Ab Januar gibt es deutlich mehr Wohngeld. Wer es beziehen darf, soll ab 2023 im Schnitt doppelt so viel Geld bekommen wie bisher: Statt ø 180€ im Monat sollen die Ämter ø 370€ pro Haushalt auszahlen. Und das, obwohl das neue „Wohngeld Plus“ auch noch an sehr viel mehr Menschen gehen wird als bislang.
Wann Dir Wohngeld zusteht
Es gibt drei Kriterien: Einkommen, Haushaltsgröße und Miete, abhängig vom Wohnort. Auch als Haus- und Wohnungseigentümer kannst Du Wohngeld erhalten, genauso als Rentner. Bekommst Du Arbeitslosengeld II (künftig Bürgergeld), erhältst Du hingegen kein Wohngeld, denn die Wohnung wird ohnehin vom Amt bezahlt. Für Studierende und Auszubildende gibt´s besondere Regeln.
Aktuell bekommen mehr als 600.000 Haushalte Wohngeld, ab 2023 sollen es bis zu zwei Millionen werden. Denn durch neue Einkommensgrenzen darfst Du deutlich mehr verdienen, und immer noch Wohngeld bekommen. Beispiel des Instituts der deutschen Wirtschaft: Ein Single, der in München lebt, muss aktuell weniger als 1.797€ brutto verdienen, um Wohngeld zu erhalten. 2023 liegt diese Grenze bei 2.301€.
Find heraus, ob Dir Wohngeld zusteht
Unser Tipp: Prüf nicht erst im Januar (aber dann erst recht), ob auch Du wohngeldberechtigt bist. Vielleicht geht das schon längst. Denn viele glauben, dass sie zu viel verdienen, um einen Anspruch auf Wohngeld zu haben: Aktuell könnten mehr als 1,2 Mio. Haushalte Wohngeld bekommen, aber nur rund die Hälfte haben es beantragt. Am besten findest Du Deinen Anspruch über den Rechner der Stadtentwicklung Berlin heraus – der funktioniert auch für alle anderen Bundesländer.
So beantragst Du Wohngeld
Das geht bei der Wohngeldbehörde oder beim Sozialamt Deiner Gemeinde, Stadt oder Kreisverwaltung. Das Formular findest Du in der Regel online. In NRW kannst Du Wohngeld auch direkt online beantragen. Wenn Du nicht sofort alle Unterlagen parat hast, kannst Du den Antrag auch formlos stellen. Das spart Zeit und bringt mehr Geld, denn bewilligt wird Wohngeld rückwirkend zum Zeitpunkt des Antrags.
Außerdem ist 2023 ein großer Ansturm auf die Ämter zu erwarten. Du musst also damit rechnen, dass es länger dauert, bis Dein Antrag bearbeitet wird. Vorteil: Zum Ausgleich können die Ämter Wohngeld künftig für 24 statt zwölf Monate zusprechen.
Mehr Infos gibt es in unserem ausführlichen Ratgeber Wohngeld und für unterwegs im Finanztip-Podcast „Auf Geldreise“.
(jfe)