Photovoltaik 2023
Dein Starterpaket für die eigene Solaranlage

Finanztip-Experte für Energie
Eine Solaranlage macht Dich unabhängiger, ihr Strom ist günstiger als jeder Stromtarif und obendrein umweltfreundlich.
Mit einer PV-Anlage auf dem Dach kannst Du etwa ein Drittel Deines Stromverbrauchs decken. Mit einem Batteriespeicher verdoppelt sich dieser Anteil. Statt Eigenverbrauch kann sich aber auch eine Volleinspeisung des gesamten erzeugten Stroms lohnen.
2023 sind die Preise für PV-Anlagen generell recht hoch und unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter stark.
Im Eigenheim lohnt sich eine Solaranlage praktisch immer, solange Du weniger als 1.800 Euro pro kWp bezahlst. Prüfe bei teureren Angeboten, ob sie für Dich wirtschaftlich sind.
Hole mehrere Angebote ein und prüfe, welche Förderprogramme für Dich infrage kommen.
Kontakt zu einigen Installationsfirmen auf einen Schlag erhältst Du über Portale im Internet. Wir empfehlen selfmade-energy und photovoltaik-angebotsvergleich.
Mietest Du ein Haus, kannst Du das Dach für eine Solaranlage pachten – oder Dein Vermieter verpachtet eine Solaranlage an Dich. In Mehrfamilienhäusern kann eine PV-Anlage den Bewohnern Mieterstrom liefern.
Du kannst eigenen Strom erzeugen, damit Geld sparen und auch Geld verdienen – das geht ganz einfach mit Photovoltaik, abgekürzt PV genannt. So nennt man die Technik, die hinter einer Solaranlage steckt. Solarmodule wandeln die Energie des Sonnenlichts in elektrische Energie um. Der Charme an Photovoltaik ist, dass jeder sie nutzen kann – auf dem eigenen Hausdach, auf dem Balkon, auf dem Gartenhäuschen und sogar beim Camping. Insgesamt waren laut Statistischem Bundesamt im März 2022 mehr als 2,2 Millionen PV-Anlagen auf Dächern und Grundstücken in Deutschland installiert, der Großteil davon von privaten Haushalten.
In diesem Ratgeber beantworten wir Dir alle Fragen, die sich zum Start Deines Solar-Projekts stellen. Wir erklären, wann sich der Kauf oder die Miete einer PV-Anlage überhaupt lohnt, welche Entscheidungen Du treffen musst und sagen Dir auch, was eine Solaranlage im Jahr 2023 kostet. Denn Achtung: Viele Angebote sind überteuert.
Ob und wie sehr sich eine Photovoltaikanlage für Dich auszahlt, hängt von mehreren Faktoren ab. Es ist eine Frage der Wirtschaftlichkeit. Auf der einen Seite stehen hohe Anschaffungskosten, oft im fünfstelligen Bereich. Auf der anderen Seite sparst Du durch eine Solaranlage Geld: Sie erzeugt Strom, den Du nicht mehr teuer vom Stromanbieter kaufen musst. Zusätzlich generiert sie Einnahmen, weil sie einen Teil des erzeugten Stroms ins öffentliche Stromnetz einspeist.
Wann hat die Solaranlage die Anschaffungskosten also wieder hereingeholt? Diesen Zeitpunkt nennt man Amortisation. Ob die Amortisation schon nach 10, nach 20 oder erst nach 30 Jahren erreicht ist, hängt am stärksten vom Preis ab, zu dem Du eine PV-Anlage kaufst. Er sollte 1.800 Euro pro kWp (Kilowatt-Peak, das ist die Maßeinheit für die Spitzenleistung einer PV-Anlage) nicht überschreiten. Mehr dazu später in Kapitel 3.
Aber auch die Frage, ob Du den Strom komplett ins Stromnetz einspeist oder auch selbst nutzt, ist entscheidend. Sehen wir uns diesen Punkt einmal genauer an.
Wenn Du die PV-Anlage als Eigenverbrauchsanlage (auch: „Überschusseinspeisung“) konzipierst, nutzt Du möglichst viel des eigenen, selbst produzierten Stroms. Den Teil, den Du selbst nicht verbrauchst, speist Du ins Stromnetz ein. Das lohnt sich, vor allem, wenn Du einen hohen Eigenverbrauch erreichst. Sobald die Anlage steht, produziert sie praktisch kostenfrei Strom (ein paar fixe Betriebskosten, etwa für Wartung und Versicherung, fallen an). Nimmt man ihren Anschaffungspreis und teilt diesen durch die gesamte, erwartete Stromproduktion, erhältst Du den fiktiven Preis für die selbst erzeugte Kilowattstunde (kWh) Strom: Auf 20 Jahre gerechnet sind das oft zwischen 10 und 16 Cent pro kWh. Man nennt diesen Wert auch Stromgestehungskosten. Der Netzstrom vom Anbieter kostet Dich dagegen rund 30 bis 40 Cent pro kWh. Du sparst also durch jede selbst erzeugte und genutzte Kilowattstunde Geld.
Dass der gelieferte Strom im Vergleich zum selbst erzeugten so teuer ist, liegt an Steuern, Umlagen, Abgaben und Entgelten. Diese musst Du über den Strompreis zahlen, wenn die Energie über das öffentliche Netz fließt. Auf Deinen Eigenverbrauch fallen dagegen keine zusätzlichen Abgaben an. Für normalgroße PV-Anlagen auf Gebäuden ist seit 1. Januar 2022 auch keine Einkommensteuer mehr fällig, für neue Anlagen seit 2023 außerdem keine Umsatzsteuer auf den Eigenverbrauch mehr.
Für den Strom, den Du ins Stromnetz speist, bekommst Du einen gesetzlich festgelegten kWh-Preis bezahlt: die sogenannte Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2023). Diese zahlt Dir der Netzbetreiber 20 Jahre lang. Seit 30. Juli 2022 gelten folgende Vergütungssätze für Solaranlagen mit Eigenverbrauch (§ 48 Abs. 2 EEG 2023):
8,2 Cent für eine kleine PV-Anlage sind zwar weniger, als Dich die Erzeugung kostet. Aber durch die hohe Ersparnis beim Eigenverbrauch kann die Rechnung für Dich trotzdem aufgehen. Voraussetzung ist, dass Du die Anlage zu einem günstigen Preis erworben hast.
Seit 30. Juli 2022 gibt es eine eigene Einspeisevergütung für neue PV-Anlagen, deren Strom komplett ins Stromnetz geht. Sie werden als Solaranlagen mit Volleinspeisung bezeichnet. Du verkaufst den Strom an den Netzbetreiber, der Dir die entsprechende Vergütung pro Kilowattstunde zahlt. Weil Du hier auf den Preisvorteil durch den Eigenverbrauch verzichtest, bekommst Du in diesem Modell höhere Vergütungssätze (§ 48 Abs. 2a EEG 2023):
Wie weiter oben schon erwähnt: Oft liegen die sogenannten Stromgestehungskosten (Kosten für Stromproduktion inklusive Betriebskosten) bei 10 bis 16 Cent pro kWh. Wenn Du die Solaranlage für einen günstigen Preis gekauft hast, kann Dich die Produktion einer Kilowattstunde Strom weniger kosten, als Dir der Netzbetreiber dafür bezahlt. Dann ist das Modell Volleinspeisung wirtschaftlich – Du holst die Anschaffungskosten der Anlage innerhalb von weniger als 20 Jahren wieder rein. Zwei Faustregeln, wann sich Volleinspeisung lohnt:
Wenn Du die Volleinspeise-Vergütung beanspruchen willst, musst Du dem Netzbetreiber jedes Jahr vor dem 1. Dezember mitteilen, dass Du im Folgejahr komplett einspeisen willst. Möchtest Du eine neue Anlage von Beginn an zur Volleinspeisung nutzen, reicht es, wenn Du dies vor Inbetriebnahme der Anlage anmeldest. Das bedeutet auch: Du kannst jedes Jahr überlegen, ob Du die Anlage im Folgejahr auf Eigenverbrauch umrüsten willst. Das ist sinnvoll, wenn die Kosten für den Bezugsstrom aus dem Netz weiter steigen. Oder wenn sich Dein Stromverbrauch durch ein Elektroauto, eine Wärmepumpe oder einen Batteriespeicher erhöht. Außerdem kann sich die Umrüstung auf Eigenverbrauch lohnen, wenn Deine Anlage nach 20 Jahren aus der EEG-Förderung fällt und Du deshalb keine fixe Einspeisevergütung mehr bekommst. Alles dazu erfährst Du im Ratgeber zur Einspeisevergütung.
Die oben genannten Sätze gelten für alle Solaranlagen, die zwischen 30. Juli 2022 und 31. Januar 2024 in Betrieb gehen. Ab Februar 2024 verringert sich die Einspeisevergütung für PV-Anlagen alle sechs Monate – allerdings immer nur um 1 Prozent gegenüber dem vorherigen Wert. Beachte: Im Jahr der Inbetriebnahme und für alle 20 darauffolgenden Jahren bekommst Du für Deine Solaranlage immer den Vergütungssatz, der galt, als die Anlage in Betrieb ging.
In der Vergangenheit verringerten sich die Vergütungssätze für die Stromeinspeisung monatlich. Ging etwa eine Anlage im Mai in Betrieb, erhielt sie 20 Jahre lang einen höheren Satz als eine Anlage, die ihren Betrieb im Juni aufnahm.
Übrigens: Statt an den Netzbetreiber zu verkaufen, kannst Du auch selbst einen Abnehmer für Deinen Strom suchen. Direktvermarkter heißen die Unternehmen, die Solarstrom handeln. Mehr zur Direktvermarktung von Solarstrom findest Du im Ratgeber zur Einspeisevergütung.
Eine Photovoltaikanlage kann niemals Deinen kompletten Strombedarf decken. Schließlich scheint die Sonne nicht rund um die Uhr. Wenn Dir Anbieter von Solaranlagen völlige Autarkie – also komplette Unabhängigkeit von Stromlieferanten – versprechen, solltest Du skeptisch werden. Aber: Zu gut 30 Prozent kannst Du Dich mit eigenem Solarstrom versorgen, wenn die PV-Anlage zu Deinem Strombedarf passt. Um diesen Autarkiegrad zu erreichen, musst Du Deine Gewohnheiten gar nicht ändern. Deinen übrigen Strombedarf deckst Du weiter über das öffentliche Stromnetz.
Eine andere Frage ist die nach Deinem Eigenverbrauchsanteil – verwechsle das nicht mit dem Autarkiegrad. Ein Beispiel: Wenn Du einen jährlichen Stromverbrauch von 3.000 kWh hast und eine PV-Anlage mit 5 kWp Leistung installierst, liefert Dir die Anlage rund 35 Prozent Deines Strombedarfs (Autarkiegrad). Insgesamt verbrauchst Du aber nur 20 Prozent des erzeugten Stroms selbst (Eigenverbrauch), 80 Prozent fließen ins Netz. Nutze den Unabhängigkeitsrechner der HTW Berlin, um eigene Szenarien durchzuspielen.
Tatsächlich werden Solaranlagen – auf die Installationskosten pro kWp Leistung gesehen – aber umso günstiger, je größer Du sie baust. Denn viele Handwerkskosten fallen ohnehin an, egal ob Du klein oder groß baust. Große Solaranlagen machen sich am Ende schneller für Dich bezahlt, trotz höherer Investitionskosten.
Allerdings sinkt mit einer großen Anlage auch der Stromanteil, den Du selbst verbrauchen kannst. Dabei ist der Eigenverbrauch besonders profitabel. Was also tun?
Du kannst Deinen Eigenverbrauch erhöhen. Ein sogenannter Energiemanager hilft Dir dabei. Das ist ein kleines Gerät, das den Stromverbrauch in die Zeit verschiebt, in der die PV-Anlage viel Strom erzeugt. Allerdings benötigst Du steuerbare Geräte, zum Beispiel eine Wallbox fürs E-Auto, eine Wärmepumpe oder intelligente Haushaltsgeräte, damit das funktioniert. Energiemanager werden heute standardmäßig von Installateuren angeboten.
Deutlich mehr eigenen Solarstrom kannst Du nutzen, wenn Du in einen Batteriespeicher investierst. Mit diesem lässt sich der Eigenverbrauch mehr als verdoppeln. Außerdem kommst Du mit Speicher oft auf einen Autarkiegrad von 60 bis 70 Prozent Deines gesamten Strombedarfs.
Der Haken: Stromspeicher für Solaranlagen kosten mehrere Tausend Euro. 2023 liegen die Preise für Batteriespeicher oft zwischen 500 und 1.200 Euro pro kWh Speicherkapazität. Für einen 5 kWh-Speicher musst Du mit Kosten von rund 5.000 Euro rechnen.
Nicht immer lohnt sich die Investition. Wenn Du den Strom nicht speicherst und selbst verbrauchst, bekommst Du schließlich trotzdem eine Vergütung für die Einspeisung. Grundsätzlich gilt: Bei einem niedrigen Strombedarf lohnt sich ein Speicher tendenziell nicht. Hast Du eine Wärmepumpe zum Heizen, lohnt die sich aber umso mehr mit eigenem Solarstrom, anstatt Wärmestrom aus dem Netz zu kaufen. Das Gleiche gilt fürs E-Auto, wenn Du statt Autostrom eigenen Sonnenstrom (aus dem Speicher) nutzt.
Um es klar zu sagen: Einige Preise, die für Solaranlagen aufgerufen werden, sind für Dich nicht wirtschaftlich. Dann zahlt sich die Investition innerhalb der ersten 20 Jahre nicht aus. Die Preise für PV-Anlagen sind im Jahr 2023 sehr breit gestreut. Um Angebote vergleichen zu können, werden Preise pro Kilowatt-Peak (kWp) Leistung angegeben.
In der Regel kostet eine PV-Anlage 2023 zwischen 1.500 und 2.500 Euro pro kWp. Für eine Solaranlage mit 10 kWp Leistung musst Du also mit Kosten von 15.000 bis 25.000 Euro rechnen, inklusive Installation, aber ohne Stromspeicher. Diese Preise stammen aus unseren eigenen Recherchen.
Das genauer anzugeben, ist gar nicht so leicht. Denn die Preise für Solaranlagen schwanken und unterscheiden sich von Händler zu Händler teilweise extrem. Zudem gibt es kaum unabhängige Quellen, die Durchschnittspreise herausgeben. Die Verbraucherzentrale NRW gibt gegenüber Finanztip für Anfang 2023 an, dass die meisten Angebote um 2.000 Euro pro kWp liegen. Es gibt aber auch Unternehmen, die mehr als 3.000 Euro pro kWp verlangen.
Die deutsche Solar-Handelsplattform pvXchange nennt monatlich Durchschnittspreise für PV-Module. Im April 2023 habe der Großhandelspreis für Solarmodule in Standardqualität (Wirkungsgrad unter 21 Prozent) bei 290 Euro pro kWp gelegen. Für eine schlüsselfertige Solaranlage auf dem Dach müsse dieser Preis mit dem Faktor 5-8 multipliziert werden. Zwischen 1.450 und 2.320 Euro pro kWp werden laut pvXchange also fällig. Mit hocheffizienten Solarmodulen wird es deutlich teurer.
Wir haben für Dich verschiedene Szenarien durchgerechnet. Die Finanztip-Analyse zeigt, dass sich eine Solaranlage für 1.800 Euro pro kWp in den meisten Szenarien rechnet. Bei diesem Preis holst Du die Anschaffungskosten der PV-Anlage innerhalb der ersten 20 Jahre auf jeden Fall rein, wenn Du über eine geeignete Dachfläche verfügst und der Strompreis bei 30 Cent pro kWh liegt. Je höher der angenommene Strompreis ist, desto mehr kannst Du durch den Eigenverbrauch sparen und eine PV-Anlage rentiert sich eher. Allerdings ist die Strompreis-Entwicklung alles andere als sicher – wir rechnen deshalb mit 30 Cent.
Mehr als 1.800 Euro pro kWp solltest Du nur zahlen, wenn Du einen hohen Eigenverbrauch erreichen kannst. Das ist vor allem bei kleineren Anlagen zwischen 5 und 10 kWp möglich – diese sind pro kWp Leistung auch teurer als große Anlagen, weil viele Arbeiten bei kleinen wie großen Anlagen gleichermaßen anfallen. Du kannst auch mehr für die Solaranlage ausgeben, wenn Du mit höheren Strompreisen in der Zukunft rechnest. Die Anlage kann Dich zu einem gewissen Grad von Preiskapriolen an den Energiemärkten unabhängig machen.
2023 ist es gar nicht so einfach, passende und günstige Angebote unter 1.800 Euro pro kWp zu finden. Die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen ist hoch und Fachkräfte, die die Solaranlagen installieren, sind vielerorts knapp. Allerdings sind die Preise insgesamt schon wieder rückläufig: 2022 kosteten PV-Anlagen oft noch deutlich mehr. Die sich anbahnende Energiekrise wegen des Ukraine-Kriegs und Lieferengpässe trieben die Preise in für Privatkäufer unwirtschaftliche Höhen.
Wie Du konkrete Angebote auf ihre Wirtschaftlichkeit prüfen kannst, erklären wir im Ratgeber PV-Anlage kaufen.
Wenn Du nur eine kleine PV-Anlage mit weniger als 4 Kilowatt Leistung installieren möchtest, kann es schwierig werden, überhaupt wirtschaftliche Angebote zu erhalten. Die Preise pro kWp Leistung sind bei kleinen PV-Anlagen besonders hoch – und häufig lehnen Handwerksbetriebe den Auftrag aufgrund der kleinen Größe von vornherein ab. Eine gute Alternative kann dann eine Mini-Solaranlage sein. Diese kannst Du selbst auf der Terrasse aufstellen oder an die Fassade, auf das Dach oder an das Balkongeländer montieren. Solche Balkonkraftwerke decken zumindest einen kleinen Teil Deines Strombedarfs und rentieren sich durch die Einsparung oft schon nach wenigen Jahren.
Willst Du eine PV-Anlage kaufen, dann hole Dir mehrere Angebote von Fachfirmen ein und vergleiche diese. Mit einer Anfrage über ein Vermittlungsportal im Internet kommst Du besonders einfach in Kontakt zu mehreren Firmen auf einmal. Wir empfehlen dabei Selfmade-Energy und Photovoltaik-Angebotsvergleich. Diese beiden Portale haben in unserem Test 2021 am besten abgeschnitten.
Aufgrund hoher Nachfrage nach Photovoltaikanlagen kann es passieren, dass Dir die beiden Portale nicht sofort mehrere Installationsfirmen vermitteln können. Ist das der Fall, dann wende Dich an die Portale der Deutschen Auftragsagentur (DAA, solaranlagen-portal.com) oder von Interlead (hausfrage.de).
Beide haben in unserem Test 2021 nicht so gut wie die von uns empfohlenen Portale abgeschnitten. Die Vermittlung von Firmen funktioniert aber auch über diese Portale. Die DAA kann auf ein großes Netzwerk von kooperierenden Handwerksbetrieben zugreifen. Abstriche machten wir im Test vor allem beim Datenschutz. Interlead vermittelte unseren Testkunden zwar ebenfalls bis zu drei Handwerksbetriebe, aber die Testkunden erhielten am Ende weniger Angebote für eine PV-Anlage. Die vermittelten Firmen selbst anzusprechen, war zudem nicht möglich, da keine Kontaktdaten übermittelt wurden.
Alternativ kannst Du auch Deinen Solarinstallateur vor Ort ansprechen oder andere Firmen selbst heraussuchen. Rund 900 Installationsbetriebe verzeichnet das Firmenverzeichnis des Photovoltaikforums. Eine weitere Datenbank mit Solarfirmen bietet der Bundesverband Solarwirtschaft und eine Datenbank mit Elektrohandwerksbetrieben der Zentralverband der deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH).
Auf welche Details Du in den Angeboten und bei der Planung achten solltest, erläutern wir im Ratgeber PV-Anlage kaufen. Hast Du Dich für ein Angebot entschieden, dann informiere Dich auch, wie Du die PV-Anlage betreiben solltest.
Einige Kommunen und Bundesländer fördern die Anschaffung einer PV-Anlage und oft auch eines Stromspeichers. Dabei kannst Du Zuschüsse in vierstelliger Höhe ergattern. Die Förderprogramme helfen, die Investitionskosten zu senken. Zudem gibt es zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für den Kauf einer Solaranlage.
Prüfe, ob es an Deinem Wohnort Zuschüsse gibt. Dabei hilft Dir unsere Liste mit Förderprogrammen für Solaranlagen und Stromspeicher.
Den Antrag auf Zuschuss für eine Photovoltaikanlage oder einen Batteriespeicher musst Du häufig stellen, bevor Du die Anlage kaufst.
Auch um den von uns empfohlenen Kredit bei der KfW musst Du Dich vor dem Kauf kümmern.
Zahlreiche Unternehmen bieten Solaranlagen zur Miete an, das bekannteste Beispiel ist die Firma Enpal. Wenn Du eine PV-Anlage mietest, kümmert sich der Vermieter nicht nur um die Installation auf Deinem Hausdach, sondern zumeist auch um die Wartung, Reparatur und Versicherung der Solaranlage. Die Anbieter werben gerne mit „Rundum-Sorglos“- oder „All-Inclusive“-Paketen und 0 Euro Anschaffungskosten. Für diesen Service zahlst Du an den Vermieter eine monatliche Gebühr, die Miete. Meist läuft der Mietvertrag über 20 Jahre. Ist der Anbieter selbst Energieversorger, vermietet er Anlagen häufig unter der Bedingung, dass Du den restlichen benötigten Netzstrom von ihm beziehst.
Durch das Mieten der Anlage wirst Du zu ihrem Betreiber. Du kannst den Strom selbst nutzen, Überschüsse ins Stromnetz einspeisen und die Einspeisevergütung bekommen.
Vorteilhaft ist an solchen Angeboten, dass Du Dich um kaum etwas kümmern musst. Die Finanzierung der Anlage, die Auswahl der Komponenten, die Terminabstimmung mit dem Elektroinstallateur, die Anmeldung beim Netzbetreiber, die Wartung der Anlage – der Anbieter regelt gewöhnlich alles. Aber das lässt er sich auch bezahlen. Die Miete der Photovoltaikanlage kostet Dich jeden Monat eine Stange Geld. Bei unserer Untersuchung von Angebotsportalen für Photovoltaikanlagen erhielten wir für unsere Testkunden auch sieben Angebote für eine PV-Anlage zur Miete. Es zeigte sich, dass die Kunden über 20 Jahre insgesamt das Zwei- bis Dreifache zahlen würden, als wenn sie selbst investierten und die Betriebskosten schulterten. Das gilt insbesondere, wenn Du eine Anlage zum Kauf direkt bezahlen könntest, also gar nicht erst einen teuren Kredit für die Finanzierung aufnehmen müsstest.
Wenn Du die Investitionssumme von mehreren Tausend Euro für eine Solaranlage nicht selbst aufbringen kannst oder willst oder Dir die Zeit für die Planung fehlt, kann das Mieten einer PV-Anlage eine Option sein. Prüfe aber, von welchen Annahmen der Anbieter bei seiner Wirtschaftlichkeitsberechnung ausgeht. Er wird versuchen, Dir sein Angebot als rentabel zu verkaufen.
Besonders wichtig ist dabei, von welchen Strompreisen für gelieferten Strom er in den nächsten 20 Jahren ausgeht. Häufig unterstellen die Anbieter, dass der Strompreis kontinuierlich steigt – einige rechnen eine jährliche Preissteigerung von mehreren Prozent ein. Dann ist die mögliche Ersparnis durch die PV-Anlage groß. Das muss aber nicht eintreten. Wir bei Finanztip stellen solche Rechnungen lieber mit einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde an. Dazu 2 Prozent Preissteigerung wegen Inflation zu berücksichtigen, ist in Ordnung. Achte darauf, dass die mögliche Eigenverbrauchsquote nicht unrealistisch hoch geschätzt wird. Einen guten Anhaltspunkt gibt auch hier der Unabhängigkeitsrechner der HTW Berlin.
Wie viel Dich die Miete insgesamt kosten wird, kannst Du ganz einfach ausrechnen. In der Regel bleibt die Rate über den gesamten Mietzeitraum gleich. Beträgt die Miete zum Beispiel 200 Euro pro Monat, sind das 2400 Euro pro Jahr. Auf 20 Jahre gesehen zahlst Du dann 48.000 Euro für die PV-Anlage. Beim Kaufmodell wird es etwas komplizierter: Zum Kaufpreis gesellen sich Betriebskosten für Wartung, Versicherung und Reparatur (z.B. Ersatz des Wechselrichters), jährlich mindestens 1,5 Prozent der Anschaffungskosten. Hinzu kommt, dass Mietangebote gerne mit Kaufangeboten verglichen werden, bei denen die PV-Anlage per Kredit finanziert wird. Eine Finanzierung steigert die Gesamtkosten nochmal erheblich. Falls Du fürs Kaufen aber eigentlich gar keinen Kredit brauchst, kann das Mietmodell zunächst finanziell attraktiver wirken als es in Wirklichkeit ist.
Wie Du selbst prüfen kannst, ob ein Angebot für eine PV-Anlage wirtschaftlich für Dich ist, erfährst Du im Ratgeber PV-Anlage kaufen.
Im Mietvertrag sollte geregelt sein, wann Du diesen kündigen kannst, ob dann noch einmal Zahlungen an den Vertragspartner fällig werden und wer für den Abbau der Anlage aufkommt. Nach spätestens 20 Jahren sollte es die Möglichkeit geben, dass die Anlage in Dein Eigentum übergeht.
Nicht jedes Dach wollen die Anbieter mit Modulen bestücken. Du bist ein begehrter Kunde, wenn Dein Dach geneigt ist, nach Süden zeigt und eine PV-Anlage dort einfach zu installieren ist. Ist Dein Dach dagegen flach, nicht einfach zugänglich oder sitzt ein kleiner Strommast darauf, lehnen die Firmen mitunter ab. So erging es zumindest drei unserer fünf Testkunden in unserer Untersuchung 2020/2021.
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Wohnst Du in einem Haus oder einer Wohnung zur Miete, kannst Du genauso Solarstrom nutzen. Unterschiedliche Konzepte sind möglich.
Dann kannst Du die Dachfläche von Deinem Vermieter pachten, selbst eine Photovoltaikanlage installieren lassen und den Solarstrom direkt verbrauchen. Oder Dein Vermieter errichtet die Anlage und vermietet diese an Dich. Dann wirst Du zum Betreiber der Anlage.
Es fallen bei der Nutzung des Stroms keine Umlagen, Abgaben, Netzentgelte und auch keine Stromsteuer an.
Du kannst ebenfalls das Dach pachten und dort eine Photovoltaikanlage betreiben. Einen Teil des Stroms kannst Du an die zweite Partei im Haus liefern. Eine andere Möglichkeit ist, Überschüsse ins Stromnetz einzuspeisen und dafür die Einspeisevergütung zu beziehen.
Oder Dein Nachbar oder der Hauseigentümer selbst betreibt eine PV-Anlage auf dem Dach und liefert Dir Strom. Der Preis für diesen Mieterstrom sollte deutlich günstiger sein als für die Energie, die Du aus dem Netz beziehst.
Einen Mustervertrag, um ein fremdes Dach zur Installation einer Photovoltaikanlage zu nutzen, bietet der Bundesverband Solarwirtschaft für rund 40 Euro an. Auch einen Leitfaden zur direkten Lieferung von Solarstrom an Nachbarn oder Mieter sowie einen Leitfaden zur Eigenversorgung aus einer gemieteten Anlage bietet der Verband zum Kauf an. Die Leitfäden enthalten ebenfalls Musterverträge. Du kannst Dich auch an Dienstleister wenden, die Dir beim Anbieten von Mieterstrom helfen. Allerdings richtet sich deren Service eher an Eigentümer von Mehrfamilienhäusern.
Auch in einer Mietwohnung kannst Du eine kleine, eigene PV-Anlage betreiben, solange Du eine geeignete Außenfläche hast, beispielsweise einen Balkon, eine Terrasse oder einen Garten. Dann kommt eine steckerfertige Mini-Solaranlage infrage (auch Balkonkraftwerk genannt), die Du direkt an eine Steckdose anschließt. Den produzierten Strom können Deine Haushaltsgeräte sofort nutzen.
Strom aus einer Balkon-Solaranlage senkt Deine Stromrechnung in der Regel um 50 bis 200 Euro im Jahr.
Für Balkon, Dach oder Garten: Die Module werden per Steckdose mit dem Stromnetz verbunden. Eine Mini-PV-Anlage kannst Du ohne komplizierte gesetzliche Vorgaben und technische Voraussetzungen betreiben.
300 Watt oder 600 Watt Balkonkraftwerk? Finde heraus, welche Leistung sich für Deinen Haushalt lohnt.
Möchtest Du auf dem Dach eines anderen Hauses eine PV-Anlage errichten, kann Du auch das Dach vom Eigentümer pachten. Speist die Solaranlage den Strom komplett ins Netz ein, hast Du mit den Bewohnern im Haus nichts zu schaffen – sie nutzen Deinen Strom nicht. Auch in diesem Fall kannst Du den Mustervertrag des BSW Solar nutzen.
Private PV-Anlagen findet man vor allem in Kleinstädten und auf dem Land. Es ist schlichtweg einfacher, eine Anlage zu installieren, wenn man selbst auch die Immobilie besitzt: Man muss sich mit niemandem über den Verbrauch des erzeugten Stroms einigen. Das ist in großen Mietshäusern anders. Aber: In Großstädten ist der Strombedarf nicht nur hoch, sondern auch das Potenzial besonders groß, Solarstrom zu erzeugen.
Auf großen Wohnhäusern ist viel Platz für Photovoltaikanlagen. Der Betreiber kann den Bewohnern des Hauses den Strom direkt in Form von Mieterstrom liefern. In diesem Vertragsmodell deckt der Solaranlagenbetreiber in der Regel Deinen ganzen Strombedarf – mit selbst erzeugtem Solarstrom und mit Strom aus dem öffentlichen Netz.
Durch diese Mischkalkulation ist Mieterstrom stets teurer als direkt verbrauchter Solarstrom, aber günstiger als der rein über das öffentliche Netz gelieferte Strom. Dass auf Deinem Mehrfamilienhaus eine Mieterstromanlage entsteht, kannst Du allerdings beim Eigentümer nur anregen – ob etwas geschieht, hast Du nicht in der Hand. Erhältst Du aber ein Angebot für Mieterstrom, dann schaue es Dir genau an: Du bekommst dadurch günstige und auf dem eigenen Dach erzeugte Energie.
Eine Photovoltaikanlage zu kaufen und zu betreiben, ist seit 2023 besonders einfach. Der Grund: Zahlreiche steuerliche Hürden sind dank des Jahressteuergesetzes 2022 weggefallen. Vieles wird unkomplizierter. Private Solaranlagen und Stromspeicher sind ab 2023 in den meisten Fällen von sämtlichen Steuern befreit.
Die Lieferung und Installation (Montage) einer Solaranlage inklusiver aller Komponenten ist von der Mehrwertsteuer befreit – der Steuersatz beträgt 0 Prozent. Darunter fällt auch ein dazugehöriger Batteriespeicher, selbst wenn dieser bei einer bestehenden PV-Anlage nachgerüstet wird. Voraussetzungen:
Die 0-Prozent-Mehrwertsteuer gilt auch für Balkonkraftwerke. Bei gemieteten PV-Anlagen gilt sie nur, wenn die Übernahme der Anlage zum Ende der Mietdauer vorgesehen ist und nur für den Teil der Miete, der nicht auf Serviceleistungen entfällt.
Die Umsatzsteuer auf den Eigenverbrauch entfällt für steuerbegünstigte Anlagen ebenfalls.
Rückwirkend zum 1. Januar 2022 gilt seit Anfang 2023: Bestimmte Solaranlagen sind von der Einkommensteuer auf Deine Einkünfte befreit. Dafür muss lediglich eine dieser Voraussetzungen erfüllt sein:
Die PV-Anlage leistet (laut Marktstammdatenregister) maximal 30 kWp und ist auf oder an einem Einfamilienhaus, einem dazugehörigen Nebengebäude (z.B. Garage, Carport, …) oder aber einem Gebäude, das keinen Wohnzwecken dient (z.B. Gewerbeimmobilie), installiert.
Die PV-Anlage ist auf oder an einem Mehrfamilienhaus oder einem „sonstigen Gebäude“ mit Gewerbeflächen installiert. Dabei darf die Anlage maximal 15 kWp pro Wohn- und Gewerbeeinheit leisten.
Du siehst: Für die meisten neuen, privaten Solaranlagen musst Du Dir um Steuern praktisch keine Gedanken mehr machen. Allerdings gelten die Regeln nicht für sehr große PV-Anlagen mit über 30 kWp Leistung. Und auch wenn Du Deine Anlage bereits in den vergangenen Jahren installiert hast, gibt es steuerlich noch das ein oder andere zu beachten.
Wenn Du ab 2023 eine neue PV-Anlage installieren möchtest, prüfe vorab, ob die Steuerbefreiungen für Dich gelten.
Hast Du Deine Solaranlage zwischen 2018 und 2022 installiert, hast Du vermutlich auf die Kleinunternehmerregelung verzichtet und unterliegst noch der Regelbesteuerung. Du solltest nun möglichst schnell Kleinunternehmer werden.
Für eine Steuererklärung mit PV-Anlage empfehlen wir Dir Wiso Steuersparbuch 2022, Tax 2022 Professional, Steuersparerklärung Plus 2022 und Smartsteuer.
Nicht nur Rendite zählt, Photovoltaik lohnt sich auch aus anderer Sicht: Sie produziert umweltfreundlichen, grünen Strom. Doch wie sieht es mit der Ökobilanz der Solarmodule aus? Immer wieder machen Falschinformationen zum ökologischen Nutzen von Photovoltaikanlagen die Runde. Wenn Du Dich für eine PV-Anlage interessierst, solltest Du das Folgende über die Herstellung und das Recycling der Module wissen.
Ein Solarmodul besteht in der Regel aus einer Glasscheibe, unter der sich die in Folie eingebetteten Solarzellen befinden. Als Rückwand dient entweder eine weitere Glasscheibe oder eine Folie. Die Elektronen fließen über dünne Silberdrähte von den Zellen ab. Die Zellen selbst sind über dünne Schienen miteinander verbunden, die in eine sogenannte Anschlussdose aus Aluminium oder Kunststoff auf der Rückseite münden. Von der Anschlussdose zweigen die Kabel des Moduls ab. Viele Module sind noch in einen Rahmen eingespannt, der in der Regel aus Aluminium besteht.
Mehr als 90 Prozent der weltweit hergestellten Solarmodule nutzen Solarzellen aus Silizium. Das ist nach Sauerstoff das zweithäufigste Element auf der Erde – es ist in Quarz und Sand enthalten. Sogenannte Dünnschichtmodule enthalten hauchdünne Schichten aus Silizium, Cadmiumtellurid oder Kupfer-Indium-Diselenid (CIS). Diese Module haben meist keinen Rahmen und besitzen eine Glasrückseite.
Solarmodule werden überwiegend automatisiert hergestellt: In Produktionsanlagen in riesigen Hallen laufen im Rekordtempo Module vom Band. Die Mitarbeiter in den Fabriken sind vor allem damit beschäftigt, sie zu prüfen und zu verpacken. China stellt weltweit die meisten Module her – vor allem mit Maschinen aus Deutschland und der Schweiz. Weitere größere Herstellerländer sind Japan, Südkorea, Taiwan, Deutschland und die USA.
Die Produktion von Solarmodulen ist energieintensiv. Durch die Massenfertigung in großen Fabriken hat sich die sogenannte Energy-Payback-Time aber deutlich verringert, also die Zeit, die ein Solarmodul benötigt, um die für seine Fertigung aufgewendete Energie elektrisch zu erzeugen. Die Internationale Energieagentur (IEA) hat in einer Studie errechnet, dass die Payback-Time für in Europa installierte Photovoltaikanlagen aus Silizium-Modulen nur knapp über ein Jahr beträgt. Je nach genauem Einsatzort weist eine in Deutschland montierte Solaranlage also innerhalb von wenigstens zwei Jahren eine positive Klimabilanz auf.
Auch das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) forscht zur Ökobilanz von Solarmodulen. In einer Studie aus dem Jahr 2021 kommt das ISE zu dem Ergebnis, dass die CO2-Emissionen bei der Stromerzeugung durch Photovoltaik – inklusive Herstellung, Transport und Entsorgung der Module – rund 40 Mal niedriger sind, als wenn der Strom stattdessen durch Braunkohle erzeugt würde. Außerdem sind Solarmodule aus der EU besonders klimafreundlich. Die Herstellung in Europa erzeugt laut ISE 40 Prozent weniger CO2 als in China, was am unterschiedlichen Strommix der Länder liegt.
Neben der Herkunft spielt außerdem die Bauart eine Rolle: Ganz in Glas eingefasste Glas-Glas-Module sollen eine höhere Lebensdauer als Module mit Rückseitenfolie haben. Letztere verfügen zudem über einen Aluminiumrahmen, der die CO2-Bilanz verschlechtert. Wenn Dir die Ökobilanz Deiner Anlage wichtig ist, solltest Du diese Faktoren bei der Kaufentscheidung berücksichtigen.
Willst Du Deine Anlage eines Tages wieder abbauen, brauchst Du Dir um die Entsorgung keine Gedanken zu machen: Photovoltaik-Module zählen zu den Elektrogeräten und fallen unter das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG). Das besagt, dass die Hersteller die Module kostenlos zurücknehmen und recyceln lassen müssen. Als Hersteller zählen dabei nicht nur die tatsächlichen Fabrikanten, sondern auch die Importeure.
Im Idealfall nimmt der Handwerker, der die Anlage abmontiert, die Module gleich mit. Du kannst die Module aber auch selbst zum nächstgelegenen öffentlichen Entsorgungshof bringen und sie dort abliefern – kostenlos.
Das ElektroG schreibt vor, dass mindestens 80 Prozent der in Modulen eingesetzten Materialien für die Wiederverwendung vorzubereiten sind (§ 22 Abs. 1 ElektroG). Tatsächlich schaffen die Recyclingfirmen mehr als 95 Prozent. Kristalline Siliziummodule werden immer feiner zerkleinert und die einzelnen Metalle, der Kunststoff und das Silizium voneinander getrennt. Für die Metalle und das Silizium gibt es Käufer aus der Industrie. Der Kunststoff kann noch in eine Müllverbrennungsanlage gehen.
Aus Dünnschichtmodulen lassen sich nahezu 100 Prozent der Materialien zurückgewinnen – der Anteil von Kunststoffen ist kleiner als bei kristallinen Modulen und fällt damit weniger ins Gewicht.
In diesem Kapitel klären wir weitere Fragen, die rund um Solaranlagen immer wieder auftauchen. Lies außerdem unsere anderen, ausführlichen Ratgeber zum Thema Photovoltaik, die wir Dir weiter oben auf dieser Seite immer wieder vorgeschlagen haben.
Die Bundesregierung möchte, dass alle geeigneten Dachflächen künftig für Solaranlagen genutzt werden. Laut dem Koalitionsvertrag der Ampel soll es für neue Gewerbebauten eine Pflicht geben, bei privaten Neubauten soll eine PV-Anlage „die Regel“ werden. Einzelne Kommunen schreiben bereits heute vor, Solarstromanlagen auf Dachflächen zu errichten, so etwa die Städte Waiblingen und Tübingen.
Darüber hinaus existiert in mehreren Bundesländern bereits eine Solarpflicht, auch Solardachpflicht genannt. Auf neu errichteten oder stärker modernisierten Gebäuden muss dann eine PV-Anlage für die Stromerzeugung oder eine Solarthermie-Anlage für die Wärmegewinnung errichtet werden. Klicke auf den Namen Deines Bundeslandes, um Details zu erfahren.
Wenn Du in Deiner Eigentumswohnung lebst, kannst Du natürlich mit den anderen Wohnungseigentümern im Haus auch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach errichten und gemeinsam betreiben. Den selbst erzeugten Solarstrom nutzt Du dann, als sei es Mieterstrom.
Um mehrere Wohnungen in einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) zu versorgen, muss die PV-Anlage eine höhere Leistung haben. Es gilt: Je größer eine Solaranlage ist, desto günstiger ist sie pro Kilowatt-Peak Leistung. Bei der Installation von Anlagen auf Mehrfamilienhäusern helfen Unternehmen und Netzwerke, die sich auf Mieterstrom spezialisiert haben, wie Urbane Energie oder die Solaroffensive Hamburg. Es ist umso leichter, einen Partner zu finden, je mehr Gebäude und Wohnungen Du besitzt – vorausgesetzt, Du willst alle Dächer mit PV-Anlagen ausrüsten. Verschiedene Modelle sind möglich, wenn die Bewohner eines Mehrfamilienhauses Mieterstrom nutzen können sollen:
Du verpachtest Dein Dach an einen Dienstleister. Er errichtet und betreibt eine PV-Anlage auf dem Dach und liefert den Mietern im Haus Solarstrom, wenn diese es wollen.
Du investierst in die PV-Anlage; der Dienstleister plant, errichtet und pachtet sie von Dir. Durch das Pachten wird der Dienstleister Anlagenbetreiber, kann den Solarstrom an Mieter liefern und Du erhältst eine vereinbarte Pachtzahlung.
Der Dienstleister plant und installiert die Anlage, aber Du bist Eigentümer und Betreiber. Den Strom verkaufst Du entweder direkt an die Mieter selbst oder an den Dienstleister, der ihn dann an die Mieter weiterverkauft.
In allen Varianten übernimmt der Dienstleister in der Regel die Überwachung und Wartung der Anlage und unterstützt Dich bei den administrativen und rechtlichen Pflichten, wenn Du die Anlage selbst betreibst und auch Solarstrom lieferst. Durch Steuerungsgeräte ist es möglich, den erzeugten Solarstrom so zu nutzen, dass so wenig wie möglich ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Willst Du Deinen Nachbarn im Haus nebenan mit Deinem Solarstrom versorgen, ist es möglich, ein Stromkabel zu ihm zu legen. Damit vermeidest Du den Transport über das öffentliche Stromnetz – Netzentgelte entfallen und der Strom bleibt günstig.
Solarstrom kannst Du auch erzeugen und verbrauchen, ohne die Module an ein Stromnetz zu koppeln. Ist Dein Gartenhäuschen nicht ans öffentliche Stromnetz angeschlossen oder liebäugelst Du mit einem Hausboot, dann kannst Du eine Solaranlage als Inselsystem (auch Off-Grid-System genannt) installieren. Zu einem solchen Inselsystem gehört standardmäßig ein Batteriespeicher, damit Du den am Tag erzeugte Strom auch am Abend nutzen kannst.
Auch fürs Camping kannst Du ein kleines Solarkraftwerk anschaffen. Es gibt Solarkoffer mit ausklappbaren oder faltbaren Solarmodulen mit rund 200 Watt Leistung. Anschlussbuchsen sind integriert, damit Du Dein Smartphone, den Laptop oder den Akku eines anderen Geräts laden kannst. Der Strom reicht auch für einen Elektrorasierer, eine elektrische Zahnbürste oder einen Rasenmäher. Lediglich Elektrogeräte, die mit Wärme arbeiten (Fön, Wasserkocher, …) funktionieren nicht mit einem Solarkoffer – sie brauchen eine höhere Leistung.
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