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Chaos bei der Post: Was sind Deine Rechte?

Du hast eine Rechnung nicht erhalten und jetzt liegt dafür eine Mahnung im Briefkasten? Ob Du die wirklich bezahlen musst, verraten wir Dir hier.

Expertin für Recht - Dr. Britta Beate Schön
Dr. Britta Beate Schön
Finanztip-Expertin für Recht
Pakete

Du wartest seit Tagen auf einen wichtigen Brief, vielleicht auf eine Rechnung, aber im Briefkasten landet einfach nichts? Dann bist Du nicht allein. Denn aktuell gibt’s Stress bei der Post, die Zahl der verspäteten Briefe steigt immer mehr an. Personalmangel und Engpässe aufgrund von Corona-bedingten Ausfällen seien der Grund. Und jetzt kommt auch noch Weihnachten dazu – quasi die Geschenke-Rush-Hour. Nicht wenige Experten erwarten deshalb ein Chaos. Was aber, wenn Du deswegen wichtige Rechnungen zu spät oder gar nicht bekommst und Mahngebühren bezahlen sollst? 

Gibt’s das Geld von der Post zurück? 
Tatsächlich nicht. Einen Anspruch gegenüber der Post hast Du nämlich nicht. Aber keine Sorge: Zahlen musst Du gar nicht erst. Denn wenn eine Rechnung bei Dir nicht ankommt, muss Dir der Absender erstmal beweisen, dass Dir die Post rechtzeitig zugestellt wurde. Möglich ist das nur, wenn er sie als Einschreiben verschickt hat – nur dann lässt sie sich nachverfolgen. Ist das der Fall, kann der Absender Ansprüche gegenüber der Post geltend machen – Du bist aber fein raus. 

Bekommst Du eine Mahnung, ohne davor eine Rechnung erhalten zu haben, solltest Du den Absender kontaktieren. Sag ihm, dass die Rechnung nie ankam und fordere eine neue an. Nochmal: Mahngebühren musst Du nicht zahlen. 

Und was ist bei verpassten Fristen? 
Problematisch wird es, wenn es sich um einen Brief handelt, auf den Du bis zu einer bestimmten Frist mit einem Antwortschreiben reagieren musst, z. B. wenn Du Einspruch gegen einen Steuerbescheid einlegen willst. Denn normalerweise gelten Briefe nach drei Tagen als zugestellt. Hab deshalb so gut wie möglich im Blick, welche Fristen in nächster Zeit auf Dich zukommen könnten.  

Du bist nicht Empfänger, sondern Absender? 
Dann könntest Du darüber nachdenken, wichtige Briefe per Einschreiben (2,65€ + Porto) zu verschicken. Das lässt sich nachverfolgen und der Empfänger muss den Empfang per Unterschrift bestätigen.  

Am sichersten fährst Du aber, wenn Du Deine Post per Einschreiben mit Einwurf (2,35€ + Porto) losschickst. Dann quittiert der Postbote direkt den Einwurf im Briefkasten. Beim normalen Einschreiben besteht nämlich die Gefahr, dass der Postbote niemanden antrifft, keine Unterschrift abholen kann und der Empfänger das Schreiben dann nicht rechtzeitig abholt. In dem Fall gilt es als “nicht zugegangen” und kommt wieder zurück.  

Generell solltest Du bei der Versendung Deiner Briefe und Pakete aktuell einfach mehr Zeit einplanen – gerade im Hinblick auf die Weihnachtspost. 

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