Heizölpreise Heizöl wird teurer: So findest Du den günstigsten Preis
Finanztip-Experte für Energie
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Die Preise für Heizöl unterlagen schon immer starken Schwankungen. 2022 erreichten sie ihren vorläufigen Höhepunkt: Nach der Corona-Pandemie war die Nachfrage nach Rohöl wieder angestiegen. Hinzu kam der Einmarsch Russlands in die Ukraine, der den Weltmarkt zusätzlich aufgewühlt hat. Deutschland bezieht offiziell kein russisches Erdöl mehr, erhält vermutlich aber über Indien Öl russischen Ursprungs.
Du siehst: Die Wirtschaft und die politische Lage können großen Einfluss darauf haben, was Dich Heizöl kostet. Seit 2021 erhebt Deutschland zudem einen CO2-Preis, der regelmäßig steigt. 2024 verteuert sich Heizöl allein dadurch um 14,33 Cent pro Liter (brutto). Wenn Du auf Heizöl angewiesen bist, solltest Du die Angebote deshalb möglichst großflächig vergleichen und über einen längeren Zeitraum beobachten. Hier erfährst Du, welche Portale sich dabei bewährt haben.
Es gibt eine Vielzahl von Vergleichsrechnern für Heizölpreise. Fünf unabhängige Vergleichsportale haben wir bei unserer Internetrecherche identifiziert, die uns bereits aus unseren vorangegangenen Tests von 2017, 2018 und 2020 bekannt waren. Drei weitere Portale, die wir in der Vergangenheit testeten, lieferten bei ersten Vorabfragen keine Ergebnisse, sodass wir sie nicht in den jüngsten Test aufnahmen. Die fünf aktiven Portale sind (alphabetisch sortiert):
Wir verwendeten für unsere Testabfragen wieder die in den vorangegangenen Tests genutzten Postleitzahlen für 14 verschiedene Orte. Es sind Städte und Gemeinden, die sich über ganz Deutschland verteilen – von der Landgemeinde mit wenigen Tausend Einwohnern über Kleinstädte, kleinere Großstädte bis hin zu Millionenstädten. Die Abfragen erfolgten für alle Postleitzahlen zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten: einmal Anfang April 2022 und einmal Mitte Mai 2022 – für jeweils die Standardsorte bei unterschiedlicher Menge.
Auf den fünf Portalen fragten wir Angebote mit diesen Angaben für die erwähnten 14 Postleitzahlen ab:
Sowohl im April als auch im Mai 2022 haben wir die Preise verglichen, um validere Ergebnisse im angespannten Heizölmarkt zu erhalten. Die unterschiedlichen Mengen haben wir abgefragt, um zu erkennen, wie stark sich der Preis pro Liter verändert, je größer die Abnahmemenge ist. Als Sorte wählten wir Standard-Heizöl extraleicht schwefelarm, denn dieses wird am stärksten nachgefragt und kostet in der Regel am wenigsten. Diese Sorte ist nach DIN 51603-1 genormt. Auf den Portalen heißt das Öl „Standard“, „Normal“ oder einfach „das Günstige“.
Die weiteren Einstellungen wählten wir bei allen Abfragen so offen wie möglich – aus zwei Gründen: Um das Erheben von Zuschlägen auszuschließen und um die Angebotspreise zwischen den einzelnen Portalen vergleichen zu können. Denn auf manchen Portalen lassen sich lediglich die Liefermenge, die Zahl der Abnahmestellen und die Postleitzahl festlegen. Sofern es möglich war, wählten wir daher diese Parameter:
Vier Portale zeigten für alle 14 Postleitzahlen mindestens ein Angebot: Heizoel24, Esyoil, Fastenergy und tanke-guenstig. Bei Brennstoffboerse erhielten wir in beiden Abfragerunden für die jeweils selben sechs Postleitzahlen kein Angebot. Auf Heizoel24, Esyoil, tanke-guenstig und Brennstoffboerse fanden wir die günstigsten Angebote.
Bereits wie im Test aus dem Jahr 2020 zeigte Heizoel24 am häufigsten das Angebot mit dem günstigsten Heizölpreis an – von den 28 Abfragen 16-mal. Dahinter folgte Esyoil, dass achtmal den günstigsten Preis anzeigte. Zweimal lieferte Brennstoffboerse das Angebot mit den niedrigsten Kosten und zweimal tanke-guenstig.
Dabei nehmen sich Heizoel24 und Esyoil in der Regel nicht viel: Im Schnitt wich das preiswerteste Angebot, das auf einem der fünf Portale erscheint, um 0,7 Prozent vom günstigsten auf Heizoel24 ab. Bei Esyoil waren es 1,5 Prozent.
Trotzdem gab es einzelne stärkere Abweichungen, etwa in der Mai-Abfrage für eine Postleitzahl bei 1.500 Litern Bezug. Dabei war das Angebot von Heizoel24 rund 265 Euro billiger als das auf Esyoil. Ähnlich teurer waren auch die Angebote auf tanke-guenstig und Fastenergy. Bei den April-Abfragen stellten wir zwei größere Abweichungen zwischen Heizoel24 und Esyoil fest: Bei der Liefermenge von 1.500 Litern war das günstigste Angebot für einen Musterhaushalt bei Esyoil rund 2,5 Prozent (oder 160 Euro) billiger als bei Heizoel24. Das günstigste Angebot für 5.000 Liter bei einer Lieferstelle war wiederum bei Heizoel24 rund 6 Prozent (oder rund 400 Euro) billiger als bei Esyoil.
Wir empfehlen weiterhin eine Abfrage über Heizoel24 und Esyoil – die Heizölpreise sind in der Regel günstig und für jeden abgefragten Ort werden mehrere Angebote gezeigt. Wir raten aber auch, immer mehrere Portale abzurufen. Es kann sein, dass ein Angebot auf einem Portal deutlich unter denen der anderen liegt. Damit Du die Angebote adäquat vergleichen kannst, rufe sie auf jedem Portal immer am selben Tag ab. Überlegst Du, gemeinsam mit anderen zu bestellen, prüfe zuerst, ob sich die Sammelbestellung wirklich lohnt: In unseren Abfragen waren die günstigsten Angebote für eine Sammelbestellung mit zwei Abnehmern von 5.000 Litern knapp einen Cent pro Liter günstiger als bei der Lieferung von 3.000 Litern an eine Abnahmestelle.
Bestell- menge | niedrigster günstigster Preis | höchster günstigster Preis | Durchschnittspreis der günstigsten |
---|---|---|---|
1.500 Liter | 1,26 Euro/Liter | 1,49 Euro/Liter | 1,35 Euro/Liter |
3.000 Liter | 1,24 Euro/Liter | 1,37 Euro/Liter | 1,30 Euro/Liter |
5.000 Liter | 1,23 Euro/Liter | 1,39 Euro/Liter | 1,31 Euro/Liter |
Quelle: Finanztip-Erhebung (Stand: 6. April 2022)
In den Durchschnittspreis sind die Preise aller fünf Portale aus unseren Abfragen im April 2022 eingegangen. Alle Preise sind auf die zweite Stelle nach dem Komma gerundet.
Bestell- menge | niedrigster günstigster Preis | höchster günstigster Preis | Durchschnittspreis der günstigsten |
---|---|---|---|
1.500 Liter | 1,30 Euro/Liter | 1,52 Euro/Liter | 1,36 Euro/Liter |
3.000 Liter | 1,28 Euro/Liter | 1,48 Euro/Liter | 1,34 Euro/Liter |
5.000 Liter | 1,27 Euro/Liter | 1,36 Euro/Liter | 1,32 Euro/Liter |
Quelle: Finanztip-Erhebung (Stand: 11. Mai 2022)
In den Durchschnittspreis sind die Preise aller fünf Portale aus unseren Abfragen im Mai 2022 eingegangen. Alle Preise sind auf die zweite Stelle nach dem Komma gerundet.
Vergleiche die Preisentwicklung auf Heizölportalen. Beachte dabei: Die Preise sind eine Momentaufnahme. Hast Du in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass ein bestimmtes Portal das günstigste Angebot für Dich hat, so muss dies nicht weiterhin der Fall sein. Die Händler haben es in der Hand, welchen Heizölpreis sie auf welchem Portal einstellen. Zusätzlich kannst Du die Preise bei einem Anbieter auch direkt aufrufen. In unseren bisherigen Tests zeigte sich aber, dass die Preise auf den Vergleichsportalen eher günstiger waren als direkt beim Anbieter.
Die Abfrage auf einem Portal ist denkbar einfach: Gib Deine Postleitzahl und die gewünschte Liefermenge an. Dann erscheinen Angebote für die Standardsorte und für jeweils einen Abnehmer. Diese Angebote beinhalten in der Regel keine Extragebühren wie beispielsweise für eine Expresslieferung oder eine Ratenzahlung. Veränderst Du die Einstellungen in der Suchmaske entsprechend, verteuern sich die Angebote. Du kannst zudem für eine Sammelbestellung mehrere Abnehmer auswählen oder Angebote für eine andere Heizölsorte aufrufen.
Ist Dein Ölkessel älter als 20 Jahre, dann überlege, wie lange Du noch mit Heizöl heizen willst. In den deutschen Klimaschutzplänen ist für Ölheizungen kein Platz mehr vorgesehen. Ab 2024 müssen Heizungen in Neubauten zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien arbeiten. In bestehenden Immobilien gelten noch Übergangsfristen, innerhalb derer Du eine Ölheizung noch weiter betreiben und neu installieren darfst. Den Einbau einer neuen Ölheizung solltest Du aber aufgrund der langfristig steigenden CO2-Preise und der Ausbaufristen kritisch überdenken.
Ausführliche Informationen zu diesem Thema findest Du in unseren Ratgebern zur Ölheizung und dem Heizöl-Kauf sowie zum Heizungsgesetz (Gebäudeenergiegesetz, GEG). Welche Zuschüsse es für den Austausch der Ölheizung gegen eine klimafreundliche Heizung gibt, erläutern wir im Ratgeber Heizungsförderung.
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