Ökostrom Grün ist günstig
Finanztip-Experte für Energie
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Rund 14 Millionen Haushalte beziehen heute Ökostrom – mehr als jeder vierte in Deutschland. Seit 2010 hat sich die Zahl verdreifacht. Kein Wunder: Grüner Strom ist umweltfreundlich und längst nicht mehr teuerer als konventioneller Strom. Manche Tarife gehören zu den günstigsten im Markt. Wer einen Liefervertrag für Ökostrom abschließt, kann sicher sein, dass sein Versorger nur Strom aus erneuerbaren Energien einkauft. Ob der Strom in Norwegen oder Österreich erzeugt wird, ist dabei aber egal. Die Energiewende in Deutschland kommt nur voran, wenn hierzulande neue Ökokraftwerke in Betrieb gehen. Dass sie den Ausbau vorantreiben, können Anbieter über Ökostrom-Siegel nachweisen.
Die Bundesnetzagentur hat Daten von mehr als 1.200 Stromlieferanten auf dem deutschen Markt ausgewertet und ermittelt, wie teuer im Jahr 2021 Strom in unterschiedlichen Tarif-Arten war. Das Ergebnis: Rund einen Cent pro Kilowattstunde sparte ein Stromkunde im Schnitt, wenn er bei einem Verbrauch zwischen 2.500 und 5.000 Kilowattstunden im Jahr in einen Sondervertrag mit Ökostrom-Vertrag wechselte. Ökostrom kann es dabei längst preislich mit konventionellem Strom aufnehmen – die Erzeugungskosten großer Solarstromanlagen und Windparks sind inzwischen günstiger als jene von Kohle- oder Gaskraftwerken. 2022 sind die Strompreise stärker gestiegen. Es dürfte sich aber nichts daran geändert haben, dass sich der Wechsel in einen Ökotarif lohnen kann.
Tarifart | Preis bei 2.500 bis 5.000 kWh Verbrauch im Jahr |
---|---|
Grundversorgung | 33,80 ct/kWh |
anderer Tarif beim Grundversorger | 31,89 ct/kWh |
Tarif bei anderem Versorger | 32,70 ct/kWh |
Ökostrom-Tarif | 32,54 ct/kWh |
Angegeben sind die Strompreise, die Stromanbieter 2021 durchschnittlich und mengengewichtet in Rechnung gestellt haben. Die Kosten für Grundpreis und Arbeitspreis wurden zusammengerechnet und durch die gelieferte Strommenge geteilt. Bei den durchschnittlichen Kosten für Ökostrom sind alle Verträge zusammengefasst, also in der Grundversorgung und in alternativen Tarifen zur Grundversorgung.
Quelle: Bundesnetzagentur/Bundeskartellamt (Stand: 1. Dezember 2021)
Deutlich günstiger kann Ökostrom sein, wenn Du ihn selbst erzeugst – beispielsweise mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach oder Balkon. Dir entstehen dabei lediglich Kosten für die Stromerzeugung und eventuell für Steuern, wenn Du mit dem Strom auch Geld verdienst. 10 bis 14 Cent kostet Dich die Kilowattstunde eigener Strom dann etwa.
Wohnst Du zur Miete, kannst Du auch von günstigem Sonnenstrom profitieren. Entweder pachtest Du das Dach vom Vermieter und betreibst darauf eine Photovoltaikanlage. Oder Dein Vermieter oder eine andere Person produzieren auf dem Dach Solarstrom und liefern ihn Dir direkt in die Wohnung. Mieterstrom nennt sich das. Dieser sollte günstiger sein als der Strom aus dem Netz, aber er ist nicht ganz so günstig wie der Strom, den Du selbst erzeugst. Der Vorteil von Mieterstrom ist dafür, dass Dein Strombedarf komplett gedeckt werden kann. Betreibst Du selbst eine Solaranlage, benötigst Du in der Regel noch einen Stromvertrag, um vor allem Deine Versorgung im Winterhalbjahr abzusichern.
Wie günstig Ökostrom-Tarife an Deinem Wohnort sind, kannst Du einfach mit einem Preisvergleich herausfinden. Nutze dazu gern unseren Stromrechner. In der Eingabemaske kannst Du angeben, dass Du nur Ökotarife sehen willst. Du kannst Dir aber auch konventionelle und ökologische Stromtarife gemischt anzeigen lassen – sie sind dann nach den Kosten im ersten Vertragsjahr geordnet.
Die Ergebnisliste des Finanztip-Stromvergleichs enthält Werbelinks zu Stromtarifen, die uns täglich aktuell von Check24 und Verivox übermittelt werden. Hauptparameter für die Sortierung der Angebote ist der jährliche Gesamtpreis. Mit der Auswahl der Filterkriterien verändern sich die Tarife, die erscheinen. Angebote, die unsere Finanztip-Kriterien nicht erfüllen, werden ans Ende der Liste sortiert. Alle Empfehlungen erfolgen redaktionell unabhängig.
Der Finanztip-Stromrechner basiert auf Daten der Check24 Vergleichsportal Energie GmbH sowie der Verivox GmbH. Diese haben wir mit unseren Parametern so gefiltert, dass Du ein verbraucherfreundliches Ergebnis nach Finanztip-Kriterien erhältst. Ausführlich erklären wir das hier. Den Grundversorgungstarif an Deinem Wohnort zeigen wir zum besseren Vergleich oberhalb der Ergebnisliste an. Wir übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit und Aktualität der hier bereitgestellten Informationen und erheben keinen Anspruch auf vollständige Marktabdeckung. Für Schäden aus fehlerhaften Daten oder durch die Nutzung des Rechners übernehmen wir keine Haftung.
Willst Du über Verivox oder Check24 den Vertrag abschließen, leiten die Portale den Vertragswechsel ein. Der Abschluss kommt in der Regel erst zustande, wenn Dich der gewählte Versorger anschreibt und den Vertrag bestätigt. Ab dann bleiben 14 Tage Zeit, den Vertrag zu widerrufen.
Für Daten der Check24 Vergleichsportal Energie GmbH: © 2024 www.check24.de
Für Daten der Verivox GmbH: © Verivox GmbH – www.verivox.de – alle Angaben ohne Gewähr (Stand: 2024). Das Angebot darf nur für den privaten Gebrauch genutzt werden. Eine Vervielfältigung oder Verbreitung des Angebots oder der auf diesen Seiten angezeigten Informationen – ganz oder auszugsweise, gleich in welcher Form – und jede Form der kommerziellen Verwendung ist nicht ohne ausdrückliche schriftliche Zustimmung der Verivox GmbH zulässig.
In der Eingabemaske des Finanztip-Stromrechners hast Du ein paar Einstellmöglichkeiten. Wichtig ist die Frage: „Was passt besser zu Dir?“ Wähle dafür aus den beiden Optionen „langfristige Planung“ oder „flexibel bleiben und bei Bedarf wechseln“. Sie beeinflussen die Voreinstellungen des Stromrechners.
Möchtest Du Dich nicht ständig aufs Neue um Deinen Stromtarif kümmern, wähle die Einstellung „langfristige Planung“. Damit findest Du Stromtarife, bei denen die Preise wahrscheinlich langfristig stabil bleiben.
Folgende Bedingungen gelten bei der Option „Langfristige Planung“:
Bist Du bereit, immer mal wieder einen neuen Vertrag zu schließen, dann ist die Einstellung „flexibel bleiben und bei Bedarf wechseln“ für Dich sinnvoll. Weil Strom teuer ist, solltest du am besten einmal im Jahr die Strompreise vergleichen und bei Preiserhöhungen einen Anbieterwechsel in Betracht ziehen. Anbieter müssen sinkende Kosten nicht unmittelbar weitergeben – deshalb kann es sich lohnen, regelmäßig zu wechseln.
Folgende Bedingungen gelten bei der Option „flexibel bleiben und bei Bedarf wechseln“:
Du findest Stromtarife mit einer ersten Vertragslaufzeit von maximal zwölf Monaten.
Finanztip-Empfehlung werden dabei nur Tarife, deren Preisgarantie mindestens so lange wie die Vertragslaufzeit gilt.
Mit dem Finanztip-Stromrechner kannst Du auch gezielt Ökostrom-Tarife von Stromanbietern finden, die einen Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien leisten. Wähle dafür die Option „Möchtest Du nur zertifizierte Ökostrom-Tarife sehen?“ aus. Dann zeigen wir Dir nur Ökostrom-Tarife an, die entsprechend einem der folgenden Ökostrom-Labels zertifiziert wurden: Grüner-Strom-Label, Ok-Power-Label, Renewable Plus, Tüv Nord, Tüv Süd oder Tüv Rheinland.
Wird Dir ein Stromtarif mit dem Prädikat Ökostrom verkauft, ohne dass er zusätzlich eines der Labels trägt, wird er lediglich durch einen Herkunftsnachweis als erneuerbarer Strom ausgewiesen. Der Ökostrom wird damit rein auf dem Papier Dir zugeordnet. Das geht sogar, wenn er eigentlich im Ausland erzeugt wurde, zum Beispiel in Skandinavien. Für die Energiewende bei uns leistet das allein keinen Beitrag.
Wenn Du einen Ökostrom-Tarife willst, triffst Du diese Entscheidung aber aus einem guten Grund: Du möchtest einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und den Ausbau der erneuerbaren Energien unterstützen. Dafür ist es sinnvoll, einen Schritt weiterzugehen. Bei Ökostrom, der eines der oben genannten Labels trägt, verpflichtet sich der Anbieter, in den Ausbau regenerativer Energien zu investieren, also zum Beispiel in Solaranlagen und Windräder. Deshalb ziehen wir die zertifizierten Ökostrom-Anbieter denjenigen vor, die neben Herkunftsnachweisen kein weiteres Engagement zeigen.
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Die Stromversorger müssen nachweisen, dass sie für Dich wirklich Energie aus erneuerbaren Quellen einkaufen. Dafür benötigen die Unternehmen sogenannte Herkunftsnachweise. Diese belegen, wann und in welchem regenerativen Kraftwerk eine Kilowattstunde Strom erzeugt wurde. Ausgestellt wird ein Herkunftsnachweis von den Stromerzeugern. Das Bundesumweltamt entwertet die Zertifikate, nachdem der Strom verkauft wurde. So kann ein Zertifikat nicht mehrfach verwendet werden. Ob ein Zertifikat aus Deutschland oder einem anderen europäischen Land stammt, ist dabei egal.
Ohne den Einkauf von Ökostrom im Ausland ließe sich die Nachfrage in Deutschland nicht decken. Das erscheint auf dem ersten Blick paradox. Schließlich produzieren erneuerbare Energien mehr als die dreifache Menge, die alle Ökostrom-Kunden zusammen benötigen. Aber nur ein Bruchteil der in Deutschland erzeugten grünen Energie darf als Strom aus erneuerbaren Energien verkauft werden. So stammten im Jahr 2020 nach Angaben des Umweltbundesamts nur rund 10,5 Prozent des gelieferten Ökostroms aus deutschen Kraftwerken.
Der Grund: Hierzulande darf Strom nur dann als Ökostrom verkauft werden, wenn der Erzeuger dafür keine Förderung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bekommen hat. Speist hingegen der Betreiber eines Windparks oder einer Photovoltaikanlage seine Energie ins öffentliche Stromnetz und nimmt dafür eine gesetzliche Vergütung in Anspruch, kümmert sich der Netzbetreiber um den Verkauf des Stroms an der Börse. Wer auch immer die Energiemenge kauft und einem Verbraucher liefert, weiß zumeist nicht, dass es sich um Ökostrom handelt. Und selbst wenn er es weiß: Es ist verboten, für Strom eine EEG-Förderung einzustreichen und ihn zugleich als "Strom aus erneuerbaren Energien" zu handeln.
So kommt es, dass Stromversorger große Mengen in anderen Ländern einkaufen. Vorwiegend handelt es sich dabei um Wasserstrom. 2020 stammten die Herkunftsnachweise für den an Kunden in Deutschland verkauften Ökostrom zu rund 42 Prozent aus Norwegen. Dahinter folgt Frankreich mit 11,5 Prozent; auf Platz 3 Schweden mit rund 10,6 Prozent und schließlich auf Platz 4 Deutschland mit den erwähnten 10,5 Prozent.
Das beschriebene System führt also dazu, dass nur ein kleiner Teil des in Deutschland erzeugten grünen Stroms mit der Bezeichnung Ökostrom verkauft wird. Es sorgt auf der anderen Seite aber auch dafür, dass alle Stromkunden in Deutschland Energie aus erneuerbaren Kraftwerken erhalten – auch, wenn sie dies nicht ausdrücklich wünschen. Das ist dann der Ökostrom ohne Herkunftsnachweis.
Wie hoch die jeweiligen Anteile sind, kannst Du Deiner Stromrechnung entnehmen. Beziehst Du echten Ökostrom, solltest Du die Angabe von 100 Prozent hinter der Kategorie „sonstige erneuerbare Energien, nicht gefördert nach dem EEG“ finden. Du weißt dann, dass Dein Versorger bei Ökostrom-Produzenten eingekauft hat, die keine gesetzliche Förderung erhalten. Hast Du einen anderen Tarif, sollte sich auch eine Prozentangabe hinter der Kategorie „Erneuerbare Energien, gefördert nach dem EEG“ finden.
Ob der für Dich eingekaufte Ökostrom tatsächlich bei Dir landet, kann niemand sicherstellen, solange der Strom über das öffentliche Netz fließt. Alle Produzenten speisen ihren Strom gleichermaßen in dieses ein. Da sich die Energie den kürzesten Weg durch die Leitungen zum Verbraucher sucht, erhältst Du Deinen Strom vor allem aus dem Kraftwerk, das am nächsten zu Deinem Wohnhaus liegt.
Trotzdem: Steigt die Nachfrage nach Ökostrom-Tarifen, werden Stromproduzenten immer mehr Erneuerbare-Energien-Anlagen errichten. Und die Betreiber von Kohlekraftwerken bekommen ihren Strom schlechter los. 2021 stammten laut Agora Energiewende 42,3 Prozent des in Deutschland genutzten Stroms aus erneuerbaren Energien.
Für die deutsche Klimabilanz ist es dabei wichtig, wenn weitere Ökostrom-Kraftwerke hier entstehen. Denn je mehr grüner Strom in die Netze fließt, desto weniger Platz ist für Strom aus heimischen Kohle- oder Gaskraftwerken. Denn Ökostrom genießt den sogenannten Einspeisevorrang – zuerst nehmen die Stromnetze grünen Strom auf, danach kommt konventioneller Strom. Das ist im Erneuerbare-Energien-Gesetz festgeschrieben.
Kraftwerke bauen können auch die Firmen, die Dir Ökostrom anbieten. Ob ein Stromversorger in regenerative Kraftwerke oder andere Klimaschutzprojekte investiert, zeigen Gütesiegel. Während der Einkauf von nachweislich grün erzeugter Energie zu den Pflichten eines Ökostrom-Anbieters gehört, zählen der Bau neuer Kraftwerke oder eine nachhaltige Unternehmenspolitik zur Kür. Wenn Du einen nachhaltigen Ökostrom-Tarif willst, dann achte auf folgende Ökostrom-Gütesiegel: Grüner-Strom-Label, Ok Power, TÜV Nord und TÜV Süd.
Mittlerweile haben die meisten Stromlieferanten grünen Strom im Angebot – große Konzerne ebenso wie kleine Stadtwerke und auch Stromdiscounter. Rund 30 Prozent der in Deutschland tätigen Stromlieferanten bieten sogar nur noch Ökostrom an, hat eine Studie im Auftrag der Zeitschrift Energie & Management 2020 ergeben. Viele dieser Tarife tragen ein Gütesiegel. Aber nicht mit jedem Tarif bringst Du Klimaschutz und Energiewende gleichermaßen voran.
Die einzelnen Tarife enthalten beispielsweise unterschiedlich hohe Förderbeiträge, über die das Unternehmen den Ausbau erneuerbare Energien finanziert. Die Ökoenergie kann nur aus Wasserkraft stammen oder auch aus einem Mix aus Wasser-, Wind- und Sonnenstrom. Auch die Anbieter selbst unterscheiden sich in puncto Klimaschutz: Wie ist etwa ein Unternehmen einzuordnen, das Ökostrom anbietet und zugleich Kohlekraftwerke betreibt? Wie nachhaltig Ökostrom-Anbieter selbst und ihre Tarife aufgestellt sind, bewertet die Plattform „Ecotopten“ des Öko-Instituts, die Zeitschrift „Öko-Test“ und die Umweltschutzorganisation Robin Wood.
Die Plattform „Ecotopten“ des Öko-Instituts listet nachhaltige und preiswerte Ökostrom-Tarife auf, die bundesweit verfügbar sind. Nachhaltig bedeutet dabei, dass die Versorger nicht direkt an Kohle- oder Atomkraftwerken beteiligt sein dürfen. Außerdem müssen sie entweder neue Ökostrom- oder hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen oder andere Umweltschutzprojekte finanziell unterstützen oder aber den gelieferten Strom zu einem bestimmten Teil aus neueren Anlagen oder aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen beschaffen. Preiswert wiederum bedeutet, dass der Tarif um höchstens 20 Prozent teurer sein darf als konventioneller Strom im Schnitt.
Im März 2022 empfiehlt die Plattform 36 Tarife, die entweder das Grüner-Strom-Label oder jenes von Ok Power aufweisen. Ökostrom-Anbieter erhalten beide Label nur, wenn sie nicht direkt oder auch im Unternehmensverbund nicht an Kohle- oder Atomkraftwerken beteiligt sind.
Wie stark ein Anbieter mit einem Ökostrom-Tarif die Energiewende abseits der staatlichen Förderung erneuerbarer Energien voranbringt, prüft die Zeitschrift „Öko-Test“. Sie führt dazu eine eigene Untersuchung durch, zuletzt in Kooperation mit dem Institut für Zukunftsenergie- und Stoffstromsysteme (IZES). Der jüngste Test erschien im Januar 2021.
Von insgesamt mehr als 1.000 Ökostrom-Tarifen bewertet die Zeitschrift in dem Test 69 Tarife, die in mehr als 10.000 Gemeinden angeboten werden. Das Gesamturteil „sehr gut“ haben Tarife von zehn Anbietern erhalten, die aus Sicht von Öko-Test nachweislich in erneuerbare Energien investieren, ohne auf eine Förderung nach dem EEG zurückzugreifen. Zwölf weiteren Tarifen und ihren Anbietern bescheinigt Öko-Test ebenfalls, dass sie den Ausbau erneuerbarer Energien voranbringen oder bald voranbringen werden. Diese erhalten aber eine schlechtere Note als „sehr gut“, weil sie über ihre Ökotarife und die Förderung erneuerbarer Energien nicht transparent genug aufklären.
Anbieter | Tarif |
---|---|
EVH Energieversorgung Halle | Regio Öko+ |
EWS Elektrizitätswerke Schönau | Guter Strom – Guter Preis 0,5 |
Grünpower | Grünpower light |
Greenpeace Energy (nunmehr Green Planet Energy) | Ökostrom aktiv |
Naturstrom | Naturstrom Gold |
Polarstern | Wirklich Ökostrom |
Stadtwerke Kleve | Cleverstrom 2021 Watergreen |
Stadtwerke Münster | Mein Münster: Strom |
Strom von Föhr | Strom von Föhr (inkl. 0,5 Sonnencent netto) |
Wemag | Ökostrom Aktiv |
Quelle: Zeitschrift „Öko-Test“ (Heft Januar 2021)
In der Vergangenheit bewertete Öko-Test auch, ob ein Ökostromanbieter mit Betreibern von Kohle- oder Atomkraftwerken verbandelt war. Im Test 2021 war dies kein Kriterium mehr.
Die Kriterien von Ecotopten und Öko-Test mischt die Umweltschutzorganisation Robin Wood für eine eigene Bewertung, nachzulesen im Ökostromreport. Im März 2022 empfiehlt die Organisation zwölf Anbieter, von denen sich die meisten auch auf der Plattform Ecotopten befinden und von Öko-Test mit „sehr gut“ bewertet wurden:
Bedingung für eine gute Bewertung von Robin Wood ist, dass die Lieferanten den Strom von Unternehmen beziehen müssen, die allenfalls geringfügig mit Kohle- und Atomkraftwerken verbunden sind. Die Anbieter selbst dürfen nicht mit Unternehmen verflochten sein, die Kohle- oder Atomkraftwerke betreiben oder mit Kohle- oder Atomstrom handeln. Der gelieferte Ökostrom muss vollständig aus Erneuerbaren-Energien-Anlagen stammen. Die Kraftwerke dürfen dabei entweder maximal zehn Jahre alt sein, oder aber der Anbieter fördert die Energiewende über seinen Tarif und steckt mindestens einen halben Cent pro Kilowattstunde in den Bau neuer Ökostrom-Kraftwerke.
Nachdem Du Dich für einen Tarif entschieden hast, schließe den Stromvertrag entweder über unseren Vergleichsrechner ab oder direkt beim Stromanbieter Deiner Wahl. Die Tarife der klassischen Ökostrom-Anbieter sind häufig nur bei diesen selbst abzuschließen und nicht über ein Portal. Die Preise sind bei den altgedienten Ökostromlieferanten für Neukunden wie für Bestandskunden häufig gleich.
Hast Du einen neuen Tarif gewählt, kündigt der neue Lieferant in der Regel Deinen alten Vertrag für Dich. Nur im Falle einer Sonderkündigung – etwa nach einer Preiserhöhung oder bei Umzug – musst Du Deinen Vertrag selbst kündigen und beauftragst danach einen neuen Lieferanten. Erhältst Du vom Lieferanten die Vertragsbestätigung, ist der Vertrag geschlossen. In dem entsprechenden Schreiben steht auch, an welchem Tag der Ökostrom-Vertrag anläuft. Am Tag davor solltest Du Deinen Stromzähler ablesen und den Wert Deinem Netzbetreiber und sicherheitshalber auch dem neuen Versorger melden.
Der Wechsel sollte in drei Wochen über die Bühne gehen, falls Du Dich für einen anderen Anbieter entschieden hast. Wenn Du lediglich den Tarif bei Deinem bisherigen Anbieter wechselst, kann es noch schneller gehen. Welche Rechte und Pflichten Du und Dein Stromversorger während der Vertragslaufzeit haben, erfährst Du in unserem Ratgeber zum Stromanbieter-Wechsel.
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