Visa oder Mastercard Darum zählen allein die Gebühren
Finanztip-Expertin für Bank und Kredit
Das Wichtigste in Kürze
Ob Deine Kreditkarte eine Mastercard oder eine Visa ist, spielt in der Regel keine Rolle.
Die Karten von Mastercard und Visa gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, zum Beispiel als Classic-, Gold- oder Platinum-Karte.
Was eine Mastercard oder Visa letztlich kann und was sie kostet, entscheidet die Bank, bei der Du die Karte beantragst.
So gehst Du vor
Online-Shopping oder Reisen – vieles davon ist mit einer Kreditkarte leichter. Deshalb solltest Du eine Karte finden, die zu Dir passt. Doch macht es dabei eigentlich einen Unterschied, ob die Karte von Mastercard oder von Visa kommt?
Visa und Mastercard sind in Europa die Platzhirsche, wenn es um Kreditkarten geht. American Express und Diners Club sind weniger vertreten. Und von der großen chinesischen Konkurrenz Unionpay haben viele europäischen Verbraucher noch nie gehört. Wenn Du eine Kreditkarte suchst, wirst Du also vermutlich bei den beiden großen Anbietern landen.
Dabei wirst Du Dich aber nicht zwischen Mastercard oder Visa entscheiden, sondern zwischen Banken, die Kreditkarten anbieten. Sie entscheiden, mit wem sie zusammenarbeiten wollen. Sie treffen aber auch die für Dich weitaus wichtigeren zwei Entscheidungen: Was kostet Deine Karte und was kann sie?
Für Dich bedeutet das: Bei der Visa-Karte einer Bank fallen beim Abheben und Bezahlen ganz andere Gebühren an als bei der Visa eines anderen Anbieters. Auch die Grundgebühren können sich stark unterscheiden. Selbst wie das Geld abgebucht wird, kann voneinander abweichen. Auch bei den zusätzlichen Leistungen entscheidet die Bank oder das Unternehmen, zum Beispiel welche Versicherungen zur Karte gehören oder aber, ob die Kunden mit der Karte kontaktlos bezahlen können.
Visa und Mastercard sind dabei nur für den Rahmen verantwortlich: Welche Regeln gelten beim Bezahlen und Abheben mit Karte? Was müssen Händler tun, wenn sie die Karten akzeptieren wollen? Mit welcher Technik werden Zahlungsdaten übertragen? Die Karten selbst geben sie nicht aus. Wenn Du Probleme mit Deiner Karte hast, können sie Dir deshalb nicht helfen. Dafür ist Deine Bank da.
Es gibt aber auch Gegenbeispiele: American Express und Diners Club geben selbst Kreditkarten aus. Sie sind also auch verantwortlich für Konditionen und Extraleistungen. Bei Problemen sind sie der richtige Ansprechpartner.
Es ist in den meisten Fällen egal, ob Du eine Kreditkarte von Mastercard oder Visa nimmst. Die Zahlen zu Geldautomaten und Akzeptanzstellen sind ähnlichen und beide Marken werden weltweit akzeptiert.
Zudem unterscheiden sich kostenlose Kreditkarten und goldene Kreditkarten bei den Abbuchungsmöglichkeiten.
Debitkarten: Bei Debitkarten geht das Geld zeitnah vom Konto ab, also so wie bei der Girocard (Früher: EC-Karte). Das kann Dir helfen, Deine Finanzen besser im Blick zu behalten, kann aber auch zum Problem werden: Mietwagen und Hotelzimmer kannst Du mit solchen Karten womöglich nicht buchen. Als richtige Kreditkarte gelten diese Karten nicht.
Charge-Karten: Bei diesen Karten geht das „verbrauchte“ Geld einmal gesammelt vom Kartenkonto ab, meist passiert das monatlich. Die Bank gibt Dir also für jeden Abrechnungszeitraum einen kostenlosen Kredit.
Revolving-Karten: Bei diesen Karten kannst Du Deine Schulden auch in Raten zurückzahlen, Du schiebst dabei einen Teil immer in den nächsten Abrechnungszeitraum. Dafür verlangen die Banken allerdings hohe Zinsen.
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Händler in 200 Ländern akzeptieren Visa und Mastercard nach Angaben der Unternehmen. Akzeptanzstellen gibt es rund 100 Millionen. Das Abheben soll bei etwa zwei Million Geldautomaten weltweit klappen. Für Deutschland nennen die Unternehmen keine genauen Zahlen.
Für Dich heißt das: Kreditkarten von unterschiedlichen Anbietern zu haben, lohnt sich in erster Linie für Reisen in exotische Gebiete. Nicht überall werden sowohl Mastercard als auch Visa akzeptiert. Informiere Dich vor Deiner Reise, welche Marke häufiger akzeptiert wird, solche Informationen findest Du zum Beispiel in Internetforen zu Reisen, Expats oder den jeweiligen Ländern.
Außerdem kann es passieren, dass entweder Visa oder Mastercard bei einer Währung einen besseren Kurs hat als der andere Anbieter. Dann wäre die Karte einen Zacken preiswerter, auch wenn die Gebühren der Banken dieselben sind.
Wichtiger für Deinen Urlaub ist, ob in dem Land, in dem Du unterwegs bist, überhaupt Kreditkarten gut akzeptiert werden. Denn das ist nicht immer der Fall. Die Gründe dafür sind verschieden: Teilweise greifen Sanktionen, teilweise sind die Länder bei der Kreditkartenakzeptanz einfach noch nicht weit.
Mit vielen Karten von Visa und Mastercard kannst Du inzwischen kontaktlos bezahlen – und zwar mittels der Nahfunktechnik Near Field Communication (NFC). Dabei hältst Du die Kreditkarte an das Kassengerät. Da die Karte nicht ins Lesegerät gesteckt werden muss, ist das Bezahlen per NFC etwas schneller und bequemer. Bis zu einem Einkaufswert von 50 Euro musst Du weder unterschreiben noch eine Pin eingeben. Ob Du kontaktlos bezahlen kannst, erkennst Du am Funksymbol (siehe Abbildung) auf Deiner Karte und an der Kasse.
Das kontaktlose Bezahlen funktioniert aber nicht nur mit der Karte selbst. Du kannst die Karten auch in einer App hinterlegen und dann kontaktlos mit dem Handy bezahlen. Dies ermöglichen die Banken auf unterschiedliche Arten, zum Beispiel indem sie Google und Apple Pay anbieten oder ihre eigenen Apps entwickeln. Das mobile Bezahlen funktioniert aber nicht nur über das Handy, sondern auch über Uhren, Stifte oder Ringe.
Geht die Kreditkarte verloren oder wurde sie gestohlen, musst Du die Karte sperren. Am einfachsten geht das per Telefon über die Notfall-Nummer 116 116. Diese Nummer ist sowohl für Visa als auch für Mastercard gültig und im Inland kostenlos. Allerdings muss die jeweilige Bank auch bei der Notfall-Nummer eingetragen sein, nicht alle Banken machen mit. In diesem Fall musst Du Deine eigene Bank anrufen, wenn Du die Karte verlierst. Schau am besten nach und speichre die Nummer in Deinem Handy ab. Bei einigen Banken kannst Du die Karte auch direkt über die Banking-App sperren.
Bis Du den Verlust gemeldet hast, haftest Du für die finanziellen Verluste, maximal allerdings mit 50 Euro. Einige Banken verzichten ganz auf die Haftung des Kunden. Auch Visa und Mastercard unterstützen das. Die sogenannte „Zero Liability Protection“ garantiert, dass Du als Kunde bei einem Kreditkartenbetrug für den Verlust nicht aufkommen musst. Allerdings darfst Du dafür nicht fahrlässig mit der Kreditkarte umgehen. Sollte Deine Bank trotzdem von Dir verlangen, für einen entsprechenden Verlust selbst aufzukommen, weise sie auf die Vorgaben von Mastercard und Visa hin.
Um für größere Sicherheit beim Einkaufen im Internet zu sorgen, setzen beide Kreditkartenunternehmen auf das „3D Secure“-Sicherheitsverfahren: Neben den Karteninformationen müssen Online-Shopper sich noch einmal ausweisen, zum Beispiel über den Fingerabdruck oder eine Tan.
Sollte trotzdem etwas beim Bezahlen schiefgehen – die Zahlung wird zum Beispiel doppelt abgebucht oder der bezahlte Händler geht insolvent, bevor er liefert – kannst Du Dir das Geld über das sogenannte Chargeback-Verfahren zurückholen.
Als kostenlose Kreditkarten eignen sich besonders folgende Angebote:
Falls Minderjährige, Selbstständige und Menschen mit schlechter Schufa-Bewertung eine Kreditkarte brauchen, empfehlen wir folgende Angebote:
Abhängig vom jeweiligen Verhalten kann sich auch eine Gold- oder Platin-Karte lohnen. Schaue Dir die Zusatzleistungen genau an und entscheide, ob diese für Dich passen.
Die Karten von Visa und Mastercard werden weltweit akzeptiert. Unterschiede zwischen der Akzeptanz gibt es kaum. Bei der Wahl Deiner Kreditkarte musst Du also nicht darauf achten.
Die Kreditkarten von Visa und Mastercard werden in rund 200 Ländern akzeptiert. In einigen Ländern ist dies aber nicht der Fall, zum Beispiel aufgrund von Sanktionen.
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