Bahncard Günstig unterwegs mit der Bahn
Finanztip-Chefredakteur
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Mit der Bahn von A nach B zu fahren, ist mit Sicherheit die ökologischste Art, längere Strecken zurückzulegen – von einer mehr oder minder anstrengenden Radtour mal abgesehen. Allerdings ist das Fahren mit der Bahn zuweilen auch teurer als Auto oder Flugzeug. Oft ist die Bahncard eine Möglichkeit, die Kosten zu senken. Aber lohnt sich das auch? Wir haben nachgerechnet, wann sich welche Bahncard für Dich lohnt.
Die Bahncard gibt es nicht nur als Plastikkarte fürs Portemonnaie, Du kannst sie auch digital in der App DB Navigator hinterlegen. Das ist für die Kontrolle im Zug praktisch, wenn Du die physische Karte nicht dabei hast, aber Dein Smartphone. Im Dezember 2023 hat die Bahn angekündigt, künftig keine Plastikkarten mehr auszugeben. Dieser Schritt ist für das zweite Halbjahr 2024 geplant. Probe-Bahncards sind bereits jetzt nur noch digital statt aus Plastik erhältlich.
Mittlerweile ist das Sortiment an Bahncards recht groß. Grundsätzlich lassen sich drei Rabattstufen unterscheiden: die Bahncard 25, die Bahncard 50 und die Bahncard 100.
Alle Bahncard-Modelle sind auch mit drei Monaten Erstlaufzeit erhältlich. Eine solche Probe-Bahncard lohnt sich in der Regel nur, wenn Du die Rabattkarte ausschließlich für einen kurzen Zeitraum benötigst. Dann kannst Du Dir damit einen großen Teil des regulären Jahrespreises sparen.
Die Probe-Bahncard 25 für die 2. Klasse rechnet sich bei einem Preis von 19,90 Euro oft schon bei einer oder zwei Langstreckenfahrten. Das gleiche gilt für die Variante für die 1. Klasse, die 39,90 Euro kostet. Denke aber daran, dass die Probe-Bahncards aufs Jahr hochgerechtet teurer sind als die regulären.
Und Achtung: Die Probe-Bahncards 25 und 50 verlängern sich automatisch um ein Jahr, wenn sie nicht spätestens sechs Wochen vor Laufzeitende schriftlich gekündigt werden. Nur die Probe-Bahncard 100 verlängert sich nicht automatisch.
Die Bahncard 25 lohnt sich für die 2. Klasse, wenn Du im Jahr mehr als rund 251,60 Euro für Bahn-Fahrkarten ausgibst. Bei der Verbindung Berlin – Köln war das in einer Stichprobe beispielsweise bereits ab der zweiten Fahrt der Fall – sofern man einen Flexpreis von 130 Euro bei einer kurzfristigen Buchung zugrunde legt. Nehmen wir dagegen an, Du buchst stets frühzeitig und ergatterst immer einen Sparpreis von 19,90 Euro – dann lohnt sich die Bahncard 25 in diesem Beispiel erst ab der dreizehnten Fahrt.
Für regelmäßige Bahnfahrten ist die Karte empfehlenswert. Ihre Vorteile sind der relativ geringe Anschaffungspreis und die Möglichkeit, den Rabatt von 25 Prozent auch auf bereits reduzierte Fahrkarten (Sparpreise) zu erhalten.
Jüngere Reisende bis 26 Jahre können die noch günstigere My Bahncard 25 nutzen. Sie kostet derzeit rund 40 Euro für die 2. Klasse und knapp 82 Euro für die 1. Klasse. Sie lohnt sich in der 2. Klasse bereits bei jährlichen Fahrtkosten von knapp 160 Euro. Diese Summe erreichst Du schnell, wenn Du etwa einmal im Jahr kurzfristig und viermal mit Vorlauf eine Langstreckenverbindung buchst, zum Beispiel von Berlin nach Köln oder von Frankfurt am Main nach München.
Kinder und Jugendliche von 6 bis 18 Jahren können für nur 7,90 Euro eine eigene Bahncard bekommen. Die Jugend-Bahncard 25 ist für die 1. und 2. Klasse gültig, es gibt 25 Prozent Nachlass auf den Normal- oder Sparpreis. Das ist vor allem für Teenager im Alter 15 bis 18 Jahren interessant, denn Kinder bis 14 Jahre fahren in Begleitung eines Erwachsenen kostenlos mit. Übrigens: Die Jugend-Bahncards gelten für ein Jahr und sind trotzdem günstiger als die Probe-Bahncards für den Testzeitraum von drei Monaten. Diese lohnen sich erst, wenn Du über 18 Jahren bist und die Jugend-Bahncard für Dich nicht mehr infrage kommt.
Für Reisende ab 65 Jahren kommt die Senioren-Bahncard 25 infrage. Sie kostet im Jahr 40,90 Euro für die 2. Klasse und knapp 82 Euro für die 1. Klasse. In der Variante für die 2. Klasse lohnt sie sich ab jährlichen Bahnkosten von rund 164 Euro. Diesen Betrag erreichst Du in der Regel mit mehreren Langstreckenfahrten im Jahr oder wenn Du öfter spontan buchst.
Bahncard-Modell | Altersgrenze | Jahresbeitrag | lohnt sich ab jährlichen Fahrtkosten von … |
---|---|---|---|
Probe-Bahncard 25, 2. Klasse | ab 6 Jahre | 19,90 €1 | 79,60 € |
Probe-Bahncard 25, 1. Klasse | ab 6 Jahre | 39,90 €2 | 159,60 € |
Jugend-Bahncard 25, 1./2. Klasse | 6 bis 18 Jahre | 7,90 € | 31,60 € |
My Bahncard 25, 2. Klasse | 6 bis 26 Jahre | 39,90 € | 159,60 € |
My Bahncard 25, 1. Klasse | 6 bis 26 Jahre | 81,90 € | 327,60 € |
Bahncard 25, 2. Klasse | 27 bis 64 Jahre | 62,90 € | 251,60 € |
Bahncard 25, 1. Klasse | 27 bis 64 Jahre | 125,00 € | 500,00 € |
Senioren-Bahncard 25, 2. Klasse | ab 65 Jahre | 40,90 € | 163,60 € |
Senioren-Bahncard 25, 1. Klasse | ab 65 Jahre | 81,90 € | 327,60 € |
1,2 Die Probe-Bahncards gelten nur für drei Monate. Dementsprechend gelten die Berechnungen auch für diesen Zeitraum.
Quelle: Finanztip-Recherche (Stand: 11. Dezember 2023)
Die Bahncard 50 kostet 244 Euro in der 2. Klasse und 492 Euro in der 1. Klasse.
Wichtig: Auf Sparpreise erhältst Du auch bei der Bahncard 50 nur einen Rabatt von 25 Prozent. Den Nachlass von 50 Prozent gibt es nur auf die teuren Flexpreise. Die Bahncard 50 für die 2. Klasse rechnet sich also nur, wenn Du öfter Tickets mit Flex-Option kaufst und dafür im Jahr mindestens 492 Euro ausgibst. Gibst Du weniger aus oder nutzt Du öfter die Sparpreise, fährst Du mit der Bahncard 25 günstiger.
Um es anschaulicher zu machen: 492 Euro entsprechen ungefähr fünf einfachen Fahrten zum Flextarif zwischen Frankfurt am Main und München oder siebenmal Berlin – Hamburg, wenn Du mit etwa einer Woche Vorlauf buchst.
Wir empfehlen Dir die Bahncard 50, falls Du häufig spontan fährst und Dir keine Gedanken um Sparpreise machen willst. Außerdem ist die Karte sinnvoll, wenn Du immer frei entscheiden willst, in welchen Zug Du einsteigst, sprich: ohne Zugbindung unterwegs sein willst. Sofern Du meistens früh buchst und zum Sparpreis fährst, bist Du mit einer Bahncard 25 deutlich besser beraten.
Für junge Reisende bis 27 Jahre lohnt sich die My Bahncard 50 nur, wenn sie öfter den Flextarif nutzen oder generell sehr viel mit der Bahn unterwegs sind.
Die Probe-Bahncard 50 für die 2. Klasse lohnt sich erst, wenn Du über 26 Jahre alt bist. Sonst bist Du mit der My Bahncard 50 für die 2. Klasse nicht nur günstiger unterwegs, sondern auch länger – ein Jahr, statt den Testzeitraum von drei Monaten.
Bahncard-Modell | Altersgrenze | Jahresbeitrag | lohnt sich ab jährlichen Fahrkosten von …1 |
---|---|---|---|
My Bahncard 50, 2. Klasse | 6 bis 26 Jahre | 79,90 € | 159,80 € |
My Bahncard 50, 1. Klasse | 6 bis 26 Jahre | 241,00 € | 482,00 € |
Probe-Bahncard 50, 2. Klasse | ab 6 Jahre | 76,90 €2 | 153,80 € |
Probe-Bahncard 50, 1. Klasse | ab 6 Jahre | 152,00 €2 | 304,00 € |
Bahncard 50, 2. Klasse | 27 bis 64 Jahre | 244,00 € | 488,00 € |
Bahncard 50, 1. Klasse | 27 bis 64 Jahre | 492,00 € | 984,00 € |
Senioren-Bahncard 50, 2. Klasse | ab 65 Jahre | 122,00 € | 244,00 € |
Senioren-Bahncard 50, 1. Klasse | ab 65 Jahre | 241,00 € | 482,00 € |
1 Bei einer Nutzung des 50-Prozent-Rabatts für Fahrten im Flextarif.
2 Die Probe-Bahncards gelten nur für drei Monate. Dementsprechend gelten die Berechnungen auch für diesen Zeitraum.
Quelle: Finanztip-Recherche (Stand: 11. Dezember 2023)
Wenn Du fast täglich Bahn fährst (dank dem inkludierten Deutschlandticket ist bundesweit auch der Nahverkehr enthalten) und im Schnitt deutlich mehr als 11,80 Euro am Tag für Fahrscheine ausgeben würdest, lohnt sich eine Bahncard 100 für die 2. Klasse. Die normalen Kosten für Tickets müssen um die 9.100 Euro im Jahr erreichen, damit sie sich rechnet. Wenn Du weniger ausgibst, lohnt sich stattdessen die Bahncard 50. Wer viel mit der Bahn fährt, spart mit der Bahncard 100 auch die Zeit für den jeweiligen Ticketkauf.
Wenn Du hingegen überwiegend oder sogar ausschließlich mit dem Nahverkehr unterwegs bist, könnte das Deutschlandticket die bessere Alternative sein. Für 49 Euro (oder aufs Jahr hochgerechnet 588 Euro, monatlich kündbar) kannst Du Regionalzüge, Busse und Stadtbahnen nutzen, aber keine IC, EC, ICE und andere Fernzüge.
Die Abo-Option, mit der Du die Bahncard 100 gegen einen Aufpreis monatlich statt auf einen Schlag bezahlen kannst, gibt es seit Dezember 2022 nicht mehr.
Bahncard-Modell | Altersgrenze | Kosten im Jahr bei einmaliger Zahlung |
---|---|---|
Bahncard 100, 2. Klasse | ab 16 Jahre | 4.550,00 € |
Bahncard 100, 1. Klasse | ab 16 Jahre | 7.714,00 € |
Quelle: Finanztip-Recherche (Stand: 11. Dezember 2023)
Alternativ kannst Du die Kosten für die Bahncard 100 mit den Unterhaltskosten für Deinen Pkw vergleichen. Laut dem Statistischen Bundesamt steigen die Kosten fürs Auto mit dem monatlichen Haushaltseinkommen. Wie die Untersuchung der Behörde ergab, beliefen sich 2018 die monatlichen Ausgaben für das Auto bei durchschnittlich 388 Euro – zumindest in Haushalten mit einem monatlichen Nettoeinkommen von mindestens 4.000 Euro. Diese Ausgaben sind also in etwa so hoch wie für eine Bahncard 100 für die 2. Klasse. Einen finanziellen Anreiz, um vom Auto auf die Bahn umzusteigen, bietet die Bahncard 100 also nicht unbedingt. Dafür kann das Reisen in der Bahn entspannter sein, ökologisch sinnvoller ist es allemal.
Wichtig: Alle Bahncards mit Ausnahme der Bahncard 100 funktionieren wie ein Abonnement. Das heißt: Sie sind ein Jahr lang gültig und verlängern sich automatisch, wenn Du nicht sechs Wochen vor Laufzeitende kündigst. Das geht entweder in den „Bahncard-Services“ auf bahn.de oder mithilfe Deiner Bahn-App. Oder Du wendest Dich per Mail an bahncard-service@bahn.de.
Wenn Du Dir also noch nicht sicher bist, ob Du die Karte nach einem Jahr noch brauchst, kündigst Du sie am besten gleich. Oder Du stellst Dir direkt nach der Bestellung eine Notiz in Deinen Terminkalender ein, die Dich rechtzeitig vor Fristende an die Kündigung erinnert.
Bei den Probe-Bahncards mit einer Laufzeit von drei Monaten ist die sechswöchige Kündigungsfrist besonders kurz. Kündigst Du nicht rechtzeitig, musst Du gleich das Geld für eine reguläre Bahncard hinlegen. Problem: Für die Kündigung auf bahn.de oder in der App musst Du die Nummer Deiner Bahncard angeben. Diese bekommst Du allerdings erst nach mehreren Wochen per Post zugestellt. Wenn Du gleich nach der Bestellung kündigen willst, geht das nur per Mail. Gib dort dann einfach Deine Vertragsnummer an.
Dafür kannst Du auch unser Musterschreiben verwenden. Wie Du schnell aus teuren Verträgen rauskommst, erfährst Du auch in unserem Ratgeber zum Thema Kündigung.
Übrigens: Der Gesetzgeber hat seit März 2022 die Kündigungsfrist bei vielen automatischen Vertragsverlängerungen auf einen Monat verkürzt. Für die Bahncards 25 und 50 beträgt die Kündigungsfrist aber weiterhin sechs Wochen. Diese Bahncards sind rechtlich bloß Rahmenverträge und fallen nicht unter das „Faire Verbraucherverträge“-Gesetz.
Wer dauerhaft zu krank ist, um zu arbeiten und eine Erwerbsminderungsrente bezieht, erhält die Bahncard 25 oder 50 zu einem ermäßigten Preis. Das gleiche gilt für Menschen mit schweren Behinderungen ab einem Grad von mindestens 70 Prozent.
Bei der Bestellung musst Du die Berechtigung mit einem amtlichen Nachweis, zum Beispiel einem Schwerbehindertenausweis, belegen.
Bahncard-Modell | Jahresbeitrag | lohnt sich ab jährlichen Fahrtkosten von … |
---|---|---|
ermäßigte Bahncard 25, 2. Klasse | 40,90 € | 163,60 € |
ermäßigte Bahncard 25, 1. Klasse | 81,90 € | 327,60 € |
ermäßigte Bahncard 50, 2. Klasse | 122,00 € | 244,00 €1 |
ermäßigte Bahncard 50, 1. Klasse | 241,00 € | 482,00 €1 |
1 Bei einer Nutzung des 50-Prozent-Rabatts für Fahrten im Flextarif.
Quelle: Bahn.de (Stand: 11. Dezember 2023)
Das ist die Rabattkarte der Deutschen Bahn. Wie Du sonst noch bares Geld beim Bahnfahren sparen kannst, erfährst Du hier.
Aktuell werden Bahncards in drei Rabattstufen angeboten: die Bahncard 25, die Bahncard 50 und die Bahncard 100. Letztere gibt es seit Dezember 2022 nicht mehr im Abo. Mehr dazu…
Finanztip hat ausgerechnet, dass sich die Bahncard 50 schon nach wenigen Fahrten lohnt. Die Bahncard 50 brauchst Du erst ab etwa fünf Langstreckenfahrten im Jahr und falls Du den Flextarif nutzt. Die Bahncard 100 empfehlen wir nur, wenn Du fast täglich mit der Bahn unterwegs bist. Mehr Tipps zur Bahncard liest Du hier.
Bahncards 25 und 50 funktionieren wie ein Abonnement. Sie sind ein Jahr lang gültig und verlängern sich automatisch, wenn Du nicht rechtzeitig kündigst. Das geht entweder in den „Bahncard-Services“ auf bahn.de, mithilfe Deiner Bahn-App, oder per Mail an bahncard-service@bahn.de. Die Bahncard 100 ohne Abo endet am letzten Gültigkeitstag, bei der Bahncard 100 mit Abo musst Du mindestens vier Wochen vor dem Ablauf Deines Abos kündigen. Das gilt allerdings nur für Bestandskundinnen und – kunden. Für Neukunden wird die Bahncard 100 nicht mehr im Abo angeboten.. Mehr dazu…
Ja, Bahncard 25 und 50 gibt es zu einem ermäßigten Preis für dauerhaft kranke, sowie schwerbehinderte Personen. Genaue Voraussetzungen findest Du hier.
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