Autokosten senken Wie Dein Auto weniger Kosten verursacht

Das Wichtigste in Kürze

  • Sprit sparen kannst Du relativ einfach: Tanke zum richtigen Zeit­punkt (abends), fahr effizient (niedrige Drehzahlen), wähl den richtigen Reifendruck (oberes Ende der Herstellerempfehlung), und nimm wenig Ballast im Fahrzeug mit.
  • Vor fast jedem Werkstattbesuch lohnt sich der Blick ins Internet. Dort kannst Du Angebote einholen und Ersatzteile oder Reifen kaufen. Die Online-Preise geben Dir eine gute Grundlage für Verhandlungen mit der Werkstatt vor Ort.
  • Spar mit Sinn und Verstand: Regelmäßige Wartung kostet, erhält aber gegebenenfalls den Garantieschutz und verlängert die Lebenszeit teurer Autoteile. Auch Autowäschen kosten zwar extra, tragen aber zum Schutz des Lacks und damit zu einem höheren Wie­der­ver­kaufs­wert des Wagens bei.
     

Benzin, Reparaturen, Ver­si­che­rung und natürlich die Anschaffung selbst: Auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen – ein eigenes Auto ist richtig teuer. Wenn Du einige Tipps beherzigst, kannst Du die Unterhaltskosten senken.

Möglichst billig tanken – wann und wie?

Fahr nicht morgens zur erstbesten Tankstelle – das ist der wichtigste Tipp zum billigen Tanken. Ein Blick auf den Spritpreismonitor des Bundeskartellamts zeigt: Zu Tagesbeginn liegen die Preise immer oben, dann geht es abwärts. Am späten Nachmittag und Abend gibt es zwar auch nochmal einen kleinen Anstieg, aber zwischen 17 und 20 Uhr bekommst Du ziemlich sicher die billigste Tankfüllung des Tages. Den günstigsten Grundpreis zum Tanken findest Du meist bei freien Tankstellen, genaue Auskunft geben Tank-Apps. Mehr dazu in unserem Billiger-tanken-Artikel.

Kann ich durch meinen Fahrstil Sprit sparen?

Kraftstoff kannst Du leicht sparen, indem Du effizient fährst. Dafür musst Du einige Grundregeln beachten: Fahr immer mit einer möglichst geringen Drehzahl, also im höchstmöglichen Gang. Innerorts kannst Du Deinen Wagen mit 50 km/h im fünften Gang sanft rollen lassen, beziehungsweise mit 30 km/h im vierten.

Fahr vorausschauend: Lass den Wagen ausrollen, wenn Du auf eine rote Ampel zufährst oder vor Dir Stillstand zu erkennen ist. Hat Dein Wagen keine Start-Stopp-Automatik, kannst Du den Motor auch manuell abschalten, wenn die Ampel gerade erst auf Rot geschaltet hat oder Du im Stau stehst. Und verzichte möglichst darauf, das Gaspedal durchzutreten. Bei starker Beschleunigung oder Autobahnfahrten mit mehr als 130 km/h schluckt der Motor ordentlich.

Wie wirken Gewicht und Luftwiderstand auf den Spritverbrauch?

Bei der Fahrt muss der Motor ein erhebliches Gewicht bewegen: Ein Kombi wiegt locker anderthalb Tonnen. Und jedes Kilo extra bedeutet mehr Kraftaufwand. 100 Kilo mehr kosten 0,4 Liter Sprit auf 100 Kilometern. Also raus mit allem, was verzichtbar ist. Auch der Luftwiderstand muss mit Motorenkraft überwunden werden. Hier solltest Du auf den Dachgepäckträger verzichten, wenn er nicht gebraucht wird – er kostet ganze 2 Liter auf 100 Kilometern. Offene Fenster oder ein offenes Schiebedach vergrößern ebenfalls den Luftwiderstand.

Hat der Reifendruck Auswirkung auf den Spritverbrauch?

Wer schon einmal versucht hat, mit plattem Reifen voran zu kommen, weiß es: Je schlapper der Pneu, desto mehr Gasgeben ist nötig. Laut co2online.de kostet es 5 Prozent mehr Kraftstoff, wenn der Reifendruck um 0,5 bar zu niedrig ist. Den emp­foh­lenen Wert entnimmst Du der Betriebsanleitung Deines Wagens oder dem Bordsystem, wenn Dein Wagen ein Reifendruckkontrollsystem (RDKS) hat. Gibt es eine Spanne, befüll die Reifen mit dem maximal emp­foh­lenen Luftdruck.

Erhöht Stromverbrauch im Auto auch den Kraftstoffverbrauch?

Dass eine Klimaanlage nicht nur den sommerlichen Fahrkomfort erhöht, sondern auch den Spritverbrauch in die Höhe treibt, ist bekannt. Laut Verkehrsclub Deutschland (VCD) ist mit mindestens 1,8 Litern auf 100 Kilometern zu rechen. Aber auch jede weitere elektrisch betriebene Einrichtung im Auto kostet zusätzlichen Sprit. Wenn Du sparsam fahren möchtest, solltest Du also auch Heizung, Radio und Navi ausschalten, solange sie nicht benötigt werden.

Wenn Du die Spritkosten Deines Autos nicht kennst, kannst Du sie mit unserem Spritrechner ermitteln.

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Wie finde ich die günstigste Kfz-Versicherung?

Bei der Suche nach einem guten Ver­si­che­rungstarif für Dein Auto hilft Dir unser Artikel zur Kfz-Versicherung. In der Regel kannst Du im Oktober und November die Ver­si­che­rung wechseln.

Fahranfänger fahren in jedem Fall günstiger, wenn sie ihr Auto über die Eltern als Zweitwagen versichern und erst drei Jahre nach Führerscheinerwerb eine eigene Ver­si­che­rung abschließen. So vermeiden sie schlechte Schadensfreiheitsklassen (SFK) und kommen – nach drei Jahren ohne Unfall – beim eigenen Vertrag in den besseren Tarif.

Mehr zur Kfz-Versicherung in unserem Ratgeber

  • Vergleiche jeden Herbst, ob Deine Kfz-Versicherung noch die günstigste ist.

  • Empfohlener Weg zum günstigsten Tarif: Erst bei Verivox oder Check24 vergleichen, dann Angebot bei der Huk24 einholen.

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Muss ich unbedingt ADAC-Mitglied werden?

Auch zu den Autokosten zählt die Absicherung gegen Pannen. Pannenhilfe bietet nicht nur der ADAC. So gibt es beim Neuwagenkauf oft eine Mobilitätsgarantie. Schau Dir deren Bedingungen gut an, meist deckt sie die gleichen Leistungen ab, die ein Automobilklub bietet. Auch ein Schutzbrief der Kfz-Versicherung kann eine gute Alternative sein, wenn der Wagen noch nicht zu alt ist. Und wenn es doch ein Autoklub sein soll, schau Dir die günstigen Alternativen zum ADAC an.

Mehr dazu im Ratgeber ADAC-Alternativen

  • Es gibt Autoklubs, die günstiger sind als der ADAC und vergleichbare Leistungen bieten.
  • Von uns emp­foh­lener Anbieter: BAVC (Bruderhilfe Automobil- und Ver­kehrs­si­cher­heits­club

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Wie spare ich beim Werkstattbesuch?

Ob Wartung, Reifenwechsel oder Reparatur – an regelmäßigen Werkstattbesuchen, die die Unterhaltskosten in die Höhe treiben, kommt man als Autobesitzer nicht vorbei. Für einfachere Reparaturen kann ein günstiger Autoschrauber in Frage kommen, den Du per Vergleichsportal im Internet findest. Zum Beispiel kannst Du bei my-hammer.de einen Arbeitsauftrag ausschreiben, ebenso gibt es Plattformen speziell für Autoreparaturen wie fairgarage.de oder autoreparaturen.de. Selbst wenn Du das Angebot dann nicht nutzt, erhältst Du wertvolle Informationen für eine Preisanfrage bei der örtlichen Werkstatt.

Vorsicht ist allerdings geboten, wenn Du einen Neuwagen mit Scheckheft und/oder Garantie hast. Der Hersteller verlangt dann in der Regel, dass eine Vertragswerkstatt die Wartung durchführt. Bei Unfallschäden spricht eventuell die Ver­si­che­rung ein Wörtchen mit, nämlich dann, wenn Du einen Tarif ohne freie Werkstattwahl nutzen.

Wenn es um die Sicherheit geht, sollten die Unterhaltskosten natürlich nicht an erster Stelle stehen: Bei dringenden Problemen also besser direkt zur nächsten Werkstatt.

Kann ich Ersatzteile günstiger kaufen?

Wird ein teures Ersatzteil fällig, lohnt sich ein Preisvergleich bei freien Ersatzteilhändlern. Dafür brauchst Du allerdings ganz genaue Angaben und solltest sicher sein, dass Dir auch jemand das gekaufte Ersatzteil einbaut. Das machen nicht alle Werkstätten gern. Hast Du einen aufgeschlossenen und vertrauenswürdigen Autoschrauber an der Hand, dann findest Du im Internet beispielsweile bei autoteile-meile.de oder autoteile-guenstig.de oft gute Angebote. Die Ersatzteile sind hier billiger, da die lange Handelskette über Händler und Zulieferer abgekürzt wird.

Wie kann ich bei Reifenpreisen sparen?

Auch bei Reifen ist die Frage „Gebraucht oder Neu?“ ein Kostenfaktor. Neuwagen haben seit 2014 verpflichtend Reifendrucksensoren (RDKS). Die sind wartungsintensiv, und für die Winterreifen wird unter Umständen ein weiterer Satz RDKS nötig – das geht ins Geld.

Ältere Modelle kommen ohne aus, das ist günstiger, und es gibt auch mehr Angebote, etwa auch an gebrauchten Reifen. Gebrauchte Reifen sollten eine Profiltiefe von mindestens noch 4 Millimetern und keine Schäden haben. Das ist für Laien beim Kauf von Privat nur schwer zu erkennen, daher ist der Gang zum Fachhändler empfehlenswert.

Für gebrauchte Reifen gibt es beispielsweise das Online-Angebot orbix.de, neue Pneus findest Du zum Beispiel auf reifen.com oder tirendo.de. Die Online-Preise sind auch eine gute Basis zur Verhandlung mit dem Händler vor Ort.

Kann ich bei der Hauptuntersuchung, beim „TÜV“, sparen?

Der einfachste Weg ist leider auch meist der teuerste: Wer sein Auto mit dem Auftrag, es durch den TÜV zu bringen, bei einer Werkstatt abgibt, zahlt für diese Bequemlichkeit oft drauf. Günstiger wird es in der Regel, wenn Du erst zu einer Prüfstelle ohne angeschlossene Werkstatt fährst und die Reparatur – sofern nötig – dann separat beauftragst. Mit dem reparierten Auto fährst Du dann innerhalb eines Monats zur Nachkontrolle, die nicht viel kostet.

Prüfstellen für die Hauptuntersuchung (HU) sind:

  • Dekra (Deutscher Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein)
  • FSP (Fahrzeug-Sicherheitsprüfung)
  • GTÜ (Gesellschaft für Technische Überwachung)
  • KÜS (Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger)
  • TÜV (Technischer Überwachungsverein)

Auch hier lohnt ein Preisvergleich, denn es gibt keine einheitliche HU-Gebühr.

Wie kann ich beim Parken sparen?

Besonders im Zentrum großer Städte fallen oft Parkgebühren an. Sparen kannst Du hier, indem Du nur exakt die Zeit bezahlst, die Dein Auto auch auf dem Parkplatz steht. Möglich machen das Park-Apps wie Easypark und Parknow.

Darin stellst Du die Parkzeit zwar vorab ein, kannst den Parkvorgang aber jederzeit beenden. Abgebucht wird dann nur die tatsächlich verbrauchte Zeit. Verlängern lässt sich die Parkzeit auch aus der Ferne: Dauert ein Termin mal länger, musst Du nicht zum Wagen zurück oder einen Strafzettel für die überzogene Parkzeit riskieren.

Hinweise auf Park-Apps kleben in der Regel auf den Parkautomaten. Dort steht auch die Nummer der Parkzone, die Du in der App eingeben musst.

Wie komme ich an ein günstiges Navi?

Wer ein Auto ohne Navi hat, sollte es auch dabei belassen und sich stattdessen eine Smartphone-Halterung zulegen. Zusammen mit Google Maps oder einer Openstreetmap-Anwendung wie Map Factor ergibt das einen guten Navi-Ersatz – letzterer funktioniert sogar weltweit! Kostenpflichtig gibt es eine Smartphone-Navigation von Tomtom zum Beispiel ab 20 Euro – die ist dann aber auf ein Jahr begrenzt und funktioniert als Abo. Und fast so gut wie ein fest verbautes Navi ist eine mobiles Navi-Gerät für die Windschutzscheibe – das gibt es für um die 100 Euro, inklusive lebenslanger Karten-Updates.

Wie kann ich mir die Autokosten teilen?

Nimm jemand mit. Wenn Du einen oder mehrere Plätze im Auto für die regelmäßige Fahrt zur Arbeit oder auf einer längeren Einzelstrecke frei hast, kannst Du eine Fahrgemeinschaft bilden. Solange Du Dir nur die Unkosten erstatten lässt (zirka 5 bis 7 Euro pro 100 Kilometer), gibt es keine Probleme mit dem Ver­si­che­rungs­schutz, und Du brauchst dafür auch keinen Personenbeförderungsschein. Eine Übersicht über Webseiten und Apps, bei denen Du Fahrten anbieten kannst, findest Du zum Beispiel unter fahrtfinder.net.

Wo kann ich sonst noch sparen?

Erhalte den Wie­der­ver­kaufs­wert Deines Autos, indem Du es regelmäßig wartest und pflegst. Das macht sich zwar erst am Ende der Nutzung bemerkbar, erfordert aber im Alltag schon ein bisschen Disziplin. Autowäschen gehören dazu – besonders im Winter sind sie zum Schutz des Lacks wichtig, da sie schädliche Streusalzreste entfernen.

Lass kleine Mängel möglichst schnell beheben, bevor sie Folgeschäden nach sich ziehen. Und fahr möglichst defensiv – Unfallschäden kosten nicht nur in der Behebung Geld, das Auto verliert dadurch auch an Wie­der­ver­kaufs­wert. Wer eine private Stellfläche hat, kann in einen Carport investieren, der das Auto besser vor dem Wetter schützt. Das kann sich auch bei der Ver­si­che­rung positiv bemerkbar machen.

Autor
Daniel Pöhler

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