Billig tanken Diese Tipps helfen Dir, beim Tanken Geld zu sparen
Finanztip-Chefredakteur
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Mit Kriegsbeginn in der Ukraine schossen die Preise für Benzin und Diesel 2022 in Deutschland auf neue Höchststände. Auch, wenn 2023 die Preise wieder etwas zurückgegangen sind: Wer auf sein Auto angewiesen ist, sollte unbedingt die Spritpreise vergleichen. Denn sie ändern sich von Woche zu Woche. Und selbst am gleichen Tag zahlst Du nicht zu jeder Zeit den gleichen Preis. Wählst Du die günstigste Tankstelle und die richtige Uhrzeit, kannst Du bis zu 25 Cent pro Liter sparen.
Bei den Spritpreisen brauchst Du Dich nicht nur auf Deine eigene Erfahrung verlassen. Das Bundeskartellamt erfasst die Kraftstoffpreise von mehr als 14.000 Tankstellen. Der Jahresbericht der Behörde aus 2022 zeigt, dass es über den Tag verteilt ein Rauf und Runter gibt. Alle Tankstellen fangen morgens mit den höchsten Preisen an. Diese sinken bis zum Abend hin kontinuierlich und erreichen in der Regel ihren Tiefststand nach 18 Uhr.
Einen klaren Anstieg der Preise gibt es erst gegen 22 Uhr, die Preiskurve geht über Nacht hoch. Abends zwischen 18 und 22 Uhr ist also die Zeit, zu der Du am günstigsten tankst. Im Schnitt ist Benzin um 19 Uhr am preiswertesten.
Allerdings geht es mehrmals am Tag auch wieder ein bisschen mit dem Preis nach oben. In ihrer Analyse registrierten die Kartellwächter bis zu sechs Preisspitzen täglich.
Die Untersuchung des Bundeskartellamtes für 2021 ergab, dass die Preise an den einzelnen Tankstellen im Laufe des Tages um durchschnittlich 10 Cent pro Liter für Benzin (E5) schwanken. Bei Diesel liegt dieser Preisunterschied bei rund 9 Cent pro Liter. Nimmst Du die Unterschiede zwischen den Tankstellen einer Stadt dazu, unterscheiden sich die Preise am Tag um bis zu 25 Cent pro Liter.
Wie eine Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung ergab, stieg die Zahl der Pendler im Jahr 2020 auf 19,6 Millionen Menschen. Durchschnittlich legten Berufstätige 17 Kilometer auf dem Weg zur Arbeit zurück, also insgesamt 34 Kilometer pro Tag. Anhand dieser Zahlen lässt sich leicht veranschaulichen, wie viel Spritkosten Du pro Jahr sparen kannst.
Nehmen wir an, Du pendelst täglich die oben genannten 34 Kilometer zwischen Deinem Zuhause und Deiner Arbeitsstelle. Bei 220 Arbeitstagen legst Du dann im Jahr insgesamt 7.480 Kilometer als Pendlerstrecke zurück.
Laut Bundesverkehrsministerium lag 2021 der durchschnittliche Benzinverbrauch bei Pkw- und Kombiautos bei 7,4 Litern auf 100 Kilometern. Aufs Jahr gerechnet verbrauchst Du also 554 Liter für Deinen Pendelverkehr.
Weiter oben haben wir beschrieben, dass das Sparpotenzial bei städtischen Tankstellen 25 Cent pro Liter ausmacht. Somit könntest Du 138 Euro pro Jahr an Benzinkosten sparen (siehe Tabelle unten).
Pendlerstrecke pro Tag in km | Pendlerstrecke pro Jahr in km | Spritverbrauch pro Jahr in Litern1 | jährliche Ersparnis in Euro2 |
---|---|---|---|
34 | 7.480 | 554 | 138 |
60 | 13.200 | 977 | 244 |
80 | 17.600 | 1.302 | 326 |
1 bei einem Verbrauch von 7,4 Litern pro 100 Kilometer
2 bei einer Differenz von 25 Cent pro Liter, wenn die günstigste Tankstelle im Stadtgebiet gewählt wird
Quelle: Eigene Berechnungen, Zahlen gerundet (Stand: 06.04.2023).
Je länger Deine Pendelstrecke zur Arbeit ist, desto mehr kannst Du sparen. Fährst Du etwa jeden Tag 60 Kilometer hin und zurück, sind bis zu 244 Euro jährliche Ersparnis für Dich drin. Bei 80 Kilometer Pendelstrecke sind es sogar rund 326 Euro, die Du bei den Benzinkosten sparen kannst.
Wie viel Dein Fahrzeug durchschnittlich verbraucht, kannst Du mithilfe unseres Spritrechners herausfinden. Die Herstellerangaben weichen nämlich oft vom realen Verbrauch ab.
Es spielt keine Rolle, ob Du in der Stadt oder auf dem Land lebst und dort zur Tankstelle fährst. Denn zwischen Stadt und Land sind die Preisunterschiede gering. Auch überregionale Unterschiede fallen in Deutschland nicht besonders ins Gewicht.
Eine vom ADAC durchgeführte Untersuchung der fünf großen Markentankstellen kam 2020 zu dem Ergebnis, dass die Preise für Benzin und Diesel beim Anbieter Jet im Schnitt günstiger waren als bei den anderen Markentankstellen. Shell und Aral schnitten am teuersten ab.
Autobahntankstellen sind in der Regel wesentlich teurer als die Straßentankstellen in der Stadt oder auf dem Land. Laut Bundeskartellamt sind Preisaufschläge von 25 Cent pro Liter möglich. Bei Tankstopps auf der Autobahn musst Du wahrscheinlich deutlich mehr Geld hinlegen. Autohöfe, also Tankstellen, die Du über Autobahnausfahrten anfährst, sind dagegen nur geringfügig teurer als Straßentankstellen.
Unterwegs kannst Du die aktuellen Spritpreise am einfachsten per App abrufen. Das Bundeskartellamt listet auf seiner Website rund 50 zugelassene Apps auf. Da sie alle auf dieselben Echtzeitdaten des Kartellamts zurückgreifen, sollte es inhaltlich keine Unterschiede geben.
Die am häufigsten genutzten Tank-Apps sind Benzinpreis-Blitz, Mehr-tanken und Clever-tanken mit mehr als fünf Millionen Downloads. Dahinter folgt die App ADAC Spritpreise mit über einer Million Installationen. Alle drei Apps sind kostenlos und sowohl im Android- als auch im Apple-App-Store zu finden. Wir haben sie uns einmal näher angesehen (Stand: September 2022).
Benzinpreis-Blitz war im Herbst 2022 die von den Nutzern am besten bewertete App. Anhand Deines Gerätestandorts oder eines einstellbaren Suchradius kannst Du Dir die günstigsten Tankstellen in Deiner Nähe anzeigen lassen. Außerdem kannst Du die Preise von verschiedenen Spritsorten abfragen. Falls Du eine bevorzugte Tankstelle hast, kannst Du diese zu Deinen Favoriten hinzufügen und mit einem Preisalarm markieren. Dann wirst Du benachrichtigt, falls der Preis bei dieser Tankstelle unter einen bestimmten Wert fällt.
Die App enthält Werbung. Um diese abzuschalten, musst Du ein Abo von rund 1,50 Euro pro Jahr abschließen.
Mehr-Tanken schnitt bei den Nutzerbewertungen am zweitbesten ab und funktioniert ähnlich. Auch hier kannst Du Dir mittels Standort oder Suchradius günstige Zapfstationen in der Nähe anzeigen lassen. Besonders günstige Tankstellen kannst Du auch in einer Favoritenliste speichern und mit einem Preisalarm markieren.
Im Gegensatz zu Benzinpreis-Blitz-App können Elektroauto-Besitzer die Position und Verfügbarkeit von Ladesäulen abfragen. Bei den Spritsorten ist auch Wasserstoff dabei.
Darüber hinaus enthält die App einen Verbrauchsrechner. Anhand Deines Kilometerstands nach dem letzten Volltanken, kannst Du bei den folgenden Tankvorgängen Deinen Verbrauch erfassen.
Um die App ohne Werbung nutzen zu können, musst Du etwas mehr Geld bezahlen: Ein Abo kostet rund 5 Euro pro Jahr.
Clever-Tanken wird von vielen Nutzern ebenfalls positiv bewertet. Auch diese Tank-App bietet Standortsuche oder Suchradius, Favoritenliste und Preisalarm an.
Elektroauto-Besitzer können die App nutzen, um Ladesäulen in der Nähe zu finden. Wer ein Auto mit Wasserstoff-Antrieb nutzt, kann auch nach dieser Spritsorte suchen.
Die App enthält Werbung. Um diese abzuschalten, musst Du ein Premium-Abo für rund 2 Euro pro Jahr kaufen.
Die App ADAC Spritpreise bietet etwas weniger Funktionen. Die Preisabfrage für Spritsorten und die Möglichkeit, Tankstellen als Favoriten abzuspeichern, ist zwar vorhanden. Ein Preisalarm, die Anzeige von Ladesäulen sowie ein Verbrauchsrechner fehlen dagegen.
Dafür enthält die App auch einen Routenplaner. Und Du kannst sie nutzen, um die ADAC-Pannenhilfe anzufordern.
Statt mit Apps kannst Du auch über Websites die Preise vergleichen. Das ist mit einem Lesezeichen auch auf dem Smartphone kaum umständlicher, als eine App zu benutzen. Zugelassene Verbraucher-Informationsdienste listet ebenfalls das Bundeskartellamt auf.
Auch wenn die Websites und Apps mehrere Kraftstoffsorten auflisten, werden vom Bundeskartellamt nur drei Sorten verpflichtend in Echtzeit erhoben und verglichen: Diesel, Super E5 und Super E10. Die anderen werden nicht staatlich überwacht, die Preisvergleiche kommen meist durch Nutzerangaben zustande.
Beim Spritvergleich werden nur die regulären Preise veröffentlicht. Wer an einem Rabattprogramm einer Tankstellenkette oder zum Beispiel von Payback teilnimmt, der muss selbst nachrechnen. Hast Du einen Coupon für eine Preisreduzierung in Deiner Brieftasche, verändert sich damit Deine Rangliste der günstigsten Anbieter.
Der wesentliche Faktor für die Preise an der Zapfsäule ist der Rohölpreis. Geht er rauf, folgen die Tankstellen und drehen auch die Endverbraucherpreise hoch. Über den Tag hinweg lässt sich die Schwankung mit dem Konkurrenzdruck erklären: Auch die Tankstellenbetreiber kennen die Preise der anderen und versuchen, diese knapp zu unterbieten.
Auch die Einführung einer CO2-Abgabe hat die Preise für Benzin und Diesel verteuert. Bis 2025 wird der CO2-Preis für Brennstoffe kontinuierlich steigen. Die CO2-Steuer hat auch Auswirkungen auf die Preise von Heizöl und Gas.
Dass Sprit nachts ungefähr ab 22 Uhr wieder teurer wird, hat einen einfachen Grund: Hier ist die Konkurrenz nicht so ausgeprägt, da viele Tankstellen schließen, und das nutzen die geöffneten Tankstellen aus.
Morgens auf dem Weg einen Zwischenstopp an der Tanksäule einzulegen, ist keine gute Idee. Im morgendlichen Berufsverkehr liegen die Kraftstoffpreise ganz oben, günstig tanken ist also nahezu unmöglich. Anders sieht es in der nachmittäglichen Hauptverkehrszeit aus: Hier profitieren Berufspendler vom starken täglichen Abwärtstrend selbst dann, wenn der Preis zwischendurch nochmal ein kleines bisschen ansteigt.
Dass vor Feiertagen die Preise an den Tankstellen angehoben werden, ist ein weit verbreitetes Gerücht. Das Bundeskartellamt schreibt aber ausdrücklich, dass es vor Ostern und Pfingsten 2020 sowie 2021 keinen auffälligen Preisanstieg feststellen konnte. Allerdings war der Reiseverkehr durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie damals stark eingeschränkt.
Hast Du einmal eine günstige Tankstelle gefunden, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass sie auch am nächsten Tag noch billiger ist als die Mitbewerber – das zeigte auch der letzte Jahresbericht des Bundeskartellamtes. Allerdings solltest Du Dich nicht allzu sehr darauf verlassen und hin und wieder einen neuen Preisvergleich starten.
Nicht nur bei den Spritpreisen kannst Du bei Deinem Auto Kosten verringern. Auch mit Deiner Fahrweise kannst Du Deine Spritkosten verringern, zum Beispiel so:
Außerdem kannst Du mit diesen Tipps Sprit sparen:
Um Dir grundsätzlich einen Überblick über die Kosten Deines Fahrzeugs zu verschaffen, kannst Du unseren Autokostenrechner nutzen. Damit kannst Du einfach herausfinden, wie sehr sich Steuern, Versicherung, Spritverbrauch und Wartungskosten auf Dein persönliches Budget auswirken.
Abends zwischen 18 und 22 Uhr ist laut Untersuchungen des ADAC die beste Zeit zum Tanken. Welche Tageszeiten Du unbedingt vermeiden solltest, liest Du hier.
Das lässt sich in Bezug auf einzelne Anbieter nicht pauschal beantworten. Bei der Suche nach der aktuell günstigsten Tankstelle in der Nähe können aber Apps helfen. Das Bundeskartellamt stellt eine Liste zur Verfügung, auf der alle offiziell zugelassenen Benzinpreis-Apps stehen. Vermeide außerdem Autobahntankstellen, die sind teurer als Straßentankstellen. Weitere Tipps findest Du hier.
Hier helfen Dir einige Apps. Das Bundeskartellamt stellt eine Liste aller zugelassenen Apps zur Verfügung, die mit den offiziellen Daten zu Benzinpreisen arbeiten.
Die globalen Schwankungen der Endverbraucherpreise werden hauptsächlich vom Rohölpreis beeinflusst. Preisschwankungen über den Tag werden oft durch die Konkurrenz geprägt: Da nach 22 Uhr viele Tankstellen schließen, nutzen dies die noch geöffneten Tankstellen aus und erhöhen ihre Preise. Mehr dazu…
Plötzliches Bremsen und Beschleunigen verschwendet Energie, fahre lieber vorausschauend. Rase nicht auf der Autobahn, so verbrauchst Du unnötig viel Sprit. Stelle bei längeren Wartezeiten den Motor aus. Weitere Tipps und Tricks gibt es hier.
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