Online Kredit So findest Du den passenden Kredit im Internet

Du brauchst Geld? Dann überlegst Du Dir vielleicht, einen Kredit bei Deiner Bank zu beantragen. Das muss aber nicht die beste Wahl sein. Denn online bekommst Du Kredite oft günstiger und auch schneller. Damit alles glatt läuft, erklären wir Dir alle Punkte in diesem Ratgeber. 

Egal ob es um einen Ratenkredit, einen Autokredit, eine Umschuldung oder eine Förderung durch die KfW geht – alle diese Kredite kannst Du inzwischen online vergleichen und auch abschließen. 

Trotzdem schließen laut einer Studie des Bankenfachverbands aus dem Jahr 2023 immer noch zwei von drei Kunden und Kundinnen einen Kredit in einer Bankfiliale ab. Dabei ist das nicht der beste Weg um an einen günstigen Kredit zu kommen. Denn Du siehst so nur das Angebot von einer Bank und weißt nicht, ob eine andere Dir ein günstigeres machen würde. 

Du wirst kaum die Zeit und Muße haben, von Bank zu Bank zu laufen und Angebote einzuholen. Das musst Du auch gar nicht – wenn Du Dir den Kredit online holst. Denn im Internet kannst Du um einiges leichter vergleichen. 

Das machst Du nicht über die einzelnen Webseiten der Banken, sondern über Vergleichsportale. Vergleichsportale vergeben selbst keine Kredite, sondern vermitteln diese nur. Beachte aber, dass nicht alle Banken bei den Portalen gelistet sind. Fällt Dir auf, dass eine Bank fehlt, kannst Du Dir zumindest noch von dieser über die Bank-Website eine Angebot holen und das mit den Ergebnissen der Portale vergleichen.

Resultat des Ganzen ist, dass Du schon wegen dieser Vergleiche bei Krediten Zinsen sparen kannst. Teilweise geht es sogar so weit, dass Banken im Internet ihre Kredite günstiger anbieten als in der Filiale. Schließlich müssen sie sich online im Konkurrenzkampf mit den anderen Anbietern mehr anstrengen.

Auf den Vergleichsportalen gibst Du zunächst die Eckdaten zum Kredit ein, also die Summe, die Du dir leihen möchtest, die Laufzeit und den Verwendungszweck. Du kannst diese Daten im Finanztip-Kreditrechner eingeben. Er zeigt Dir, wie viel Geld Du monatlich aufbringen musst, um eine bestimmte Kreditsumme abzuzahlen. Kurzum: Welche Kreditsumme Du dir leisten kannst. Um das herauszufinden, kannst aber auch zuerst das Geld eingeben, das Du regelmäßig in eine Rate stecken könntest.

Wenn Du Dich für eine Kreditsumme und Laufzeit entschieden hast, trägst Du diese Daten bei den Vergleichsportalen ein. Dazu kommen noch allerhand Angaben zu Dir selbst. Dabei geht es nicht nur um Daten wie Geburtstag oder Adresse, sondern auch weitere Informationen. 

Dazu gehören zum Beispiel:

• Wohnort, Dauer des Mietverhältnisses, Höhe der Miete
• Details zum Arbeitsverhältnis und zum Einkommen
• Angaben zu weiteren finanziellen Verpflichtungen, zum Beispiel Unterhaltszahlungen
• Informationen zu weiteren Krediten

Diese Daten werden an die Banken gegeben, damit diese Deine finanzielle Situation bewerten können. Dazu holen sie noch Daten ein, die die Auskunftei Schufa und weitere Auskunfteien zu Dir gespeichert haben. 

So ermitteln die Banken, ob Du in der Lage bist, Deinen Kredit zurückzubezahlen. Je besser Deine Bonität ist, desto geringer ist das Zahlungsausfallrisiko für die Bank – entsprechend günstiger ist der Kredit für Dich. 

Falls Du abgelehnt wirst oder denkst, dass der Zinssatz eigentlich besser sein sollte: Überprüfe Deine Daten bei den Auskunfteien. Vielleicht zieht ein Datenfehler Deine Bonität hinunter. Solche Fehler müssen die Auskunfteien korrigieren.

Die folgende Tabelle zeigt, wie hoch Deine Zinskosten über 48 Monate sind, je nachdem wie hoch der Zinssatz ist. 

Wir nutzten in der Tabelle den effektiven Jahreszins. Über den sollen Dir die Banken mitteilen, was ein Kredit wirklich kostet. Dabei spielen nicht nur die Zinsen eine Rolle, sondern zudem mögliche Gebühren.

So unterscheiden sich Kreditkosten bei unterschiedlichen Effektivzinsen

Quelle: Finanztip-Berechnung (Stand: 27. August 2024)

Bei diesen Unterschieden wird schnell klar, wieso ein Kreditvergleich so wichtig ist.

Damit Du auch wirklich den günstigen Kredit bekommst, solltest Du den kompletten Antragsprozess auf mehreren Portalen durchlaufen. Wir empfehlen Dir dafür Verivox, Finanzcheck, Smava und Check24– alle Portale sind im Finanztip-Kreditvergleich eingebunden.

Lade Dir unsere Checkliste herunter, um Dich gut auf den Kreditvergleich vorzubereiten. In der informieren wir Dich im Detail zu den Daten, die abgefragt werden.

Die Portale reichen die Daten an die Banken weiter und zeigen Dir dann deren Kreditangebote. Wichtig dabei ist, dass der bloße Vergleich nicht dazu führt, dass Du von den Auskunfteien schlechter bewertet wirst. Der abgeschlossene Kredit selbst kann später Deine Bewertung beeinflussen.

Du suchst Dir aus der Ergebnisliste dann den für Dich passenden Kredit aus. Den Vertrag zum Versenden an die Bank kannst Du direkt über das Portal herunterladen, Deine Angaben aus der Antragsstrecke werden übernommen.

Um den Prozess abzuschließen, musst Du den Vertrag unterschreiben und gemeinsam mit Gehaltsnachweisen an die Bank schicken. Deine Identität weist Du per Postident oder per Videoident nach.

Die Bank wird Deine Angaben im Vertrag überprüfen und zum Beispiel mit Deinen eingereichten Gehaltsnachweisen vergleichen. Sie kann den Prozess an dieser Stelle noch abbrechen, falls Du zum Beispiel fehlerhafte Angaben gemacht hast, die den Zins oder die Kreditvergabe beeinflussen. In der Praxis kommt dies aber eher selten vor.

Egal wie einfach Dir der Prozess erscheint: Denk immer daran, dass Du Dir nur Geld leihen solltest, wenn Du es wirklich brauchst. Geht es Dir nur um den Konsum, solltest Du besser darauf verzichten. Die Verschuldungsgefahr ist zu hoch.

In der Regel dauert es ein paar Tage, bis das Geld bei Dir auf dem Konto landet. Bei Online-Krediten kann es aber auch schneller gehen, einige Banken versprechen Auszahlungen innerhalb von 24 Stunden. Viele der Vorgänge sind inzwischen digitalisiert – das betrifft nicht nur den Identitätsnachweis über ein Video-Telefonat. So kannst Du Deine Unterlagen auch direkt beim Portal hochladen und den Kreditvertrag dabei digital unterschreiben.

Außerdem kannst Du den Portalen erlauben, dass ihre Dienstleister in Dein Konto schauen. Sie lesen die für die Kreditvergabe nötigen Daten aus und geben sie an die Banken weiter. Die können so schneller entscheiden, ob sie Dir einen Kredit geben wollen. Damit das klappt, muss es sich um Dein Gehaltskonto mit den wichtigen Buchungen handeln. Dieser sogenannte Kontoblick funktioniert über die Log-in-Daten Deines Kontos – diese darfst Du aufgrund der zweiten europäischen Zahlungsdiensterichtlinie an solche Dienste weitergeben.

Erledigst Du den ganzen vertraglichen Teil digital, landet das Geld womöglich innerhalb eines Werktages auf Deinem Konto. Umso nötiger Du das Geld brauchst, umso mehr solltest Du also auf die technischen Möglichkeiten setzen. Lass Dich aber trotzdem nicht unüberlegt in einen Kredit drängen und nimm Dir die Zeit, um zu vergleichen und die Angebote genau anzusehen.

Alle Banken in Deutschland benötigen für die Kreditvergabe eine Erlaubnis (§ 1 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 KWG) der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Ist diese Erlaubnis erteilt, dann sind die Bafin und Deutsche Bundesbank für die Aufsicht der Kreditinstitute zuständig (§ 7 Abs. 1 KWG). Dies gilt auch, wenn Banken ihre Kredite online vergeben. 

Dazu kommt, dass Du bei Krediten bestimmte Rechte hast. So kannst Du den Kreditvertrag innerhalb von 14 Tagen ohne Weiteres widerrufen (§ 495, § 355 BGB). 

Bei Anbietern, die ​​​​​​​Kredite ohne Schufa bewerben, solltest Du vorsichtig sein. Denn es gibt zwar ausländische Banken, die solche Kredite vergeben. Aber einige Angebote kommen auch von Maklern und nicht alle von ihnen arbeiten seriös. So verlangen manche Vermittler bereits vor der Vertragsunterschrift eine Gebühr oder erheben eine zusätzliche Gebühr für die schnellere Bearbeitung des Kreditantrags.

Außerdem solltest Du aufpassen, wenn Dir jemand einen Kredit über ein soziales Netzwerk wie Facebook anbietet oder Dich über Whatsapp anschreibt. In solchen Fällen handelt es sich Betrüger. Geh nicht auf die Angebote ein! Blockier den Absender und lösch die Nachricht.

Neben Krediten hast Du auch andere Möglichkeiten, Dir Geld zu leihen:

Familie und Freunde - Du kannst auch erst bei Deiner Familie und bei Freunden nachfragen. Vergiss dabei nicht, einen Kreditvertrag aufzusetzen, wir bieten Dir dazu einen Mustervertrag als Download. Denk aber daran, dass Du mit solchen Krediten auch die Beziehungen zu Deinen privaten Kreditgebern riskierst, falls etwas nicht klappt. 

Mustervorlage privater Darlehensvertrag

Kredit­karte - Für kurze Durststrecken zwischendurch eignet sich eine Kredit­karte. Dazu muss es sich aber um eine echte Kredit­karte handeln, die Bank leiht Dir also Geld. Das klappt bei den sogenannten Charge-Karten sogar zinslos. Die Bank holt sich dann das ausgegebene Geld auf einen Schlag nach einem Monat zurück. 

Bei Revolving-Karten kannst Du Deine Schulden in Raten zurückzahlen. Die sind aber höher verzinst als Ratenkredite. Wie raten Dir von dieser Option ab, tilge Deine Schulden auch bei diesen Karten immer komplett.   

Rahmenkredit - Mit einem Rahmenkredit kannst Du ebenfalls etwas Zeit überbrücken. Bei dieser Kreditart wird Dir ein Kreditrahmen von einer Bank eingeräumt. Innerhalb dieses Rahmens kannst Du jederzeit über das Geld verfügen. Zinsen musst Du nur für das entnommene Geld zahlen. Der Rahmenkredit ist zwar höher verzinst als ein guter Ratenkredit, er ist dafür aber wesentlich flexibler.

Dispokredit - Der Dispo gehört zu Deinem Girokonto. Die Bank erlaubt Dir, bis zu einer vorher festgelegten Grenze mehr Geld auszugeben als eigentlich auf dem Konto ist. Dafür zahlst Du Zinsen. Nimm den Dispo aber nicht zu lange in Anspruch, die Bank kann ihn jederzeit kürzen oder gar kündigen.

Hast Du keine andere Wahl und Du benötigst eine höhere Geldsumme über einen längeren Zeitraum, dann solltest Du Dich für einen Online-Kredit entscheiden – außer Du bekommst einen Privatkredit über Deine Familie oder Freunde. Wenn Du dann noch Kreditangebote über die Portale miteinander vergleichst, bekommst Du in der Regel auch einen günstigeren Zins als in einer Bankfiliale.

Solltest Du mehr Zeit haben, kannst Du auch einfach versuchen, das nötige Geld anzusparen. Dann musst Du keine Zinsen zahlen, Du kannst vielleicht sogar von ihnen profitieren. Nämlich wenn Du das Geld nicht auf dem Girokonto ansammelst, sondern auf einem gut verzinsten Tagesgeldkonto.