Auto Abo Wann sich die Flatrate für Autoliebhaber lohnt
Finanztip-Experte für Kredit
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Überlegst Du, Dir ein Elektroauto zu kaufen, bist aber unsicher, welches Modell das richtige für Dich ist? Oder brauchst Du nur in den Sommermonaten ein Auto, um Ausflüge oder einen ausgedehnten Familienurlaub zu machen? In solchen Situationen kann ein Auto-Abo die Lösung sein. Anders als bei Leasingverträgen kannst Du mit dem Abo-Modell ein Auto monatsweise buchen und anschließend das Fahrzeug wechseln oder das Abo kündigen. Wie das Auto-Abo im Detail funktioniert und wann es sich für Dich lohnt, zeigen wir Dir in unserem Ratgeber.
Um ein Auto zu fahren, musst Du es nicht immer kaufen. Neben dem Autokauf gibt es weitere Möglichkeiten: Autoleasing, Langzeitmiete und das Auto-Abo.
Beim Autoleasing bindest Du Dich längere Zeit an ein Auto, mindestens zwölf Monate. Währenddessen kommst Du als Halter des Fahrzeugs für alle Kosten rund um das Auto auf. Nach Ende der Leasingzeit gibst Du das Auto ab. Danach bist Du wieder flexibel, kannst Dir einen Pkw kaufen, ganz darauf verzichten oder erneut leasen.
Bei der Langzeitmiete gehst Du mit einem Anbieter einen Mietvertrag ein. Dazu vereinbarst Du mit einem Autovermieter einen festen Zeitpunkt, zu dem Du das Auto abholst und wieder abgibst. Einen Mietwagen zu buchen, kann sinnvoll sein, wenn Du eine Reise mit dem Auto planst oder mit dem Fahrzeug die Urlaubsregion erkunden möchtest.
Die Langzeitmiete bei Mietwagenanbietern beginnt bei 28 Tagen und kann bis zu zwei Jahre dauern. In dieser Zeit musst Du keine Steuern, Versicherungen oder Inspektionen für den Pkw zahlen. Allerdings sind die Kosten für eine Langzeitmiete in der Regel hoch. Insbesondere wenn Du das Auto rasch benötigst, kann es teuer werden. Bei einem schnellen Vergleich über Check24 hätten wir für die Monatsmiete eines VW Golf mindestens 843 Euro zahlen müssen (Stand: 31. Januar 2024).
Beim Auto-Abo kannst Du einen Wagen für eine längere Zeit fahren, bindest Dich aber an keinen langen Vertrag. Gegen eine monatliche Gebühr bekommst Du eine All-inclusive-Flat: Alle Kosten für das Auto, vom Reifenwechsel bis hin zur Kfz-Versicherung, sind abgedeckt. Du musst nur noch dafür sorgen, dass der Wagen läuft: Also tanken und sauber halten.
Anders als bei der Langzeitmiete schließt Du eine Mindestlaufzeit ähnlich wie bei anderen Abonnements ab. Die Abo-Laufzeiten reichen von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten. Du kannst das Auto nach Ende der Mindestlaufzeit weiter nutzen oder auf ein anderes Modell umsteigen. Mit einer Kündigungsfrist kannst Du das Abo auch beenden und das Auto zurückgeben.
Das Abo war – bezogen auf den Monatspreis – bei unserer kurzen Recherche wesentlich günstiger als die Langzeitmiete. Einen VW Golf fanden wir bei Volkswagen im Abo ab 499 Euro im Monat.
Ob sich ein Auto-Abo für Dich rentiert, solltest Du vor Abschluss eines Vertrags gründlich überlegen. Oftmals ist es günstiger, ein Auto zu leasen.
Die Leasingraten sind meist günstiger als die Abogebühren. Der Grund: Du schließt einen Leasingvertrag über mehrere Jahre ab, daher sind die monatlichen Raten niedriger. Dafür bist Du aber auch lange Zeit an den Vertrag gebunden. Das kann zum Problem werden, wenn Du etwa umziehst und plötzlich kein Auto mehr brauchst oder nur noch einen kleinen Stadtflitzer statt der komfortablen Pendlerlimousine benötigst.
Die Rückgabe eines geleasten Autos lässt sich außerdem besser planen. Du weißt von Beginn an, wann Du das Auto wieder zurückgibst, und kannst Dich in Ruhe darauf vorbereiten. Beim Auto-Abo kommt die Rückgabe unter Umständen alle paar Monate auf Dich zu. Denn der Anbieter ist berechtigt, das Fahrzeug regelmäßig gegen ein anderes zu tauschen. Dann können zusätzliche Kosten anfallen, etwa wenn das Auto bei der Rückgabe beschädigt ist. Um Dich auf die Autorückgabe optimal vorzubereiten, kannst Du unsere Checkliste nutzen.
Beim Leasing und beim Autokauf hast Du eine eigene Kfz-Versicherung. Wenn schon längere Zeit ein Auto auf Deinen Namen versichert war, dann hast Du vermutlich eine höhere Schadenfreiheitsklasse, wodurch Du von Rabatten bei der Kfz-Versicherung profitierst. Du kannst zudem Versicherungsbeiträge vergleichen und zu einem günstigen Anbieter wechseln, um Geld zu sparen. Beim Auto-Abo hingegen zahlst Du einen pauschalen Beitrag zur Versicherung des Anbieters.
Zusätzliche Kosten, etwa für die Inspektion, fallen höchstens einmal im Jahr an. Das Geld dafür kannst Du auch auf einem Tagesgeldkonto zurücklegen, statt bei einem Auto-Abo jeden Monat dafür zu zahlen.
Das Auto-Abo lohnt sich, wenn Du nur für einen überschaubaren Zeitraum ein Auto benötigst. Es ist wesentlich flexibler als andere Miet- und Finanzierungsmodelle, und Du bist schnell wieder raus aus dem Vertrag.
Eine interessante Möglichkeit ist das Abo, wenn Du unterschiedliche Fahrzeugmodelle fahren möchtest ‒ etwa, um auszuprobieren, ob Du ein Auto im Alltag überhaupt brauchst und welches Modell zu Dir passt.
Ein Auto-Abo kann Dir auch den Umstieg auf Elektromobilität erleichtern. Vielleicht möchtest Du Dich nicht gleich an ein bestimmtes Modell binden. Denn die Technik der Elektroautos schreitet stetig voran und wie sich die Versicherungsbeiträge zukünftig entwickeln, lässt sich nur schwer voraussagen. Das muss Dich beim Auto-Abo nicht weiter interessieren. Denn Du zahlst einen pauschalen Versicherungsbeitrag und kannst das Auto mit kurzer Frist wieder zurückgeben.
Die Kosten für ein Auto-Abo sind so unterschiedlich wie die Modelle, die Du abonnieren kannst. Je teurer das Modell ist, das Du gerne haben möchtest, desto höher ist die monatliche Gebühr.
Einen Dacia Spring bekommst Du bei Vivelacar zum Beispiel schon ab 379 Euro und einen VW Polo 1.0 TSI Style ab 649 Euro im Monat. Einen Mercedes-Benz GLC-Klasse kannst Du ab einem Preis von 939 Euro monatlich fahren.
Meistens beinhalten die auf den Anbieterseiten ausgewiesenen Preise nur eine geringe Kilometeranzahl und eine hohe Selbstbeteiligung bei Schäden. Möchtest Du mehr Kilometer fahren und die Selbstbeteiligung reduzieren, steigt auch die monatliche Gebühr.
Zu der monatlichen Gebühr kommen außerdem noch weitere Kosten. Viele Anbieter verlangen eine einmalige Startgebühr von etwa 200 bis 300 Euro zu Beginn des Vertrags. Wenn das Auto zu Dir nach Hause geliefert wird, können nochmal Kosten zwischen 100 und 300 Euro auf Dich zu kommen. Und je nach Anbieter musst Du zu Beginn Deines Abos mindestens eine Abo-Rate als Kaution zahlen. Die bekommst Du am Ende der Laufzeit zurück, wenn Du alle Abo-Raten gezahlt hast und das Auto keine Schäden hat.
Nachfolgend zeigen wir Dir die monatliche Gebühr für einen VW Polo im Abo beim Hersteller und beim Abo-Anbieter Sixt. Im Vergleich dazu haben wir in der rechten Spalte die Kosten aufgeführt, die beim Autoleasing mit einer Vertragslaufzeit von drei Jahren anfallen würden.
Volkswagen Abo | Sixt | Leasing | |
---|---|---|---|
monatliche Gebühr | 469 €1 | 419 €2 | 225 €3 |
Startgebühr | - | 99 € | - |
Rückgabe | - | - | - |
Kaution | - | - | - |
Versicherung (SF-Klasse 2) | - | - | 56,52 € |
Kfz-Steuer | - | - | 6 € |
Inspektion (anteilig) | - | - | 24,11 € |
monatliche Gesamtkosten | 469 €1 | 427,25 €2 | 311,63 €3 |
1 VW Polo, City Abo; 800 Kilometer pro Monat, Selbstbeteiligung im Schadensfall 1000 Euro, Vertragslaufzeit 12 Monate, keine Angaben zur Ausstattung, Kaution kann je nach Bonität anfallen.
2 VW Polo; 1.000 Kilometer pro Monat, Selbstbeteiligung im Schadensfall 2.000 Euro, Vertragslaufzeit 12 Monate, keine Angaben zur Ausstattung, Kaution kann je nach Bonität anfallen.
3 VW Polo; 10.000 Kilometer pro Jahr, Neuwagen, ohne Sonderausstattung, Kfz-Steuer anteilig berechnet, Versicherungsbeiträge nach Vergleich bei Check24 (150 Euro Selbstbeteiligung Teilkaskoversichung und 500 Euro Vollkaskoversicherung)
Quelle: Volkswagen Financial Services: City Abo; Sixt Auto-Abo; Volkswagen Leasing (Stand: 31. Januar 2024)
Beim Auto-Abo zahlst Du monatlich eine höhere Gebühr als beim Leasing. Den Aufpreis zahlst Du für die Flexibilität und die volle Kostenkontrolle. Alle Kosten sind mit der monatlichen Gebühr abgegolten. Du musst nur noch tanken oder das Elektroauto aufladen.
Wenn Du langfristig ein Auto fahren möchtest, dürftest Du mit einem geleasten Auto in der Regel günstiger fahren. Daher solltest Du in jedem Fall immer auch ein Leasingangebot einholen und die Preise vergleichen.
Ein Auto-Abo bekommst Du bei einigen großen Autoherstellern, Autovermietern sowie Start-ups. Eine Übersicht der Anbieter findest Du weiter unten im Ratgeber. Das Auto-Abo kannst Du wie andere Abonnements digital abschließen.
Zunächst einmal musst Du Dich bei einem Anbieter für ein Auto entscheiden. In den meisten Fällen bekommst Du einen Neuwagen oder einen Gebrauchtwagen, der höchstens vier Jahre alt ist.
Während Du bei manchen Anbietern wie Finn und Vivelacar ein konkretes Automodell auswählen kannst, buchst Du bei Sixt oder Volkswagen nur die Fahrzeugkategorie. Je nach Verfügbarkeit bekommst Du ein Auto, das hinsichtlich Fahrzeuggröße, Ausstattung und Motorisierung der Kategorie entsprich, die Du ausgewählt hast. Wenn Du bei Sixt beispielsweise einen VW Polo buchst, kann Dir das Unternehmen stattdessen auch einen Ford Fiesta oder Renault Clio liefern.
Du musst Dich beim Anbieter online registrieren, bevor Du ein Abo abschließt. Dazu gibst Du Deine persönlichen Daten an: Geburtstag, Adresse und das Datum, an dem Du Deinen Führerschein bekommen hast.
Mindestalter und Führerschein - Du musst mindestens 18 Jahre alt sein, um ein Auto abonnieren zu können. Um manche Fahrzeugklassen zu wählen, musst Du noch älter sein. Das Mindestalter variiert je nach Anbieter. Bei manchen Anbietern musst Du den Führerschein schon mehrere Jahre haben.
Schufa - Die Anbieter machen eine Abfrage bei der Schufa. Bei einer negativen Schufa-Auskunft bekommst Du kein Auto-Abo oder musst eine Kaution hinterlegen. Das kann zum Beispiel passieren, wenn Du in der Vergangenheit Kredite nicht bezahlen konntest oder wenn Dir eine Bank einen Kredit gekündigt hat.
Wenn Du Dich beim Anbieter Deiner Wahl registriert hast, musst Du die Eckdaten des Vertrags auswählen. Dazu gehört:
Laufzeit wählen - Du wählst eine Mindestlaufzeit für Dein Abo. Innerhalb dieser Zeit bist Du an den Vertrag gebunden. Während Du bei Sixt eine Mindestlaufzeit von nur 30 Tagen hast, kannst Du bei Vivelacar eine Laufzeit von sechs bis 18 Monaten wählen. Erstmalig kündigen kannst Du zum Ende der Mindestvertragslaufzeit. Du kannst das Auto dann aber auch weiter fahren, wenn Du möchtest. Solange Du nicht kündigst, verlängert sich das Abo automatisch – je nach Anbieter um mehrere Wochen oder Monate.
Brauchst Du das Auto für zwölf Monate oder länger, solltest Du zum Vergleich ein Angebot für Autoleasing einholen. Das kann günstiger sein. Mehr zu den Kosten eines Auto-Abos liest Du weiter unten.
Kilometer wählen - Bei der Buchung musst Du angeben, wie viele Kilometer Du mit dem Auto im Monat oder im Jahr fahren möchtest. Je mehr Du fahren möchtest, desto teurer wird das Abo.
Beim Start-up Finn sind beispielsweise 500 Kilometer monatlich im Preis enthalten. Willst Du 1.000 Kilometer im Monat fahren, zahlst Du einen monatlichen Aufpreis von 30 Euro. Bei Sixt sind 1.000 Kilometer im Monat enthalten. Bei 2.000 Kilometern zahlst Du einen monatlichen Aufpreis von 80 Euro.
Solltest Du am Ende der Laufzeit mehr Kilometer gefahren sein als vereinbart, musst Du wie beim Leasing für die Mehrkilometer zahlen.
Versicherungspaket wählen - Die Fahrzeuge haben eine Haftpflicht- und eine Vollkaskoversicherung. Prüfe unbedingt, wie hoch die Selbstbeteiligung ist, die Du im Schadensfall zahlen musst. Sie variiert je nach Anbieter. Bei Sixt ist beispielsweise eine Selbstbeteiligung von 2.000 Euro Standard. Wir empfehlen hingegen einen deutlich niedrigeren Selbstbehalt von 300 bis 500 Euro. Willst Du bei Sixt die Selbstbeteiligung auf 500 Euro reduzieren, kostet Dich das einen monatlichen Aufpreis von 90 Euro.
Lieferung oder Abholung - Wie das Auto zu Dir kommt, ist abhängig vom Anbieter: Manche liefern das Auto gegen eine Gebühr zu Dir nach Hause. Bei anderen musst Du das Auto selbst abholen. Ist das der Fall, solltest Du vor Vertragsabschluss nachsehen, wo Du den Wagen abholen musst. Gerade Start-ups arbeiten unter Umständen mit Vertragshändlern zusammen, die mehrere Hundert Kilometer von Deinem Wohnort entfernt sein können. Mehr zur Lieferung und Abholung erfährst Du weiter unten.
Nach der Mindestvertragslaufzeit hast Du verschiedene Optionen: Du kannst das Auto weiter fahren oder gegen ein anderes tauschen. Du kannst den Vertrag auch zum Ablauf der Mindestvertragslaufzeit kündigen, wenn Du das Auto nicht mehr benötigst.
Autotausch - Nach Ende der Mindestlaufzeit kannst Du das Auto gegen ein anderes tauschen – auch eines aus einer höheren Wagenklasse. Du kannst also zum Beispiel von einem kleinen City-Flitzer zu einem Mittelklassemodell wechseln. Das ist besonders interessant, wenn ein Urlaub ansteht und Du Platz für Gepäck benötigst oder Du gerne verschiedene Automodelle ausprobieren möchtest. Bei vielen Anbietern musst Du das Auto nach einer gewissen Zeit sogar tauschen, bei Sixt spätestens nach zwölf Monaten.
In der Regel verlangen die Anbieter keine Extragebühr für den Autotausch. Bedenke aber, dass jeder Wechsel mit einer Rückgabe verbunden ist. Dabei können Kosten für Dich entstehen, wenn das Auto Schäden hat. Und wenn das neue Fahrzeug geliefert werden muss, kostet das zusätzlich.
Kündigung - Benötigst Du das Auto nicht mehr, kannst Du nach der Mindestlaufzeit kündigen. Die Kündigungsfrist beträgt in der Regel wenige Wochen bis zu drei Monate. Prüfe unbedingt schon bei Vertragsbeginn, wann Du kündigen musst. Wenn Du die Kündigungsfrist verpasst, verlängert sich Dein Vertrag automatisch – aus diesem kommst Du dann erst einmal nicht so schnell heraus.
Bei Vivelacar und Volkswagen hast Du beispielsweise eine Kündigungsfrist von 30 Tagen. Bei Finn und Sixt endet das Abo automatisch, solltest Du keine Verlängerung gebucht haben.
Bei der Übergabe und der Rückgabe des Fahrzeugs musst Du einige wichtige Dinge beachten. Bedenke, dass bei jedem Autowechsel eine Rückgabe und eine erneute Übergabe auf Dich zukommen.
Wir geben Dir einen Überblick, was Du bei der Übergabe des Fahrzeugs und bei der Rückgabe beachten solltest. Nutze unsere Checkliste für die Rückgabe des Autos.
Bei vielen Anbietern kannst Du zwischen Lieferung und Abholung wählen. Die Lieferung kostet allerdings einen Aufpreis.
Die Abholung ist gratis. Allerdings arbeiten die Anbieter mit bestimmten Vertragshändlern zusammen, die durchaus mehrere Hundert Kilometer von Dir entfernt sein können. Prüfe daher unbedingt vorher, wo Du das Auto abholen musst.
Die Anbieter können Dir immer nur einen ungefähren Liefertermin nennen. Der Termin kann sich bis zu sechs Wochen nach hinten verschieben. Erst bei einer Verspätung von mehr als sechs Wochen kommst Du kostenfrei aus dem Vertrag heraus.
Holst Du das Auto hingegen ab, musst Du das zum vereinbarten Zeitpunkt tun. Für eine gescheiterte Übergabe berechnet Dir zum Beispiel Vivelacar eine Gebühr von rund 400 Euro.
Damit die Rückgabe so problemlos wie möglich abläuft, haben wir Dir einige Tipps zusammengestellt. In unserer Checkliste findest Du die wichtigsten Punkte, die Du bei der Fahrzeugrückgabe beachten solltest.
Lade Dir unsere Checkliste für die Rückgabe beim Auto-Abo herunter:
Rückgabeort - Je nach Vereinbarung holt der Anbieter oder ein Vertragspartner das Auto bei Dir ab oder Du musst das Auto zum Vertragspartner bringen. Die Abholung ist meistens kostenpflichtig. Die Abholgebühr bei Finn beträgt zum Beispiel 249 Euro.
Auch bei der Rückgabe gilt: Du musst das Auto zum vereinbarten Zeitpunkt abgeben. Ansonsten fällt eine Gebühr für einen Ersatztermin an. Bei Sixt verlängert sich die Laufzeit Deines Abos, wenn Du das Auto nicht rechtzeitig zurückbringst.
Rückgabeprotokoll - Der Anbieter oder der Vertragshändler wird mit Dir ein Rückgabeprotokoll anfertigen. Dort werden alle sichtbaren Mängel festgehalten. Das Rückgabeprotokoll solltest Du mit nach Hause nehmen und Dir gut durchlesen.
Unterschreibe keine Zusage, Kosten für Reparaturen zu übernehmen. Streiche die Kosten durch und notiere, dass Du damit nicht einverstanden bist. Vermerke auf dem Dokument, wenn Du protokollierte Schäden nicht verursacht hast. Erst dann solltest Du das Rückgabeprotokoll unterschreiben und an den Anbieter zurückgeben.
Kfz-Gutachten - Nach der Rückgabe beauftragt der Anbieter einen Gutachter, der das Fahrzeug auf Schäden hin kontrolliert. Für normale Gebrauchsspuren wie kleine Kratzer oder Steinschläge musst Du nichts zahlen. Hingegen musst Du den Wertverlust des Autos zahlen, wenn Schäden festgestellt werden, die über normale Gebrauchsspuren hinausgehen. Wir haben für Dich eine Übersicht normaler Gebrauchsspuren und möglicher Schäden erstellt.
Sind am Auto Schäden festzustellen, wird Dich der Anbieter auffordern, den Wertverlust des Fahrzeugs zu zahlen. Das kann schnell zur Kostenfalle werden. Dagegen kannst Du Dich mit folgenden Tipps wappnen:
Wert feststellen - Vor der Rückgabe kannst Du selbst einen Gutachter beauftragen, der das Fahrzeug auf Schäden untersucht. Bei öffentlichen Prüfungsgesellschaften wie Dekra und Tüv bekommst Du ein Gutachten für 100 bis 300 Euro. Das Geld ist gut investiert. Denn hast Du das Auto einmal abgegeben, kannst Du nur noch schwer nachweisen, ob Du einen Schaden verursacht hast oder nicht.
Schäden solltest Du noch vor der Rückgabe reparieren lassen. Prüfe in Deinem Vertrag, ob der Anbieter bestimmte Werkstätten vorschreibt, in die Du das Auto für Reparaturen bringen musst. Hat der Wagen ausschließlich normale Gebrauchsspuren, musst Du nichts tun.
Gutachten beanstanden - Womöglich stellt der Gutachter des Anbieters Mängel fest, die aus Deinem eigenen Gutachten nicht hervorgehen. Weise in einem solchen Fall das Gutachten des Anbieters zurück und schicke ihm eine Kopie Deines eigenen Gutachtens. Vielleicht könnt Ihr Euch bei den Kosten einigen.
Ansonsten bleibt Dir nur der Weg über einen Rechtsanwalt. Wenn Du eine Rechtsschutzversicherung hast, solltest Du zuerst dort anrufen und eine Deckungszusage beantragen. Alternativ kannst Du Dich auch bei einem Automobilclub beraten lassen.
Auto-Abos haben zwar viele Vorteile, aber auch einige Tücken, die wir Dir im Folgenden zeigen möchten.
Alles inklusive - Beim Auto-Abo sind die laufenden Kosten für das Auto bereits mit der monatlichen Gebühr beglichen. Abgedeckt sind: Versicherung, Kfz-Steuer, Winterreifen, Inspektionen und die Hauptuntersuchung. Du musst nur noch das Fahrzeug tanken oder aufladen und Autowäschen zahlen.
Kein hoher Anschaffungspreis - Anders als beim Autokauf hast Du keine hohen Anschaffungskosten. Du musst weder den Kaufpreis auf den Tisch legen noch eine Anzahlung leisten. Ebenfalls fallen Kosten für die Zulassung oder Anmeldung des Fahrzeugs weg. Extra zahlen musst Du allerdings eine Startgebühr und die Lieferkosten.
Verschiedene Autos fahren - Du hast die Möglichkeit, immer wieder ein anderes Auto zu fahren. Das ist etwa interessant, wenn Du verschiedene Elektroauto-Modelle testen möchtest, bevor Du eins kaufst. Du kannst auch im Sommer ein Cabrio wählen und im Winter wieder zur Limousine wechseln. Diese Flexibilität hast Du weder beim Leasing noch beim Autokauf.
Monatliche Gebühr - Die monatlichen Kosten für ein Auto-Abo sind in der Regel höher als beim Leasing oder bei einer Autofinanzierung. Das liegt daran, dass Du monatlich einen Aufpreis für die All-inclusive-Leistungen zahlst und meist schon nach kurzer Zeit wieder aus dem Vertrag kommst.
Hohe Selbstbeteiligung - Die meisten Anbieter verlangen eine hohe Selbstbeteiligung im Falle eines Schadens. Bei Sixt hast Du eine Selbstbeteiligung von 2.000 Euro pro Schadensfall. Das ist viel zu hoch. Du solltest eine Selbstbeteiligung von maximal 500 Euro akzeptieren. Dafür musst Du allerdings einen Aufpreis zahlen, bei Sixt sind es 90 Euro mehr im Monat.
Geringe Kilometeranzahl - Bei manchen Angeboten sind nur wenige Kilometer im Monat inklusive. Bei Vivelacar und Volkswagen beispielsweise sind, je nach Angebot, nur 800 Kilometer inklusive. Wenn Du nach der Abozeit mehr gefahren bist als vereinbart, musst Du die Mehrkilometer zahlen.
Ein Beispiel: Du abonnierst bei Vivelacar ein Auto für sechs Monate. Im gesamten Zeitraum darfst Du 4.800 Kilometer mit dem Fahrzeug zurücklegen. Nach sechs Monaten bist Du allerdings 5.800 Kilometer gefahren, also 1.000 Kilometer zu viel. Pro Extrakilometer zahlst Du bei Vivelacar 36 Cent. Bei der Rückgabe des Fahrzeugs musst Du also 360 Euro für die zusätzlich gefahrenen Kilometer zahlen.
Schadenfreiheitsklasse - Deine aktuelle Schadenfreiheitsklasse – also der Bonus, den Autoversicherungen für unfallfreies Fahren anrechnen – ist für das Auto-Abo irrelevant. Jeder Fahrer zahlt die gleiche Versicherungsgebühr.
Wenn Du bereits in der Vergangenheit ein Auto gekauft oder geleast hast, hast Du vermutlich schon eine höhere Schadenfreiheitsklasse. Das wirkt sich normalerweise günstig auf die Kfz-Versicherung aus. Beim Auto-Abo bringt Dir dieser Schadenfreiheitsrabatt aber nichts.
Fährst Du ein abonniertes Auto, hilft Dir das auch nicht dabei, eine höhere Schadenfreiheitsklasse zu erreichen. Wenn Du später ein Auto kaufst oder least, machst Du bei der SF-Klasse weiter, in der Du zuletzt warst. Nach sieben Jahren, in denen kein Auto auf Dich angemeldet war, verfällt Dein Schadenfreiheitsrabatt.
Kostspielige Rückgabe - So flexibel ein Auto-Abo ist, so kostspielig und nervenaufreibend kann die Rückgabe sein. Nach jedem Fahrzeugtausch und der Rückgabe des bisherigen Wagens wird das Auto von einem Gutachter auf Schäden untersucht. Bei Schäden, die über normale Gebrauchsspuren hinausgehen, musst Du den Wertverlust des Autos zahlen.
Auch wie lange Du ein Auto behältst, kannst Du nicht immer selbst entscheiden. Die Anbieter sind berechtigt, das Auto nach einer gewissen Zeit zu tauschen. Sixt tauscht das Auto spätestens nach zwölf Monaten aus. Damit ist dann das Rückgabeprozedere verbunden, das Kosten nach sich ziehen kann.
Mittlerweile gibt es viele Anbieter für Auto-Abos. Darunter sind einige Autohersteller, aber auch Autovermieter und Start-ups. Folgende Anbieter haben wir bei unserer Recherche finden können:
Welchen Anbieter Du am Ende wählst, hängt von den Leistungen und Deinen Bedürfnissen ab. Möchtest Du zum Beispiel unterschiedliche Fahrzeugmodelle verschiedener Hersteller fahren? Dann könnten Autovermieter und Start-ups für Dich interessant sein ‒ Autohersteller bieten nur Modelle der eigenen Marke an.
Oder ist es Dir wichtig, einen zusätzlichen Fahrer kostenlos dazu zubuchen? Vielleicht möchtest Du mal Dein Kind fahren lassen – dann wäre auch das Mindestalter relevant. Während like2drive ein Mindestalter von 21 Jahren voraussetzt, sind es bei Finn nur 18 Jahre.
Außerdem könnte die Mindestmietdauer oder das monatliche Kilometerkontingent wichtig für Dich sein. Bei like2drive kannst Du zum Beispiel ein Auto mindestens für sechs Monate und einem Kilometerkontingent von 1.500 abonnieren, bei Sixt sind es mindestens 30 Tage mit 1.000 Kilometern.
Daher solltest Du vorher überlegen, ob die Leistungen der Anbieter Deinen Bedürfnissen entsprechen. Erst wenn Du weißt, was Du wirklich brauchst, kannst Du die Angebote miteinander vergleichen und Dich für einen Anbieter entscheiden.
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