Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten Die BU am besten schon im Studium abschließen
Finanztip-Expertin für Versicherungen
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Neben Uni und Klausuren-Stress stehen Versicherungen vielleicht nicht ganz oben auf Deiner Agenda. Doch die Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine der wichtigsten Versicherungen überhaupt: Sie sichert Deine finanzielle Existenz, wenn Du Dein Studium oder Deinen späteren Beruf aus gesundheitlichen Gründen unterbrechen musst. Und je früher Du Dich um eine BU kümmerst, desto günstiger kommst Du an einen Vertrag.
Wenn Du gerade studierst, ist das die beste Zeit, um eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt Dir eine vereinbarte Rente, wenn Du wegen Krankheit oder eines Unfalls Dein Studium unterbrechen oder später Deinen Beruf aufgeben musst. Im Studium bekommst Du in der Regel keine gesetzliche Erwerbsminderungsrente, wenn Du nicht mehr arbeiten oder studieren kannst. Daher ist eine Absicherung durch eine BU besonders sinnvoll.
Stell Dir mal folgendes Szenario vor: Du bist im ersten Semester Deines Studiengangs, bekommst Bafög und hältst Dich mit einem Studentenjob über Wasser. Leider erkrankst Du schwer und fällst deswegen voraussichtlich ein Jahr im Studium und Job aus.
Bafög bekommst Du zwar weiterhin gezahlt. Die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall endet allerdings nach maximal sechs Wochen. Als Minijobber oder Werkstudierende hast Du außerdem keinen Anspruch auf Krankengeld von Deiner Krankenkasse (§§ 44 Absatz 2 Nr. 1, 5 Absatz 1 Nr. 9 Sozialgesetzbuch 5).
Noch schwieriger wird die Situation, wenn Du Dein Studium abbrechen musst. Dann fällt auch das Bafög weg. Eine Erwerbsminderungsrente von der gesetzlichen Rentenversicherung bekommst Du nur unter strengen Voraussetzungen. Zum einen musst Du bereits fünf Jahre in die Gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben. Nur bei einem Arbeitsunfall kannst Du schon früher eine Erwerbsminderungsrente bekommen. Dann reicht in der Regel ein einziger Beitrag zur Gesetzlichen Rentenversicherung (§ 53 Abs. 1 SGB 6).
Zum anderen wird die Rentenversicherung prüfen, ob Du nicht in einem beliebigen anderen Beruf arbeiten kannst, bevor sie eine Erwerbsminderungsrente zahlt. Die Erwerbsminderungsrente bekommst Du also nur dann, wenn Du im Grunde keiner Arbeit mehr länger als sechs oder drei Stunden am Tag nachgehen kannst (§ 43 SGB 6).
Wenn Du also keine finanzielle Unterstützung durch Deine Eltern bekommst, stehst Du im schlimmsten Fall ohne Geld da. Das Szenario sollte Dir bewusst machen, wie wichtig eine frühzeitige private Absicherung ist.
Eine BU würde Dir im oben dargestellten Szenario eine Berufsunfähigkeitsrente zahlen bis Du wieder fit genug bist, Deinem Studium nachzugehen.
Berufsunfähig bist Du, wenn Du so schwer erkrankst, dass Du Dein Studium für mindestens sechs Monate nur noch zu 50 Prozent ausüben kannst. Bei einem Vollzeitstudium würde das bedeuten, dass Du nur noch 20 Stunden in der Woche studieren kannst. Du musst also nicht völlig unfähig sein, weiter zu studieren.
Auf die Ursache der Berufsunfähigkeit kommt es dabei nicht an. Die meisten Menschen werden wegen Erkrankungen der Psyche und des Skeletts berufsunfähig. Nur ein Bruchteil der BU-Fälle beruht dagegen auf Unfällen. Das geht aus einer Auswertung des Analysehauses Morgen und Morgen aus dem Jahre 2024 hervor. Aus diesem Grund ist auch eine Unfallversicherung keine gleichwertige Versicherung. Sie zahlt nur bei unfallbedingter Invalidität.
Eine gute BU-Versicherung wird Dich auch auf kein anderes Studienfach oder einen anderen Beruf verweisen. Stellt die Versicherung fest, dass Du in Deinem aktuellen Fach nicht mehr studieren kannst, zahlt sie Dir eine Rente. Die Berufsunfähigkeitsversicherung greift daher wesentlich früher als die gesetzliche Erwerbsminderungsrente.
Wer auf sein Gehalt angewiesen ist, sollte eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Je früher Du eine BU abschließt, desto einfacher und günstiger kommst Du in der Regel an einen Vertrag. Das liegt daran, dass Du in jungen Jahren meist noch gesünder bist und damit leichter durch die Gesundheitsprüfung kommst und dadurch wiederum einen günstigen Tarif bekommen kannst.
Mit steigendem Alter kann es schwieriger werden, eine bezahlbare BU zu bekommen. Die Versicherung prüft ganz genau, wie Dein gesundheitlicher Zustand ist, bevor sie einen Vertrag mit Dir schließt. Du musst dafür einen ausführlichen Gesundheitsfragebogen ausfüllen. Details zu den Gesundheitsfragen und weitere wichtige Tipps zum Abschließen einer BU findest Du in unserem Ratgeber Berufsunfähigkeitsversicherung.
Wenn Du noch keine Vorerkrankungen hast, ist es für Dich wesentlich einfacher, einen Vertrag zu bekommen. Daher lohnt es sich häufig, eine BU schon früh abzuschließen. Im Laufe des Lebens werden manche von uns zwar bisweilen schöner, aber selten gesünder.
Auch dürfte es im Studium einfacher sein, die nötigen Informationen zum Gesundheitszustand zusammenzutragen als Jahre oder gar Jahrzehnte später. Normalerweise musst Du ambulante Behandlungen der letzten fünf Jahre und Krankenhausaufenthalte der letzten zehn Jahre angeben. Dazu musst Du die Patientenakten von allen Ärzten und Ärztinnen anfordern, bei denen Du im genannten Zeitraum in Behandlung warst. Je seltener Du krank warst, desto weniger Aufwand ist es für Dich, die Akten einzufordern und die Gesundheitsfragen zu beantworten.
Als junger Mensch hast Du einen weiteren Vorteil: Bist Du noch bei bester Gesundheit, zahlst Du in der Regel nur vergleichsweise geringe Beiträge. Nach Deinem Studium kommst Du zwar grundsätzlich günstiger an eine BU als eine Person mit einem körperlich anspruchsvollen Beruf. Dennoch können die Beiträge auch für Dich höher ausfallen, je nachdem wie alt und gesund Du bei Vertragsschluss bist. Hast Du bis dahin schon die eine oder andere Erkrankung durchgestanden, kann das den Preis in die Höhe treiben.
Bedenken solltest Du allerdings, dass Du umso mehr Beiträge zahlst, je eher Du in die BU einsteigst. Auf der sicheren Seite bist Du dennoch, wenn Du die BU noch zu Unizeiten abschließt. Denn vorhersehen kann niemand, wie sich die eigene Gesundheit mit den Jahren entwickelt. Wie viel Dich als Student eine BU kostet, verraten wir Dir jetzt.
Für Studierende sind die Beiträge für eine Berufsunfähigkeitsversicherung noch vergleichsweise gering. Du bekommst die Versicherung schon ab etwa 25 Euro im Monat. Etwas weiter unten zeigen wir Dir ein paar Preisbeispiele für verschiedene Studienfächer. Je nach Gesundheit können die Preise allerdings stark variieren.
Doch auch zwischen den verschiedenen BU-Versicherungen kann es deutliche Unterschiede geben. Unterschiedliche Versicherer können einen Beruf oder ein Studienfach unterschiedlich bewerten. Um zu erfahren, was der BU-Schutz für Dich persönlich kosten würde, solltest Du Dir deshalb Angebote über einen Versicherungsmakler machen lassen, die Deine Tätigkeit und Deine Gesundheit berücksichtigen.
In der folgenden Tabelle kannst Du nachschauen, wie viel Du mindestens für eine BU ausgeben musst, wenn Du diese im Studium abschließt. Zum Vergleich haben wir auch für die entsprechenden Berufe den Beitrag zur BU recherchiert.
Studienfach/Beruf | Alter beim Abschluss | monatlicher Beitrag |
---|---|---|
Bauingenieurswesen Bauingenieur | 20 Jahre 28 Jahre | ab 24 Euro ab 41 Euro |
Betriebswirtschaftslehre Projektmanagerin | 23 Jahre 29 Jahre | ab 25 Euro ab 44 Euro |
Jura Rechtsanwalt | 19 Jahre 35 Jahre | ab 24 Euro ab 41 Euro |
Medizin Allgemeinmedizinerin | 27 Jahre 37 Jahre | ab 26 Euro ab 42 Euro |
Annahmen: Studierende versichern 1.000 Euro Rente, Berufstätige versichern 1.500 Euro Rente, keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen, Nichtraucher, Absicherung im Leistungsfall bis zum 67. Lebensjahr
Quelle: Check24 (Stand: 20. August 2024)
Die Preisbeispiele zeigen: Der frühe Abschluss zu Unizeiten wird mit vergleichsweise niedrigen Beiträgen belohnt. Aber auch im späteren Berufsleben kannst Du noch von günstigen Beiträgen profitieren. Menschen in körperlich anspruchsvollen Berufen zahlen oft deutlich mehr Beitrag. Der größte Vorteil einer BU für Studierende ist aber: Solange Du jung und gesund bist, zahlst Du deutlich weniger für eine BU als mit der ein oder anderen Vorerkrankung. Daher solltest Du am besten jetzt in Deinem Studium eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen.
Beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung solltest Du darauf achten, eine ausreichende Rentenhöhe zu wählen. Außerdem solltest Du die Rente zum Berufsstart anheben können. Lass Dir beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung aber unbedingt von einem Versicherungsmakler oder einer Versicherungsmaklerin helfen. Die Beratung ist für Dich kostenfrei. Wo Du Dich beraten lassen kannst, erfährst Du am Ende dieses Ratgebers. Im Folgenden findest Du einen Überblick über die Punkte, die für Studierende besonders wichtig sind.
Die versicherte Rente sollte reichen, um im Krankheitsfall den Lebensunterhalt zu finanzieren. Berufstätigen empfehlen wir eine BU-Rentenhöhe in Höhe von circa 80 Prozent ihres Nettoeinkommens. Im Studium hast Du in der Regel noch kein hohes oder gar kein Einkommen. Um Deinen Lebensstandard finanzieren zu können, empfehlen wir Dir daher eine Anfangsrente von mindestens 1.000 bis 1.500 Euro.
Bedenke, dass eine höhere Rente auch immer mehr Beitrag kostet. Kannst Du Dir den Versicherungsschutz aktuell nicht leisten, dann kannst Du auch mit einer niedrigeren BU-Rente beginnen, beispielsweise 1.000 Euro. Sobald Du in den Beruf startest, solltest Du die Rente aber gegen einen Preisaufschlag erhöhen.
Es ist sehr wichtig, dass Deine BU-Rente im Notfall ausreichend hoch ausfällt. Als Faustregel empfehlen wir, mindestens 80 Prozent des Nettoeinkommens abzusichern. Denn Du musst davon im schlimmsten Fall nicht nur Deinen Lebensunterhalt absichern, sondern eigentlich auch noch etwas für Deine Altersvorsorge anlegen. Denn die BU zahlt in der Regel nur bis zu Deinem offiziellen Renteneintrittsdatum, was für einen Großteil der Angestellten bei 67 Jahren liegt. Danach entfällt die BU-Rente und Du wirst dann theoretisch nur noch die gesetzliche Rente beziehen. Diese wird nicht hoch ausfallen, da Sie hauptsächlich aus der relativ niedrigen Erwerbsminderungsrente entsteht.
Erhöhen kannst Du die BU-Rente mit der sogenannten Nachversicherungsgarantie. Das bedeutet, dass Dir die Versicherung erlaubt, zu bestimmten Anlässen die vereinbarte Rente zu erhöhen. Solche Anlässe sind zum Beispiel der Einstieg in den Beruf, die erste Beförderung, eine Hochzeit oder Nachwuchs.
Die Erhöhung der Rente sollte ohne erneute Gesundheitsprüfung und ohne erneute Risikoprüfung möglich sein. Das heißt, dass die Versicherung darauf verzichtet, erneut Deinen Gesundheitszustand und Deinen Beruf zu überprüfen. Letzteres bedeutet auch, dass die Versicherung darauf verzichtet zu prüfen, ob Du einen risikoreicheren Beruf hast. Das ist besonders wichtig, wenn Du etwa nach einem BWL-Studium einen völlig neuen Weg einschlägst, wie als Sportler oder als Handwerkerin.
Achte auch im Vertrag darauf, dass Dein Studium als tatsächliche Beschäftigung versichert ist. Dann zahlt die Versicherung auch, wenn Du zu krank bist, um zu studieren und deswegen Dein Studium unterbrechen oder abbrechen musst.
Denn bei Berufstätigen springt eine BU ein, wenn sie ihren Beruf wegen einer Krankheit oder wegen eines Unfalls nicht mehr ausüben können. Deine aktuelle Berufstätigkeit ist aber Dein Studium. Manche Versicherungen sehen vor, anstelle Deines Studiums Deinen Zielberuf zu versichern. In dem Fall würdest Du möglicherweise keine Rente bekommen, wenn Du aus gesundheitlichen Gründen nicht weiter studieren könntest. Die Versicherung prüft dann nämlich nur, ob Du noch den Beruf ausüben kannst, den Du als Zielberuf angegeben hast.
Meide unbedingt Versicherungstarife, die eine sogenannte abstrakte Verweisung in ihren Bedingungen vorsehen. Bei einer Berufsunfähigkeit könnte Dich die Versicherung sonst auf eine andere Fachrichtung oder später auf einen anderen Beruf verweisen.
Mit dieser Regelung würdest Du erst dann eine Berufsunfähigkeitsrente bekommen, wenn Du gar keinem Studienfach mehr nachgehen kannst. Du bekommst dann keine BU-Rente, wenn Du noch etwas anderes studieren kannst. Hast Du bis dato Medizin studiert, würdest Du dann im Zweifel keine Leistungen bekommen, wenn Du zum Beispiel noch in der Lage bist, Theaterwissenschaften zu studieren.
Die erste Studienwahl ist nicht immer die richtige. Bist Du unzufrieden mit Deinem Studienfach, ist der Wechsel in ein anderes Fach manchmal unumgänglich. Achte daher im Vertrag darauf, dass die Versicherung von einer Beitragserhöhung absieht, wenn Du Dein Studium in einem anderen Fach fortsetzen möchtest.
Darüber hinaus verpflichten Dich manche Versicherungen dazu, einen Berufswechsel anzuzeigen. Bewertet die Versicherung den neuen Beruf schlechter als den letzten, musst Du höhere Beiträge für das erhöhte Risiko zahlen. Um das zu vermeiden, solltest Du einen Tarif wählen, der diese Anzeigepflicht ausschließt. Dadurch bleiben die Beiträge gleich hoch, selbst wenn Du nach dem Studium einen risikoreichen Beruf ausübst. Das Gleiche gilt für gefährliche Hobbies, wie Tauchen oder Fallschirmspringen: Auch dafür sollte es keine Anzeigepflicht geben.
Dagegen sollte der Tarif aber vorsehen, dass Deine Beiträge heruntergestuft werden können, wenn Du in einen risikoärmeren Beruf wechselst.
Medizinstudenten zahlen zum Beispiel häufig höhere Beiträge als Jura-Studenten. Vermutlich schätzt die Versicherung das Risiko, als Medizinerin berufsunfähig zu werden, höher ein als bei einem Juristen. Daher solltest Du auch günstigere Beiträge zahlen, wenn Du zu einem risikoärmeren Beruf oder Studium wechselst. Ob Dein neuer Beruf weniger risikoreich bewertet wird, solltest Du direkt bei der Versicherung erfragen. Du kannst aber auch Deinen Versicherungsmakler dazu befragen.
Beim komplexen Thema Berufsunfähigkeitsversicherung solltest Du Dir von einem erfahrenen Makler oder einer erfahrenen Maklerin helfen lassen. Keine Sorge: Die Beratung bei einem Makler oder einer Maklerin ist für Dich kostenfrei. Die Maklerhäuser rechnen direkt mit den Versicherungen ab. Die von uns empfohlenen Maklerhäuser findest Du weiter unten.
Einen ersten Eindruck von den Kosten einer BU kannst Du Dir zwar auf Vergleichsseiten im Internet oder direkt bei den Versicherungen verschaffen. Allerdings wird bei solchen Vergleichen Dein Gesundheitszustand oft nicht berücksichtigt. Der angezeigte Preis ist dann nur realistisch, sofern Du keinerlei Vorerkrankungen hast.
Der Online-Vergleich kann daher keine Beratung ersetzen – die aber brauchst Du, wenn Du Dich nicht alleine durch die vielen Tarife und Versicherungsbedingungen kämpfen möchtest. Denn bei der Berufsunfähigkeitsversicherung kommt es am Ende vor allem auf die Leistung an, weniger auf den Preis.
Zudem kann es je nach Gesundheitszustand schwierig werden, die Gesundheitsfragen zu bestehen. Versicherungsmakler- und maklerinnen können anonymisierte Risikovoranfragen bei verschiedenen Unternehmen stellen und so die Versicherung finden, die für Dich persönlich die günstigsten Bedingungen hat.
In unserem BU-Vergleich haben wir Fachleute für die Beratung zur BU und alternativen Absicherungsformen untersucht und Versicherungsmakler und Versicherungsmaklerinnen gefunden, die wir für empfehlenswert halten. Erzähle uns bitte in unserer Community von Deinen Erfahrungen mit unseren Empfehlungen.
Alle von uns empfohlenen Makler und Maklerinnen bieten Beratung in ihrem Büro an sowie per Telefon, E-Mail und Video-Call. Folgende Maklerhäuser können wir Dir empfehlen:
Wenn Du in den letzten Jahren wegen verschiedener Erkrankungen beim Arzt warst, kann es schwierig werden, eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu bekommen. In solchen Fällen kann es sich in jungen Jahren lohnen, geduldig zu sein. Manchmal ist es sinnvoll, zu einem späteren Zeitpunkt eine BU abzuschließen.
Hast Du beispielsweise gerade eine Psychotherapie hinter Dir, dann solltest Du es in fünf Jahren nochmal mit einer Anfrage bei einem Makler oder einer Maklerin versuchen. Möglicherweise kommst Du dann einfacher an eine BU, wenn die Therapie außerhalb des abgefragten Zeitraums liegt.
Warten solltest Du aber nur, wenn Du wegen Deiner Vorerkrankungen momentan keine Aussicht auf eine BU hast. Das solltest Du vorher unbedingt mit einem Makler oder einer Maklerin prüfen. Ansonsten gilt: Schließ die BU so früh wie möglich ab. Denn mit den Jahren kommen eher noch neue Erkrankungen dazu, die den Abschluss der BU erschweren.
Schwierig wird es mit der BU, wenn Du chronisch erkrankt bist und in Zukunft immer wieder zum Arzt gehen musst. Dann gibt es aber noch ein paar andere Möglichkeiten, etwa die Erwerbsunfähigkeitsversicherung oder die sogenannte Grundfähigkeitsversicherung. Sie schützen in der Regel weniger gut als eine BU, sind aber meist besser als nichts. Vor- und Nachteile der verschiedenen Optionen haben wir in unserem Ratgeber zu BU-Alternativen zusammengestellt.
Bevor Du Dich aber für eine der Alternativen entscheidest, solltest Du mit einem Makler oder einer Maklerin prüfen, ob es nicht doch einen Versicherer gibt, der Dich aufnimmt. Auch wenn Du dafür etwas mehr im Monat zahlen musst, lohnt sich die Absicherung in jedem Fall.
Und wenn sich Dein Gesundheitszustand über die Jahre bessert, kannst Du Dich auch nochmal zu einem Wechsel der BU beraten lassen. Vielleicht gibt es dann eine Versicherung, die Dich zu einem günstigeren Beitrag versichern kann.
Die Auswahl der Versicherungsmakler, die wir empfehlen, basiert auf einer Online-Ausschreibung für Spezialisten für Arbeitskraftabsicherung. Dafür hat Finanztip einen Fragebogen mit 21 Fragen entwickelt. In den Auswahlprozess kamen Versicherungsmakler und -berater, die unsere Fragen bis zum 31. August 2018 beantwortet haben.
Die bis zu diesem Datum eingegangenen 86 Bewerbungen haben wir überprüft auf Kriterien wie formale Qualifikation, Marktabdeckung, Erfahrung, Zahl der Berater und Routine in der Beratung zur Arbeitskraftabsicherung.
In den weiteren Auswahlprozess nahmen wir nur Bewerber auf, die nach eigenen Angaben einen formal höheren Berufs- oder Bildungsabschluss als die IHK-Prüfung zum Versicherungsfachmann angegeben haben und Berufsunfähigkeitsversicherungen von mindestens 25 Gesellschaften sowie Erwerbsunfähigkeitsversicherungen von acht Unternehmen vermitteln konnten.
Zudem mussten mindestens zwei Mitarbeiter im Unternehmen zum Thema BU beraten und alle BU-Berater mindestens fünf Jahre Erfahrung in diesem Bereich haben. Um eine gewisse Routine in der Beratung sicherzustellen, haben wir nur Bewerber genauer betrachtet, die im zweiten Quartal 2018 pro Mitarbeiter im Schnitt mindestens 15 Kunden zur Berufsunfähigkeitsversicherung beraten hatten.
Auf Basis dieser Kriterien blieben neun Makler übrig. Ein Makler reagierte nicht auf Nachfragen, ein anderer entschied sich, nicht am weiteren Auswahlprozess teilzunehmen. Einen dritten Kandidaten konnten wir nicht weiter berücksichtigen, weil sich zeigte, dass der Fokus seines Unternehmens stark auf der Beratung zur betrieblichen Berufsunfähigkeitsversicherung lag. Im Bereich der Privatkunden-Beratung erreichte er die von uns geforderte Mindestzahl an Beratungen nicht.
Nachdem wir offene Fragen und Inkonsistenzen bei den Angaben aus dem Fragebogen durch Rückfragen bei den Maklern geklärt hatten, haben wir von den verbliebenen sechs Maklern exemplarisch anonymisierte Informationen zu beratenen Kunden und empfohlenen Tarifen angefordert sowie Beratungsprotokolle zu stichprobenartig ausgewählten Beratungen zur BU und anderen Produkten zur Arbeitskraftabsicherung. Für diese Fälle haben wir dann überprüft, ob die Makler ihren gesetzlichen Dokumentationspflichten nachgekommen sind.
Auf Basis dieses Auswahlprozesses halten wir derzeit folgende Versicherungsmakler für empfehlenswert: Hoesch & Partner, Buforum24, Zeroprov, Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung sowie P&F.
Die Finanztip-Ausschreibung für BU-Spezialisten ist derzeit geschlossen. Auf eine erneute Ausschreibung weisen wir rechtzeitig an dieser Stelle hin.
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