Kfz-Versicherung für Fahranfänger Mit diesen 10 Tipps sparen junge Fahrer

Kathrin Gotthold
Finanztip-Expertin für Vorsorge und Ver­si­che­rung

Das Wichtigste in Kürze

  • Als Fahranfänger zahlst Du die höchsten Ver­si­che­rungsbeiträge. Doch Du kannst den Preis drücken.
  • Ein neuer Anbieter am Markt hält günstige Tarife für Familien mit Führerscheinneulingen bereit. Du findest ihn über Vergleichsportale.
  • Mit Telematik-Tarifen kannst Du als junger Fahrer zusätzlich sparen.

So gehst Du vor

  • Wähle möglichst ein Auto, das kein klassisches Fahranfänger-Auto ist.
  • Prüfe, ob eine Ver­si­che­rung über Deine Eltern oder die Übernahme der Scha­den­frei­heits­klas­se von Verwandten möglich und sinnvoll ist.
  • Finanztip empfiehlt: Berechne zunächst die günstigste Kfz-Versicherung auf Verivox oder Check24. Mach dann den Gegencheck bei der Huk24.

Versicherer sehen Führerscheinneulinge als hohes Risiko. Das bedeutet für Dich als Fahranfänger: relativ hohe Beiträge in der Autoversicherung. Und zwar egal, ob Du Dich selbst versicherst, oder ob Du bei Deinen Eltern mitversichert bist. Denn in den meisten Tarifen verdoppelt sich der Beitrag für Ver­si­che­rungsnehmer, wenn sie einen jungen Fahrer mit in den Vertrag nehmen.

Richtig vergleichen - und den familienfreundlichen Versicherer finden

In unserem jüngsten großen Kfz-Versicherungstest haben wir jedoch einen Anbieter entdeckt, der keine Aufschläge verlangt, wenn Familien auch Sprösslinge hinters Steuer lassen, die frisch ihren Führerschein haben.

Inshared findest Du über Verivox und Check24

Ob er auch für Eure Autoversicherung ein günstiges Angebot bereit hält, kannst Du ganz einfach herausfinden, denn die Inshared-Angebote findest Du auf den Vergleichsportalen Verivox und Check24. Wird er Euch dort als günstiger Anbieter angezeigt, könnt Ihr ihn wählen. Nur wenn Du über Vergleichsportale vergleichst, gehst Du sicher, dass Du nicht ein anderes, günstigeres Angebot bei einem anderen Anbieter verpasst.

Wenn Du ganz sicher sein willst, solltest Du im Anschluss außerdem noch prüfen, wieviel Dich Deine Ver­si­che­rung bei der Huk24 kosten würde. Damit folgst Du unserer aktuellen Emp­feh­lung – dem doppelten Vergleich: Erst bei einem der Vergleichsportale Verivox oder Check24 vergleichen und dann noch ein Angebot bei der Huk24 einholen.

Der Hintergrund zu InShared: Der Versicherer fragt keinen Fahrerkreis ab – also, wer mit dem zu versichernden Auto fahren darf. Du zahlst also keinen Aufpreis, wenn Du Dein Kind als Zweitfahrer mitversicherst, sodass Familien in diesem Tarif oft nur halb so viel zahlen wie bei anderen Anbietern. Auch weil es sich um einen jungen Anbieter handelt, kann ein so günstiger Tarif nach zwölf Monaten deutlich teurer werden – oder sogar kurzfristig eingestellt werden. In beiden Fällen bleibst Du weiterhin versichert, musst aber nach Vertragsablauf zu einem anderen, eventuell viel teureren Versicherer wechseln.

Inshared ist nicht der einzige Anbieter, der relativ wenige Tarifmerkmale abfragt. Ein aktueller Fall zeigt, dass sich das für Versicherer nicht immer rechnen muss: So stellt der Autoversicherer Wefox sein Neugeschäft in einigen Tarifen ein.

Doch es gibt noch weitere gute Tipps, wie Du bei der Kfz-Versicherung sparen kannst. Finanztip hat für Dich zusammengestellt, wie Fahranfänger und junge Fahrer ohne großen Aufwand Geld sparen können.

Tipp 1: Versichere das Auto als Zweitwagen Deiner Eltern

Am einfachsten und billigsten ist es, wenn Deine Eltern Dein Auto als Zweitwagen versichern und Dich als Fahrer eintragen. Alternativ lässt sich das Auto auch über die Großeltern oder andere Verwandte versichern. Meist ist die Ver­si­che­rung über die Eltern aber die günstigste Variante. Der Ver­si­che­rungsbeitrag für den Erstwagen Deiner Eltern verteuert sich dadurch nicht.

Ver­si­che­rungen stufen einen Zweitwagen mindestens in Scha­den­frei­heits­klas­se (SF-Klasse) ½ ein. Oft gewähren sie sogar eine noch höhere Klasse, im besten Fall gewähren sie Dir dieselbe Scha­den­frei­heits­klas­se, mit der der Erstwagen versichert ist.

Eine Autoversicherung über die Eltern hat noch weitere Vorteile: Diese haben in der Regel bessere versicherungstechnische Werte, weil sie etwa Immobilien besitzen oder einen bestimmten Beruf ausüben. Dafür gewähren die Anbieter oft weitere Rabatte. So fällt der Beitrag zwar niedriger aus, als würde der Fahranfänger sich selbst versichern. Allerdings verteuert die Aufnahme des Fahranfängers in den Fahrerkreis den Ver­si­che­rungsbeitrag meist erheblich, wie unsere Finanztip-Studie zu Tarifmerkmalen immer wieder zeigt.

Eltern müssen sich übrigens keine Sorgen machen, dass sich ihre SF-Klasse für den Erstwagen verschlechtert, wenn das Kind mit dem Zweitwagen einen Unfall baut. Die Rückstufung erfolgt in diesem Fall nur für den Zweitwagen.

Tipp 2: Nutze Familientarife

Nicht alle Eltern wollen das Auto ihres Kindes als Zweitwagen versichern und dafür Ver­si­che­rungsnehmer sein. Was zunächst etwas herzlos klingt, muss kein Nachteil sein. So wirst Du als Fahranfänger von Anfang an selbst Ver­si­che­rungsnehmer und hast einen eigenen Scha­den­frei­heits­ra­batt. Dabei kann der Vertrag der Eltern außerdem doch noch sehr nützlich sein.

Viele Versicherer bieten jungen Fahrern die Möglichkeit, mit einer besseren Scha­den­frei­heits­klas­se als Klasse 0 zu starten, wenn die Eltern ihr Auto beim selben Unternehmen versichert haben.

Bei dieser Variante versicherst Du Dich selbst, die Ver­si­che­rungspolice läuft dann auch auf Dich. Das ist in aller Regel teurer als die Zweit­wa­gen­ver­si­che­rung über die Eltern. Aber Du kannst damit immer noch sparen.

Im Rahmen unserer Untersuchung zu den Zweitwagentarifen haben wir etliche dieser Familientarife gefunden. Das sind besondere Zweitwagenregelungen, bei denen das Auto auf eine andere Person als den Ver­si­che­rungsnehmer zugelassen sein darf.

Lass Dich als Halter eintragen und mit den schadenfreien Jahren einstufen, die der Dauer Deines Führerscheinbesitzes entsprechen, mindestens aber die SF-Klasse ½. Das lohnt sich ganz besonders, wenn Du vor dem Autoführerschein schon Moped oder Krad gefahren bist, denn diese Zeiten zählen auch.

Die Familientarife kannst Du nicht bei Vergleichsportalen abschließen. Du musst direkt beim Versicherer Deiner Eltern anfragen.

Tipp 3: Nimm am begleiteten Fahren teil

Seit einigen Jahren können Jugendliche bereits mit 17 Jahren den Führerschein fürs Auto machen. Voraussetzung ist, dass sie sich im ersten Jahr immer von einem erfahrenen Fahrer begleiten lassen – sie sind also nicht allein unterwegs.

Fahranfänger, die am begleiteten Fahren teilnehmen, verursachen statistisch gesehen weniger Unfälle – schließlich sitzen meist die Eltern auf dem Beifahrersitz und passen auf.

Dieses kontrollierte Fahren zahlt sich aus. In einer Stichprobe haben wir die Beiträge für eine Kfz-Versicherung für drei verschiedene Szenarien durchgerechnet: Der Fahranfänger benutzt im ersten Fall das Auto der Eltern, im zweiten einen Zweitwagen der Eltern und im dritten Fall ein eigenes Auto:

Ersparnis durch ein Jahr begleitetes Fahren

Fahranfänger
fährt mit …
Fahranfänger
mit 17 im
Vergleich
zum Fahranfänger 
mit 18
18-Jähriger mit
einem Jahr
Fahrpraxis im
Vergleich zu
Führerschein mit 18
20-Jähriger mit
vier Jahren
Fahrpraxis im
Vergleich
zu drei Jahren
Fahrpraxis
... dem Auto der Eltern-38 %-10 %-6 %
... dem Zweitwagen der Eltern-37 %-12 %-5 %
... dem eigenen Auto-18 %-20 %-10 %
im Durchschnitt-31 %-14 %-7 %

Quelle: Finanztip-Berechnung (Stand: Juli 2016)

So kostete die Ver­si­che­rung in der Stichprobe für das erste Jahr nach dem Führerschein beim begleiteten Fahren im Schnitt 31 Prozent weniger als nach dem Erwerb der Fahrerlaubnis mit 18 Jahren. Besonders hoch ist die Ersparnis, wenn der Führerschein-Neuling auf ein Auto der Eltern angemeldet wird. Dann spart die Familie sogar gut 38 Prozent gegenüber dem Führerschein mit 18 Jahren.

In den folgenden Jahren schlug sich unserer Untersuchung zufolge das zusätzliche Jahr Fahrpraxis in günstigeren Preisen nieder. Darf der 18-Jährige nach einem Jahr ohne Begleitung der Eltern fahren, kostete die Kfz-Versicherung im Schnitt 14 Prozent weniger, als wenn der 18-Jährige ohne Fahrpraxis loslegen würde.

Besonders beim eigenen Auto sparte der 18-Jährige durch Erfahrung. 20 Prozent Rabatt gewährten Anbieter im Schnitt. Wer den Wagen nur mit einer Haftpflicht absichern wollte, sparte in der Finanztip-Stichprobe sogar knapp ein Viertel des Beitrags.

Wer sich schon früh selbst ein Auto anschaffen möchte, sollte mit 17 Jahren noch den Wagen der Eltern benutzen und sich erst danach ein eigenes Auto zulegen. Wie Finanztip-Berechnungen ergaben, zahlte sich der Führerschein mit 17 dann aus, obwohl ein Jahr früher Kosten für die Ver­si­che­rung anfallen. Mehr zu unserem Vorgehen bei der Stichprobe erfährst Du am Ende dieses Textes.

Tipp 4: Nimm SF-Klassen aus dem Vertrag Deiner Eltern mit

Aller Anfang ist schwer – und Autoversicherungen kosten gerade in den ersten Jahren nach dem Führerscheinerwerb schon deshalb so viel, weil der Beitragssatz noch hoch ist. Mit der Zeit aber wird die Ver­si­che­rung günstiger, wenn Du schadenfrei bleibst.

Dann ist auch ein guter Moment gekommen, selbst als Ver­si­che­rungsnehmer in den Autoversicherungsvertrag einzusteigen. Du kannst Dir im besten Fall den Scha­den­frei­heits­ra­batt aus dem Zweitwagenvertrag Deiner Eltern übertragen lassen. Das gilt natürlich immer nur für die Anzahl der schadenfreien Jahre, die der Dauer des Führerscheinbesitzes entspricht. Wichtig aber ist, dass Du die Hürde der Klasse 0 beziehungsweise SF-Klasse ½ überspringst.

Gib beim Abschluss der neuen Ver­si­che­rung an, dass Du den Scha­den­frei­heits­ra­batt Deiner Eltern übernehmen willst. Der versicherte Elternteil muss dieser Übernahme schriftlich zustimmen. Du startest dann bei der neuen Ver­si­che­rung mit Deinem eigenen Scha­den­frei­heits­ra­batt. Dabei kannst Du auch zu einem neuen Versicherer wechseln und musst nicht beim vorherigen Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men bleiben. Wie das geht, erfährst Du in unserem Ratgeber zum Wechsel der Kfz-Versicherung.

Kläre unbedingt vorher mit dem Versicherer der Eltern, unter welchen Voraussetzungen sich der Rabatt übertragen lässt. Frage vor allem, welchen Scha­den­frei­heits­ra­batt er Dir abgibt. Viele Versicherer sind in dieser Hinsicht unkompliziert.

Einige Anbieter erlauben aber nicht immer die Abgabe von Scha­den­frei­heits­klas­sen, wenn Du zu einem anderen Versicherer wechselst. Dann musst Du rechnen, ob es günstiger ist, mit dem möglichen Rabatt beim alten Versicherer zu bleiben oder bei einem anderen mit der SF-Klasse ½ zu starten – denn die nötigen drei Jahre Führerscheindauer hast Du dann.

Tipp 5: Übernimm die SF-Klassen von Verwandten

SF-Klassen kannst Du in der Regel auch von Verwandten und Lebenspartnern übernehmen. Diese Variante lohnt sich vor allem für Fahrer, die schon etliche Jahre einen Führerschein haben, aber noch nie eine eigene Autoversicherung besaßen. Frage bei Deinen Verwandten nach, ob sie in jüngster Zeit ein Fahrzeug abgemeldet haben oder es planen. Besonders lohnt sich das, wenn die Großeltern nicht mehr Auto fahren können oder wollen und Dir ihren hohen Rabatt abtreten können. Nicht alle, aber viele Versicherer gewähren diesen Übertrag.

Bei der Übernahme eines Scha­den­frei­heits­ra­batts verliert der alte Ver­si­che­rungsnehmer alle seine SF-Klassen in diesem Vertrag. Das lohnt sich also nur, wenn ein Vertrag gar nicht mehr benötigt wird. Wenn sich zum Beispiel eine 83-jährige Fahrerin aus Deiner Verwandtschaft entschließt, zukünftig auf das Autofahren zu verzichten, kannst Du das für Dich nutzen und die schadenfreien Jahre der Verwandten übernehmen.

Es können aber immer nur so viele schadenfreie Jahre übertragen werden, wie der Empfänger bereits den Führerschein besitzt.

Beispiel: Ein 25-jähriger Fahrer, der mit 18 Jahren den Führerschein gemacht hat, kann maximal sieben SF-Klassen übernehmen. Im Alter von 21 Jahren erwarb er sein erstes Auto und versicherte es als Zweitwagen über seine Eltern. Aus diesem Vertrag kann er also vier schadenfreie Jahre übernehmen.

Falls gleichzeitig aber die Möglichkeit besteht, mehr als vier SF-Klassen aus dem Vertrag eines Verwandten zu übernehmen, ist diese Variante günstiger für ihn.

Das Beispiel zeigt: Du kannst nur so viele Klassen übernehmen, wie Du selbst erreicht hättest, wenn Du direkt nach Bestehen der Führerscheinprüfung ein Auto selbst versichert hättest. Die SF-Klassen kannst Du meist noch sechs bis zwölf Monate nach der Abmeldung einer Kfz-Versicherung übernehmen. Prüfe deswegen auch, ob in Deiner Verwandtschaft vor einiger Zeit Fahrzeuge abgemeldet wurden.

Tipp 6: Nutze die SF-Klassen von Rollern und Motorrädern

Du kannst nicht nur die SF-Klassen von einem Auto auf das andere übertragen, sondern auch von Motorrädern und Rollern auf ein Auto. Dabei muss es sich mindestens um einen Roller ab 50 Kubikzentimeter handeln. Vielleicht hatten sogar Deine Eltern vor einigen Jahren ein Motorrad oder Ähnliches versichert, so dass Du nun deren Rabatt übernehmen kannst.

Übernahme der SF-Klasse möglichÜbernahme der SF-Klassen nicht möglich
Leichtkrafträder (50 – 125 ccm), Krafträder, Pkw, CampingfahrzeugeKleinkrafträder (bis 50 ccm)

Du kannst auch immer die Scha­den­frei­heits­ra­batte zwischen Deinen Fahrzeugen tauschen. Wenn Du etwa bereits mit dem Motorrad etliche schadenfreie Jahre gesammelt hast, bietet sich eine gute Ausgangslage für diesen Tausch. Die Rabattstaffel für Motorräder ist nicht so lang wie die von Autos, sie geht aktuell nur bis zur SF-Klasse 20 und verläuft deutlich flacher: Sie fängt in der Klasse 0 auch bereits bei 90 Prozent in der Kfz-Haftpflichtversicherung an, nach einem schadenfreien Jahr sinkt der Beitragssatz auf 50 Prozent.

Mit dem Tausch überträgst Du eine sehr gute Scha­den­frei­heits­klas­se auf das Auto und senkst dort den Beitragssatz kräftig. Und Dein Motorrad wird als Zweitfahrzeug in die Scha­den­frei­heits­klas­se ½ eingestuft. Bei der Huk-Coburg beispielsweise werden dann 65 Prozent Beitragssatz in der Kfz-Haftpflicht und 85 Prozent in der Vollkasko fällig.

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Tipp 7: Nutze das Carsharing

Wenn Du am Carsharing teilnimmst, fährst Du regelmäßig Auto, ohne es selbst zu besitzen. Das ist gerade für Fahranfänger eine sehr gute Möglichkeit, Fahrpraxis zu erlangen, ohne für Auto und Ver­si­che­rung tief in die Tasche greifen zu müssen.

Wenn Du aber dann doch irgendwann ein eigenes Auto brauchst, weil Du zur Arbeit pendeln oder unabhängiger sein willst, musst Du bei der Ver­si­che­rung nicht bei null anfangen. So wie einige Versicherer die unfallfreien Zeiten des Dienstwagens als Vorversicherungszeiten anrechnen, kommen einige Anbieter auch Carsharing-Nutzern entgegen. Das haben wir im Rahmen unserer Untersuchung zu den Zweit­wa­gen­ver­si­che­rungen herausgefunden.

Hast Du die geforderte Zahl an gefahrenen Tagen und Kilometern zusammen, bekommst Du dafür entsprechend schadenfreie Jahre gutgeschrieben. Der Carsharing-Anbieter muss Dir diese Daten aber schriftlich bestätigen.

Gerade wenn Du mit Carsharing die kritischen Jahre zwischen Scha­den­frei­heits­klas­se ½ und 4 überbrücken kannst, lohnt sich das. Dann kannst Du nach diesen vier Jahren Führerscheinbesitz statt mit SF-Klasse ½ mit der SF-Klasse 4 einsteigen.

Tipp 8: Nutze Telematik-Tarife

Mit Telematik-Tarifen bieten Autoversicherer Rabatte für einen sicheren Fahrstil. Meist in Kombination mit einem Stecker oder Sensor wertet eine App auf dem Smartphone beispielsweise Beschleunigung, Bremsverhalten und Geschwindigkeit aus. Bei sehr guter Fahrweise können Fahranfänger so 20 bis 30 Prozent sparen. Doch die höchsten Rabatte erreicht selbst ein erfahrener Autofahrer kaum, auch weil oft schwer beeinflussbare Faktoren mit in den Punktestand eingehen, etwa Fahrten in größeren Städten im Berufsverkehr.

Trotzdem kann der Telematik-Rabatt den Nachteil der fehlenden Scha­den­frei­heits­klas­se bei jungen Fahrern zumindest etwas abfedern. Schaue also ruhig nach, ob Deine Ver­si­che­rung auch eine Telematik-Option anbietet.

Du solltest Dir allerdings darüber bewusst sein, dass Du mit Telematik eine Vielzahl Deiner Fahrdaten an die Ver­si­che­rung weitergibst.

Tipp 9: Wähle kein typisches Fahranfänger-Auto

Ob VW Polo, Opel Adam oder Ford Fiesta: Diese Wagen empfehlen Autohändler gern Führerschein-Neulingen, die auf der Suche nach dem ersten eigenen Wagen sind. Diese Modelle sind allerdings häufiger in Unfälle verwickelt. Das schlägt sich in hohen Typklassen nieder – und verteuert die Ver­si­che­rung. Grundsätzlich gilt: Je höher die Typklasse Deines Wagens, desto höher das - abstrakte - Schadensrisiko und desto höher der Beitrag für Deine Autoversicherung.

Die Typklassen reichen in der Haft­pflicht­ver­si­che­rung von 10 bis 25. Welcher Typklasse ein Fahrzeug zugeordnet wird, hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel vom jeweiligen Baujahr und der Motorisierung.

Prüfe vor einem Autokauf auf autoampel.de oder auf den Seiten des Gesamtverbands der Deutschen Ver­si­che­rungswirtschaft (GDV) die jeweilige Typklasse Deines Autos und vergleiche diese mit ähnlichen Fahrzeugen. Achte besonders auf die genaue Typbezeichnung Deines Autos, denn es unterscheiden sich beispielsweise die Typklassen eines Golf IV um bis zu vier Stufen, je nach PS-Zahl und Baujahr. Wähle ein Auto mit einer niedrigeren Typklasse, um beim Ver­si­che­rungsbeitrag Geld zu sparen.

Tipp 10: Verzichte auf die Kasko bei sehr alten Autos

Eine Haft­pflicht­ver­si­che­rung ist für jedes Auto in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Kaskoversicherungen hingegen sind freiwillig. Der Abschluss einer Vollkaskoversicherung hat bei älteren Autos mit geringem Restwert keinen Sinn. Sie lohnt sich meist nur, wenn das Auto jünger als fünf Jahre ist. Bleibt die Frage nach der Teil­kas­ko­ver­si­che­rung. Dabei solltest Du vor allem drei Faktoren beachten: den Restwert Deines Autos, den Preis der Teil­kas­ko­ver­si­che­rung und die Frage, ob Du in finanzielle Schwierigkeiten kommst, wenn es gestohlen wurde.

Vergleiche Angebote mit und ohne Teil­kas­ko­ver­si­che­rung. Und wäge ab, ob die zusätzlichen Kosten in einem vertretbaren Verhältnis zum Restwert Deines Autos stehen. Überlege außerdem, ob Du eine höhere Selbstbeteiligung wählen kannst, um den Beitrag zu senken. In unserer einer Finanztip-Untersuchung haben wir festgestellt, wie viel der Eigenbehalt je Schadensfall spart.

Beachte, dass eine Teil­kas­ko­ver­si­che­rung in der Regel nur für folgende Schadensfälle aufkommt:

  • Diebstahl,
  • Brand, Explosion,
  • Sturm, Hagel, Überschwemmung,
  • Zusammenstöße mit Haarwild.

Dein Weg zur günstigsten Autoversicherung

Die günstigste Autoversicherung findest Du, wenn Du mehrere Anbieter vergleichst. Unser großer Portaltest hat ergeben, dass Du am besten mindestens zwei Vergleiche kombinierst. Denn nicht alle Versicherer sind auch auf allen Vergleichsportalen vertreten.

Spare mit einer Kombination von Vergleichsportal und Direktversicherer. Berechne zunächst die günstigste passende Kfz-Versicherung auf entweder Check24 oder Verivox. Berechne dann ein Angebot bei der Huk24. Schließe den Vertrag beim günstigsten Anbieter. Wie Du auf einem Vergleichsportal die passende Kfz-Versicherung findest, erklären wir in unserem Ratgeber zum Wechsel der Kfz-Versicherung.

Verivox
Vergleich Kfz-Versicherungen
  • Finanztip-Untersuchung 2023: in 15 von 32 Abfragen günstigsten Tarif angezeigt
  • gebündelte Abfrage bei vielen Versicherern – hohe Chance auf gutes Angebot
  • Abschluss direkt auf dem Portal möglich
  • Momentaufnahme während des Tests: günstige Versicherer früh gelistet
  • deckt nicht den gesamten Markt ab
Check24
Vergleich Kfz-Versicherungen
  • Finanztip-Untersuchung 2023: in 16 von 32 Abfragen günstigsten Tarif angezeigt
  • gebündelte Abfrage bei vielen Versicherern – hohe Chance auf gutes Angebot
  • Abschluss direkt auf dem Portal möglich
  • deckt nicht den gesamten Markt ab, teils hohe Abweichung
Huk24
Kfz-Versicherung
  • Finanztip-Untersuchung 2023: in 7 von 32 Anfragen günstigsten Tarif angezeigt
  • Abschlussmöglichkeit direkt beim Anbieter
  • Abfrage beim Einzelanbieter – Gefahr für hohe Aufschläge
  • teils sehr hohe Abweichung, dringend zusätzlicher Preisvergleich auf Vergleichsportal nötig

Du kannst mit den Portalen nicht gleichzeitig Angebote für mehrere Fahrzeuge abrufen. Falls Du also die Beiträge für mehrere Autos berechnen willst, um eine Fa­mi­lien­ver­si­che­rung abzuschließen, musst Du Dir die Angebote individuell von Deinem Versicherer einholen.

Unser Podcast zum Thema

So haben wir gerechnet

Merkmalstudie 2022

Für unsere Untersuchung in August und September 2022 haben wir zehn Musterprofile erstellt. Für alle Profile haben wir die Preise auf dem Vergleichsportal Nafi-Auto abgefragt. Danach haben wir diese Basisprofile variiert und dafür die jeweils 30 günstigsten Angebote auf dem Vergleichsportal ermittelt. So wollen wir eine Aussage darüber treffen, ob sich das jeweilige Merkmal auf das Angebot auswirkt (Preise, Anzahl der Ergebnisse und Anbieter).

Alle Ausprägungen eines zu untersuchenden Merkmals wurden jeweils zur gleichen Zeit abgefragt; alle anderen Merkmale wurden dabei beibehalten.

Wir haben die folgenden Merkmale abgefragt:

  • Kilometerleistung: 5.000, 10.000, 15.000, 20.000 und 25.000 Kilometer
  • Fahrerkreis: Ver­si­che­rungsnehmer (VN), VN und Partner, VN und Kind als Fahranfänger, VN und Kind als Fahranfänger plus weiterer Fahrer, der älter ist als Kind
  • Selbstbeteiligung in der Teilkasko: 0, 150, 300 Euro
  • Selbstbeteiligung in der Vollkasko: 150, 300, 500 Euro mit jeweils 150 Euro Selbstbeteiligung in der Teilkasko
  • Zahlweise: jährlich, halbjährlich, vierteljährlich, monatlich
  • Werkstattbindung: mit oder freie Werkstattwahl
  • Alter des Ver­si­che­rungsnehmers: 55, 65 und 75 Jahre

Führerschein mit 17

Für unsere Stichprobe „Führerschein mit 17“ im Juli 2016 haben wir Preise für neun verschiedene Fahrerprofile erhoben. Drei waren auf das Auto der Eltern versichert, drei versicherten einen Zweitwagen über die Eltern und drei Fahrer versicherten ein eigenes Auto. Für alle Profile haben wir auf dem Portal Nafi-Auto Preise abgefragt. Dabei haben wir das Alter variiert und Preise für Fahrer im Alter zwischen 17 und 21 Jahren ermittelt – jeweils mit der Option Führerschein mit 17 oder Führerschein mit 18 Jahren.

Anhand der zehn günstigsten Ergebnisse pro Abfrage haben wir Durchschnittswerte und Abweichungen errechnet. Die obige Tabelle ist ein Auszug aus den Ergebnissen.

Autoren
Nicolas Heronymus

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Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.

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