„Das Kleingedruckte lesen – auch wenn’s nur drei Zeilen sind“

Im Interview verrät unser Finanztip-Kollege Hendrik, wie er investiert, warum er heute öfter das Kleingedruckte liest als früher und was er Leuten antwortet, die ihn nach Geldanlage-Geheimtipps fragen.

Bei Finanztip erklären wir Dir täglich, wie Du Deine Finanzen einfach selbst machst. Und gelegentlich auch, wie unser Team selbst an die eigenen Finanzen herangeht. Heute an der Reihe: Unser Geldanlage-Experte Hendrik. 

Hendrik, erzähl doch mal kurz, was bei Finanztip Deine Aufgabe ist. 
 
Hendrik: Ich bin Redakteur und kümmere mich bei Finanztip um alles, was mit Geldanlage zu tun hat – also Tagesgeldkonten, Festgeldkonten, Zinsen, Wertpapierdepots, ETFs, Aktien und die Börse. 

Bei Finanztip sagen wir ja immer, jeder braucht eigentlich nur vier Töpfe – das nennen wir das Vier-Töpfe-Prinzip: Girokonto, Tagesgeld, Kredit­karte und Depot. Hältst Du Dich auch daran oder hast Du noch andere Töpfe? 

Hendrik: Ja ich habe genau diese klassischen Töpfe. Und tatsächlich auch nur eine einzige, kostenlose Kredit­karte – nicht mehrere. Ich denke mir: Keep it simple, so muss ich nicht zu viel Zeit mit der persönlichen Finanzplanung verschwenden. Beim Girokonto bin ich aber zweigleisig unterwegs und habe ein kostenloses Zweitkonto, das ist manchmal ganz praktisch. 

Was war die schlechteste Geldentscheidung, die Du je getroffen hast? 
 
Hendrik: Das ist jetzt schon ein paar Jährchen her, da gab es Finanztip noch gar nicht, da waren ETFs auch noch nicht wirklich bekannt. Da habe ich nach Einzelaktien geguckt und dann auch auf den ein oder anderen „heißen Tipp“ gesetzt und das hat so mäßig funktioniert. 

Wie viel Minus hast Du dabei denn gemacht? 
 
Hendrik: In der Rückschau hält sich das in Grenzen – da ging es um dreistellige Beträge. Aber damals war das viel Geld für mich. Das hat mich dann schon gewurmt, dass ich dachte, „jetzt ist die Aktie genau nach diesem Tipp so abgestürzt“. Deswegen gilt heute bei mir auch, ganz nach Jack Bogle, dem alten Investment-Guru: Kauf Dir den ganzen Heuhaufen (also einen ETF mit vielen Hundert Unternehmen drin) und such nicht die eine Nadel im Heuhaufen – damit fährst Du dann besser. So mache ich es heute auch. 

Was war bisher Deine verrückteste Geldanlage? 
 
Hendrik: Da fallen mir am ehesten meine Sparmarken aus der Grundschule ein. Als Weltspartag war, kam jemand zu uns in die Klasse und hat dann das Kleingeld eingesammelt. Dafür bekam ich Marken, die damals 5 D-Mark, also 2,56€, wert waren. Im Kleingedruckten auf der Rückseite steht, dass man diese Marken auch wirklich in der Sparkasse hätte abgeben müssen – das habe ich aber jetzt erst wirklich gemerkt.  

Heißt, ich hatte den Wert immer nur auf Papier und es wurde über die Jahre nicht mehr draus. Knallhart null Prozent Rendite. Aber immerhin sieht es schön bunt aus. Das ist so ein bisschen eine Lehre: Vielleicht sollte man sich auch das Kleingedruckte, selbst wenn es nur drei Zeilen sind, trotzdem mal angucken. 

Was ist Dein Lieblings-Finanztipp für den Alltag? 

Hendrik: Ganz einfach: Für meine täglichen kleinen Ausgaben nutze ich die Debitkarte, die zu meinem zweiten Girokonto dazu gehört. Mit der zahle ich so gut wie alle Alltagsausgaben, und kann dann am Ende des Monats mal nachschauen, was eigentlich die kleinen Dinge wie Schokoriegel und Kaffee und Zeitung usw. alles gekostet haben. Da kommt nämlich auch was zusammen. Das gibt mir einen besseren Überblick, als wenn ich dann überlegen muss, wie viel Bargeld ich eigentlich ausgegeben habe.  

Kannst Du, als Geldanlageexperte, uns zum Abschluss noch einen Geheimtipp zum Investieren verraten? 
 
Hendrik: Manchmal schreiben uns ja auch Leute, „gibt es nicht noch irgendwie die etwas besseren Tipps, die ihr nicht in euren Ratgebern schreibt?“. Die Antwort ist: Ehrlich gesagt nicht. Denn, wenn es die gäbe, dann wären wir wahrscheinlich alle schon irgendwo in unserem Bungalow in der Südsee. Und zum anderen kann halt niemand in die Zukunft schauen. Deswegen ist das Beste, was man machen kann, breit zu streuen und einfach dabeizubleiben. 

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