Finanztip App
Alle Inhalte in der App
App laden

Deine Sozialabgaben steigen 2025 doch nicht – oder?

2025 sollten die Grenzen für Sozialabgaben steigen. Das Finanzministerium hat da etwas dagegen, bekommt aber Gegenwind. Worauf Du Dich einstellen solltest.

Dr. Britta Beate Schön
Finanztip-Expertin für Recht

2025 sollen die Grenzen für Sozialabgaben ansteigen, dann hättest Du weniger Netto von Deinem Bruttogehalt – sofern Du gut verdienst. Nur: Bundesfinanzminister Christian Lindner fordert jetzt eine neue Berechnungsmethode und blockiert die steigenden Grenzen laut „Handelsblatt“.

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), das für die Grenzen zuständig ist, war davon offenbar überrascht. Es erklärte gegenüber Finanztip, dass die Bundesregierung gesetzlich verpflichtet ist, die Grenzen anzupassen und die Berechnung eindeutig geregelt sei.

Änderung der Berechnung wäre kompliziert

Das Verfahren sei „ein Routinevorgang, der seit Jahrzehnten in gleicher Art und Weise abläuft“. Fällt die Erhöhung aus, käme es laut BMAS zu Einnahmeverlusten, die anders ausgeglichen werden müssten – z. B. durch höhere Beiträge für alle.

Ob die Erhöhung wirklich gestoppt wird, ist deshalb unklar. Eine Änderung wäre kompliziert, da dafür ein Gesetz geändert werden müsste und Bundestag und Bundesrat zustimmen müssen. Stell Dich also sicherheitshalber schon mal auf das ein, was ursprünglich geplant war. Falls sich etwas ändert, erfährst Du es in unserem Newsletter oder der Finanztip App.

So sollen die neuen Grenzen aussehen

Laut dem Entwurf der Verordnung zu den sogenannten Bei­trags­be­messungs­grenzen sind diese Erhöhungen geplant: In der gesetzlichen Kran­ken­ver­si­che­rung (GKV) soll die Bei­trags­be­messungs­grenze von 5.175€ auf 5.512,50€ pro Monat steigen. Heißt: Liegt Dein Gehalt über der neuen Grenze, müsstest Du auf 337,50€ zusätzlich Kran­ken­ver­si­che­rungsbeitrag zahlen.

Wenn Du also z. B. im Monat 5.300€ brutto bekommst, müsstest Du ab 2025 für Dein gesamtes Gehalt GKV-Beiträge bezahlen. Das wären pro Monat ca. 10€ mehr für die GKV. Bisher waren nur bis 5.175€ brutto GKV-Beiträge fällig.

Nicht nur die Bei­trags­be­messungs­grenze zur GKV steigt

Es soll aber noch eine weitere Grenze steigen: Die Ver­sicherungs­pflicht­grenze, und zwar von 5.775€ brutto im Monat (69.300€ im Jahr) auf 6.150€ im Monat (73.800€ im Jahr). Das ist die Grenze, ab der Du von der GKV in die private Kran­ken­ver­si­che­rung (PKV) wechseln kannst.

Kommen diese beiden Änderungen, solltest Du auf zwei Dinge achten:

1. Zahl nicht zu viel für die GKV  

Wenn für Dich künftig die Sozialabgaben steigen, kannst Du dem entgegenwirken: Und zwar mit einer günstigen GKV, deren Leistungen zu Dir passen. Wir empfehlen HKK, TK, Audi BKK, HEK, Energie BKK und BIG direkt gesund. 

2. Falls Du raus aus der PKV willst: Nutz die Chance

Der einfachste Weg, wieder aus der PKV zu kommen, ist ein Gehalt unter der Ver­sicherungs­pflicht­grenze. Kommt die neue, höhere Grenze von 73.800€ und Dein Gehalt liegt darunter, fällst Du bis 55 Jahre automatisch aus der PKV raus – sofern Du Dich nicht von der Ver­si­che­rungspflicht befreien lässt.

Und wenn Du mehr verdienst, z. B. 80.000€ brutto im Jahr, wäre es dann weniger schmerzhaft, mit Teilzeit unter die Grenze zu kommen. Dafür brauchst Du mehr als drei Monate mit weniger Gehalt und musst aufs Jahr gerechnet unter die Grenze fallen. Wenn Du in der PKV bleiben willst, solltest Du versuchen am Ende des Jahres mehr Gehalt rauszuhandeln.

Das ist aber nicht die einzige Änderung. Auch bei den Beiträgen zur Rente steigt die Bei­trags­be­messungs­grenze. Wie sich das auswirkt, liest Du in diesem Artikel

Speichere Deine Artikel für später ab!

Die passenden ETFs, praktische Steuertipps oder die besten Kredit­karten-Anbieter: In der Merkliste Deiner Finanztip App kannst Du Dir alles für später abspeichern.

Hol Dir die App

* Was der Stern bedeutet:

Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

Wir wollen mit unseren Emp­feh­lungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und emp­foh­len wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Emp­feh­lungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.