Elster

Steu­er­er­klä­rung mit Elster: schneller Geld zurück

Jörg Leine
Finanztip-Experte für Steuern

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Kürzel Elster steht für elektronische Steuererklärung. Die zentrale Website elster.de versteht sich als Online-Finanzamt.
  • Über das Portal „Mein Elster“ kannst Du kostenlos elektronische Steu­er­er­klä­rungen und Steueranmeldungen erstellen und abgeben.
  • Auch wenn Du ein privates Steuerprogramm nutzt, hast Du mit Elster zu tun, denn die Software übergibt Deine Eingaben über Elster an das Finanzamt.

So gehst Du vor

  • „Mein Elster“ ist nicht besonders übersichtlich. Du bekommst auch keine Tipps zum Steuersparen.

Elstern gelten gemeinhin als diebisch. Doch im Zusammenhang mit Steuern sind weder die Vögel noch das Stibitzen von glitzerndem Schmuck gemeint: Elster ist die Abkürzung für elektronische Steuererklärung. Elster ist zugleich ein Projekt der deutschen Steuerverwaltungen, also aller Länder und des Bundes, um Steu­er­er­klä­rungen und Steueranmeldungen über das Internet abzuwickeln. Koordiniert wird das Ganze vom Bayerischen Landesamt für Steuern. 
Wir zeigen Dir, wie Du mit Mein Elster Deine (Einkommen-) Steu­er­er­klä­rung online erstellen und kostenlos ans Finanzamt schicken kannst. Danach erklären wir Dir, warum in vielen Fällen eine Steuersoftware die bessere Alternative ist. Schließlich zeigen wir, was das Elster-Portal zusätzlich zu bieten hat.

Mein Elster ist das Online-Programm vom Amt

Den größten Vorteil von Elster nennen wir gleich zu Beginn. Es ist kostenlos. Allerdings bietet es auch nicht annähernd soviel Hilfestellung wie die kommerziellen Programme für die Steu­er­er­klä­rung, die auch nicht die Welt kosten. Schließlich ist es nicht im Interesse des Fiskus, den Steuerzahler auf jede Steuersparmöglichkeit zu stoßen. Außerdem ist das Erstellen der Erklärung mit Mein Elster für Menschen mit wenig Steuer-Erfahrung ein ganzes Stück schwieriger.

Wenn Du es trotzdem versuchen willst, gab es bis zur Steu­er­er­klä­rung 2019 zwei Wege, um Elster zu nutzen: Elster-Formular und Mein Elster. 

  • Elster-Formular ist eine kostenlose Software, die Du auf Deinem PC installieren kannst. Aber: Die Finanzverwaltung hat die Weiterentwicklung des Programms Elster-Formular eingestellt. Du kannst dieses Programm letztmals für die Steu­er­er­klä­rung 2019 nutzen. Im letzten Abschnitt findest Du eine Anleitung dafür. 
  • Mein Elster ist also für alle alle Steu­er­er­klä­rungen ab 2020 die einzig verbliebene Möglichkeit, Deine Steuer mit Elster zu machen. Es ist webbasiert, Du musst also keine Software herunterladen, sondern kannst die Steuer direkt im Browser online machen. Gut funktioniert das Erstellen einer Steu­er­er­klä­rung auf einem Windows-PC mit Chrome und Firefox. Apple-Nutzer sollten Safari oder Chrome nutzen.

Seit 2022 gibt es für Rentner und Pensionäre ohne weitere Einkünfte EinfachElster als kostenloses Programm.

Für die Grund­steu­er­er­klä­rung 2022 gibt es in elf Bundesländern die Möglichkeit, neben Elster eine etwas einfachere kostenlose Programm-Variante zu nutzen.

Registrierung bei Mein Elster

Um möglichst alle Vorteile einer elektronischen Steu­er­er­klä­rung nutzen zu können, solltest Du einmalig ein Benutzerkonto einrichten und Dich für Mein Elster registrieren. Dann stehen Dir nicht nur Formulare zur Verfügung, sondern eine Reihe weiterer elektronischer Leistungen der Finanzverwaltung wie der Belegabruf (Abruf von Bescheinigungen beziehungsweise Belegen, die dem Finanzamt bereits vorliegen) oder die Auskunft darüber, welche Daten auf Deiner elektronischen Lohnsteuerkarte (Elstam) eingetragen sind. Deshalb lohnt sich auf Dauer die Registrierung.

Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine Übersicht dazu findest Du auf dieser Seite. Für Privatanwender sind es drei kostenlose Wege für die Registrierung:

  • mit der App ElsterSecure,
  • mit modernem Personalausweis im Scheckkartenformat und der AusweisApp 2 sowie
  • mit Zertifikatsdatei.

Letztere ist die von der Finanzverwaltung emp­foh­lene Variante. Deshalb zeigen wir diese im Folgenden in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung.

  1. Benutzerkonto anlegen - Zuerst legst Du auf www.elster.de ein Benutzerkonto an. Klicke auf der Startseite von Elster im oberen Bereich auf die entsprechende Fläche. 
  2. Persönliche Daten absenden - Gib zuerst Deinen Namen, Dein Geburtsdatum und Deine Steu­er­iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer ein. Lege dann Deinen Nutzernamen fest, wähle eine Sicherheitsfrage aus und gib die dazugehörige Anwort ein. Schicke diese Daten ab.
  3. Den Brief und die Mail für die Aktivierung abwarten - Anschließend erhältst Du per E-Mail die Aktivierungs-ID und zusätzlich per Post den Aktivierungs-Code. Dieser wird an die Adresse versandt, die aktuell bei der Meldebehörde hinterlegt ist. Das kann bis zu zwei Wochen dauern.
  4. Zertifikatsdatei herunterladen - Du gibst die Daten ein und erhältst dann Deine Zertifikatsdatei, mit der Endung pfx. Diese lädst Du herunter und speicherst sie auf Deinem Computer. Danach kannst Du Dich damit bei Mein Elster einloggen. Du hast anschließend die Möglichkeit, ein eigenes Passwort auswählen. Zusammen mit der drei Jahre lang gültigen Zertifikatsdatei funktioniert die Authentifizierung. Rund drei Monate vor Ablauf der Gültigkeit erhältst Du eine Nachricht in Deinem Mailpostfach. Mit einem Klick kannst Du dann normalerweise Deine Zertifikatsdatei verlängern.
  5. Passwort und Zertifikat aufbewahren - Merke Dir unbedingt Dein Passwort. Speichere Dein Software-Zertifikat auf Deiner Festplatte und am besten zusätzlich auf einem USB-Stick oder einer externen Festplatte. Merke Dir den Speicherort, denn Du benötigst dieses Zertifikat bei jeder Anmeldung im Elster-Portal. Achtung: Bei einem Rechnerwechsel oder Änderung des Betriebssystems solltest Du Deine Zertifikatsdatei vom USB-Stick zurückholen.

So funktioniert Mein Elster

Quelle: www.elster.de (Stand 28. März 2023)

Du bist jetzt startklar, um Deine Steu­er­er­klä­rung mit Mein Elster zu machen. Wähle links „Formulare und Leistungen“, dann „Alle Formulare“, dort „Einkommensteuer“ und schließlich „Einkommensteuererklärung unbeschränkte Steuerpflicht (ESt 1 A)“. Du siehst schon an dieser Stelle, dass Mein Elster nicht voraussetzungsfrei ist und Du schon etwas Steuerwissen mitbringen musst. 

Wähle danach das Steuerjahr aus und fahre ohne Datenübernahme fort, wenn Du das erste Mal Deine Steu­er­er­klä­rung mit Mein Elster machst. Hast Du schon einmal Deine Steuer mit Elster gemacht, kannst Du Die Daten der vorherigen Erklärung übernehmen.

Der Anlagenassistent 

Nun wirst du gefragt, ob Du mit oder ohne Anlagenassistent fortfahren willst. Wähle die Variante „Mit Anlagenassistent fortfahren“. Gib zuvor Deinen Namen und Steueridentifaktionsnummer ein, gegebenfalls auch für Deine Partnerin oder Deinen Partner.

Nun wirst Du auf drei Seiten zu den verschiedenen Bereichen abgefragt, die für Dich persönlich wichtig sein können und Dich damit bei der Steuer betreffen. Anhand Deiner Auswahl werden die entsprechenden Anlagen von Mein Elster ausgewählt. Dabei geht es zum Beispiel um Kinder, einen Riestervertrag, Sonderausgaben, außergewöhnliche Belastungen, energetische Maßnahmen und haushaltsnahe Dienstleistungen. Zudem wird abgefragt, ob Du Arbeitnehmer oder Rentner bist. Und schließlich auch, ob Du auch Einnahmen aus Gewerbe und Selbstständigkeit hattest. 

Bescheinigungen einfüllen - Belegabruf

Nun bist Du auf der Seite „Bescheinigungen“. Da ist leider nicht auf den ersten Blick klar, was damit gemeint ist. Denn die gebräuchlichen Begriffe Belegabruf und „Vorausgefüllte Steu­er­er­klä­rung“ (VaSt) fehlen leider. Denn wenn Du auf „Bescheinigungen einfüllen“ klickst, kannst Du die Daten in Deine Steu­er­er­klä­rung übernehmen, die dem Finanzamt bereits vorliegen. Das ist normalerweise bis Mitte März jeden Jahres der Fall.

Neben den Stammdaten wie Name, Adresse, Konfession und Steuernummer sind dies vor allem:

Geplant ist, dass immer mehr Daten elektronisch gemeldet werden und Dir dann zur Verfügung stehen.

Um diese Belege für Deine Steu­er­er­klä­rung abrufen zu können, benötigst Du einen Abrufcode. Den solltest Du schon vorher angefordert haben. Klicke dazu auf der Elster-Startseite auf „Formulare und Leistungen“ und dann auf  „Bescheinigung verwalten". Dein Abrufcode wird Dir dann per Post zugesandt. Mit dem Code rufst Du die beim Finanzamt hinterlegten Daten ab. Diese Belegabruf-Funktion ist unbefristet.

Hast Du Deine Daten abgerufen, kontrolliere die Angaben zur Sicherheit. Stellst Du falsche Zahlen fest, teile dies dem Finanzamt mit und gib die richtigen Daten in der Steu­er­er­klä­rung an.

Ausfüllen der Anlagen

Nun beginnt erst die eigentliche Arbeit. Fülle Schritt für Schritt die Dich betreffenden Anlagen aus. Das ist an vielen Stellen einigermaßen mühselig und ohne Steuerkenntnisse wirst Du nicht weit kommen. Mit Vorwissen ist es aber wiederum auch kein Hexenwerk.

Bist Du damit fertig, folgt das Prüfen und die Berechnung der Steuer. Oft passiert es dann, dass Dich Mein Elster auf Fehler hinweist. Wenn Du diese nicht behebst, kannst Du die Steu­er­er­klä­rung nicht abschicken. 

Im letzten Schritt übermittelst Du die Erklärung online. Sie gilt als abgegeben, sobald Du diese verschickt hast. Du bekommst eine Nachricht über die erfolgreiche Übermittlung samt Datum und Uhrzeit. 

Mit der App MeinElster+ Belege hochladen

Seit Februar 2023 gibt es die neue App „Mein Elster+“. Sie ist für iPhones und Android-Smartphones in den jeweiligen Stores kostenlos erhältlich. Die App schließt eine Lücke, vor der Elster-Nutzer standen. Denn bisher konntest Du zwar Deine Belege auch schon zu „Mein Elster“ hochladen (Upload). Doch wenn Du etwa eine Handwerkerrechnung nur auf Papier hattest, musstest Du diese vorher erst noch einscannen.

MeinElster+ macht das leichter: Einfach die Rechnung oder Bescheinigung in der App fotografieren und dann hochladen. Du kannst die Belege in Kategorien ablegen, ein Software soll die wichtigsten Daten auslesen.

Um die App nutzen zu können, musst Du sie zuerst herunterladen und dann mit Deinem Elster-Konto koppeln. Zu diesem Zweck meldest Du Dich wie gewohnt in Deinem Elster-Konto an. Gehe dann zu „Mein Benutzer­konto“ und klicke danach auf „Mein Elster+ koppeln“. Dann wird ein QR-Code erzeugt. Scanne diesen mit dem Smartphone. Danach ist die App mit Deinem Elster-Konto verknüpft.

Steuersoftware oft die bessere Alternative

Mein Elster ist, wie eben beschrieben, für Laien mitunter schwierig. Den meisten raten wir daher zum Kauf einer Steuersoftware. Sie ist in der Regel deutlich komfortabler und besser ausgestattet. Für rund 15 bis 45 Euro pro Jahr gibt es aktuelle Steuerprogramme, um die Steu­er­er­klä­rung am PC zu erstellen. Einfache Fälle können auch per App erledigt werden.

Die fertige Erklärung wird – über eine Elster-Schnittstelle – elektronisch direkt ans Finanzamt übermittelt. Vorteil ist, dass auch Laien sehr gut mit einer Steuersoftware zurechtkommen. Schließlich bieten die Programme konkrete Ausfüllhilfen. Idealerweise baut sich die Steu­er­er­klä­rung nach den Nutzer-Eingaben im Hintergrund selbst auf. Der Steuerpflichtige muss also nicht wissen, in welche Zeile welche Angabe gehört.

Zusammengefasst bietet Dir eine elektronische Steu­er­er­klä­rung folgende weitere Vorteile:

  • Im Gegensatz zu den kostenlosen Angeboten des Fiskus bietet Dir eine professionelle Steuersoftware zahlreiche Tipps, um Steuern zu sparen.
  • Du kannst Vorjahresdaten aus Deiner letzten Steu­er­er­klä­rung übernehmen und sparst so Zeit.
  • Plausibilitätsprüfungen verhindern falsche Eingaben.
  • Berechnungen geben Anhaltspunkte für finanzielle Auswirkungen.
  • Ein Bescheidprüfer ermittelt Abweichungen zwischen den Angaben in der Erklärung und den tatsächlich anerkannten Positionen und Werten im Steuerbescheid.

Mein Elster bietet nur einen Teil dieser Funktionen. Die aktuell empfehlenswerten käuflichen Steuerprogramme und Apps für einfache und komplexere Fälle erläutern wir im Ratgeber Steuersoftware.

Mehr dazu im Ratgeber Steuersoftware

 Zum Ratgeber

Vier von fünf Erklärungen per Elster werden über kommerzielle Steuerprogramme erstellt. Dazu zählen neben der Steuersoftware für Selbsterklärer – also Steuerzahler, die ihre eigene Erklärung erstellen – auch professionelle Lösungen, beispielsweise von Datev und anderen Anbietern, die sich auf die steuerberatenden Berufe spezialisiert haben.

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Was bietet Mein Elster noch?

Bereits seit 1999 sind elektronische Steu­er­er­klä­rungen möglich. Für das Steuerjahr 2019 wurden über die elektronischen Schnittstellen der Finanzverwaltung mehr als 28 Millionen Ein­kom­men­steu­er­er­klä­rungen eingereicht. Damit werden die meisten Einkommensteuererklärungen elektronisch übermittelt – nicht zuletzt aufgrund der intensiven Hilfe durch Steuerberater oder Lohn­steu­er­hil­fe­ver­eine und mittels Steuersoftware, die viele Steuerpflichtige nutzen.

Ende Juli 2017 ging die neue Elster-Homepage online. Sie ist dadurch ein ganzes Stück benutzerfreundlicher geworden. Bis dahin gab es neben elster.de das Elster-Online-Portal elsteronline.de. 2017 wurden beide Websites zu einer zentralen Anlaufstelle unter www.elster.de vereint, die sich nun als Online-Finanzamt versteht.

Ein integriertes Portal - Die Funktionen des bisherigen Elster-Online-Portals sind jetzt unter „Mein Elster“ zusammengefasst. Wer dafür bereits registriert ist, kann sich weiterhin mit seinen alten Daten einloggen und die bisher genutzten Dienste weiternutzen.

Steu­er­er­klä­rung auf Tablet - Am augenfälligsten ist das modernere, übersichtlichere Design des Portals. Neu ist, dass Du die Zertifikatsdatei auf Dein Tablet und Smartphone übertragen und Mein Elster so auch mobil nutzen kannst. Am einfachsten geht das über die neue ElsterSecure-App. Die bisherige ElsterSmart-App läuft 2023 aus. Mit der Zertifikatsdatei auf Deinem mobilen Gerät oder der ElsterSecure-App kannst Du die Steu­er­er­klä­rung auch unterwegs bearbeiten.

Personalisierte Startseite - Als Nutzer von Mein Elster kannst Du nun eine individuelle Startseite erstellen, in der Du die benötigten Formulare und Funktionen viel leichter als bisher findest. Die bisher genutzten sind dort aufgelistet. Dafür musst Du Deine passende Benutzergruppe, zum Beispiel als Arbeitnehmer „Privatpersonen“, auswählen. Andere Benutzergruppen sind beispielsweise Unternehmer, Arbeitgeber oder Vereine.

Mails im Postfach bleiben erhalten - Nach dem Login bekommst Du auf Deiner personalisierten Startseite zudem auf einen Blick alle wichtigen Informationen zu Deinem Benutzerkonto und den vom Finanzamt empfangenen Mails. Die Nachrichten bleiben jetzt im Postfacharchiv und werden nicht mehr automatisch gelöscht.

Bessere Suche - Um das richtige Formular zu finden und zu verwenden, kannst Du jetzt Schlagwörter in einer Suchmaske eingeben.

Hilfetexte einfacher - Auch beim Ausfüllen der Steu­er­er­klä­rung gibt es einige Verbesserungen. Viele Nutzer setzen im Formular an einer Stelle einen Haken und wissen nicht, was sich hinter einem Fachbegriff verbirgt. Die Finanzverwaltung hat daher die Erläuterungstexte etwas kürzer und verständlicher formuliert – etwas weniger Amtsdeutsch.

Fehlerhinweise früher - Ein großes Ärgernis war bislang, dass erst kurz vor der Übermittlung der Steu­er­er­klä­rung Elster-Formular mit einer Liste über Fehler an den unterschiedlichsten Stellen in den Formularen informiert hat. Oft musste sich der Nutzer zeitaufwendig in die vermeintlich bereits abgearbeitete Steuerproblematik wieder hineindenken. Das Korrigieren soll nun weniger mühselig ausfallen, weil das Programm jetzt möglichst frühzeitig während der Bearbeitung auf falsche Angaben aufmerksam macht.

Berechnung - Nützlich ist zudem die neue automatische Summenberechnung. Positionen, die über mehrere Zeilen im Formular gehen, addiert das Programm. Dadurch behältst Du besser den Überblick.

Recherche nach Software - Falls Du Dich in einem ersten Schritt informieren möchtest, welche kommerzielle Steuersoftware für Dich infrage kommen, kannst Du über Elster suchen. Wähle zunächst Dein Betriebssystem aus (Windows, Linux, Mac OS, iOS oder Android). Dann lege fest, welche Formulare Du benötigst (zum Beispiel Ein­kom­men­steu­er­er­klä­rung und Anlage EÜR). Nach Deiner Auswahl bekommst Du eine Trefferliste – aufgeteilt nach kostenlosen und kostenpflichtigen Steuerprogrammen beziehungsweise deren Anbietern. Zumindest für die erste Vorauswahl ist dies hilfreich.

Viele weitere Funktionen in Mein Elster

Im Portal gibt es eine ganze Reihe unterschiedlicher Steuerarten, Erklärungen, Anmeldungen, Anträge sowie Bescheide. Das System wird immer weiter ausgebaut.

Für Lohn- und Umsatzsteuer-Voranmeldungen ist die Übermittlung über Elster Pflicht. Grundsätzlich müssen Selbstständige und Unternehmer ihre Erklärungen auf elektronischem Weg ans Finanzamt übermitteln. Arbeitnehmer, Rentner und Pensionäre hingegen sind frei in ihrer Entscheidung. Sie dürfen grundsätzlich auch die Papierformulare ausfüllen und abgeben.

Über Mein Elster kannst Du Steueranmeldungen (zum Beispiel die Umsatzsteuer-Voranmeldung) online abgeben, die Ein­kom­men­steu­er­er­klä­rung komplett elektronisch erstellen und übermitteln sowie im Jahr 2022 (und 2023) die Grund­steu­er­er­klä­rung machen.

Als registrierter Nutzer kannst Du über Elster auch Einspruch gegen einen Bescheid einlegen. Das Formular „Einspruch“ findest Du unter dem Punkt „Meine Formulare“. Für die Begründung hast Du allerdings nur wenig Platz. Per Klick kannst Du dort auch die Aussetzung der Vollziehung beantragen.

Achtung: Dies solltest Du Dir jedoch gut überlegen. Besteht das Risiko, dass Du möglicherweise doch nicht Recht bekommst und Steuern nachzahlen musst, kann es passieren, dass Du zusätzlich auch noch Zinsen bezahlen musst.

Über das Elster-Portal kannst Du keine Klage vor einem Finanzgericht einlegen. Das persönliche elektronische Zertifikat genügt dafür nicht, hat das Finanzgericht Münster entschieden (Urteil vom 26. April 2017, Az. 7 K 2792/14 AO). Für eine elektronische Klageerhebung benötigst Du eine qualifizierte Signatur, alternativ kannst Du die auf Papier unterschriebene Klage einreichen.

Du kannst unter Mein Elster unter anderem auch folgende Anträge elektronisch stellen: 

Unser Podcast zum Thema

So füllst Du das Elster-Formular aus

Wenn Du nur das Programm Elster-Formular herunterladen möchtest, dann kannst Du dies direkt unter diesen Link tun. Du musst lediglich den Lizenzvertrag akzeptieren. Und kannst es danach auf Deinem Computer installieren. Achtung: Elster-Formular kannst Du nur für länger zurückliegende Steuerjahre verwenden. Ab dem Steuerjahr 2020 gibt es das Programm nicht mehr.

Nach der Programminstallation startest Du das Elster-Formular mit einem Doppelklick auf das Symbol auf dem Desktop. Als Arbeitnehmer oder Rentner wählst Du „Privatperson“ aus und legst eine Ein­kom­men­steu­er­er­klä­rung an. Auf dem Bildschirm erscheint das jeweils ausgewählte Steuerformular. Daneben gibt es Erläuterungen. Du kannst Zeile für Zeile Deine Daten ins Formular eintragen und auch leicht korrigieren. Am besten ist es, wenn Du gleich zu Beginn das Formular auf Deiner Festplatte speicherst und während des Ausfüllens immer wieder zwischenspeicherst.

Über das Menü „Plausibilitätsprüfung“ kannst Du jederzeit kontrollieren, ob Angaben fehlen oder möglicherweise keinen Sinn ergeben. Angaben in Rot gekennzeichneten Felder musst Du zwingend korrigieren. Andernfalls kannst Du die Erklärung nicht abgeben. Bei grün markierten Feldern solltest Du die entsprechenden „Fehler/Hinweise“ lesen und gegebenenfalls Deine Eingaben anpassen.

Hast Du alle benötigten Anlagen passend ausgefüllt, kannst Du Deine Erklärung abgeben. Dazu gehst Du auf das Menü „Datenübermittlung“. Gib Deine E-Mail-Adresse an.

Ein Vorteil vom Elster-Formular ist, dass Du Dir den Bescheid elektronisch rückübermitteln lassen kannst. Etwaige Abweichungen zwischen Deinen Angaben und den genehmigten Abzugspositionen lassen sich so leichter erkennen.

Außerdem kannst Du Deinen elektronischen Bescheid über das Elster-Formular abholen. Rechtsverbindlich ist jedoch bislang nur der Steuerbescheid, den Du per Post erhältst.

Ganz ohne Papier geht es bei diesem Verfahren jedoch nicht. Du musst eine komprimierte Steu­er­er­klä­rung, die eine Telenummer enthält, ausdrucken, unterschreiben und ans Finanzamt schicken. Du kannst dann auch gleich Belege mit abgeben, wenn dies erforderlich sein sollte.

Das Programm bietet außerdem an, ein dazu passendes Begleitschreiben auszudrucken. Das ist aber nicht zwingend. Belege musst Du bei einer elektronischen Erklärung zunächst nicht ans Finanzamt schicken. Falls Dein Finanzbeamter welche sehen möchte, bekommst Du eine entsprechende Nachricht.

Du hast die Möglichkeit, das Elster-Formular ohne Authentifizierung zu nutzen. Du kannst aber auch die Option wählen, die Erklärung authentifiziert zu übermitteln. Authentifizierung bedeutet, dass das Finanzamt erkennen kann, dass Du zur Abgabe der Steu­er­er­klä­rung berechtigt bist. Dieses Verfahren ersetzt die eigenhändige Unterschrift.

Tipp: Du kannst statt der Formular-Ansicht den Interview-Modus wählen, wenn Du mehr Unterstützung beim Ausfüllen benötigst. Mit „Weiter“ und „Überspringen“ navigierst Du.

Autoren
Udo Reuß
Jörg Leine

* Was der Stern bedeutet:

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