Bestattungskosten So viel kostet eine Beerdigung

Expertin für Recht - Dr. Britta Beate Schön
Dr. Britta Beate Schön
Finanztip-Expertin für Recht

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Beerdigung kann teuer werden. Hat der Verstorbene keine Vorsorge getroffen, müssen die Erben die Beerdigung organisieren und die Kosten übernehmen.
  • Im Durchschnitt kostet eine Bestattung 13.000 Euro. Es geht günstiger, aber auch sehr viel teurer.
  • Es gibt drei Kostenblöcke: Friedhofsgebühren, Kosten für den Bestatter und Kosten rund um die Trauerfeier.

So gehst Du vor

  • Überleg Dir gemeinsam mit den anderen Angehörigen, wie ihr die Beerdigung gestalten wollt: Erdbestattung, Feuerbestattung, große oder kleine Trauerfeier.
  • Bevor Du einen Bestatter beauftragst, solltest Du Dir mindestens zwei Angebote unterbreiten lassen und diese miteinander vergleichen.
  • Falls Du einen Grabstein für das Grab wünschst, solltest Du ebenfalls verschiedene Angebote einholen. Die Rechnung des Steinmetzbetriebs ist oft ein großer Posten, der nach der eigentlichen Beerdigung noch hinzukommt.

Keiner denkt gern über Beerdigungen nach, über die eigene schon gar nicht. Da das Thema so ein Tabu ist, kann es passieren, dass ein Todesfall in der Familie die Trauernden mit der Organisation der Beerdigung überfordert. Wer soll sich kümmern? Wer spricht mit dem Bestattungsunternehmen und welche Kosten fallen an? Wir erklären Dir, was eine Beerdigung wirklich kostet.

Was kostet eine Beerdigung?

In Deutschland gab es in den letzten fünf Jahren im Durchschnitt 967.000 Sterbefälle. Die durchschnittlichen Gesamtkosten einer Beerdigung in Deutschland belaufen sich auf 13.000 Euro. Die Unterschiede zwischen der preiswertesten und der teuersten Beerdigung sind allerdings sehr groß: Eine günstige anonyme Feuerbestattung kostet rund 2.000 Euro, eine Erdbestattung mit einer großen Trauergemeinde kann über 30.000 Euro kosten. Nach oben gibt es keine Grenze.

Letztlich hängen die Kosten für eine Beerdigung von individuellen Vorstellungen und Wünschen ab. Das beginnt mit der Auswahl einer Bestattungsart: Erdbestattung, Feuerbestattung, Baumbestattung oder Seebestattung. Auch die Entscheidung, wo der Verstorbene auf dem Friedhof beerdigt werden soll, beeinflusst die Höhe der Beerdigungskosten. Ein Gemeinschaftsgrab ist günstiger als eine individuelle Grabstelle. Möglich sind zudem Urnennischen oder Reihengräber – das hängt immer von dem Friedhof ab. Auch die individuelle Gestaltung der Trauerfeier und die Anzahl der Gäste haben Einfluss darauf, wie teuer eine Beerdigung wird.

Die Kosten für eine Bestattung setzen sich mindestens aus zwei Kostenblöcken zusammen: Friedhofsgebühren und Kosten für den Bestatter. Hinzukommen meist die Kosten für die Trauerfeier. Wenn der Verstorbene mit Grabstein beerdigt werden soll, kommt der Steinmetz noch hinzu. Da kann einiges zusammenkommen.

Was verlangt ein Bestattungsunternehmen?

Ohne einen Bestatter kannst Du die verstorbene Person nicht beerdigen lassen. In den einzelnen Bestattungsgesetzen der Bundesländer ist gesetzlich vorgeschrieben, dass die Leiche in einem Leichenwagen transportiert werden soll – also vom Sterbeort zum Bestatter beziehungsweise zum Friedhof (zum Beispiel § 11 BestG Schleswig-Holstein).

Bestattungsrechner nutzen

Mit einem Online-Bestattungsplaner kannst Du Beerdigungskosten berechnen lassen, um einen allgemeinen Kostenüberblick zu bekommen.

Ein gutes Angebot mit Durchschnittspreisen findest Du auf der Website des Bundesverbands Deutscher Bestatter. In dem dort angebotenen Bestattungsplaner kannst Du zwischen vier Bestattungsarten auswählen: Urnenbestattung, Sargbestattung, Baumbestattung oder Seebestattung. Im nächsten Schritt entscheidest Du Dich für eines von vier Preismodellen: „Standard“ ist das günstigste, „Exklusiv“ das teuerste Angebot.

Durchschnittliche Bestatterkosten1

Erdbestattung3.300 € (davon ca. 1.250 € für einen einfachen Sarg)
Feuerbestattung3.200 €
Baumbestattung3.200 €
Seebestattung3.500 € (davon ca. 650 € für die Reederei)

1Preismodell „Standard“
Quelle: Bundesverband Deutscher Bestatter (Stand: 21. Juli 2022)

Du kannst die im Rechner vorgeschlagenen Pakete auch individuell anpassen und zwischen verschiedenen Varianten wählen. Allerdings bekommst Du immer durchschnittliche Preise und keine konkreten Angebote angezeigt. Das hilft, um einen ersten ungefähren Eindruck davon zu bekommen, was auf Euch als Angehörige zukommen wird. Um Ergebnisse mit dem Bestattungsplaner zu bekommen, musst Du weder Deine E-Mail-Adresse noch Deine Telefonnummer eingeben.

Auch sogenannte Online-Bestatter bieten Bestattungsrechner an. Mymoria ist ein solches Unternehmen, das in fünf Großstädten vertreten ist, sowie mittlerweile über weitere 20 Filialen bundesweit verfügt. Du kannst bei der Online-Berechnung zwischen verschiedenen Bestattungsarten wählen wie etwa Erdbestattung oder Feuerbestattung.

Aber: Anders als beim Verband Deutscher Bestatter musst Du bei Mymoria Deine E-Mail-Adresse und Deine Telefonnummer angeben. Ansonsten erhältst Du kein konkretes Angebot.

So sieht ein konkretes Angebot von Mymoria für eine Erdbestattung aus:

LeistungenPreis
Bestattungsleistungen11.510 €
Kiefernsarg970 €
Trauerstrauß60 €
begleitete Beisetzung am Grab160 €
Trauerfeier360 €
insgesamt3.030 €

1Dazu zählen: Beratung und Organisation, Überführung, Versorgung des Verstorbenen, Erledigung aller Formalitäten, Bestattung inklusive Sargträger
Quelle: Angebot der Mymoria GmbH, Berlin für eine Erdbestattung exklusive Friedhofsgebühren (Stand: 12. Juli 2022)

Bei den Särgen war eine Auswahl möglich: der günstigste lag in unserer Stichprobe bei 640 Euro, der teuerste bei 2.840 Euro. Das ist also ein entscheidender Kostenfaktor. Die Bestattungsleistungen werden nicht einzeln mit Preisen aufgelistet.

So sieht ein konkretes Angebot von Mymoria für eine Feuerbestattung aus:

LeistungenPreis
Bestattungsleistungen11.940 €
Urne220 €
Trauerstrauß60 €
begleitete Beisetzung am Grab480 €
Trauerfeier360 €
insgesamt3.060 €

1Aufklärung und Beratung, Abholung der verstorbenen Person, Versorgung und Kühlung des Leichnams, Einäscherung im Verbrennungssarg, Kommunikation mit dem Standesamt, Beantragen der Sterbeurkunde, diverse Abmeldungen 
Quelle: Angebot von Mymoria für Feuerbestattung exklusive Friedhofsgebühren (Stand: 12. Juli 2022)

Bei den Urnen war eine Auswahl möglich: eine Urne war kostenlos, die teuerste Urne lag bei 1.910 Euro. Bei den Bestattungskosten ist das Angebot für die Feuerbestattung geringfügig teurer gewesen.

Die Angebote des Online-Bestatters waren in unserer Stichprobe nicht günstiger als die Angebote der anderen Bestattungsunternehmen. Sie lagen sogar in etwa bei dem Durchschnittspreis in der günstigsten Kategorie, den auch der Bundesverband deutscher Bestatter angibt.

Kostenbeispiele von Bestattungsunternehmen

Für die Überführung des Verstorbenen, den Sarg, die Urne und die Aufbahrung verlangt ein Bestatter zwischen 900 und 5.000 Euro. Im Durchschnitt musst Du mit 3.000 Euro für den Bestatter rechnen. Das macht etwa ein Drittel der gesamten Beerdigungskosten aus. Der größte Posten ist bei Erdbestattungen in der Regel der Sarg.

In der Übersicht findest Du Berechnungsbeispiele für die Kosten eines Bestatters bei einer Erdbestattung entsprechend der gewünschten Ausführung:

Beispiele Bestatterkosten Erdbestattung

Orteinfachmittlere Kategorie
München1.816 € (Kiefernsarg)3.400 € (Eichensarg)
Berlin1.690 €3.650 €

Quelle: Bestattungen Hahn, Berlin; Städtische Bestattungen, München (Stand: Juli 2022)

Die Kosten für eine Feuerbestattung lagen in unserer Stichprobe bei zwei Bestattern etwas niedriger.

Beispiele Bestatterkosten Feuerbestattung

Orteinfachmittlere Kategorie
München1.746 €3.357 €
Berlin1.350 €2.950 €

Quelle: Bestattungen Hahn, Berlin; Städtische Bestattungen, München (Stand: Juli 2022)

Der Bestatter vermittelt meist auch noch Leistungen von anderen Dienstleistern, zum Beispiel Musikern oder Floristen für die Ausrichtung der Trauerfeier. Oder er bietet etwas an, was Du alternativ auch selbst organisieren kannst, zum Beispiel den Versand der Todesanzeige an die Trauergäste.

Wie findest Du den richtigen Bestatter?

Der Beruf des Bestatters ist in Deutschland nicht geschützt. Jeder kann ein Gewerbe als Bestatter anmelden, auch ohne besondere Ausbildung. Mittlerweile hat sich der Bestatter vom Handwerker zum Dienstleister entwickelt. Die wenigsten Särge werden noch in Deutschland hergestellt und für die Bestattung vorbereitet. Zudem hat sich die Branche stark verändert: Der Bestatter vor Ort hat Konkurrenz bekommen. Es gibt mittlerweile größere Konzerne wie die Ahorn Gruppe mit über 250 Filialen. Der Konzern bietet zudem mit verschiedenen Tochtergesellschaften Dienstleistungen wie Marketing, Einkauf und Buchhaltung für seine einzelnen Bestatter an.

Seit einigen Jahren versuchen sich auch Franchisestrukturen zu etablieren, wie McDonalds sie erfolgreich in der Gastronomie betreibt. Hinzukommen sogenannte Online-Bestatter (Mymoria oder November) sowie Vermittlungsportale, über die Du Angebote von Bestattern einholen kannst. Bei den Vermittlungsportalen gibt es Festpreisangebote, die allerdings nicht immer alle Kosten beinhalten und so günstiger aussehen, als sie tatsächlich sind. Da fällt es nicht leicht, den richtigen Bestatter zu finden.

Sehr hilfreich ist die Online-Bestattersuche des Bundesverbands Deutscher Bestatter. Der Verband hat Qualitätskriterien aufgestellt und vergibt entsprechende Siegel. In der Datenbank finden sich mehr als 85 Prozent der in Deutschland tätigen Bestattungsbetriebe, rund 3.100 lokale Bestatter. Die Datenbank informiert darüber, ob der Bestatter mit dem Qualitätssiegel ausgezeichnet ist und ob er ein Online-Angebot vorhält.

Auch über den Verband Unabhängiger Bestatter kannst Du einen Bestatter vor Ort suchen. In der Online-Datenbank sind 660 selbstständige Bestattungsunternehmen gelistet. Franchisenehmer von großen Bestattungsunternehmen oder Bestatter, die zu einem Konzern gehören, findest Du dort nicht.

Zwei Angebote einholen

Mithilfe des Bestattungsplaners des Bundesverbands Deutscher Bestatter solltest Du Dir zunächst einen Überblick über die allgemeinen Kosten der Beerdigung machen, wie Du sie Dir vorstellst. Wähle zunächst die gewünschte Art der Bestattung als Paketpreis. In einem zweiten Schritt kannst Du die einzelnen Dienstleistungen und individuellen Komponenten auswählen. Im Ergebnis erhältst Du einen durchschnittlichen Preis für die gewünschten Bestatterleistungen.

Als nächstes solltest Du mindestens zwei Angebote von Bestattern einholen. Dazu kannst Du Dich an Bestatter am Ort oder an ein städtisches Bestattungsunternehmen wenden oder Dir über die Online-Bestattersuche digital ein Angebot erstellen lassen. Du kannst Dir zum Vergleich auch bei einem Online-Bestatter ein Angebot anfordern.

Wichtig: Die unterschiedlichen Angebote sollten detailliert aufschlüsseln, welche Leistungen was kosten. So kannst Du Einsparpotenziale sehen, aber auch Unterschiede zwischen den einzelnen Bestattern. Ein seriöser Bestatter informiert Dich über seine eigenen Kosten, aber auch über die Friedhofsgebühren und Preise für den Steinmetz, damit Du den finanziellen Rahmen der gesamten Beerdigung einschätzen kannst.

Gesamtkosten und Sparpotential

KostenPreisspannenSparpotential
Friedhofsgebühren412 € - 5.650 €

Wahl des Friedhofs sowie Lage und Größe des Grabs

Bestatter930 € - 7.890 €individuelle Zusatzleistungen und Sarg (am günstigsten ist ein Kiefernsarg)
Gärtner1140 € - 900 €Größe des Grabs
Trauerfeier245 € - 2.750 €Anzahl der Gäste und Auswahl des Restaurants
Steinmetz/Grabstein1.320 € - 11.200 €Ein Grabstein ist nicht zwingend erforderlich.
Insgesamt2.795 € - 27.490 € 

1 nur Kosten für Grabneuanlage ohne Kosten für regelmäßige Grabpflege
Quelle: Finanztip-Recherche, Aeternitas e.V. (Stand: Juli 2022)

Wie hoch sind die Friedhofsgebühren?

In Deutschland gibt es eine Bestattungspflicht. Deshalb unterhalten Städte und Gemeinden Friedhöfe. Es gibt aber auch evangelische, katholische, jüdische Friedhöfe oder sogenannte Friedhofswälder, die privat geführt sind. Die Friedhofsgebühren sind neben den Kosten für den Bestatter der zweitwichtigste Posten.

Die städtischen Friedhofsgebühren sind in Satzungen festgelegt, sie sind nicht verhandelbar. Jeder Verstorbene muss in einem Sarg oder in einer Urne auf einem Friedhof beigesetzt werden. Zusätzlich sind Seebestattungen möglich. Auch in einigen Bundesländern gibt es Ausnahmen von der Friedhofspflicht, die aber an strenge Voraussetzungen geknüpft sind.
In der Regel wird von der Stadt oder Gemeinde für die Bestattung eine Art Grundgebühr in Rechnung gestellt, auch Bestattungsgebühr genannt, sowie die Gebühr für die gewählte Grabstelle, die Grabnutzungsgebühr. Die ist meist in der Satzung als Jahresgebühr angegeben, muss aber dann für die sogenannte Ruhezeit von 10 bis 35 Jahren in einer Summe bezahlt werden. Die Dauer, für die Du die Grabstelle auf dem Friedhof mindestens bezahlen musst, ergibt sich aus der jeweiligen Friedhofssatzung.

Die Art der Bestattung führt zu unterschiedlichen Gebühren auf dem Friedhof. Eine Erd- oder Sargbestattung ist im Regelfall teurer als eine Feuerbestattung, denn die Gräber sind größer. Mittlerweile sind 72 Prozent aller Bestattungen Feuerbestattungen.

Auch der Ort, wo genau auf dem Friedhof die verstorbene Person bestattet werden soll, kann günstig oder teuer sein. Es gibt Wahlgräber, da kannst Du eine freie Grabstelle auf dem Friedhof aussuchen. Nach Ablauf des Nutzungsrechts der Grabstelle kannst Du es in der Regel verlängern. Es gibt auch sogenannte Reihengräber; da weist Dir der Friedhof eine Grabstelle zu. Ein solches Reihengrab lässt sich nach Ablauf der Nutzungsdauer oft nicht verlängern.

Ein Beispiel: Auf einem städtischen Friedhof in München kostet die Erdbestattung in einem Wahlgrab rund 1.588 Euro. Zusätzlich fällt pro Jahr eine Grabnutzungsgebühr für die Wahlgrabstätte vor einer Hecke von 114 Euro an, für die nächsten zehn Jahre also 1.140 Euro. Allein die Friedhofsgebühren belaufen sich damit auf rund 2.728 Euro. Die Friedhofsgebühren für eine Feuerbestattung in einem Urnenreihengrab in München liegen bei 1.880 Euro.

Willst Du wissen, mit welchen Friedhofsgebühren Du ungefähr rechnen musst, kannst Du eine Datenbank des Vereins Aeternitas verwenden. In der Datenbank sind Angaben zu rund 1.000 Städten und Gemeinden zu finden. Es kann passieren, dass Deine Stadt nicht in der Datenbank enthalten ist. Genauere Auskunft gibt Dir dann die entsprechende Friedhofsverwaltung oder der Bestatter, den Du beauftragt hast. Der kennt die Gebühren sehr genau und kann Dich darüber informieren, welche Bestattungsmöglichkeiten es auf den Friedhöfen in der Nähe gibt.

In der nachfolgenden Tabelle haben wir Friedhofsgebühren jeweils für eine Erdbestattung, bei der Du die Lage der Grabstelle aussuchen kannst und eine Feuerbestattung in einem Urnenreihengrab zusammengestellt. Wir haben fünf verschiedene Städte abgefragt. Die Gesamtgebühren setzen sich jeweils aus der Grabnutzungsgebühr, der Bestattungsgebühr sowie einer Nutzungsgebühr für die Kapelle zusammen.

Friedhofsgebühren für Erd- und Feuerbestattungen

OrtErdbestattung - WahlgrabFeuerbestattung - Reihengrab
Bielefeld2.660 € (30 Jahre)1.265 € (20 Jahre)
Frankfurt a.M.3.200 € (25 Jahre)1.500 € (20 Jahre)
Kiel2.155 € (25 Jahre)1.205 € (20 Jahre)
Leipzig1.792 € (20 Jahre)828 € (20 Jahre)
München2.476 € (10 Jahre)1.486 € (10 Jahre)
Stuttgart3.527 € (20 Jahre)1.320 € (20 Jahre)

Quelle: Datenbank von Aeternitas e.V., Gebührensatzungen für die Benutzung der Friedhöfe der verschiedenen Städte (Stand: Juli 2022)

Die Friedhofsgebühren unterscheiden sich auch dadurch, dass die Grabnutzungsgebühr für eine unterschiedliche Dauer an Jahren gezahlt werden muss. Die einen setzen die Gebühr für zehn Jahre fest, andere für 30 Jahre. Damit sind die Preise der Friedhöfe nicht gut vergleichbar. In München kostet eine Erdbestattung (Wahlgrab) 2.476 Euro an Gebühren. Damit sind allerdings nur zehn Jahre bezahlt. Danach fallen erneut Gebühren an, wenn Du das Grab weiter nutzen möchtest. Für knapp 200 Euro mehr hast Du in Bielefeld die Friedhofsgebühren für 30 Jahre bezahlst.

Welche Kosten können ansonsten anfallen?

Nach der Beisetzung lädt die Familie in der Regel noch die Trauergäste in ein Restaurant zu Kaffee und Kuchen ein. Die Kosten für den Leichenschmaus hängen davon ab, wieviel Gäste eingeladen werden, was angeboten wird und in welches Lokal Du einlädst.

Wer einen Grabstein, eine Grabplatte, ein Urnengrabstein oder eine Stele möchte, muss mit weiteren Kosten rechnen. Oft ist der Steinmetz einer der größten Posten bei der Erd- und Feuerbestattung. Du solltest Dir mehrere Angebote einholen. Die Kostenunterschiede können beträchtlich sein und hängen vom gewählten Material ab, aber auch von der Größe und Gestaltung.

Wer trägt die Kosten für die Beerdigung?

Bis 2004 hat die gesetzliche Kran­ken­kas­se Sterbegeld ausgezahlt. Damit konnten die Angehörigen einen Teil der Bestattungskosten bezahlen. Zuletzt wurde beim Tod eines Mitglieds 525 Euro gezahlt. Das würde heute ohnehin nur einen geringen Teil der Kosten decken.

Bestattungsvorsorge

Im Idealfall hat die verstorbene Person vorgesorgt. Dazu gibt es zwei Modelle, um die Angehörigen nicht mit den Beerdigungskosten zu belasten: die Bestattungsvorsorge beim Bestatter oder eine Sterbegeldversicherung.

Sterbegeldversicherung - Die durchschnittliche Ver­si­che­rungs­sum­me einer Sterbegeldversicherung beläuft sich auf 10.000 Euro. Du zahlst monatlich einen Betrag bis zu einem festgelegten Alter. Bei einer niedrigen Prämie musst Du meist bis zum 85. Lebensjahr einzahlen. Ist die monatliche Prämie höher, zahlst Du nur bis zum 65. Lebensjahr ein. Doch Sterbegeldversicherungen sind teuer. Zum einen fallen Abschluss- und Verwaltungskosten an, gleichzeitig sind die Zinsen auf das eingezahlte Geld derzeit sehr niedrig. Nur in wenigen Fällen zahlen die Versicherer am Ende mehr aus, als eingezahlt wurde. Finanztip hält eine Sterbegeldversicherung nicht für notwendig. Mehr dazu erfährst Du im Ratgeber Sterbegeldversicherung.

Bestattungsvorsorge - Bei der Bestattungsvorsorge hinterlegst Du eine mit dem Bestatter besprochene Summe auf einem Treuhandkonto. Du schließt einen sogenannten Bestattungsvorsorge-Treuhandvertrag. Im Trauerfall wird dann die eingezahlte Summe plus Zinsen an den Bestatter ausbezahlt. Davon begleicht er alle Rechnungen. Bleibt noch Geld übrig, zahlt er es an die Angehörigen aus. Wichtig: Bei dieser Variante musst Du unbedingt darauf achten, dass Du auf ein Treuhandkonto einzahlst. Ansonsten riskierst Du, dass das Geld weg ist, falls der Bestatter zum Beispiel Insolvenz anmelden muss.

Erben tragen Beerdigungskosten

Ohne Bestattungsvorsorge tragen die Erben die Kosten für die Beerdigung (§ 1986 BGB). Haben die Erben die Erbschaft ausgeschlagen, weil die Erbschaft zum Beispiel überschuldet ist, muss derjenige die Kosten tragen, der dem Verstorbenen gegenüber unterhaltspflichtig war. Sofern eine Unterhaltspflicht nicht besteht, kann die zuständige Behörde (meist das kommunale Ordnungsamt) die bestattungspflichtigen Personen heranziehen – etwa nach einer im Wege der sogenannten Ersatzvornahme durchgeführten Bestattung.

Übernahme der Bestattungskosten durch das Sozialamt

Auf Antrag übernimmt das Sozialamt die erforderlichen Kosten der Bestattung (§ 74 SGB XII). Voraussetzung dafür ist, dass die Zahlungspflichtigen die Kosten nicht übernehmen können, weil sie mittellos sind. Der Rahmen für die notwendigen Kosten liegt zwischen 2.500 bis 3.000 Euro. Dies deckt Totenschein, Einäscherung, Überführung, Friedhofsgebühren, Steinmetz und die Erstbepflanzung des Grabs ab.

Bestattungskosten bei der Steuer absetzen

Du kannst Bestattungskosten, die Du für einen Angehörigen bezahlt hast, als außergewöhnliche Belastungen angeben. Diese Aufwendungen können sich steuermindernd auswirken. Das gilt allerdings nur, soweit sie den Nachlass und etwaige Ersatzleistungen, zum Beispiel das Sterbegeld der Unfall­ver­sicherung, übersteigen. Bleibt nach der Beerdigung noch etwas von der Erbschaft übrig, dann können die Bestattungskosten bei Deiner Einkommenssteuer nicht berücksichtigt werden. Sie reduzieren aber eventuell die Steuerlast bei der Erbschafts­steuer.

Das Finanzamt berücksichtigt nur die Kosten, die unmittelbar mit der Bestattung zusammenhängen, etwa für Grabstätte, Sarg, Blumen, Kränze oder Todesanzeigen. Kosten für die Trauerkleidung und die Bewirtung der Trauergäste sowie Reisekosten anlässlich der Bestattung erkennt der Fiskus nicht an.

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