Girokonto ohne Schufa Konten eröffnen trotz schlechter Schufa-Bewertung

Josefine Lietzau
Finanztip-Expertin für Bank und Kredit

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch mit schlechter Schufa-Bewertung kannst Du ein Girokonto bekommen.
  • Die Banken müssen Dir ein sogenanntes Basiskonto eröffnen.
  • In unserer Beispielrechnung waren die Basiskonten von ING, Consorsbank und Comdirect am günstigsten.

So gehst Du vor

  • Versuch zunächst, ein normales Girokonto zu eröffnen. Passende Angebote findest Du in unserem Rechner.

Zum Girokontovergleich

  • Auch junge Unternehmen können für Dich eine Option sein, wenn sie bei der Kontoeröffnung Deine Schufa nicht überprüfen.
  • Sollten die Banken Dir kein normales Konto geben, weich auf ein Basiskonto aus. Achte darauf, wo und zu welchen Kosten Du damit Geld abheben kannst.

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Banken wollen in der Regel keine Kunden, die finanzielle Probleme haben. Sieht es bei Deinen Finanzen in den Augen der Bank nicht gut genug aus, weist sie Dich ab – auch wenn es nur um ein einfaches Girokonto geht. Denn auch damit kannst Du Schulden machen, sei es über den  Dispo oder mit der Kredit­karte. Du hast aber verschiedene Möglichkeiten, dennoch an ein Konto zu kommen.

Prüfen Banken immer Deine Schufa-Bewertung?

Wenn Du ein Konto bei einer Bank beantragst, schaut die Bank meist in Deine Schufa-Bewertung, um Deine Bonität einzuschätzen. Gefällt ihr nicht, was sie sieht, bekommst Du kein Konto.

Falls Du der Meinung bist, dass deine finanzielle Situation eigentlich recht gut ist, solltest Du nach einer Absage Deine Schufa-Daten überprüfen. Womöglich hat sich dort bei den Negativmerkmalen oder an anderer Stelle ein Fehler eingeschlichen. Ist dies der Fall, lass die Daten korrigieren.

Sind die Daten bei der Schufa richtig, hast Du weitere Möglichkeiten, ein Girokonto zu eröffnen. Denn Bonitätsbewertung ist nicht gleich Bonitätsbewertung, die Banken sehen die Schufa-Daten und die weiteren Informationen, die sie zum Kunden haben, durchaus unterschiedlich.

Konto ohne Kredit wählen

Es kann zum Beispiel davon abhängen, ob beim Girokonto eine Kredit­karte dabei ist. Handelt es sich dann um eine sogenannte Charge- oder Revolving-Kreditkarte, gibt die Bank Dir durch diese Karte einen Kredit. Bei diesen Kredit­karten-Typen bezahlst Du das ausgegebene Geld nicht sofort zurück, sondern erst nach einem Monat oder gar in Raten. Für Banken, die solche Karten ausgeben, dürfte die Bonität der Kunden eine größere Rolle spielen. Schließlich wollen sie, dass die Kartenschulden auch zurückgezahlt werden. Ähnlich sieht es bei Banken aus, die Dir direkt nach der Kontoeröffnung einen Dispo einräumen.

Wirst Du bei einer Bank abgelehnt, solltest Du es zunächst bei einer anderen versuchen. Zum Beispiel einer, die andere Karten im Programm hat oder vielleicht gar keinen Dispo anbietet.

Vergibt eine Bank keine Kredit­karte zum Konto oder aber nur eine Debit- oder Prepaidkarte, sieht sie die Bewertung durch die Schufa womöglich weniger streng. Du kannst mit solchen Karten nur das Geld ausgeben, das auf dem Girokonto liegt oder das Du auf das Kartenkonto geladen hast. Ähnlich sieht es bei reinen Guthabenkonten aus, bei denen die Bank keinen Dispo gewährt.

Anbieter ohne Schufa-Überprüfung 

Es gibt auch Banken, die beim Eröffnen des Kontos ganz ohne Schufa-Prüfung auskommen – auch in Deutschland. So gehen zum Beispiel einige Anbieter vor, die erst frisch auf dem Markt sind. Aber auch Anbieter, die ihren Sitz in einem anderem Land haben, nutzen die Schufa nicht.

Meist handelt es sich dabei um Unternehmen, die ihre Girokonten weit digitaler anbieten als viele etablierte Banken. Du kannst bei ihnen Deine Bankgeschäfte womöglich nur über das Smartphone und die App abwickeln, Online-Banking über den Browser bieten sie nicht an.

Bei einigen kriegst Du keine deutsche Iban, sondern eine andere europäische Iban, zum Beispiel aus Spanien. Das kann zum Problem werden, wenn zum Beispiel in Formularen das DE-Kürzel festgelegt oder die ausländische Iban zu lang ist.

In der Regel gehört zu solchen Konten auch keine Girocard, die Anbieter setzen auf Debit-Karten von Visa und Mastercard. Die werden zwar an den meisten Geld­au­to­ma­ten akzeptiert, aber nicht an jeder Kasse. Oft schränken die Anbieter auch das kostenlose Abheben ein.

Solche Konten können für Dich infrage kommen, wenn Du Deine Bankgeschäfte tatsächlich über Dein Smartphone abwickeln willst und Deine Lieblingsgeschäfte und Restaurants Visa und Mastercard akzeptieren.

Schufaabfrage bei Kontoeröffnung

Bank

Schufa-Abfrage

Bunq

nein

C24

ja

Monese

nein

N26

ja

Openbank

ja

Revolut

nein

Tomorrow

nein

Wise

nein

Vimpay

nein

Vivid Money

nein

Quelle: Websites der Anbieter (Stand: 28. Oktober 2024)

Ob eines dieser Konten zu Dir passt, hängt von Deiner persönlichen Nutzung ab. Details zu jeweiligen Anbietern liest Du in unserem Ratgeber zu Smartphone-Konten.

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Welches Girokonto bei schlechter Schufa?

Wenn Du kein „Standard“-Konto bekommst und die neuen Anbieter aufgrund fehlender Girocard oder fehlendem Online-Banking nicht zu Dir passen, hast Du noch eine weitere Möglichkeit, ein Konto zu kriegen: das Basiskonto.

Diese Art Konto müssen Banken allen Verbrauchern anbieten, die sich legal in der Europäischen Union aufhalten. So soll erreicht werden, dass jeder ein Bankkonto bekommen kann – egal ob die Bonität schlecht ist oder jemand als Flüchtling in Deutschland lebt.

Zwar schauen sich die Banken auch bei diesen Girokonten die Schufa-Daten an, die Bewertung der Bonität hat jedoch keinen Einfluss auf die Vergabe der Konten. Die Banken müssen diese Art von Girokonto trotz schlechter Schufa eröffnen. Mit den Schufa-Daten finden sie lediglich heraus, ob der Verbraucher bereits ein Konto bei einem anderen Anbieter hat. Nur wenn das der Fall ist, hat die Schufa-Anfrage Folgen: Verbraucher haben nämlich nur ein Anrecht auf ein einziges Konto; der Kunde würde also kein zweites Konto bekommen.

Basiskonten werden in der Regel auf Guthabenbasis geführt: Die Banken gewähren Dir weder einen Dispo, noch genehmigen sie über eine Kredit­karte einen Kredit. Alle anderen Bankgeschäfte klappen jedoch ohne Probleme, zum Beispiel Geld überweisen oder abheben.

Wie viel kostet ein Girokonto trotz schlechter Schufa?

Wenn Du ein Konto bei einer Smartphone-Bank wählst, sind die Gebühren für die Kontoführung bei den einfacheren Modellen oft recht niedrig. Allerdings kann über das Geldabheben einiges an Kosten zusammenkommen, wenn Du die Anzahl der kostenlosen Abhebungen überschreitest.

Die Banken verlangen unterschiedlich hohe Gebühren für Basiskonten. Finanztip errechnete für 18 Basiskonten jährliche Kosten zwischen 0 und 100 Euro im Jahr für einen Musterkunden (Stand: August 2023). Am günstigsten waren die Basiskonten der Direktbanken Consorsbank, ING und DKB.

Neben den Jahresgebühren ist auch bei Basiskonten das Abheben von Bargeld ein wichtiger Kostenpunkt. Es wird immer dann für Dich teuer, wenn die Bank zu keinem Automatenverbund gehört und beim Basiskonto keine Karte dabei ist, mit der Du überall Geld abheben kannst.

Mehr dazu im Ratgeber Girokonto

Mit unserem Rechner das günstigste Girokonto finden

Quelle: Websites der Anbieter, Finanztip-Analyse (Stand: Dezember 2024)

Hier klicken: Hinweise zu Daten im Girokontovergleich

Der Finanztip-Girovergleich basiert auf Daten von Banken, die wir selbst über die Websites der Anbieter, Entgeltinformationen und Preis- und Leistungsverzeichnisse gesammelt haben. Die Daten werden von uns laufend kontrolliert und aktualisiert. Wir übernehmen keine Gewähr und Haftung für die Richtigkeit und Aktualität der hier bereitgestellten Informationen.

Die Reihenfolge der Girokonten in der Tabelle wird durch ein Scoring vorgegeben, Du hast die Wahl zwischen der Gesamtwertung und den Kosten. Beim Scoring spielen zum Beispiel folgende Konditionen eine Rolle: Kon­to­füh­rungs­ge­bühr, Kartengebühren, Abhebegebühren und Fremd­wäh­rungs­ge­bühren. Alle Emp­feh­lungen erfolgen redaktionell unabhängig.

Die Auswahl der Banken mit Girokonten erhebt keinen Anspruch auf einen vollständigen Marktüberblick. Wir nennen nur Konten, bei denen ein deutscher Vertrag gilt, die Bank einen Dispo anbietet, es die Möglichkeit zum mobilen Bezahlen gibt und die Kon­to­füh­rungs­ge­bühr unter zehn Euro liegt. Zudem muss die Bank die Konten bundesweit anbieten, regionale Anbieter wie Sparkassen und Volksbanken werden also nicht genannt.

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