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Im Juli gings bei den Leitzinsen um 0,5%-Punkte, jetzt sogar um 0,75%-Punkte nach oben. Aber was bedeuten steigende Zinsen eigentlich für Dich?
Am 8. September 2022 hat der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) entschieden, dass alle drei Leitzinsen zum 14. September 2022 um 0,75%-Punkte steigen. Damit sind die Zinsen der EZB jetzt zum zweiten Mal seit 2011 ein Stück nach oben geklettert. Der Zinsschritt war gleichzeitig noch etwas deutlicher als der vorherige im Juli, als es um 0,5%-Punkte aufwärts ging.
Die amerikanische Zentralbank Fed hat in Sachen Zinswende schon früher und deutlicher vorgelegt. Das Zinsniveau in den USA liegt aktuell bei 2,25 bis 2,5%.
Was bedeutet die Zinserhöhung für Dich konkret?
Erstmal kannst Du jetzt damit rechnen, dass die Guthabenzinsen für Ersparnisse auf breiter Front steigen. Die Negativzinsen, auch Verwahrentgelte genannt, sollten jetzt auch bei den letzten übrig gebliebenen Banken wegfallen. Leider verlierst Du trotz alldem weiterhin an Kaufkraft, denn die Inflation liegt ja um einige Prozentpunkte höher. Heißt: Du kannst Dir für Dein Geld auf dem Konto immer weniger kaufen - der Wertverlust verlangsamt sich nur etwas im Vergleich zur Phase der noch niedrigeren Zinsen. Für August 2022 geht das Statistische Bundesamt von einer Inflationsrate von 7,9% (gegenüber dem Vorjahr) aus. Leg Dich bei Festgeld besser nicht länger als 12 Monate fest, sonst kannst Du weitere Zinsschritte nicht nutzen.
Und wie sieht’s mit den Bauzinsen aus?
Die Entwicklung der Bauzinsen verläuft etwas anders: Sie sind seit Jahresbeginn schon deutlich angestiegen und liegen aktuell um die 3,3% (bei einer Zinsbindung von 10 Jahren). Gepaart mit den aktuell immer noch hohen Immobilienpreisen ist das eher eine ungünstige Kombination für einen Kauf oder Bau.
Du hast Dein Traumhaus schon im Blick? Dann lass Dich trotzdem nicht entmutigen - vielleicht muss es dann aber etwas weniger Traumhaus sein. Wichtiger ist ein passendes Finanzierungskonzept. Schau Dir dazu am besten mal unseren Artikel zum Thema „Annuität“ genauer an.
Insgesamt gilt: Ein Blick auf das Zinsniveau hilft Dir, Sparzinsen richtig einzuschätzen. Große wirtschaftliche Entscheidungen (wie etwa einen Immobilienkauf) solltest Du aber nicht allein davon abhängig machen.
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