Folge 74 anhören
Die Abstände zwischen den Bund-Länder-Beratungen zur Pandemie-Bekämpfung werden immer kürzer – und die Beschlüsse immer kurzlebiger. Diese Woche hat es keine zwei Tage gedauert, bis die Bundeskanzlerin die ursprünglich beschlossene „Oster-Ruhe“ ab Gründonnerstag wieder kassiert hat. Was gilt jetzt eigentlich noch? Und was müsste sich ändern? Das diskutieren Hermann-Josef Tenhagen und Nina C. Zimmermann in dieser Folge (#74).
Das Wichtigste im Überblick
- Lange hat der Beschluss von Bund und Ländern zu einer „erweiterten Ruhezeit zu Ostern“ nicht gehalten. Zu groß die Probleme bei der Umsetzung, zu groß der Widerstand in der Wirtschaft. Nachdem die Runde zunächst diese Beschluss-Version mit Oster-Ruhe hatte verbreiten lassen, folgte wenig später die geänderte Fassung.
- Darin findet sich die Anmerkung: "Die Bundeskanzlerin hat den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder am 24.03.2021 mitgeteilt, dass Ziffer 4 des Beschlusstextes seitens der Bundesregierung nicht umgesetzt wird.“ Die Kanzlerin begründete das unter anderem damit, dass zu viele Fragen in der Kürze der Zeit nicht lösbar gewesen seien, etwa die nach der Lohnfortzahlung und der Lage in den Betrieben und Geschäften.
- Was bleibt übrig? Im Wesentlichen die Entscheidung, die bestehenden Anti-Corona-Maßnahmen bis 18. April zu verlängern: Maske tragen, Abstand halten, mehr Schnelltests, eventuell Ausgangs- sowie weiterhin Kontaktbeschränkungen und der Appell, auf nicht zwingend notwendige Reisen im Inland und ins Ausland zu verzichten.
- Dass sich durch vermehrtes Schnelltesten die Zahl der Infektionen deutlich senken lässt, hat schon im Herbst eine Studie der Universität Boulder (Colorado/USA) gezeigt. Denn sobald klar ist, dass jemand infiziert ist, lassen sich Kontakte stoppen und weitere Infektionen verhindern.
- Das Thema Impfen soll an Fahrt aufnehmen. Denn noch ist Deutschland weit entfernt von den Zahlen etwa in Großbritannien, wo derzeit bis zu 850.000 Menschen täglich gegen Covid-19 geimpft werden, wie die BBC berichtet. Und Deutschlands bekanntester Virologe Christian Drosten warnt, dass es um und nach Ostern vor allem für ungeimpfte Menschen zwischen 50 und 70 Jahren brenzlig wird.
- Weitere Podcast-Folgen, die sich vertieft mit Aspekten befassen, die wir in dieser Episode ansprechen, findest Du hier: zum Beispiel Folge 73, in der Hermann und Max über das Reisen an Ostern sprechen, und Folge 68, in der Hermann und Nina auch über das Thema Kontaktnachverfolgung durch die Gesundheitsämter reden.
- Und noch ein Hinweis in eigener Sache: Die nächste Podcast-Folge (#75) gibt es bereits nächsten Donnerstag, 1. April 2021.
- Bleib gesund!
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