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Tipps & Tricks

Diesel und Benzin auf Vorrat kaufen? So viel ist erlaubt

Die niedrigen Spritpreise verleiten dazu, auf Vorrat zu tanken. Aber ist das erlaubt? So viel Kraftstoff darfst Du transportieren und lagern.

Anna Karolina Stock
Finanztip-Expertin für Private Finanzen

Aktuell sind Diesel und Benzin so günstig wie zuletzt 2021. Das liegt unter anderem daran, dass das zugrundeliegende Rohöl so günstig ist. Wieso dann nicht Diesel und Benzin auf Vorrat tanken und im Keller bunkern? Das ist grundsätzlich möglich, allerdings sind nur bestimmte Mengen erlaubt.

So viel Sprit darfst Du im Auto dabeihaben

In Deutschland darfst Du bis zu 240 Liter in Reservekanistern pro Auto mitnehmen. Die einzelnen Reservekanister dürfen aber maximal 60 l Füllvermögen haben. Das heißt: Du kannst z. B. vier Kanister mit jeweils 60 l Diesel oder Benzin im Auto transportieren und dürftest sie dort auch lagern. Allerdings empfiehlt der ADAC aus Sicherheitsgründen, nur maximal 10 l dabei zu haben.

Auch im Ausland gelten andere Regeln: In den meisten Ländern (z. B. Österreich, Polen oder Italien) sind laut ADAC maximal 10 l erlaubt. In Kroatien und Luxemburg darfst Du keine Benzin- oder Diesel-Reserven mitnehmen.

Beachte die Zuladung Deines Autos

Ein Reservetank mit 240 l ist durchaus ziemlich schwer und nimmt viel Platz ein. 1 l Benzin wiegt zwischen 720 und 775 g (Quelle: aral.de). Gehen wir von durchschnittlichen 747,5 g pro 1 l aus, wiegen Deine 240 l Benzin ca. 180 kg.

1 l Diesel ist nochmal rund 100 g schwerer. Bei 240 l transportierst Du also ein Gewicht von mindestens 200 kg. Das Gewicht der Kanister kommt noch oben drauf. Du solltest hier mit rund 3 kg pro 60 l Kanister rechnen.

Wenn Du die Kanister ständig herumfährst, ist das nicht nur unpraktisch, Dein Auto verbraucht auch entsprechend mehr Kraftstoff.

Beachte diese Regelungen bei den Kanistern

  • Wenn Du Diesel oder Benzin im Auto hast, müssen die Kanister die "UN- oder Reservekraftstoffkanister-Zulassung" haben – also der DIN-Norm 7274 oder 16904 entsprechen. Die Zulassung erkennst Du am entsprechenden Symbol, das in den Kanister eingeprägt ist.
  • Aus Sicherheitsgründen solltest Du den oder die Kanister im Kofferraum verstauen und zusätzlich mit Spanngurten befestigen, sodass sie z. B. bei einer Vollbremsung nicht verrutschen.
  • Lagerst Du den Kraftstoff zuhause, eignen sich Metallkanister besser, weil Du Kunststoffkanister meistens nicht völlig luftdicht verschließen kannst. 

So viel Diesel und Benzin darfst Du zu Hause lagern

Schwieriger ist es Diesel oder Benzin außerhalb vom Auto zu lagern:  

  • In Wohnräumen darfst Du höchstens 1 l lagern, wobei dazu vor allem Wasch- oder Feuerzeugbenzin zählt.
  • Im Keller: Wenn Du in einem Einfamilienhaus wohnst, darfst Du in Deinem Keller 20 l Kraftstoff lagern. Diese Regelung gilt übrigens auch für Mehrfamilienhäuser mit “offenen” Kellerabteilen, die nur durch Gitter oder Holzverschläge voneinander getrennt sind. Dann gelten die 20 l für den gesamten Keller.
  • In der Garage: In Deiner eigenen bzw. in Kleingaragen von bis zu 100 m2 darfst Du bis zu 200 l Diesel, aber nur 20 l Benzin lagern, weil Benzin leichter entzündlich ist. 

Wenn Du zur Miete wohnst, solltest Du lieber im Mietvertrag nachsehen, ob Du Kraftstoff lagern darfst. Häufig ist es verboten. Wenn nicht, kannst Du ruhig ein paar Kanister auf Vorrat volltanken und sie im Auto, Keller oder in der Garage lagern.  

Übrigens: Ab Januar 2025 wird der Spritpreis wegen des CO2-Preises wieder steigen. Mehr dazu erfährst Du in unserem Ratgeber zum CO2-Preis.  

Von Anna Karolina Stock, und Giulia Tita

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