Heizöl kaufen Wie Deine Ölheizung günstig läuft und wann sie raus muss

Benjamin_Weigl
Benjamin Weigl
Finanztip-Experte für Energie

Das Wichtigste in Kürze

  • 2023 ist Heizöl wieder etwas günstiger, nachdem der Krieg in der Ukraine und der Importstopp für russisches Öl die Heizölpreise auf Rekordhöhe getrieben hatten.
  • Der steigende CO2-Preis wird Heizöl in den kommenden Jahren immer weiter verteuern.
  • Einen ineffizienten Heizkessel musst Du nach 30 Jahren Betrieb ausbauen lassen. Eine neue Ölheizung darfst Du ab 2024 nur noch unter bestimmten Voraussetzungen einbauen und spätestens 2045 sollen alle noch laufenden fossilen Heizungen stillgelegt werden.

So gehst Du vor

  • Möchtest Du Heizöl kaufen, empfehlen wir Dir dazu einen Preisvergleich über die Online-Portale Heizoel24 und Esyoil.
  • Überlege Dir frühzeitig, wie Du in der Zukunft heizen kannst oder möchtest und lasse Dich dazu von einem Energie-Effizienz-Experten oder den Verbraucherzentralen beraten.
  • Wenn Du Deine Ölheizung durch eine klimafreundliche Heizung ersetzt, übernimmt der Staat momentan bis zu 40 Prozent der Kosten und in Zukunft voraussichtlich bis zu 50 Prozent.

Fünf Millionen Ölheizungen halten mehr als acht Millionen Wohnungen in Deutschland warm. Damit ist Heizöl der am zweithäufigsten genutzte Brennstoff in Deutschland. Aber die Zahl der Ölheizungen sinkt: 2020 zählte der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks rund 500.000 weniger als im Jahr 2010.

Diese Verringerung ist im Sinne des Klimaschutzes gewünscht. Der Staat reizt den Ausbau von Ölkesseln finanziell an und verbietet den Betrieb älterer, ineffizienter Kessel. Ab 2024 ist der Einbau einer neuen, fossilen Ölheizung im Rahmen des neuen Gebäudeenergiegesetzes (GEG) nur noch unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Zugleich tragen Heizölkunden höhere Belastungen: Der Staat erhebt seit 2021 eine CO2-Steuer dafür, dass beim Verbrennen von Heizöl Kohlendioxid in die Luft entweicht.

Welche Handlungsoptionen Du hast und wie Du noch günstig Heizöl bestellst, erklären wir in diesem Ratgeber.

Wann gilt die Austauschpflicht und das Einbauverbot für Ölheizungen?

Je älter der Heizkessel ist, desto dringlicher ist sein Tausch. Nach Daten des Bundesverbands des Schornsteinfegerhandwerks waren 2020 mehr als drei Millionen Ölheizungen seit mehr als 20 Jahren in Betrieb; 870.000 davon sogar seit mehr als 30 Jahren. Bei vielen dieser alten Kessel handelt es sich um Konstanttemperaturkessel, die beim Heizen besonders ineffizient sind.

Austauschpflicht für Ölheizungen mit Konstanttemperaturkessel

Daher schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) vor, dass Konstanttemperaturkessel nach 30 Jahren außer Betrieb zu nehmen sind (§ 72 GEG). Ausgenommen sind dabei kleinere Öfen mit weniger als vier Kilowatt Leistung sowie Heizkessel in Ein- und Zweifamilienhäusern, wenn der Eigentümer mindestens seit 1. Februar 2002 selbst darin wohnt (§ 73 GEG). Wurde das Haus nach Januar 2002 verkauft, muss der neue Eigentümer die Ausbaupflicht binnen zwei Jahren erfüllen. Die Novelle des GEG, die ab 2024 in Kraft tritt, gibt keine neuen Austauschpflichten vor. Du darfst auch unter Umständen weiterhin eine Ölheizung einbauen, musst dabei aber bestimmte Pflichten und Fristen beachten. Welche das sind, liest Du in unserem Ratgeber zum Heizungsgesetz. 

Verstößt Du, der Heizungsinstallateur oder Ihr beide gegen die Vorschriften, ist das eine Ordnungswidrigkeit. Wer etwa einen Konstanttemperaturkessel (oder Standardheizkessel) länger als 30 Jahre betreibt, muss mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro rechnen (§ 108 Abs. 2 GEG).

Bei seiner alle drei bis fünf Jahre vorgeschriebenen Feuerstättenschau muss der Bezirksschornsteinfeger prüfen, ob ein Kessel die Frist überschritten hat und dann eine Frist zur Stilllegung oder zum Ausbau setzen (§ 97 Abs. 1 GEG). Kommst Du dem nicht nach, informiert er die zuständige Behörde. Neu ist im GEG, dass die Behörde den Ausbau oder die Stilllegung anordnen kann, wenn sie davon Kenntnis erlangt, dass Dein Standardheizkessel das 30. Betriebsjahr überschritten hat (§ 95 GEG).

Es gibt aber eine Ausnahme von der Ausbaupflicht – wenn nämlich ein Heizungstausch für Dich mit einem „unangemessenen Aufwand“ einhergeht oder zu „unbilliger Härte“ führt, weil Du die Kosten für den Umbau nicht durch Einspareffekte der neuen Heizung über die übliche Nutzungsdauer erwirtschaften kannst (§ 72 Abs. 5 GEG). Die GEG-Novelle sieht hier außerdem vor, dass Du Dich ebenfalls befreien lassen kannst, wenn die Investition in eine neue Heizung den Wert Deines Hauses übersteigen würde. Um von der Pflicht entbunden zu werden, musst Du einen Antrag stellen.

Für Ölheizungen mit Brennwert- oder Niedertemperaturkessel besteht keine Pflicht zur Außerbetriebnahme. Wenn die Heizungen mindestens 15 Jahre alt sind, sollten sie aber ein Effizienzlabel tragen. Dieses bringt in der Regel der Schornsteinfeger an. An dem Label kannst Du ablesen, wie kostensparend Deine Heizanlage arbeitet.

Neue Bestimmungen für den Einbau von Ölheizungen

Im Gebäudeenergiegesetz war bisher vorgesehen, dass Ölheizungen ab 2026 nur noch unter ganz bestimmten Umständen installiert werden dürfen. Dazu gehörte unter anderem ein Anteil an erneuerbaren Energien zur Wärmeerzeugung, etwa durch die Kombination mit Solarthermie oder einer Wärmepumpe (§ 72 Abs. 4 GEG). Die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes, die 2024 in Kraft tritt, sieht jetzt aber etwas ganz anderes vor.

Künftig soll jede neu eingebaute Heizung mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden. Das soll aber erst gelten, wenn es an deinem Wohnort eine kommunale Wärmeplanung gibt. Je nach Größe Deines Wohnortes soll das bis spätestens Juli 2028 der Fall sein. Bis diese Wärmeplanung steht, darfst Du auch weiterhin Öl- und Gasheizungen einbauen.

Dabei gibt es aber einen Haken. Wenn Du nach dem 31. Dezember 2023 nochmal eine Gas- oder Ölheizung einbaust, musst Du diese ab 2029 mit einem immer weiter steigenden Anteil an Biomasse, also Bio-Öl, Biogas oder Wasserstoff betreiben.

Beachte dabei, dass Bio-Öl in Deutschland nicht flächendeckend verfügbar ist. Außerdem ist es in der Anschaffung teurer als herkömmliches Heizöl. Deine Heizkosten werden also tendenziell steigen. Ab 2045 soll dann ein Betriebsverbot für fossile Heizungsanlagen wie Öl-, Gas- oder Kohleheizungen gelten. Alle Infos zu den neuen Regeln findest Du in unserem Ratgeber zum Heizungsgesetz.

Welche Förderungen gibt es beim Austausch der Ölheizung?

Ist Deine Ölheizung in die Jahre gekommen, überlege Dir, welche andere Heizungstechnologie Du einbauen kannst und willst. Bedenke dabei: Eine Ölheizung, die Du ab 2024 neu einbaust, musst Du ab 2029 mit einem Anteil Bio-Öl betreiben, das schreibt das Gebäudeenergiegesetz vor. Sobald es bei Dir eine kommunale Wärmeplanung gibt, darfst Du sie gar nicht mehr einbauen. Und ab 2045 musst Du sie ohnehin außer Betrieb nehmen.

Der Wechsel zu einem anderen Brennstoff kann sich für Dich lohnen. Holzpellets kosten weniger als Heizöl. Dank Fördermitteln für einen Pelletkessel sind die Vollkosten geringer als für eine neue Ölheizung.

Gibt es in Deinem Wohnort ein Fernwärmenetz, dann kannst Du Dir auch ein Angebot für einen Anschluss an dieses Netz machen lassen und die Preise für die Wärmelieferung erfragen. Fernwärme ist bislang im Schnitt teurer als eine Heizung mit Pellets, Heizöl oder Erdgas. Die Kosten für den Anschluss sollten jedoch geringer sein als die Investitionskosten für einen neuen Heizkessel und über die Fördermittel für den Heizungstausch kannst Du einen Zuschuss für die Installation einer Übergabestation in Deinem Haus bekommen. Außerdem sparst Du Dir mit einem Fernwärmeanschluss Wartungs- und Reparaturkosten für eine eigene Heizung.

Eine Wärmepumpe in einem wenig energieeffizienten Gebäude zu nutzen, geht mit hohem Stromverbrauch einher. Vorteilhaft ist es, wenn Du zuerst Dein Haus zumindest teilweise dämmst und dabei eine Flächenheizung oder Niedertemperaturheizung einbaust. Der Umbau des Wärmeverteilsystems und eine energetische Sanierung sind zwar aufwendig, aber auch hierfür gibt es Fördermittel über die KfW-Bank und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Es kann aber auch sein, dass eine Wärmepumpe in Deinem Altbau auch ohne größere Maßnahmen schon effizient funktionieren würde.

Fördermittel für den Ausbau alter Ölkessel und Einbau neuer Heizanlagen

Passend zu den Neuerungen im Gebäudeenergiegesetz gibt es ab 2024 auch ein neues Förderprogramm für den Heizungstausch. Das neue Förderprogramm besteht aus einer Grundförderung von 30 Prozent für den Austausch einer fossilen Heizung gegen beispielsweise eine Biomasseheizung, eine Wärmepumpe oder einen Fernwärmeanschluss. Über die Grundförderung hinaus gibt es noch vier Extra-Förderungen, die Du mit der Grundförderung kombinieren kannst:

  • Einen Einkommensbonus von 30 Prozent bekommst Du, wenn das zu versteuernde Einkommen Deines Haushalts bei maximal 40.000 Euro liegt. Das Haus, in dem die Ölheizung getauscht wird, musst Du aber selbst nutzen.
  • Einen Klimageschwindigkeits-Bonus in Höhe von 20 Prozent erhältst Du für den frühzeitigen Tausch Deiner Heizungsanlage. Ab 2029 soll dieser Fördersatz alle zwei Jahre um 3 Prozent sinken. Auch hier musst Du das Haus selbst bewohnen. Gasheizungen müssen mindestens 20 Jahre alt sein, für Ölheizungen gilt keine Mindestalter.
  • Einen Effizienzbonus von 5 Prozent gibt es für Erdwärmepumpen oder für Luft-Wasser-Wärmepumpen mit einem natürlichen Kältemittel.
  • Einen Emissionsminderungszuschuss von pauschal 2.500 Euro bekommst Du, wenn Du Dich für eine Biomasseheizung mit einem besonders niedrigen Staub-Emissionsgrenzwert von unter 2,5 mg/m³ entscheidest.

Es ist möglich, die Bonusförderungen mit der Grundförderung zu kombinieren. Insgesamt kannst Du für den Heizungstausch maximal 70 Prozent Förderung erhalten. Dabei werden alle Kosten bis zu einer Grenze von 30.000 Euro gefördert. Du Ist Deine neue Heizung teurer als 30.000 Euro, musst Du die darüber hinausgehenden Mehrkosten komplett selbst tragen.

Da es sich bei dieser Förderung um einen Zuschuss handelt, musst Du die Kosten erst einmal auslegen, bevor Du später eine Erstattung vom Staat bekommst. Wenn diese Investition Deine Möglichkeiten übersteigt, kannst Du ab 2024 einen Ergänzungskredit von bis zu 120.000 Euro nutzen. Für Haushalte mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen bis 90.000 Euro ist der Kredit außerdem zinsvergünstigt. 

Mehr zum Heizungstausch-Förderprogramm liest Du im Ratgeber zum Heizungsgesetz

Auch Bundesländer und Kommunen haben Förderprogramme zum Einbau von Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien. Über einen FördermittelCheck beim gemeinnützigen Verbraucherportal co2online kannst Du Dir die Förderprogramme für Heizungen an Deinem Ort anzeigen lassen.

Beratung und steuerliche Vorteile

Alternativ kannst Du die Kosten für eine neue Heizung seit 2020 von der Steuer absetzen, wenn Du selbst im Haus wohnst: Insgesamt bis zu 20 Prozent, verteilt über drei Jahre. Du darfst dazu aber keine Fördermittel in Anspruch nehmen.

Wie teuer Dich eine neue Heizanlage zu stehen kommt, wie Du sie finanzierst und wie stark Du Deinen Wärmeverbrauch senken kannst, erfährst Du über den Modernisierungs-Check des gemeinnützigen Verbraucherportals CO2-online. Zudem erklären Dir Energieberater in den mehr als 700 Beratungsstellen der Verbraucherzentralen oder qualifizierte Energie-Effizienz-Experten, welche Heiztechnologie für Dein Haus und Deinen Bedarf geeignet ist.

Wohin entwickeln sich die Heizölpreise?

Der Preis wird vor allem durch die Kosten für den Einkauf von Mineralöl bestimmt. Dieser hat sich bereits im Herbst 2021 stärker erhöht und stieg 2022 aufgrund des Krieges in der Ukraine auf neue Rekordwerte. Die abzuführenden Steuern – Mehrwertsteuer und Energiesteuern – und der seit 2021 aufgeschlagene CO2-Preis bilden einen zweiten Kostenblock.

Die Kosten für das Heizen mit Öl waren 2022 im Vergleich zum Vorjahr um rund 50 Prozent angestiegen. Das hat das gemeinnützige Verbraucherportal CO2-Online im aktuellen Heizspiegel berechnet. Die Heizkosten für eine durchschnittliche, 70 Quadratmeter große Wohnung in einem Mehr­fa­mi­lien­haus beliefen sich demnach auf 1.440 Euro – das waren fast 500 Euro mehr als noch 2021. Hauptgrund für die höheren Kosten: Heizöl hatte sich im Einkauf verteuert. Deutschland will auch künftig kein Öl mehr aus Russland importieren.

2023 wurde Heizöl wieder etwas günstiger. Mitte 2023 kostete ein Liter Heizöl vielerorts wieder deutlich unter 1 Euro, teilweise weniger als 90 Cent pro Liter. Im Herbst 2023 sind die Heizölpreise im Schnitt wieder auf rund 1,10 Euro gestiegen. Damit sind die Heizölpreise zwar wieder günstiger als noch 2022 aber dennoch spürbar teurer als in den Jahren zuvor.

CO2-Preis macht Heizöl langfristig teurer

Heizöl zu verbrennen, verursacht klimaschädliche Emissionen. Deswegen wird Heizöl seit 2021 durch eine Art CO2-Steuer verteuert. Zum 1. Januar 2024 erhöht sich der CO2-Preis auf 45 Euro pro Tonne ausgestoßenem Kohlenstoffdioxid. Ein Liter Heizöl verteuert sich durch den CO2-Preis um 14,33 Cent pro Liter (brutto). Weitere Erhöhungen sind bis 2026 geplant, auch die Heizölpreise werden dadurch weiter steigen. Ab 2027 wird der CO2-Preis durch den Handel von europäischen Emissionszertifikaten an der Börse bestimmt.

CO2-Kosten für eine Ölheizung

JahrCO2-Preis pro TonneCO2-Preis nettoCO2-Preis bruttoCO2-Kosten bei Jahresverbrauch 600 LiterCO2-Kosten bei Jahresverbrauch 2.000 Liter
202330 Euro8,03 Cent/l9,55 Cent/l57 Euro191 Euro
202445 Euro12,04 Cent/l14,33 Cent/l86 Euro287 Euro
202555 Euro14,72 Cent/l17,52 Cent/l105 Euro350 Euro
2026~ 60 Euro 116,06 Cent/l19,11 Cent/l115 Euro382 Euro
2027~ 85 Euro 222,75 Cent/l27,07 Cent/l165 Euro541 Euro

Der Emissionsfaktor für Heizöl extraleicht (EL) beträgt 2,68 kg CO2/Liter. Alle Angaben wurden gerundet.
1 Preiskorridor von 55 bis 65 Euro.
2 Preisbildung im Emissionshandel, angegeben ist ein mittlerer Preis der Jahre 2022 und 2023.
Quellen: Finanztip-Berechnung unter Berücksichtigung von EBeV 2030, § 10 Abs. 2 BEHG, Entwurf eines Haushaltsfinanzierungsgesetzes vom 13. Dezember 2023, EUA Daily Future bei Intercontinental Exchange (Stand: 15. Dezember 2023)

Wenn Du zur Miete wohnst, muss Dein Vermieter ab 2023 einen Teil Deiner CO2-Kosten übernehmen. Alles dazu und mehr Informationen zum CO2-Preis findest Du in unserem Ratgeber zur CO2-Abgabe.

Grünes und klimaneutrales Heizöl

Mit grünem Heizöl ist ein Brennstoff gemeint, der entweder aus Pflanzen oder synthetisch gewonnen wird. Es gibt bislang Heizöl mit einer Beimischung von bis zu 10 Prozent Öl aus nachwachsenden Rohstoffen. Vor allem in Baden-Württemberg wird dieses angeboten – Käufer erfüllen mit diesem Heizöl die Bestimmungen nach dem landeseigenen Erneuerbare-Wärme-Gesetz. Bundesweit ist die Nachfrage nach Bioheizöl gering und der Preis höher als für rein fossiles Heizöl. Die erste Pilotanlage für synthetisches Heizöl ging in Deutschland 2014 in Betrieb. Am Markt gibt es den synthetischen Kraftstoff aber noch nicht.

Ist dieses grüne Heizöl vom CO2-Preis betroffen? Ja und nein. Der Gesetzgeber macht einen Unterschied, ob Heizöl aus nachwachsenden Rohstoffen wie ölhaltigen Pflanzen gewonnen oder synthetisch erzeugt wird. Heizöl aus nachwachsenden Rohstoffen unterliegt seit 2023 dem CO2-Preis, synthetisches Heizöl nicht.

Darüber hinaus hat sich ein anderes Produkt entwickelt, welches dem grünen Zeitgeist entspricht: das sogenannte klimaneutrale Heizöl. Du kannst Dich beim Kauf dafür entscheiden, Klimaschutzprojekte mit einem Obolus zu unterstützen. Dazu zählt beispielsweise das Aufforsten von Wäldern. Die neu gepflanzten Bäume binden das Kohlendioxid, das beim Verbrennen des Heizöls entsteht, so der Gedanke dahinter. Auch auf dem Gasmarkt gibt es vergleichbare Produkte. Aber: Der CO2-Preis wird auch auf klimaneutrales Heizöl voll erhoben. Durch klimaneutrales Heizöl verringerst Du also nicht die steuerlichen Belastungen auf den Brennstoff. Aber Du leistest damit – zumindest einen kleinen – Beitrag für mehr Klimaschutz.

Wie kannst Du kostensparend mit Öl heizen?

Ist Deine Heizung noch jung, wäre es weder wirtschaftlich noch nachhaltig, sie frühzeitig wieder auszubauen. Den CO2-Preis musst Du gleichwohl tragen. Um die Belastung so niedrig wie möglich zu halten, muss die Heizung effizient arbeiten. Ob dies der Fall ist, kannst Du mit einem hydraulischen Abgleich prüfen und dabei auch gleich die Einstellungen korrigieren. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle vergibt Fördermittel für diese und andere Maßnahmen zur Optimierung der Heizung

Je weniger Öl Du verbrauchst, desto weniger zahlst Du für den CO2-Preis. Überlege, ob Du Wände, Fenster und Decken dämmst. Dafür gibt es Fördermittel über die KfW-Bank. Auch durch weniger aufwendige, kleine Maßnahmen kannst Du Deinen Brennstoffverbrauch leicht senken und Heizkosten sparen. Eine solarthermische Anlage verringert Deinen Heizölbedarf ebenfalls – die Solaranlage lässt sich in der Regel mit der Ölheizung kombinieren. 

Ist Deine Heizung älter, dann ist absehbar, dass Du künftig auf eine andere Heiztechnologie umsteigen musst – selbst, wenn Deine Ölheizung noch nicht der Pflicht zum Ausbau unterliegt. Mach Dir frühzeitig Gedanken, wie Du künftig heizen willst. Die Installation von klimafreundlichen Heizungen unterstützt der Staat. In erster Linie kommt als Alternative künftig die Wärmepumpe in Betracht. Welche Heiztechnologien für Dein Haus infrage kommen und mit welchen Investitions- und Betriebskosten Du zu rechnen hast, erfährst Du auch über den Wärmekompass der Agentur für erneuerbare Energien.

Wichtig ist in jedem Fall, dass Du günstig Heizöl bestellst, solange Du es noch brauchst. Wie das gelingt, erfährst Du im nächsten Abschnitt.

Wie und wann bestellst Du günstig Heizöl?

Der Preisunterschied für 3.000 Liter Heizöl kann mehrere Hundert Euro betragen, je nachdem, bei wem und in welchem Monat Du bestellst. Um die Entwicklung des Heizölpreises im Auge zu behalten, raten wir Dir, regelmäßig Angebote zu vergleichen.

Das geht am bequemsten über Portale im Internet. Die Online-Portale zeigen Dir die günstigsten Heizölhändler in Deiner Region und liefern Dir zudem aktuelle Preise für Rohöl am Weltmarkt. Auch den kannst Du so im Blick behalten. Fällt der Rohölpreis, bedeutet das jedoch nicht, dass die Preise für Heizöl in Deiner Region in gleichem Maße purzeln. Denn die Heizölpreise hängen auch von der Nachfrage und den Lieferkapazitäten in Deutschland ab.

Oft hört man: Am günstigsten kauft man Heizöl im Frühjahr oder Sommer. Also nicht gerade dann, wenn der Winter vor der Türe steht und auch viele andere auf die Idee kommen, ihren Tank voll zu machen. Tatsächlich zeigt der Blick auf die Heizölpreise in den vergangenen Jahren aber, dass diese Regel eher einem Märchen gleicht. Die Heizölpreise folgen keiner erkennbaren, jahreszeitlichen Gesetzmäßigkeit, sondern werden vielmehr durch politische Ereignisse und die Nachfrage am Weltmarkt beeinflusst.

Vergleichsportale für Heizöl

Die beiden größten Vergleichsportale für günstiges Heizöl sind Esyoil und Heizoel24, gemessen an der Zahl der versammelten Händler. 300 bis 400 von ihnen sind jeweils auf den beiden Portalen regelmäßig aktiv. Neben diesen beiden gibt es zwei weitere Portale, die nach unserem Test 2022 flächendeckend in Deutschland Angebote zeigten: Fastenergy und tanke-guenstig. Bei einem fünften Portal – Brennstoffboerse – erhielten wir für sechs Musterhaushalte kein Angebot.

Bei der Abfrage auf den Portalen sind nur zwei Informationen nötig: Deine Postleitzahl und die gewünschte Liefermenge. Die Anzahl der Angebote und die Lieferbedingungen unterscheiden sich von Portal zu Portal. Heizoel24, Esyoil und Brennstoffboerse listen alle verfügbaren Angebote für eine Postleitzahl auf. Du erhältst bei Heizoel24 und Esyoil in der Regel auf einen Schlag mehrere Angebote und kannst sie direkt miteinander vergleichen. Bei Brennstoffboerse kannst Du auch mehrere Angebote auf einmal angezeigt bekommen. Es kann aber auch sein, dass Dir das Portal nicht einen einzigen Anbieter nennen kann. Das haben wir in unserem Test 2022 festgestellt.

Bei Fastenergy und tanke-guenstig ist das Prinzip anders. Beide Portale zeigen bei jeder Abfrage nur ein Angebot für eine Sorte Heizöl. Fastenergy arbeitet in jeder Region mit einem bestimmten Händler zusammen. Den Kooperationspartner wählt Fastenergy nach eigenen Kriterien aus. Welcher Händler das ist, steht direkt beim Angebot.

Tanke-guenstig arbeitet zwar mit mehreren Händlern für eine Region zusammen, zeigt aber immer nur das günstigste Angebot an. Welcher Händler am Ende das billige Heizöl liefert, erfährst Du erst nach der Bestellung. Tanke-guenstig wählt die auf der Plattform vertretenen Händler aus: Bedingung ist, dass die Unternehmen ein spezielles Gütezeichen tragen. Das Siegel stammt vom RAL Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung. Diese Organisation definiert Kriterien für unterschiedliche Branchen, um die Qualität von Waren und Dienstleistungen zu sichern.

Warum solltest Du mehrere Heizölportale abfragen?

In einem Punkt gleichen sich die Heizölseiten alle: Die Preise auf den Portalen können die Händler jederzeit ändern. Und das machen sie auch. Die großen Unternehmen der Branche beschäftigen Mitarbeiter, die täglich die Angebote auf den Portalen vergleichen. Sie können sofort reagieren, wenn Wettbewerber ihre Preise verändern.

Das heißt, dass sich die Angebote für preiswertes Heizöl täglich ändern können. Und auch, dass ein Händler auf den einzelnen Portalen mit unterschiedlichen Preisen vertreten sein kann. Es kann sogar sein, dass ein Händler auf einem Portal sein Heizöl billiger anbietet als auf seiner eigenen Internetseite.

Für eine Abfrage ist es sinnvoll, zwei Portale zu nutzen – manchmal findet sich ein sehr günstiges Angebot eines Lieferanten nur auf einem Portal. Wir empfehlen für eine Abfrage Heizoel24 oder Esyoil. Dort haben wir sowohl in unserem Test 2022 als auch in unseren Tests 2020, 2018, 2017 und 2016 die besten Preise gefunden.

Zusätzlich kannst Du Angebote bei tanke-guenstig und brennstoffboerse abfragen. Auch dort haben wir in unserem Test 2022 jeweils zweimal den günstigsten Preis bei unseren Abfragen gefunden.

Heizoel24
  • findet oft den günstigsten Lieferanten
  • verschiedene Angebote pro Abfrage
  • übersichtliche Darstellung
  • gut geeignet zur Vorbereitung von Sammelbestellungen (Preismatrix)
  • aktuelle Informationen zur Marktentwicklung
Nutzer-Erfahrungen
Esyoil
  • findet oft den günstigsten Lieferanten
  • verschiedene Angebote pro Abfrage
  • übersichtliche Darstellung
  • aktuelle Informationen zur Marktentwicklung
  • Preiswecker und Newsletter für regelmäßige Preisinfos
Nutzer-Erfahrungen

Wovon hängt die Höhe des Heizölpreises ab?

Es gibt verschiedene Faktoren, die den Heizölpreis bestimmen – unabhängig von den Kosten für Beschaffung und von der Höhe der Steuern. 

Auf den ersten hast Du nur bedingt Einfluss: Deinen Wohnort. In Süddeutschland sind die Preise in der Regel höher als in Norddeutschland. In der Nähe von Raffinerien und Tanklagern zahlen Kunden weniger, als wenn sie weiter entfernt von diesen wohnen. Ist die Nachfrage in Deiner Region hoch, sind gewöhnlich auch die Heizölpreise höher als in Regionen mit geringerer Nachfrage. Die meisten Ölheizungen befinden sich dabei in Bayern (23 Prozent) und Baden-Württemberg (18 Prozent).

Weitere Faktoren bei einer Portalabfrage kannst Du selbst bestimmen: die Liefermenge, die Lieferfrist, die Heizölsorte und die Zahlungsart, die Du wählst. In der Regel zahlst Du umso weniger pro Liter, je mehr Du bestellst. Darüber hinaus kannst Du sparen, wenn Du bar oder mit EC-Karte zahlst, keine kurze Lieferfrist wünschst und die Standardsorte bestellst.

Große Bestellmengen kommen billiger 

Je kleiner die Bestellmenge, desto höher ist der Preis pro Liter. 2022 war der Skaleneffekt aber kleiner als die Jahre zuvor: Wer zweimal 1.500 Liter bestellt statt einmal 3.000, zahlte rund 40 Euro mehr. Das haben wir in unserem Test 2022 festgestellt. Die Ersparnis bei größeren Bestellmengen ist kleiner als die, die wir in unseren Tests 2017 und 2020 gesehen haben.

Sammelbestellungen - Die wenigsten Haushalte bringen 5.000 Liter in ihren Tanks unter. Um solche Mengen zu bestellen, können sich mehrere Abnehmer zusammentun. Das hat den Vorteil, dass der Tanklaster nur einmal in der Straße vorbekommen muss. Dafür, dass der Händler Tanks in verschiedenen Häusern befüllt, erhebt er aber einen Aufschlag. Prüfe daher immer erst, ob die Kostenersparnis den Aufwand einer Sammelbestellung rechtfertigt. 2022 konntest Du mit rund 40 Euro weniger rechnen, wenn Du mit einem Nachbarn 5.000 Liter zusammen bestellst.

Wann lohnt sich eine Ratenzahlung? 

Als Alternative zur Sammelbestellung bietet sich eine Ratenzahlung über mehrere Monate bei Bestellung einer größeren Menge an. Bei einigen Händlern ist das möglich.

Eine Ratenzahlung ist mit Aufschlägen gegenüber dem Bezahlen in bar oder mit Girocard (früher: EC-Karte) verbunden. Wenn Du Deine Lieferung auf einen Schlag bezahlen kannst, ist das immer günstiger. Eine Ratenzahlung kann sich jedoch lohnen, wenn Du so den Preisnachteil einer kleineren Bestellmenge ausgleichen kannst. In unserem Test 2017 stellten wir fest, dass die Mehrkosten bei 3.000 Litern und drei Zahlungsraten bei rund 100 Euro lagen, bei zwölf Raten bei fast 200 Euro. Aber: Wer dreimal 1.000 Liter auf einen Schlag zahlte, gab in Summe mehr aus, als jemand, der 3.000 Liter in drei Raten bezahlte. 

Willst Du nicht in Raten zahlen, ist die Girocard (EC-Karte) das bewährteste Zahlungsmittel. Manchmal verlangen Händler bei Barzahlung Aufschläge. Auch das Zahlen auf Rechnung oder per Lastschrift ist meist mit Aufschlägen verbunden.

Standard, Premium, Ecotherm – welche Sorte ist am besten? 

Lediglich eine Sorte ist standardisiert: Heizöl extraleicht schwefelarm (kurz „EL schwefelarm“, DIN 51603-1). Lieferanten führen sie nicht unbedingt unter dieser Bezeichnung, sondern geben ihr auch andere Namen: Heizöl normal, Heizöl Standard oder einfach nur Heizöl. Einheitlich ist: Die standardisierte Sorte ist die günstigste und zugleich mit Abstand die beliebteste. Rund 85 Prozent des über die Portale bestellten Heizöls gehört zur Standardsorte.

Fast überall bieten Händler auch eine Sorte mit bestimmten Zusätzen an: „Premium“, „Plus“, „Ecotherm“ oder „Super“ nennt sie sich. Die Zusätze – sogenannte Additive – verteuern das Heizöl, versprechen aber einen Mehrwert. Dieses Öl soll weniger Ablagerungen im Tank bilden und Filter und Düsen der Anlage kaum verstopfen. Die Kosten für Reparatur und Wartung sollen so geringer ausfallen. Auch gegen den typischen Geruch von Heizöl gibt es Zusätze.

Da es keinen Standard für ein „Premium-“ oder „Super-Heizöl“ gibt, lassen sich die Angebote für diese Sorten schwer vergleichen. Für 3.000 Liter Abnahme haben wir die Preise in unserem Test 2020 aber erhoben: Bei Esyoil und Heizoel24 zahlst Du zwischen 2 und 6 Prozent mehr für die Sorte mit Additiven.

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Ergebnisse früherer Finanztip-Untersuchungen

Autoren
Ines Rutschmann

* Was der Stern bedeutet:

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