Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Prognos haben für 2024 ein Städteranking veröffentlicht, das sowohl die derzeitige als auch die zukünftige Lebensqualität in deutschen Städten abbildet. Aus zwei separaten Rankings in den Kategorien Status quo und Dynamik (Entwicklung) haben sie ein Gesamtranking erstellt. Demnach sind das die Top 10 der deutschen Städte:
- Ulm
- München
- Ingolstadt
- Erlangen
- Regensburg
- Leipzig
- Berlin
- Osnabrück
- Stuttgart
- Chemnitz
Über einen Zeitraum von zwölf Jahren wurden insgesamt 71 Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern betrachtet und in den fünf Kategorien Ökologie, Mobilität, Soziales, Arbeit und Digitalisierung bewertet. Jede Kategorie hat nochmal Unterkategorien: z. B. Feinstaubbelastung und Ausbaustand erneuerbarer Energien (Bereich Ökologie) oder Auszubildenden- und Studierendenquote (Bereich Arbeit). Mehr zur Methodik der Auswertung liest Du im Factsheet zum Prognos Städteranking 2024 (PDF).
Süddeutschland vs. Ostdeutschland?
Schon auf den ersten Blick fällt auf: Süddeutsche Städte liegen vorne. Die Top 5 Städte des Gesamtrankings befinden sich alle in Baden-Württemberg oder Bayern. Grund dafür: Süddeutschland ist in den Kategorien Arbeit und Digitales besonders stark. Im Bereich Ökologie belegen die Städte hingegen hintere Ränge.
Ulm landet im Gesamtranking auf dem ersten Platz. Die baden-württembergische Stadt mit ihren rund 130.000 Einwohnern führt deutschlandweit beim aktuellen Status quo und entwickelt sich zusätzlich dynamisch. Die Stadt in Schwaben verfolgt schon lange den Ausbau erneuerbarer Energien und verfügt sowohl über eine überdurchschnittliche medizinische Versorgung als auch gute Verkehrssicherheit.
Unter den Top 10 sind aber auch zwei ostdeutsche Städte, weil sie in punkto Dynamik ganz weit vorne sind – Chemnitz liegt hier z. B. auf dem ersten Platz. Am stärksten schneiden sie aber im Bereich Soziales ab. Sowohl Chemnitz als auch Leipzig verfügen über eine überdurchschnittlich hohe Kinderbetreuungsrate und einen vergleichsweise niedrigen Mietspiegel.
Regionale Unterschiede im Westen und Norden
Nord- und westdeutsche Städte befinden sich eher auf den unteren Plätzen. Einzige Ausnahme ist Osnabrück, das im Dynamik-Ranking immerhin Platz 3 belegt und es so auch in die Top 10 schafft.
Ansonsten befinden sich Städte wie Bonn, Hamburg, Münster und Oldenburg nur unter den Top 25. Nordrhein-Westfalen fällt mit hohem Aufholbedarf in der Kategorie Soziales auf: Unter anderem fehlen Kitaplätze und auch die Kinderarmutsquote ist hier höher als in anderen deutschen Bundesländern. Dafür punkten einige Städte in NRW mit niedrigeren Mieten und einer guten digitalen Infrastruktur.
Fazit des Prognos Städterankings 2024
Städte im Süden und Osten Deutschlands schneiden im Schnitt also besser ab als die im Norden und Nordwesten. Während der Süden vor allem beim Status quo stark ist, punkten ostdeutsche Städte mit ihrer positiven Entwicklung.
Die zweite grundsätzliche Erkenntnis: kleinere, überschaubare Großstädte wie Ingolstadt, Erlangen und Regensburg schneiden besser ab als Millionenstädten wie Hamburg oder Köln. Das liegt unter anderem daran, dass sie weniger stark besiedelt sind und dadurch eine niedrigere Bodenversiegelung aufweisen. Außerdem bringt die Größe der Millionenstädte oft Probleme mit sich – etwa hohe und rasch steigende Mieten.
Wenn Du mehr zum Thema Mieten in Deutschland erfahren willst, dann schau mal in unseren Ratgeber zur Mietpreisbremse vorbei. Wenn Dich noch ein Deutschland-Vergleich interessiert, dann schau mal, wo die Menschen in Deutschland am meisten verdienen.