Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung im Test Wann sich eine Zusatzversicherung für Deine Zähne lohnt

Barbara Weber
Finanztip-Expertin für Ver­si­che­rungen

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung lohnt sich nur, wenn Du in Zukunft teure Behandlungen brauchst. Denn in der gesetzlichen Kran­ken­ver­si­che­rung musst Du fast immer einen Teil der Kosten für Zahnersatz selbst zahlen.
  • Eine Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung übernimmt diesen Eigenanteil ganz oder teilweise. Sie zahlt aber nicht in jedem Fall und die Leistungen sind in den ersten Jahren stark eingeschränkt.
  • Außerdem sind die Verträge relativ teuer. Für unsere Emp­feh­lungen zahlst Du etwa 20 bis 40 Euro im Monat. 

So gehst Du vor

  • Prüfe mithilfe dieses Ratgebers, ob Du für Zahnersatz wirklich eine Ver­si­che­rung brauchst oder lieber monatlich etwas Geld zurücklegst. 
  • Entscheide Dich für eine Tarifvariante: Entweder zahlst Du über die ganze Zeit etwas höhere, dafür aber meist gleichbleibende Beiträge. Oder Du fängst sehr günstig an, dafür steigen die Beiträge aber jedes Jahr. 
  • Möchtest Du die Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung abschließen, empfehlen wir Tarife mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis: Herausragende Leistungen bieten Allianz MeinZahnschutz 90/90 AR und Württembergische Zahnersatz 90 + Zahnbehandlung Plus. Unser Preis-Tipp ist der Tarif ZZPro90 der Huk-Coburg/Huk24.

Bei den meisten Menschen geht irgendwann der eine oder andere Zahn kaputt. Das verursacht nicht nur Zahnschmerzen, sondern tut auch im Portemonnaie weh. Denn muss ein Zahn ersetzt werden, übernehmen die gesetzlichen Kran­ken­kas­sen nicht die gesamten Kosten.

Je nachdem, ob Du Dich für günstigen Zahnersatz wie eine Metallkrone oder für ein teures Implantat entscheidest, musst Du einen Eigenanteil zwischen Hundert und einigen Tausend Euro selbst zahlen. Eine Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung kann helfen, lohnt sich aber nicht immer. Wir erklären Dir, wann Du beim Zahnzusatz zugreifen solltest und wann nicht.

Lohnt sich eine Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung?

Ob sich eine Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung lohnt, hängt davon ab, ob Du in Zukunft viel und teuren Zahnersatz brauchst. Denn die Ver­si­che­rung ist verhältnismäßig teuer. Einen guten Vertrag gibt es ab etwa 300 Euro im Jahr aufwärts. Zum Vergleich: Die viel wichtigere Haft­pflicht­ver­si­che­rung bekommst Du bereits für unter 60 Euro im Jahr.

Zahnersatz kann über die Jahre zwar Kosten von einigen Tausend Euro verursachen, existenzbedrohend sind diese Ausgaben aber selten. Du solltest Dich deshalb zunächst um alle wichtigeren Ver­si­che­rungen kümmern, bevor Du über einen Zahnzusatzvertrag nachdenkst.

Die entscheidende Frage, die Du Dir stellen musst, ist, wie Du die Gesundheit Deiner Zähne einschätzt. Überleg mal, wie oft Du bereits in der Vergangenheit Probleme mit den Zähnen hattest und bitte Deinen Zahnarzt oder Deine Zahnärztin um eine Einschätzung. Die verhältnismäßig teure Ver­si­che­rung rechnet sich erst, wenn Du hohe Kosten für Zahnersatz hast.

Eine Zahnversicherung lohnt sich außerdem nur, wenn Du viel Wert auf teuren Zahnersatz und optisch schicke Materialien legst. Denn die Kran­ken­kas­sen zahlen nur die sogenannte Regelversorgung beim Zahnersatz. Das kann bei fehlenden Seitenzähnen eine Krone oder Brücke aus Metall sein oder eine herausnehmbare Teilprothese, falls mehrere Zähne fehlen.

Möchtest Du also statt der einfachen Brücke lieber ein Implantat haben, dann kann sich der Abschluss einer Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung lohnen. Denn ein Implantat kann Dich schnell mehrere Tausend Euro kosten. Die Kran­ken­kas­se zahlt nämlich nur das, was sie auch für einfachen Zahnersatz zahlen würde. Den Großteil der Kosten für ein Implantat müsstest Du also aus eigener Tasche zahlen. Eine Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung übernimmt diesen Eigenanteil für Dich. Wie viel die Kran­ken­kas­se für Zahnersatz dazu steuert, erfährst Du im sechsten Kapitel dieses Ratgebers. 

Reicht Dir dagegen die Regelversorgung der Kran­ken­kas­se oder brauchst Du nur einmal alle zehn Jahre eine Krone oder eine Brücke, ist es womöglich günstiger, regelmäßig etwas Geld auf die Seite zu legen, um davon irgendwann eine große Zahnbehandlung zu zahlen. Denn selbst bei einfachem Zahnersatz musst Du noch einen Eigenanteil zahlen. Der hält sich aber meist in Grenzen. Du kannst diesen Eigenanteil auch selbst ansparen. 

Geld sparen geht sehr einfach, indem Du ein separates Tagesgeldkonto einrichtest und dann monatlich einen bestimmten Betrag von Deinem Girokonto darauf überweist. Als Richtgröße für die Höhe der monatlichen Überweisung kannst Du den Beitrag nehmen, den die von uns emp­foh­lenen Anbieter von Zahn­zu­satz­ver­si­che­rungen verlangen.

Von der Spar-Lösung kannst Du jederzeit zur Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung wechseln. Es ist allerdings nicht ganz einfach, den richtigen Zeit­punkt für den Abschluss der Ver­si­che­rung zu finden. Zwar sind die Beiträge für junge Leute günstiger, dafür ist es auch unwahrscheinlicher, dass Du in diesem Alter teuren Zahnersatz brauchst. Warte aber auch nicht zu lange, denn für bereits kaputte Zähne zahlt die Ver­si­che­rung in den meisten Fällen nicht. Außerdem ist die Höhe der Erstattung in den ersten Jahren nach Abschluss des Vertrags gedeckelt.

Zahn­zu­satz­ver­si­che­rungen im Vergleich: Unsere Preis- und Leistungssieger

Finanztip hat die Zahn­zu­satz­ver­si­che­rungen verglichen und Tarife ermittelt, die sehr gute Leistungen zu einem fairen Preis bieten. Das Ergebnis: Leistungssieger sind die Tarife der Allianz (Mein Zahnschutz 90, Mein Zahnschutz 90 AR) und der Württembergischen (Zahnersatz 90 + Zahnbehandlung Plus). Preissieger ist der Tarif ZZ Pro90 der Huk-Coburg/Huk24

Hast Du bereits eine Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung, solltest Du in diesem Abschnitt nachlesen, ob sich ein Wechsel für Dich lohnt.

Die besten Zahn­zu­satz­ver­si­che­rungen So hat unsere Redaktion die besten Tarife gefunden

130

Tarife

Wir haben 130 Tarife für Zahn­zu­satz­ver­si­che­rungen in unseren Test aufgenommen.

13

davon leistungsstark und günstig

Von den 130 Tarifen haben wir uns besonders leistungsstarke Tarife angeschaut, die unter einem Durchschnittsbeitrag von 47 Euro im Monat lagen.

5

Emp­feh­lungen

Wir haben die Leistungen in den Bereichen Zahnersatz, Zahnbehandlung und allgemeine Ver­si­che­rungs­be­din­gungen verglichen. Fünf Angebote können wir empfehlen.

Das kosten die Tarife

Gute Tarife kosten in unserem Vergleich je nach Alter zwischen 20 und 40 Euro im Monat. Meist bleibt es aber nicht bei dem vereinbarten Beitrag. Die meisten Tarife sehen vor, dass der Beitrag alle paar Jahre steigt. Dieses Modell verfolgen auch vier unserer emp­foh­lenen Tarife.

Für den Tarif der Allianz (Mein Zahnschutz 90 AR) ist hingegen ein konstanter Beitrag über die gesamte Laufzeit vorgesehen. Das liegt daran, dass Du sogenannte Altersrückstellungen ansparst, wodurch sich der Beitrag altersbedingt nicht mehr erhöht. Allerdings sind die Beiträge dadurch auch von Anfang an etwas höher. Beachte, dass die Allianz auch einen Tarif mit steigenden Beiträgen anbietet (Mein Zahnschutz 90). Diesen Tarif empfehlen wir ebenfalls. 

In den folgenden Tabellen kannst Du vergleichen, wie viel die Tarife für unterschiedliche Altersgruppen kosten. In der ersten Tabelle sind die Tarife mit steigenden Beiträgen gelistet. In der unteren Tabelle findest Du die Preise für den Tarif mit konstanten Beiträgen.  

Tarife mit steigenden Beiträgen1

 Allianz 
Mein Zahnschutz 90
Württembergische 
ZE 90 + ZB Plus
Huk ZZ Pro90Huk24 ZZ Pro90
Durchschnittsbeitrag
43 bis 73 Jahre
42 €39 €29 €29 €
Beitrag mit 27 Jahren16 €19 €22 €21 €
Beitrag mit 37 Jahren 24 €25 €22 €21 €
Beitrag mit 47 Jahren32 €32 €22 €21 €
Beitrag mit 57 Jahren42 €40 €35 €35 €

1 Der Beitrag steigt über die Vertragslaufzeit in vorher festgelegten Schritten.
Annahmen: Kunde ohne Vorerkrankungen und Zahnlücken; Preis pro Monat, Zahlen gerundet
Quelle: Auskünfte der Anbieter (Stand: 1. August 2023)

Konstanter Beitrag bei der Allianz Mein Zahnschutz 90 AR 1

 Allianz Mein Zahnschutz 90 AR
Beitrag bei Abschluss mit 27 Jahren32 €
Beitrag bei Abschluss mit 37 Jahren37 €
Beitrag bei Abschluss mit 47 Jahren41 €
Beitrag bei Abschluss mit 57 Jahren44 €

1 Der Beitrag bei Abschluss bleibt über die gesamte Vertragslaufzeit konstant.
Annahmen: Kunde ohne Vorerkrankungen und Zahnlücken; Preis pro Monat, Zahlen gerundet
Quelle: Auskünfte der Allianz (Stand: 1. August 2023)

Die Spitzenreiter: Allianz und Württembergische

Die Tarife der Allianz und der Württembergischen konnten uns mit besonders guten Leistungen überzeugen. Sie hatten in unserem Vergleich das beste Gesamtergebnis. Die Tarife sind zwar keine Schnäppchen, bieten aber sehr gute Leistungen zu einem angemessenen Preis. Wer also besonders gute Leistungen haben möchte und bereit ist, etwas tiefer in die Tasche zu greifen, ist bei den emp­foh­lenen Tarifen gut aufgehoben. 

Die Allianz zahlt Zahnersatz und Inlays zu 90 Prozent abzüglich der Kosten, die die gesetzliche Ver­si­che­rung übernimmt. Dabei ist es unerheblich, ob Du ein Bonusheft führst oder nicht. 

Die Ver­si­che­rung hat keine Wartezeit, das heißt: Du kannst die Leistungen sofort nach Vertragsschluss in Anspruch nehmen. In den ersten Ver­si­che­rungsjahren sind die Leistungen aber gedeckelt. Im ersten Ver­si­che­rungsjahr bekommst Du bis zu 1.000 Euro erstattet, in den folgenden zwei Jahren steigt der Betrag jeweils um weitere 1.000 Euro. Nach drei Ver­si­che­rungsjahren bekommst Du bereits die vollen Leistungen – ohne Begrenzungen. In unserem Vergleich hatte die Allianz damit die Nase vorn: Bei allen anderen von uns untersuchten Tarifen musst Du länger warten, bis Du die vollen Leistungen in Anspruch nehmen kannst.

Vorsicht bei fehlenden Zähnen: Die Allianz erhebt Risikozuschläge für bis zu maximal drei fehlende Zähne. Ab dem vierten fehlenden Zahn ist der Abschluss einer Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung nicht mehr möglich.

Den Tarif der Allianz gibt es mit steigenden (Mein Zahnschutz 90) und gleichbleibenden Beiträgen (Mein Zahnschutz 90 AR). In diesem Abschnitt erklären wir im Detail, welche Vor- und Nachteile die beiden Varianten haben. Achte beim Online-Abschluss darauf, je nach Bedarf „ohne Altersrückstellung“ oder „mit Altersrückstellung“ zu wählen.

Allianz
Allianz
MeinZahnschutz 90 / MeinZahnschutz 90 AR
  • 1. Platz bei Zahnersatz in unserem Vergleich
  • 90 % Erstattung für Zahnersatz
  • keine Wartezeit
  • 100 % für Zahnreinigung
  • volle Leistungen ab dem 4. Ver­si­che­rungsjahr
  • Wahl zwischen konstanten oder steigenden Beiträgen
  • ab vier fehlenden Zähnen keine Ver­si­che­rung möglich

Die Württembergische hatte in unserem Vergleich ebenfalls ein sehr gutes Gesamtergebnis. Die Ver­si­che­rung erstattet Zahnersatz und Inlays zu 90 Prozent abzüglich dessen, was die gesetzliche Ver­si­che­rung zahlt. Allerdings wird keine Erstattung gewährt, wenn es um den Ersatz von nicht angelegten Zähnen geht. 

Bei der Württembergischen gibt es ebenfalls keine Wartezeit. Die vollen Leistungen bekommst Du in diesem Tarif aber erst ab dem fünften Jahr. Dafür zahlt die Ver­si­che­rung in den ersten Jahren vergleichsweise sehr hohe Summen: im ersten Jahr zahlt sie 1.500 Euro, in den darauffolgenden Jahren steigen die Grenzen um jeweils 1.500 Euro. Schon im dritten Ver­si­che­rungsjahr könntest Du somit eine Erstattung von bis zu 4.500 Euro erhalten. 

Vorteil bei der Württembergischen: Sie zahlt auch zahnärztliche Rechnungen, die über die Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) hinausgehen. Unsere anderen Emp­feh­lungen zahlen nur Rechnungen bis zu den Grenzen der GOZ. Sollte Dein Zahnarzt oder Deine Zahnärztin also höhere Gebühren mit Dir vereinbaren, als die GOZ vorsieht, zahlt die Württembergische auch diesen Aufpreis.    

Die Zahnversicherung der Württembergischen ist die einzige unserer Emp­feh­lungen, die Du nicht online abschließen kannst. Du musst Dich also für einen Abschluss direkt mit der Ver­si­che­rung in Verbindung setzen, beispielsweise über das Kontaktformular.

Württembergische
Württembergische
Zahnersatz 90 + Zahnbehandlung Plus
  • 90 % Erstattung für Zahnersatz
  • keine Wartezeit
  • 150 € jährlich für Zahnreinigung
  • erstattet über die Höchstsätze der GOZ hinaus
  • Hohe Erstattungssummen in den ersten Jahren
  • Tarif mit stufenweise steigenden Beiträgen
  • nicht online abschließbar

Unsere Preissieger: Huk-Coburg und Huk24

Die Tarife der Huk-Coburg und Huk24 konnten uns mit einem besonders günstigen Angebot überzeugen. Die Beiträge sind deutlich niedriger als bei der Allianz und Württembergischen. Dafür musst Du aber bei den Leistungen ein paar Abstriche machen. Insgesamt bieten die Tarife aber dennoch solide Konditionen. 

Die Tarife erstatten ebenfalls 90 Prozent der Kosten für Zahnersatz abzüglich der Leistungen der gesetzlichen Kran­ken­ver­si­che­rung. Wenn Du zu einem Zahnarzt gehst, der mit der Ver­si­che­rung kooperiert, steigt die Erstattung auf 100 Prozent. Das gilt auch für Zahnlabore. Die Gesundheitspartner findest Du auf der Website der Huk-Coburg. 

Die Erstattung von Material- und Laborkosten ist aber begrenzt auf Höchstsätze, die in einem Preis-Leistungsverzeichnis in den Ver­si­che­rungs­be­din­gungen festgelegt sind. Die anderen von uns emp­foh­lenen Tarife haben diese Einschränkung nicht. 

In den ersten fünf Ver­si­che­rungsjahren sind die Leistungen im Tarif ZZ Pro 90 gedeckelt. Im ersten Jahr gibt es höchstens 1.000 Euro; in den folgenden Jahren steigt der Betrag jeweils um weitere 1.000 Euro. Die Grenzen entfallen erst im sechsten Ver­si­che­rungsjahr. Schon beim Vertragsabschluss vorhandene Zahnlücken sind vom Ver­si­che­rungs­schutz ausgeschlossen.

Für Leistungen, die nicht unter Zahnersatz fallen, sondern als Zahnbehandlung gelten, bietet der Tarif ein Budget, das auf 200 Euro pro Jahr gedeckelt ist. Hast Du die 200 Euro aufgebraucht, musst Du alle weiteren Mehrkosten aus eigener Tasche zahlen. In puncto Zahnbehandlung bieten die anderen emp­foh­lenen Tarife umfassendere Leistungen.

Huk
ZZ Pro90
  • 90 % Erstattung für Zahnersatz
  • keine Wartezeit
  • 200 € jährlich für Zahnreinigung
  • Tarif mit stufenweise steigenden Beiträgen
  • Budget für Zahnbehandlungen auf 200 € pro Jahr begrenzt
Huk24
ZZ Pro90
  • 90 % Erstattung für Zahnersatz
  • keine Wartezeit
  • 200 € jährlich für Zahnreinigung
  • Tarif mit stufenweise steigenden Beiträgen
  • Budget für Zahnbehandlungen auf 200 € pro Jahr begrenzt

Wann solltest Du die Zahnversicherung wechseln?

In unserem letzten Test aus 2021 haben wir die Tarife Ottonova Zahn 85, Generali Plan Z1, Hallesche Megadent und Huk-Coburg/Huk24 ZZPro90 emp­foh­len. Nur die Huk/Huk24 hat es nochmal in unsere Emp­feh­lungen geschafft. Das bedeutet jedoch nicht, dass die anderen Tarife nun schlechtere Leistungen bieten. Doch in unserem Test haben sich die Tarife der Allianz und Württembergischen als besonders leistungsstark und preiswert herausgestellt und damit einen Großteil unserer bisherigen Emp­feh­lungen überholt. 

Ein Wechsel der Ver­si­che­rung ist aber nicht unbedingt notwendig und in vielen Fällen sogar nachteilig für Dich:

  • Du hast einen Tarif mit Altersrückstellungen: Ein Wechsel der Ver­si­che­rung hätte zur Folge, dass Du die gezahlten Altersrückstellungen verlierst. Altersrückstellungen können nicht zum nächsten Vertrag mitgenommen werden.  
  • Du hast schlechtere Zähne: Hat sich Dein Zahnstatus mittlerweile verschlechtert, dürfte ein Ver­si­che­rungswechsel sowieso schwierig sein. 
  • Es stehen teure Behandlungen an: Wenn Du bereits mit kostspieligen Behandlungen rechnest, solltest Du bei Deiner Ver­si­che­rung bleiben. Viele Tarife haben eine Wartezeit und erstatten in den ersten Jahren nur geringe Summen. Diese Fristen beginnen in der Regel wieder von vorn, wenn Du den Vertrag wechselst. Außerdem zahlt die neue Ver­si­che­rung nicht, wenn Dein Zahnarzt oder Deine Zahnärztin Dir bereits zu einer Behandlung geraten hat.

Hast Du den Vertrag dagegen erst vor Kurzem abgeschlossen, dann kannst Du noch über einen Wechsel nachdenken. Unsere Emp­feh­lungen haben keine Wartezeiten. Du kannst die Leistungen also direkt in Anspruch nehmen. Allerdings sind die Leistungen in den ersten drei bis fünf Jahren in der Höhe begrenzt.

Worauf solltest Du bei einer Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung achten?

Wenn Du Dich für eine Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung entscheidest, solltest Du nicht nur auf den Preis schauen, sondern vor allem auf die Leistungen. Denn gerade besonders günstige Angebote enthalten oft viele Fallstricke. Welche Punkte wichtig sind, listen wir im Folgenden auf. Unsere Emp­feh­lungen erfüllen alle wichtigen Punkte für eine gute Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung. 

Hohe Erstattung für Zahnersatz

Mit einem Zahnzusatzvertrag lässt sich eine Vielzahl von Leistungen versichern: von Hypnose beim Zahnarzt über Schienen gegen Zähneknirschen bis hin zur professionellen Zahnreinigung. Die größten Kosten fallen jedoch beim Zahnersatz an.

Deshalb ist es am wichtigstem, dass ein Tarif gute Leistungen bei der Versorgung mit Implantaten, Brücken und Kronen bietet. Gute Zahnversicherungen zahlen außerdem Inlays, also passgenau gefertigte Füllungen aus Kunststoff, Keramik, Gold oder Titan. Das ist auch sinnvoll, denn hochwertige Inlays können 600 bis 700 Euro kosten. Die gesetzliche Kran­ken­kas­se zahlt aber nur so viel dazu, was eine Amalgamfüllung kosten würde.

Tarife, die 100 Prozent Erstattung für Zahnersatz bieten, sind allerdings besonders teuer. Wir gehen deshalb davon aus, dass es sich in vielen Fällen lohnt, einen Tarif mit einer etwas geringeren Erstattung zu wählen und den verbleibenden Eigenanteil aus den gesparten Beiträgen zu zahlen. Aus diesem Grund empfehlen wir Tarife, die 90 Prozent des Rechnungsbetrages übernehmen.

Einige Anbieter staffeln ihre Leistungen danach, wie regelmäßig der Versicherte bei der jährlichen Zahnvorsorge war. Ein durchgehend gestempeltes Bonusheft sichert Dir also nicht nur bei der gesetzlichen Kran­ken­kas­se eine höhere Zuzahlung, sondern auch bei der privaten Zusatzversicherung.

Die Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung sollte unbedingt nicht nur die Regelversorgung abdecken, sondern auch zusätzliche Kosten für teurere Materialien oder einen höherwertigen Zahnersatz. Ein Tarif, der mit „Verdopplung der Kassenleistung“ wirbt, lohnt sich nicht. Denn auch der doppelte Kassenzuschuss reicht nicht aus, um teuren Zahnersatz zu finanzieren.

Leistungen für Füllungen und Co. 

Zusätzlich zum Zahnersatz lassen sich bei vielen Anbietern weitere Leistungen mitversichern. Oftmals übernehmen die Ver­si­che­rungen auch Kosten für zahnfarbene Kunststofffüllungen oder für Wurzel- oder Parodontalbehandlungen. Das ist ein Verfahren gegen chronische Zahnfleischentzündungen, die die gesetzliche Kran­ken­kas­se nicht zahlt. In vielen Fällen sind diese Behandlungen aber auch Kassenleistung.

Solche Leistungen haben wir im Finanztip-Vergleich von Zahn­zu­satz­ver­si­che­rungen ebenfalls berücksichtigt, allerdings mit geringerem Gewicht, da die Kosten für Zahnersatz meist deutlich höher sind.

Professionelle Zahnreinigung ist oft inklusive

Eine professionelle Zahnreinigung kannst Du auch selbst bezahlen, dafür ist keine Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung nötig. Geht es Dir also ausschließlich um die jährliche Zahnreinigung, solltest Du Dir das Geld für eine Zahnversicherung besser sparen. Denn die Ver­si­che­rungen sind in der Regel teurer als die jährliche Zahnreinigung. Außerdem gibt es von vielen gesetzlichen Kran­ken­kas­sen einen Zuschuss zur jährlichen professionellen Zahnreinigung, kurz: PZR.

In vielen guten Zahnzusatztarifen ist allerdings ein Zuschuss zur Zahnreinigung enthalten. Alle von uns emp­foh­lenen Tarife beteiligen sich an den Kosten der PZR. Die solltest Du dann auch regelmäßig in Anspruch nehmen, denn die Ver­si­che­rung hat in der Regel in den monatlichen Beitrag einen Aufpreis für die Zahnreinigung eingerechnet.

Erstattungsgrenzen beachten

In den ersten Jahren nach Abschluss sind die Erstattungen von Zahn­zu­satz­ver­si­che­rungen auf geringe Summen begrenzt. Du musst Dir also gut überlegen, welche Leistungen Du wann in Anspruch nimmst. Die von uns emp­foh­lenen Tarife zahlen mindestens 1.000 Euro in jedem der ersten vier Ver­si­che­rungsjahre.

Grundsätzlich gilt: Je höher die Leistungen in den ersten Jahren sind, desto besser. Außerdem ist es vorteilhaft, wenn die Erstattungsgrenzen möglichst wenige Jahre gelten, beispielsweise nur drei statt fünf Jahre lang. Danach sollte es keine jährliche Obergrenze mehr für die Erstattungen geben. 

Auch wenn die Leistungsgrenzen der Anfangszeit nicht mehr gelten, zahlt die Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung Rechnungen meist nur bis zu einer bestimmten Höhe. In der Regel orientiert sich die Ver­si­che­rung an den gültigen Höchstsätzen der Gebührenordnungen der Ärzte und Zahnärzte. Überhöhte Rechnungsbeträge für Material oder das Labor, das den Zahnersatz anfertigt, kann die Ver­si­che­rung kürzen. Bei unseren Emp­feh­lungen zahlt die Württembergische für Aufwendungen sogar Rechnungen, die über die Höchstsätze hinausgehen. 

Reiche deshalb vor Beginn einer Behandlung am besten immer den Kostenvoranschlag Deines Zahnarztes, den sogenannten Heil- und Kostenplan, bei der Ver­si­che­rung ein. Diese teilt Dir dann verbindlich mit, welche Kosten sie übernehmen wird.
 

Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung ohne Wartezeit

Viele Tarife haben eine Wartezeit von acht Monaten. Das bedeutet, die Ver­si­che­rung zahlt erst nach dieser Zeit für Behandlungen. So wollen die Anbieter verhindern, dass Du erst einen Vertrag abschließt, wenn Du schon Zahnprobleme hast. Wir empfehlen Dir, eine Ver­si­che­rung möglichst ohne Wartezeit zu wählen. 

Alle unsere Emp­feh­lungen Allianz (Mein Zahnschutz 90), Allianz (Mein Zahnschutz 90 AR), Württembergische (Zahnersatz 90 + Zahnbehandlung Plus) und Huk24 (Tarif ZZ Pro90) verzichten auf eine Wartezeit.

Unabhängig von der Wartezeit gilt immer: Es gibt kein Geld für Behandlungen, zu denen Dein Zahnarzt oder Deine Zahnärztin Dir nachweislich schon vor dem Abschluss der Ver­si­che­rung geraten hat oder für Behandlungen, die er bereits begonnen hat.

Tarif mit oder ohne Altersrückstellung

Wenn Du eine Zahnversicherung abschließt, kannst Du Dich zwischen einer Ver­si­che­rung mit Altersrückstellung und einer ohne Altersrückstellung entscheiden. 

Bei einem Vertrag mit Altersrückstellung zahlst Du monatlich höhere Beiträge. Diese sorgen dafür, dass der Beitrag relativ konstant bleibt. Insbesondere im Alter werden Zahn­zu­satz­ver­si­che­rungen häufig sehr teuer, da der Bedarf für Zahnersatz steigt. Altersrückstellungen verhindern aber, dass die Beiträge zu stark ansteigen. Tarife ohne Altersrückstellungen sind meist für junge Leute günstiger. Die Beiträge steigen dann aber meist in jedem Jahr.

Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Bei Tarifen mit konstantem Beitrag und Altersrückstellungen kannst Du besser abschätzen, ob Du Dir die Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung auch in höherem Alter noch leisten kannst. Allerdings geht Dir auch mehr Geld verloren, wenn Du die Ver­si­che­rung mal kündigen solltest. Die angesparten Altersrückstellungen können in der Regel nicht auf einen anderen Versicherer übertragen werden. 

Der Vorteil von Tarifen mit steigendem Beitrag ist, dass Du weniger Geld verlierst, wenn Du mal die Ver­si­che­rung kündigen oder wechseln möchtest. Außerdem ist die Auswahl an solchen Angeboten deutlich größer.

Wichtig zu wissen: Egal für welche Variante Du Dich entscheidest, es gibt keine Garantie, dass sich die Beiträge entwickeln, wie zu Vertragsbeginn vorhergesagt. Der Anbieter kann Deinen Beitrag erhöhen, wenn er mehr Geld für Leistungen ausgeben muss, als zu Beginn Deines Vertrages erwartet. Die Kosten können zum Beispiel steigen, weil Behandlungen teurer werden oder die Kunden der Ver­si­che­rung sich zunehmend für besonders teuren Zahnersatz entscheiden. Dann kann es passieren, dass Du eine Beitragserhöhung bekommst, unabhängig davon, ob Du in einem Tarif mit konstantem oder mit steigendem Beitrag versichert bist.

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Was tun bei fehlenden oder schlechten Zähnen?

Auch mit fehlenden Zähnen kannst Du normalerweise eine Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung abschließen. Bedenke aber, dass die Ver­si­che­rung keine Behandlungen für bereits bei Vertragsschluss fehlende Zähne zahlt. Genau so wenig kommt sie für anstehende Behandlungen auf. Das heißt, dass Du mit dem Abschluss nicht warten kannst, bis Dein Zahnarzt oder Deine Zahnärztin Dir sagt, dass etwas an Deinen Zähnen gemacht werden muss.

Im Antrag für eine Zahnversicherung musst Du einige Gesundheitsfragen beantworten. Diese sind nicht so umfangreich wie zum Beispiel bei einer Be­rufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung, dennoch solltest Du ehrlich und gewissenhaft antworten. Denn im schlimmsten Fall kannst Du Deinen Ver­si­che­rungs­schutz verlieren, wenn Du falsche Angaben machst.

Meist fragen die Ver­si­che­rungen nach fehlenden Zähnen, nach herausnehmbaren Prothesen und danach, wie alt bestehender Zahnersatz ist. Frage im Zweifel in Deiner Zahnarztpraxis nach, falls Du Dich nicht genau erinnerst. Auch ob er Dir bereits zu einer Behandlung geraten hat, musst Du angeben.

Wie die Anbieter mit Deinen Angaben umgehen, ist unterschiedlich. Der von uns emp­foh­lene Tarif der Allianz erhebt für bis zu drei fehlende Zähne Risikozuschläge auf den Beitrag. Ab dem vierten fehlenden Zahn ist keine Ver­si­che­rung mehr möglich. Bei unseren anderen Emp­feh­lungen kannst Du dagegen auch mit mehreren fehlenden Zähnen eine Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung abschließen. Für diese fehlenden Zähne zahlen die Ver­si­che­rungen aber weder Implantat noch Brücke. 

Wenn Du eine herausnehmbare Zahnprothese trägst, bekommst Du bei verschiedenen Versicherern unterschiedlich gute Konditionen. Viele Anbieter behandeln herausnehmbare Prothesen wie ersetzte Zähne und versichern diese mit. Einige setzen herausnehmbare Prothesen aber auch mit fehlenden Zähnen gleich oder lehnen Kunden mit einer Zahnprothese grundsätzlich ab.

Was zahlt die Kran­ken­kas­se für Zahnersatz?

Die gesetzliche Kran­ken­kas­se zahlt standardmäßig 60 Prozent der Kosten für Zahnersatz. Hast Du Dein Bonusheft für die zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen in den vergangenen fünf Jahren regelmäßig abstempeln lassen, erhöht sich der Zuschuss der Kasse auf 70 Prozent der Regelversorgung. Bei einem Bonusheft mit Stempeln über zehn Jahre hinweg sind es 75 Prozent (§ 55 Abs. 1 SGB 5). Entscheidest Du Dich für höherwertigen Zahnersatz, wird es teurer für Dich. 

Zahnbehandlungen wie Zahnfüllungen, Wurzel- oder Parodontalbehandlungen bekommst Du dagegen meist komplett bezahlt. Bei Karies im Seitenzahnbereich zahlt die Kasse in der Regel eine Amalgamfüllung. Im Frontbereich zahlt die Kasse dagegen eine zahnfarbene Kompositfüllung. Das regelt unter anderem die  Behandlungsrichtlinie. Möchtest Du bessere Leistungen, also zum Beispiel eine Kunststofffüllung statt einer Amalgamfüllung, dann musst Du den Aufpreis dafür selbst zahlen. Oder Deine Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung übernimmt die Mehrkosten für Dich. 

Gut zu wissen: Ab 2025 dürfen Zahnärzte und Zahnärztinnen kein Amalgam mehr nutzen. Das sieht die Quecksilber-Verordnung des Europäischen Parlaments vor. Stattdessen sollen die Kassen aber sogenannte selbstadhäsive, also selbsthaftende Materalien bezahlen. Das geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung des GKV-Spitzenverbandes und der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung vom 11. Oktober 2024 hervor.

Zahnersatz ist dagegen notwendig, wenn Dir bereits Zähne fehlen oder diese wieder aufgebaut werden müssen. Deshalb zählen zu Zahnersatz etwa Implantate, Kronen, Brücken und Prothesen. Auch Inlays, also hochwertige Zahnfüllungen, gehören dazu. 

Die Kran­ken­kas­sen beteiligen sich aber nur an der sogenannten Regelversorgung beim Zahnersatz. Das kann bei fehlenden Seitenzähnen eine Krone oder Brücke aus Metall sein oder eine herausnehmbare Teilprothese, falls mehrere Zähne fehlen. In der Festzuschuss-Richtlinie haben Kran­ken­kas­sen und Zahnärzte festgelegt, welche Behandlung als Regelversorgung gilt und wie viel Euro der Festzuschuss der Kran­ken­kas­se dafür beträgt.

Welche Kosten bei einer Metallkrone auf Dich zukommen, zeigt die nachfolgende Tabelle.

So viel zahlt die Kasse bei einer Krone

 ohne Bonus5 Jahre Bonusheft10 Jahre Bonusheft
Gesamtkosten Krone366 €366 €366 €
Festzuschuss der Kran­ken­kas­se220 €256 €274 €
Eigenanteil146 €110 €92 €

Annahme: Krone in einem vollständigen Gebiss, Werte gerundet
Quelle: Festzuschuss-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (Stand: 30. September 2024)

Nachfolgende Tabelle zeigt, wie viel die Kasse bei einem fehlenden Zahn dazu steuert. Fehlende Zähne werden in der Regel durch Brücken ersetzt. 

So viel zahlt die Kasse für eine Brücke

 ohne Bonus5 Jahre Bonusheft10 Jahre Bonusheft
Gesamtkosten Krone846 €846 €846 €
Festzuschuss der Kran­ken­kas­se508 €592 €634 €
Eigenanteil338 €254 €230 €

Annahme: Lücke bei einem fehlenden Zahn, Werte gerundet
Quelle: Festzuschuss-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (Stand: 30. September 2024)

Falls Du Dich in Absprache mit Deinem Zahnarzt oder Deiner Zahnärztin für eine höherwertige Versorgung entscheidest, zum Beispiel für ein Implantat statt einer Brücke oder eine optisch schönere Krone aus Keramik statt Metall, kann es deutlich teurer werden. Die Kasse zahlt für ein Implantat den gleichen Betrag wie für eine Brücke. Die Mehrkosten für die teurere Behandlung musst Du selbst tragen. Soll beispielsweise ein fehlender Zahn ersetzt werden, bekommst Du von der Kasse mit einem zehn Jahre geführten Bonusheft 634 Euro Zuschuss, unabhängig davon, ob Du Dich für eine Zahnbrücke entscheidest, die 850 Euro kostet, oder für ein 3.000 Euro teures Implantat.

Wie bekommst Du Zahnersatz günstiger?

Auch ohne eine Zahnversicherung gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Kosten für den Zahnarztbesuch zu senken. Geringverdienende können einen Antrag bei ihrer Kran­ken­kas­se stellen, um die gesamten Kosten erstattet zu bekommen. Sparen kannst Du außerdem, wenn Du zu einer Kran­ken­kas­se wechselst, die Extra-Leistungen für Zähne anbietet.

Härtefall für Geringverdienende

Kannst Du Dir keinen Zahnersatz leisten, musst Du nicht mit schlechten Zähnen leben. Für Geringverdienende gibt es bei den gesetzlichen Kran­ken­kas­sen eine Härtefallregelung. Für 2024 gelten diese Einkommensgrenzen: Hast Du ein Bruttoeinkommen von weniger als 1.414 Euro im Monat übernimmt die gesetzliche Kran­ken­ver­si­che­rung die Kosten für die Regelversorgung vollständig (§ 55 Absatz 2 SGB 5).

Lebt ein Angehöriger mit in Deinem Haushalt, erhöht sich die Einkommensgrenze auf 1.944,25 Euro. Für jeden weiteren Angehörigen steigt die Grenze um zusätzliche 353,50 Euro.

Auch wenn Du die Einkommensgrenze knapp überschreitest, kannst Du einen höheren Zuschuss der Kran­ken­kas­se bekommen. Diese übernimmt dann nicht die komplette Rechnung für die Regelversorgung, gibt aber abhängig von Deinen finanziellen Verhältnissen und den Zahnarztkosten mehr dazu als normalerweise.

Um von der Härtefallregelung zu profitieren, musst Du bei Deiner Kran­ken­kas­se einen Antrag stellen. Wie das geht, liest Du in unserem Ratgeber zur Härtefallregelung bei Zahnersatz.

Wie Du noch beim Zahnarzt sparen kannst

Auch mit einer klugen Wahl Deiner gesetzlichen Kran­ken­kas­se kannst Du Zahnarztkosten sparen. Denn viele Kassen bieten freiwillige Extraleistungen für Zähne an.

So gibt es bei manchen einen Zuschuss zur professionellen Zahnreinigung, die Du sonst komplett selbst zahlen musst. Bei anderen Kassen ist Zahnersatz günstiger, wenn Du Dich von Zahnärzten oder Zahnärztinnen behandeln lässt, die mit der Kasse kooperieren. Hast Du ein zehn Jahre lückenlos geführtes Bonusheft, übernimmt die Kran­ken­kas­se dann häufig die kompletten Kosten für die Regelversorgung.

In einem großen Vergleich haben wir überregionale Kran­ken­kas­sen in Hinblick auf ihr Preis-Leistungs-Verhältnis untersucht. Die Ergebnisse erfährst Du in unserem Ratgeber zur gesetzlichen Kran­ken­ver­si­che­rung.

Mehr dazu im Ratgeber Gesetzliche Kran­ken­ver­si­che­rung

  • Bei Service, Zusatzleistungen und Beitrag gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Kran­ken­kas­sen.

  • Von uns emp­foh­lene Anbieter sind: HKK, TK, Audi BKK, HEK, Energie-BKK und Big direkt gesund

Ausführliche Informationen zur gesetzlichen Kran­ken­ver­si­che­rung findest Du in unserem Ratgeber. Mehr zur privaten Kran­ken­ver­si­che­rung kannst Du hier nachlesen.

Egal, bei wem Du versichert bist: Wenn eine teure Zahnbehandlung ansteht, solltest Du Preise vergleichen. Denn beim selben Befund können die Kosten in unterschiedlichen Praxen enorm voneinander abweichen. Hol Dir deshalb von mindestens zwei Zahnarztpraxen einen Kostenvoranschlag. Frag die Zahnärzte nach Vor- und Nachteilen sowie Kosten der vorgeschlagenen Behandlung und lass Dir auch günstigere Alternativen erläutern.

Das Recht auf eine Zweitmeinung hat jeder, schließlich ist es für Laien schwierig einzuschätzen, welche Behandlung sinnvoll und welcher Preis angemessen ist. Die Patientenberatung der Zahnärztekammern berät kostenfrei zu Zahnersatz und -behandlungen. Du kannst aber auch einfach zu einer anderen Zahnarztpraxis gehen, Preise über ein Internetportal vergleichen oder Angebote Deiner Kran­ken­kas­se zur Zweitmeinung nutzen.

Übrigens: Ausgaben für Zahnersatz kannst Du unter Umständen als außergewöhnliche Belastungen von der Steuer absetzen. Zudem lassen sich in bestimmten Fällen die Kosten für eine Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung in der Steu­er­er­klä­rung angeben.

So haben wir ausgewählt

Vergleich Zahn­zu­satz­ver­si­che­rungen

Wir haben im August 2023 Preis und Leistung verschiedener Zahnzusatz-Tarife verglichen. Bei der Auswahl der Grundgesamtheit leistungsstarker Tarife haben wir uns zunächst auf Bewertungen gestützt, die aus dem Test der Zeitschrift „Finanztest“ (Ausgabe 6/2023) stammen. Ausgangspunkt für unseren Test waren solche Tarife, die bei Finanztest die Note „sehr gut“ erhalten haben. Diese 130 Tarife haben wir mit den Ratings zu Zahnersatz und Zahnbehandlung des Analysehauses Franke & Bornberg (F & B) (Stand: 10. Juli 2023) abgeglichen. In die Grundgesamtheit nahmen wir dann nur solche Tarife auf, die bei F & B ein „FFF“ oder „FFF+“ für Zahnersatz und mindestens ein „FF+“ für Zahnbehandlung erhalten haben. 

Um die Beiträge der Tarife zu vergleichen, haben wir zunächst die Durchschnittsbeiträge aller 130 sehr gut bewerteten Tarife der Stiftung Warentest ermittelt. Dafür nutzten wir den von Finanztest ausgewiesenen Durchschnittsbeitrag für einen Versicherten zwischen 43 und 73 Jahren. So wurde ein Preisvergleich zwischen den Tarifen mit konstantem Beitrag und denen mit altersbedingten Beitragssteigerungen möglich. Anschließend haben wir den Durchschnittsbeitrag über alle Tarife hinweg ermittelt, dieser lag bei rund 47 Euro. In unserer weiteren Analyse haben wir uns dann auf Tarife bis zu diesem Durchschnittsbeitrag konzentriert.

Somit blieben 13 Tarifkombinationen übrig:

  • Advigon Dental Luxus (AZL) 
  • Allianz MeinZahnschutz 90
  • Allianz MeinZahnschutz 90 AR
  • Arag Dent90
  • Barmenia Mehr Zahn 90 + Mehr Zahnvorsorge Bonus 
  • Die Stuttgarter ZahnKomfort
  • Generali Plan Z1
  • Hallesche Mega.Dent / DentZE.90 + DentZB.100 + DentPRO.80
  • Huk-Coburg ZZPro90 (inhaltsgleich mit dem Tarif ZZPro90 der Huk24) 
  • Münchener Verein ZahnGesund 85+
  • Signal Iduna Zahn Top
  • Signal Iduna Zahn Top pur
  • Württembergische Zahnersatz 90 + Zahnbehandlung Plus

Die Ver­si­che­rungs­be­din­gungen der Tarife haben wir verglichen und dabei folgende Kriterien untersucht:

Zahnersatz

  • Erstattung für Zahnersatz mit Regelversorgung und höherwertiger Versorgung
  • Erstattung für Inlays
  • Zahl erstattungsfähiger Implantate
  • Summenobergrenzen für die Kostenerstattung in den ersten Jahren nach Vertragsabschluss
  • Genehmigungspflicht für Heil- und Kostenplan

Zahnbehandlung

  • professionelle Zahnreinigung
  • Wurzelbehandlung
  • Parodontalbehandlung
  • Kunststofffüllungen

Allgemeine Vertragsbedingungen

  • Honorarhöchstsätze
  • Wartezeit
  • Versicherer verzichtet auf ordentliches Kündigungsrecht

Für die Leistungen, welche die Tarife in den genannten Punkten bieten, haben wir zwischen 0 und 10 Punkten vergeben. Anschließend haben wir für alle drei Kategorien errechnet, wie viel Prozent der möglichen Punkte der Tarif jeweils erreichte. In die Gesamtbewertung floss dann die Kategorie „Zahnersatz“ mit 60 Prozent Gewicht ein, die Kategorie „Zahnbehandlung“ mit 30 Prozent und die Kategorie „Allgemeine Vertragsbedingungen“ mit 10 Prozent.

Wir empfehlen die fünf Tarife, die im Vergleich am besten abgeschnitten haben. Wir hatten in unserem Test Tarife, die besonders bei der Leistung sehr gut abgeschnitten haben. Andere Tarife waren vergleichsweise sehr kostengünstig, boten dafür aber geringere Leistungen. Wir haben uns daher dazu entschieden, Leistungs- und Preissieger festzulegen. Sehr gute Tarife zu einem fairen Preis gibt es bei der Allianz (Mein Zahnschutz 90) und (Mein Zahnschutz 90 AR) und bei der Württembergischen (Zahnersatz 90 + Zahnbehandlung Plus ). Wer Geld sparen und dennoch solide Leistungen haben möchte, fährt gut mit dem Tarif ZZ Pro 90 der Huk-Coburg. Die Tarife der Huk-Coburg und ihrer Digitaltochter Huk24 sind inhaltlich identisch, unterscheiden sich jedoch minimal im Preis.

Tarife mit vollständiger Kostenerstattung konnten wir, wie in den vergangenen Jahren auch, nicht empfehlen. Der Tarif der Advigon verspricht zwar, 100 Prozent der erstattungsfähigen Kosten für Zahnersatz zu zahlen. Dafür ist der Tarif aber im Durchschnitt 5 bis 6 Euro im Monat teurer als die Tarife der Allianz oder der Württembergischen. Außerdem erstattet die Ver­si­che­rung in den ersten vier Jahren vergleichsweise nur sehr niedrige Summen und schnitt daher auch im Gesamtergebnis schlechter als die Tarife der Allianz und der Württembergischen ab. Der Aufpreis für eine vollständige Erstattung lohnt sich daher aus unserer Sicht nicht.

Ergebnisse unseres Zahn­zu­satz­ver­si­che­rungsvergleichs 2023

Tarif

Gesamt-

wertung

ZahnersatzZahnbehandlung

Allgemeine

Bedingungen

Advigon Dental Luxus (AZL)89 %88 %89 %93 %

Allianz MeinZahnschutz 90

92 %88 %100 %93 %
Allianz MeinZahnschutz 90 AR92 %88 %100 %93 %
Arag Dent9078 %67 %94 %100 %
Barmenia Mehr Zahn 90 + Mehr Zahnvorsorge Bonus 91 %86 %100 %93 %
Die Stuttgarter ZahnKomfort81 %70 %100 %93 %
Generali Plan Z176 %79 %77 %60 %
Hallesche Megadent73 %71 %69 %93 %
Huk-Coburg ZZ Pro9077 %78 %68 %93 %
Huk24 ZZ Pro9077 %78 %68 %93 %
Münchener Verein ZahnGesund 85+79 %73 %85 %93 %
Signal Iduna Zahn Top82 %81 %81 %93 %
Signal Iduna Zahn Top Pur82 %81 %81 %93 %
Württembergische Zahnersatz 90 + Zahnbehandlung Plus92 %86 %100 %100 %

Quelle: Finanztip-Erhebung (Stand: 23. August 2023)

Autoren
Julia Rieder

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