Mallorca-Police Haftpflicht für den Mietwagen im Ausland

Expertin Vorsorge und Versicherung
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Wenn Du im Ausland ein Auto mietest, richtet sich Dein Versicherungsschutz dort grundsätzlich erst einmal nach den Vorschriften des Urlaubslandes. Für die Kfz-Haftpflichtversicherung gelten in manchen Ländern sehr niedrige Deckungssummen, die besonders bei Personenschäden zu gering sind.
Falls Du einen Unfall verursachst und die versicherte Summe dafür nicht ausreicht, musst Du den Rest selbst bezahlen. Damit das nicht passiert, kannst Du bei jeder Buchung eine Extra-Haftpflichtversicherung mit einer ausreichend hohen Deckungssumme abschließen. Eine dauerhafte Alternative ist aber die sogenannte Mallorca-Police. Die hast Du ohnehin, wenn Du für Dich bei Deiner Autoversicherung zuhause beim Kfz-Versicherungsvergleich für einen guten Tarif entscheidest. Oder, wenn Du Deine Privathaftpflicht aufstockst.
Die Mallorca-Police oder auch Mallorca-Klausel ist eine Zusatzversicherung für Mietfahrzeuge im Ausland. Egal ob Du ein Auto, ein Motorrad oder einen Roller mit größerem Motor leihst. Auch wenn der Name es anders vermuten lässt: die Mallorca-Klausel gilt nicht nur für Mallorca oder die Balearen. In den meisten Tarifen sind nicht nur die EU-Staaten, sondern auch Länder im geografischen Europa miteingeschlossen. Also zum Beispiel auch der europäische Teil der Türkei oder Teile Russlands.
Es gibt zwei unterschiedliche Formulierungen der Klausel, die den Versicherungsschutz beeinflussen. Entweder bestimmt sie, dass der Mietwagen mit der identischen Versicherungssumme wie das heimische Auto haftpflichtversichert ist. Oder sie hebt das Versicherungsniveau zumindest auf die in Deutschland gesetzlich vorgeschriebenen Summen. Beides verbessert Deinen Schutz bei einem Unfall im Ausland.
Der offizielle Name der Mallorca-Police ist „Versicherung für den Gebrauch fremder, versicherungspflichtiger Fahrzeuge“. Bekannt geworden ist diese Versicherungsart auch unter anderen Bezeichnungen: Mallorca-Klausel hast Du bereits gehört, auch Mallorca-Deckung oder Mallorca-Erweiterung sind gängige Benamungen.
Mit weltweiter Gültigkeit, zum Beispiel in den USA, heißt der Schutz Traveller-Police.
Dass eine Mallorca-Police praktisch ist, wenn Du häufiger im Urlaub Autos mietest, hast Du bereits gelernt. Jetzt nochmal im Detail, wie Du an sie rankommst: Zwei einfache Wege – zu unterscheiden danach, ob Du auch zuhause Auto fährst oder nicht.
Hast Du ein eigenes Auto, achte darauf, dass bei Deiner Autohaftpflicht eine Mallorca-Police enthalten ist. Wenn nicht, hast Du wahrscheinlich lange nicht gewechselt und zahlst daher ohnehin zu viel für Deine Kfz-Versicherung. Wie Du ganz schnell überprüfst, ob Dich Dein Versicherer noch zu einem günstigen Preis und guten Bedingungen absichert, liest Du im Finanztip-Ratgeber Autoversicherung.
Wenn Du nach einem neuen Tarif suchst, setz auf dem Vergleichsportal dringend ein Häkchen bei „Mallorca-Police“. Auch wenn Du für Dein Auto einen Schutzbrief abgeschlossen hast, hast Du eine Mallorca-Erweiterung wahrscheinlich schon in der Tasche. Dasselbe gilt, wenn Du Mitglied in einem der vielen Automobilclubs bist.
Übrigens: Weshalb es nicht immer einer der beiden großen Automobilclubs ADAC oder ACE sein muss, liest Du in unserem Ratgeber zu ADAC-Alternativen.
Hast Du kein eigenes Auto, gibt es trotzdem einen Weg zur Mallorca-Police, der sich anbietet, wenn Du häufiger im Ausland Autos mietest. Du kannst die Klausel statt bei der Kfz-Haftpflicht auch bei vielen Anbietern mit Deiner privaten Haftpflichtversicherung abschließen. Und eine Privathaftplicht solltest Du ohnehin unbedingt haben. Weshalb und welche Tarife wir Dir empfehlen, das erklären wir Dir im Ratgeber Privathaftpflichtversicherung.
Von welchen Maximalsummen sprechen wir hier, die Autoversicherer im Fall eines Schadens bezahlen? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir nach Schäden unterscheiden. Denn Autohaftpflicht-Versicherer kennen drei verschiedene Schadensarten: Sachschäden, Personenschäden sowie Vermögensschäden.
In Deutschland liegen die gesetzlichen Grenzen bei 7,5 Millionen Euro für Personenschäden, 1,22 Millionen Euro für Sachschäden und 50.000 Euro für Vermögensschäden. Das besagt die Anlage zu Paragraf 4 Absatz 2 des Gesetzes über die Pflichtversicherung für Kraftfahrzeughalter.
Nicht alle Schäden sind in allen Ländern gesetzlich abgedeckt. Mit der Mallorca-Police änderst Du das und bist bei allen folgenden Schäden geschützt:
Du hast es bereits gelesen: Auch wenn der Name eigentlich etwas anderes vermuten lässt, ist die Zusatzversicherung keinesfalls auf Mallorca, die Balearen oder auch Spanien beschränkt.
Tipp für Dein Mietauto: Reist Du in ein Land außerhalb Kern-Europas, schau in die Vertragsbedingungen Deiner Versicherung. Achte aber auch darauf, dass Dein Autovermieter mitspielt, wenn Du Grenzübertritte planst. Denn nicht nur Versicherungen, auch Autovermietungen versuchen oft, ihr Risiko zu begrenzen, indem sie die Einreise in einige Länder verbieten. Oder Extra-Gebühren erheben. Als Grenzübertritt zählt auch, wenn Du ein Land – vermeintlich nur – passierst.
Zurück zur Autoversicherung: Im Folgenden findest Du eine Liste mit den Mindestdeckungssummen. Hier zunächst in einigen europäischen Ländern (Stand: April 2025):
Die Mindestdeckungssummen in einigen außer-europäischen Ländern (Stand: April 2025):
Beim Automieten im Urlaub kann viel schief gehen. Damit Du alles richtig machst, druck Dir auf jeden Fall unsere folgenden Checklisten aus.
Checklisten fürs Abholen Deines Mietwagens
Auf guten Vergleichsportalen findest Du die Angebote vieler Direktvermieter wie Avis, Europcar oder Hertz gebündelt und kannst bequem die Preise vergleichen. Wenn Du einige Mindestbedingungen beachtest, kannst Du nicht nur ein günstiges, sondern auch ein gutes Fahrzeug finden. Was Du dabei beachten musst, kannst Du in unserem Ratgeber Mietwagen nachlesen.
Egal ob Du mit einem Mietwagen oder mit dem eigenen Auto im Ausland unterwegs bist: Du solltest in beiden Fällen Deine sogenannte Grünen Karte im Gepäck haben. Mit ihr kannst Du bei einem Unfall ganz einfach Deinen Haftpflicht-Versicherungsschutz im Ausland nachweisen. Unter anderem die erhöhte Abdeckung durch Deine Mallorca-Klausel in Deinem Autoversicherungsvertrag für Deinen Wagen zuhause.
Der eigentliche Name der Grünen Karte lautet „Internationale Versicherungskarte für den Kraftverkehr“. Du bekommst den Nachweis kostenlos bei Deinem Kfz-Versicherer. In der Regel schickt er ihn Dir nach Vertragsabschluss zu.
Pflicht ist die Grüne Karte zwar in der Regel nicht, wenn Du nur in europäischen Ländern unterwegs bist. Eine Ausnahme ist Italien – dort kann zum Nachweis der Kfz-Haftpflichtversicherung nachgefragt werden. Es gibt dennoch mindestens zwei gute Gründe, die Karte dabei zu haben.
Erstens: Außerhalb der Europäischen Union kann es vorkommen, dass Du sie brauchst. Zum Beispiel kann die Polizei nach einem Unfall auf den Nachweis bestehen.
Zweitens: Auf der Grünen Karte findest Du alle Informationen, die Du im Fall eines Unfalls brauchst. Falls Du im Ausland einen Unfall verursachst, kann sich die geschädigte Person die Daten auf der Karte aufschreiben, um den Schaden einfacher abwickeln zu können.
Die Grüne Karte ist also Dein Passierschein durch Polizeikontrollen oder nach einem Unfall. Denn Du beweist mit ihr, dass du haftpflichtversichert bist. Du siehst: Es schadet nicht, die Karte zuhause im Auto-Handschuhfach liegen zu haben. Und sie auch auf Reisen mitzunehmen.
Übrigens: Wenn Du in Deutschland in einen Unfall verwickelt bist, den ein im Ausland zugelassenes Fahrzeug verursacht hat, kannst Du Dich nach der Grünen Karte des Unfallfahrers erkundigen. Sie hilft dann Dir, alle wichtigen Informationen zu bekommen. Tipp: Ein Foto schießt sich meist schneller als alle Infos abzuschreiben.
Du hast bereits eine Grüne Karte? Klasse. Prüfe aber vor Reisebeginn, ob sie noch gilt. Denn das Schriftstück hat ein Verfallsdatum. In der Regel gilt es drei Jahre ab Ausstellung – bei manchen Versicherungen auch fünf Jahre. Die Grüne Karte muss außerdem unterschrieben sein, damit sie gültig ist.
Bis 2020 war die Grüne Karte grün. Der Name hat sich gehalten, die Farbe nicht. Sie ist mittlerweile: weiß. Häufig bekommst Du sie schlicht als E-Mail-Anhang zum Selbstausdrucken.
Auch in weiß enthält die Grüne Karte weiterhin alle wichtigen Informationen wie Versicherungsnummer, Kfz-Kennzeichen und Gültigkeitsdauer der Karte.
Sowohl Mallorca-Klausel als auch Grüne Karte kommen also von Deinem Autoversicherer zuhause. Achte daher darauf, dass Du für Deine eigenes Auto eine passende Versicherung hast.
Die günstigste Autoversicherung findest Du, indem Du mehrere Anbieter vergleichst. Unser großer Portaltest hat ergeben, dass Du am besten mindestens zwei Vergleiche kombinierst. Denn nicht alle Versicherer sind auch auf allen Vergleichsportalen vertreten.
Sparen kannst Du zudem mit einer Kombination von Vergleichsportal und Direktversicherer. Berechne zunächst die günstigste passende Kfz-Versicherung entweder auf Check24 oder auf Verivox. Berechne dann ein Angebot bei der Huk24. Schließ den Vertrag beim günstigsten Anbieter. Wie Du auf einem Vergleichsportal die passende Kfz-Versicherung findest, erklären wir in unserem Ratgeber zum Wechsel der Kfz-Versicherung.
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