Auf Geldreise – Podcast #126 Deine Finanzen: So gelingt der Einstieg (#126)
Finanztip-Expertin für Female Finance
Ich möchte meine Finanzen jetzt endlich angehen. Aber wo fange ich an? Antworten darauf gibt unsere Podcast-Folge für Einsteigerinnen. Steckst Du selbst schon tief im Thema, hast aber eine gute Freundin, die auch endlich einen Haken an ihre Finanzen machen möchte? Dann schick ihr gerne zur Unterstützung diese Folge!
Seien wir mal ehrlich, die Katze beißt sich ein wenig in den Schwanz: Frauen bekommen weniger Gehalt und daher weniger Rente. Sie haben also im Alter eine größere Versorgungslücke. Gerade Frauen müssten daher mehr privat vorsorgen. Wer aber weniger Geld hat, kann nicht so viel anlegen. Die gute Nachricht: Wer früh startet, kann auch mit kleineren Beträgen sein Geld schnell vermehren. Das Zauberwort heißt Zinseszins.
Wer die eigenen Finanzen bisher eher links liegen gelassen hat, sollte nicht direkt mit dem Investieren starten. Erstmal solltest Du ein Gefühl für Dein Geld bekommen. Wie viel hast Du? Wie viel gibst Du aus? Dafür eignet sich am besten das altbewährte Haushaltsbuch, in dem Du zwei bis drei Monate lang alle Deine Kosten notierst. Dafür kannst Du beispielsweise eine App oder eine Exceltabelle nutzen. Oder Du nutzt den passenden Finanztip-Rechner.
Schaue am besten auch genau auf Deine Verträge und miste aus. Hast Du Dein Fitnessstudio beispielsweise ewig nicht genutzt, sei ehrlich zu Dir und kündige den Vertrag. Auch bei Versicherungen kannst Du schauen, ob die tatsächlich alle sinnvoll sind. Brillen- und Handyversicherungen brauchst Du nicht, eine Haftpflichtversicherung hingegen unbedingt. Auch durch einen Anbieterwechsel lässt sich eventuell Geld sparen. Ein guter Handytarif muss heute nicht mehr als 10 Euro kosten.
Hast Du durch die letzten Schritte Geld sparen können? Dann ab damit aufs Tagesgeldkonto. Dort solltest Du für unvorhergesehene Ausgaben drei bis sechs Nettogehälter parken. Das gibt Dir finanzielle Freiheit, falls Du nach einer Kündigung etwas Zeit überbrücken musst oder der Laptop eine teure Reparatur braucht.
Trau Dich aufs Börsenparkett
Steht der Notgroschen, kannst Du übers Investieren nachdenken. Denn das Geld auf dem Girokonto liegen zu lassen, ist keine Option. Dort gibt es keine Zinsen und das Geld ist Jahr für Jahr weniger wert. Deshalb empfehlen wir eine gute Mischung aus Tagesgeld, Festgeld und Aktien. Tagesgeld und Festgeld sind die sicheren Bausteine in Deinem Portfolio. Den Renditeboost liefern die Aktien. Sie bringen dafür aber ein gewisses Risiko mit sich. Wenn Du das Risiko klein halten möchtest, solltest Du zwei Dinge beachten:
• Bringe viel Zeit mit. Investiere nur Geld, das Du 15 Jahre nicht benötigst. Dann kannst Du turbulente Börsenzeiten einfach aussitzen.
• Streue das Risiko. Im Fachjargon heißt das Diversifizieren. Du hast also im besten Fall eine große Anzahl Titel aus unterschiedlichen Ländern und Branchen in Deinem Portfolio. Läuft es in einem Land oder einer Branche wirtschaftlich nicht gut, läuft es anderswo besser. So gleichen sich Gewinne und Verluste im Idealfall aus.
Keine Sorge, die Aktien musst Du nicht einzeln kaufen. Du kaufst einfach einen Fonds, der mehrere Aktien bündelt. Es gibt unterschiedliche Arten von Fonds. Besonders einfach und kostengünstig geht das mit ETFs. Ab 25 Euro im Monat kannst Du einen Sparplan einrichten. Um ordentlich Vermögen aufzubauen, solltest Du mit der Zeit aber nach Möglichkeit den Betrag anheben. Einmal eingerichtet, läuft der Sparplan von allein – ähnlich wie bei einem Dauerauftrag. Wenn Du wissen möchtest, wie viel Rendite in der Vergangenheit mit einem ETF möglich waren, kannst Du Dir die Rechnung unserer Finanztip-Kolleg*innen ansehen.
Wenn Du Dich für Aktien entscheidest, brauchst Du ein Depot. Das ist das sozusagen das Konto für die Wertpapiere. Um keine Steuern auf Deine ETF-Gewinne zu zahlen, richte einen Freistellungsauftrag ein. Meist kannst Du das bei Deinem Anbieter einfach online einstellen.
Entscheide Dich, wie Du Dein Geld am besten anlegst
Gestalte Dein Portfolio so, dass Du Dich damit wohlfühlst: sicherheitsorientiert, renditeorientiert oder ausgewogen. Je nachdem mischst Du Tagesgeld, Festgeld und Aktien.
Möchtest Du in fünf bis sieben Jahren ein Haus kaufen, solltest Du zunächst nicht auf Aktien setzen. Spare lieber Eigenkapital auf Tagesgeld und Festgeld an. Sparst Du für eine Reise in drei bis vier Jahren, sind Aktien dafür auch nicht geeignet.
Ganz egal für welche Geldanlage Du Dich entscheidest, schau immer auf die Kosten. Denn wenn Du Dich für ein teures Finanzprodukt entscheidest, geht einiges an Rendite flöten.
Ein Tipp für mehr Motivation: Rede mit Deinen Freundinnen mehr über Geld. Und mach Deine Geldreise nicht nur mit uns, sondern such Dir eine Komplizin. Wir wünschen Dir einen guten Start mit Deinen Finanzen!
Unser Podcast ist preisgekrönt. Die Jury des Fachmagazins „Wirtschaftsjournalist“ hat uns als Verbraucherjournalistinnen 2020 ausgezeichnet.
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