherung Bescheid
Es kann zudem nicht schaden, Deiner eigenen Kfz-Versicherung mitzuteilen, dass Du Kauf-Interessenten fahren lassen wirst. Streng genommen erweiterst Du so nämlich eventuell Deinen mit der Versicherung abgesprochenen Fahrerkreis. Wenn Du möchtest, kannst Du mit dem Interessenten auch einen Vertrag aufsetzen, in dem er sich verpflichtet, für eventuelle Schäden durch die Fahrt und eine etwaige Rückstufung oder Selbstbeteiligung in der Kfz-Versicherung zu haften.
Fahrzeugbrief sollte nie mit ins Auto
Lass den möglichen Käufer nicht alleine fahren, begleite ihn auf der Probefahrt lieber. Den Fahrzeugbrief solltest Du am besten zuhause aufbewahren – keinesfalls gehört er während der Fahrt ins Handschuhfach. Denn ganz kurz und im Zweifel gilt: wer den Fahrzeugbrief hat, dem gehört das Auto. Den Fahrzeugschein hingegen solltest Du stets dabei haben. Auch bei Probefahrten.
Mängel immer ehrlich angeben
In der Annonce und auch später im Gespräch mit Kunden müssen auch private Verkäufer Mängel ehrlich angeben. Falls Du also Mängel verschwiegen oder den Käufer bewusst getäuscht hast, haftest Du für Sachmängel. Mehr dazu erfährst Du in unserem Ratgeber Gewährleistung beim Gebrauchtwagenkauf. Ansonsten ist es üblich, dass Privatverkäufer im Vertrag die gesetzliche Gewährleistung ausschließen.
Musterschreiben Vertrag
Nutze den Finanztip-Mustervertrag für einen privaten Gebrauchtwagenverkauf, den Du Dir hier herunterladen kannst:
Abmeldung und Ummeldung des Autos klären
Üblich ist, dass der Käufer den Wagen bei der Zulassungsbehörde abmeldet. Bis dahin zahlst Du als Vorbesitzer allerdings Steuern und auch mögliche Bußgelder. Wenn Du Ärger vermeiden möchtest, melde das Auto deshalb vor dem Verkauf besser selbst ab. Dann braucht der Käufer allerdings für die Überführungsfahrt ein Kurzkennzeichen oder einen Anhänger.
Andernfalls solltest Du als Verkäufer im Vertrag wenigstens eine Frist setzen, bis wann der Käufer den Wagen ummelden muss. In jedem Fall solltest Du aber den Verkauf der Zulassungsstelle und der Kfz-Versicherung melden. Mit der Abmeldung erlischt auch die Kfz-Versicherung.
Auto am besten gegen Bargeld
Übergib die Schlüssel und auch die Fahrzeugpapiere immer erst, wenn Du auch das Geld als Gegenleistung erhalten hast. Am besten lässt Du es Dir in bar geben. Dann gehst Du nicht das Risiko ein, dass der Käufer Dir doch zu wenig überweist – oder auch gar nichts.
Was musst Du bei einem Fahrzeugverkauf ins Ausland beachten?
Ältere oder defekte Autos, die hierzulande keine Abnehmer finden, lassen sich mitunter noch ins Ausland verkaufen. Derzeit finden auch viele ältere Diesel-Autos dort Abnehmer. Bei einem Verkauf innerhalb der EU fällt für Privatverkäufer in der Regel keine Mehrwertsteuer an.
Lediglich bei Autos, die weniger als sechs Monate alt oder weniger als 6.000 Kilometer gelaufen sind, musst Du die Mehrwertsteuer ausweisen. Diese erhältst Du aber vom Finanzamt zurückerstattet.
Beim Verkauf ins Ausland solltest Du das Auto unbedingt selbst abmelden, denn die Abmeldung ist nur in Deutschland möglich. Außerdem ist es sinnvoll, den Ausweis des Käufers zu kopieren. Bei einem Verkauf in Nicht-EU-Länder gelten die jeweiligen Vorschriften der Staaten.
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