Finanztip App
Immer up to date bleiben
App laden

4 Einwände gegen ETFs – und wieso es trotzdem keine Nachteile sind

Auch an weltweit gestreuten Aktien-ETFs gibt es Kritikpunkte. Welche das sind und was Du trotzdem daraus ziehen kannst.

Timo Halbe
Timo Halbe
Finanztip-Experte für Bank und Börse
4 Einwände gegen ETFs – und wieso es trotzdem keine Nachteile sind

Wir reden immer wieder von weltweit gestreuten Aktien-ETFs – und die empfehlen wir auch als Geldanlage. Neben den ganzen Vorteilen bringen Indexfonds aber auch ein paar Nachteile mit sich. Solange Du sie kennst, kannst Du aber sogar aus ihnen Deine Vorteile ziehen:

1. Du investierst auch in schlecht laufende Aktien

Weltweit breit gestreute Aktien-ETFs bilden eine Art Durchschnittsrendite aller enthaltenen Aktien ab. Gut laufende Titel gleichen die schlecht laufenden aus. Bedeutet: Mit einem Aktien-ETF investierst Du grundsätzlich auch in Aktien, die Deine Rendite runterziehen.

Die Zwickmühle: Niemand kann vorhersagen, wie viele und welche Aktien in Deinem ETF sich gut oder schlecht entwickeln. Genau deswegen ist die breite Streuung so wichtig. Würdest Du versuchen, von Anfang an nur in "gute" Einzelaktien zu investieren, müsstest Du nicht nur viel Zeit aufwenden, sondern würdest auch in höchstem Maße spekulieren und ein viel größeres Verlustrisiko eingehen.

Außerdem: Die Gewichtung in einem Aktienindex richtet sich meistens nach der Marktkapitalisierung. Heißt: Wenn eine Aktie besonders gut läuft, bekommt sie automatisch mehr Gewicht im Index. Läuft eine Aktie sehr schlecht, kann sie aus dem Index rausfallen und durch einen anderen Titel ersetzt werden. Schlecht laufende Aktien wirst Du in einem ETF also viel einfacher wieder los.

2. ETFs verursachen laufend Kosten

Im Gegensatz zu ETFs zahlst Du z. B. für Einzelaktien "nur" einmalige Transaktionskosten, laufende Kosten hat eine Einzelaktie nicht. Das Problem: Willst Du Dein Portfolio möglichst breit aufstellen, müsstest Du verschiedenste Einzelaktien kaufen und jedes Mal deren Transaktionskosten tragen. Dazu kommt, dass die laufenden Kosten von vielen passiven ETFs sehr gering sind.

Schau daher lieber, dass Du ein günstiges Depot findest. Wir empfehlen Dir Finanzen.net Zero, Trade Republic, Scalable Capital (Free Broker), Justtrade, Traders Place und Flatex. Wenn Du ein noch breiteres Leistungsspektrum suchst, wirst Du bei ING, Comdirect, Consorsbank oder 1822direkt fündig.

3. ETFs sind sehr flexibel

ETFs sind liquide. Dadurch, dass sie an der Börse gehandelt werden, kannst Du ohne viel Aufwand Anteile kaufen und verkaufen – auch in großen Mengen. Das kann, vor allem während eines Crashs, zu schlechten Entscheidungen führen – nämlich dass Du verkaufst und die Verluste so überhaupt erst real machst.

Nutzt Du die Flexibilität Deines ETFs dagegen nicht und fasst ihn einfach nicht an, kann sie auch nicht von Nachteil für Dich sein.

Unser Tipp: Wenn Du bei Börsenturbulenzen schnell Panik bekommst, schau nicht so oft in Dein Depot – einmal im Jahr reicht vollkommen.

Ansonsten hat die hohe Liquidität auch große Vorteile: Du kannst jederzeit und günstig in ETFs investieren oder in der Rente Geld aus dem ETF entnehmen.

4. ETFs sind nicht vor Crashs geschützt

Auch weltweit gestreute Aktien-ETFs können mehrere 10% ins Minus geraten. Durch die breite Streuung ist Dein Verlustrisiko aber immer noch geringer als z. B. bei Einzelaktien. Um die Inflation langfristig schlagen zu können, solltest Du dieses Risiko deswegen eingehen.

Dir ist das trotzdem zu unsicher? Dann verteil Dein Vermögen zu einem größeren Anteil auf Tages- und Festgeld. Dort unterliegt Dein Geld keinen Kursschwankungen und es ist sicher, solange Du pro Bank maximal 100.000€ anlegst.

Wie Du loslegst, liest Du in unserer Reihe zum Start mit ETFs. Hier geht’s zu Teil 1.

Deine Finanzen. Deine App.

Behalte den Überblick - jederzeit und überall. Mit der Finanztip App erhältst Du aktuelle Finanzinfos, Spartipps und wichtige Hinweise. Speicher oder teile Artikel, optimiere mit dem Finanztip Check-Up Deine Finanzen oder werde direkt per Push benachrichtigt, wenn es etwas Neues gibt. Hol Dir das gute Gefühl, nichts zu verpassen.

Hol Dir die App

Von Anna Karolina Stock, und Amelie Junk
Werde jetzt Teil unserer Mission für mehr Finanzbildung!

Mit Deinem monatlichen Beitrag stärkst Du die Finanztip Stiftung und hilfst, unser Angebot auszubauen. Als Unterstützer erhältst Du zudem exklusiven Zugang zu Expertengesprächen und zur kompletten Finanztip Academy.

Unterstütze uns

* Was der Stern bedeutet:

Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Empfehlungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.