Immer noch fast 40 Prozent der Autofahrer schließen die Kfz-Versicherung direkt beim Versicherer ab

Berlin, 26. September 2018 – Wer ein eigenes Auto hat, braucht dafür eine Haft­pflicht­ver­si­che­rung. Freie Wahl hat der Kunde aber, wenn es darum geht, wo er seine Ver­si­che­rung abschließt – etwa beim Ver­si­che­rungsvertreter oder über ein Vergleichsportal. Geschicktes Vergleichen verhilft dabei zu den besten Preisen. Eine aktuelle Studie des Verbraucher-Ratgebers Finanztip zeigt allerdings, dass fast 40 Prozent der Autobesitzer ihre Verträge in der Filiale des Versicherers oder beim Vertreter abschließen. Preisvergleich beinhaltet das nicht.

Mehr als 46 Millionen Pkw fahren derzeit laut Kraftfahrt-Bundesamt auf Deutschlands Straßen. 430 Euro im Jahr geben Autofahrer durchschnittlich für ihre Ver­si­che­rung aus. Dabei könnten sie vermutlich deutlich günstiger wegkommen. Erstens sollten Sie den Ver­si­che­rungs­schutz vernünftig wählen: „Wer beispielsweise den Fahrerkreis zu groß angibt, zahlt drauf“, erklärt Silke Kursawe, Expertin für Ver­si­che­rungen bei Finanztip. „Je mehr Personen mit dem Auto fahren dürfen, desto teurer ist die Ver­si­che­rung. Überlegen Sie also genau, wer wirklich mit Ihrem Auto fährt.“ Auch die Kilometerleistung sollte nicht fälschlich zu hoch angegeben sein. Wer bei den Ver­si­che­rungsmerkmalen falsche Entscheidungen trifft, zahlt im Extremfall mehr als das Zehnfache.

Jährlich wechseln kann sich lohnen

Zweitens sollte ein Wechsel erwogen werden: Wer, wie jeder Fünfte, nicht wechselt, verpasst wahrscheinlich einen günstigeren Tarif. Der Grund: „Die Beiträge ändern sich aufgrund der Neueinstufung der Typ- und Regionalklassen jedes Jahr. Da kann es gut sein, dass ein anderer Versicherer eine geringere Risikoeinschätzung für mein Auto abgibt und deshalb einen besseren Preis bietet.“ Die Expertin rät, die Preise bereits im Oktober zu vergleichen. Denn bis Ende November haben Versicherte in der Regel die Möglichkeit zu wechseln.

Online können Versicherte leichter Preise vergleichen

Nur jeder Dritte schließt seine Kfz-Versicherung online ab. Fast 40 Prozent wählen hingegen den Weg über die Filiale des Versicherers oder den Ver­si­che­rungsvertreter. Das beschränkt die Auswahlmöglichkeiten. „Der Ver­si­che­rungsvertreter ist an seine Ver­si­che­rung gebunden“, erklärt Silke Kursawe, Ver­si­che­rungsexpertin bei Finanztip. „Das kann teuer werden. Er kennt nur das Angebot seines Versicherers, und das wird nicht unbedingt das günstigste sein.“ Online hingegen ist ein Preisvergleich möglich.

Am günstigsten fährt, wer mehrere Portale kombiniert

Um den besten Weg zu einer günstigen Kfz-Versicherung zu finden, haben die Finanztip-Experten mit 32 Musterprofilen verschiedene Portale und Anbieter miteinander verglichen. Das Ergebnis: „Verbraucher sollten kombinieren. Wer bei Check24 oder Verivox nachgesehen hat und zusätzlich beim Versicherer HUK24, der nicht auf den Portalen vertreten ist, findet in allen Fällen Spitzenpreise“, erklärt Kursawe. Mit dieser Strategie konnte in den Tests die durchschnittliche Abweichung vom besten Preis im günstigsten Fall auf unter 1 Prozent reduziert werden.

Viel-Wechsler sind eher online aktiv

Die meisten Viel-Wechsler wissen anscheinend schon, wo sie eher einen günstigen Preis bekommen. Denn unter den Befragten, die mindestens dreimal gewechselt haben, hat mehr als die Hälfte ihren Vertrag online abgeschlossen und nur 9 Prozent in der Filiale des Versicherers, beziehungsweise 13 Prozent bei einem Vertreter. Ganz anders sieht das bei den Versicherten aus, die noch nie gewechselt haben: Mehr als die Hälfte der Nicht-Wechsler hat seinen Vertrag direkt bei der Ver­si­che­rung abgeschlossen – entweder direkt in der Filiale oder bei einem Vertreter. Nur 9 Prozent haben den Vertrag online abgeschlossen.

 

Für die Finanztip-Studie wurden mehr als 1.000 Verbraucher ab 18 Jahren befragt, die in einem eigenen Haushalt leben und eine Kfz-Versicherung besitzen. Die detaillierten Ergebnisse senden wir Ihnen auf Anfrage gerne zu.

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