Berlin, 20. Februar 2015 – Der angedrohte Streik bei der Deutschen Bahn muss Reisende nicht beunruhigen. „Der Notfall-Fahrplan der Bahn hat während der vergangenen Streiks gut funktioniert. Außerdem gibt es empfehlenswerte Alternativen, um ans Ziel zu kommen“, sagt Mobilitätsexperte Daniel Pöhler von Finanztip. Das gemeinnützige Online-Verbrauchermagazin erläutert die Rechte von Bahnreisenden und nennt günstige Alternativen, wenn es zu einem erneuten Streik der Lokführer kommen sollte.

Nicht alle Züge fallen während eines Streiks aus. Denn nicht jeder Lokführer nimmt an dem Arbeitskampf teil, und manche dürfen gar nicht streiken, weil sie verbeamtet sind. „So schafft es die Deutsche Bahn, einen Notfahrplan auf die Beine zu stellen, der in der Vergangenheit recht zuverlässig eingehalten wurde“, erklärt Daniel Pöhler von Finanztip. Er empfiehlt, die aktuellen Verbindungen über die Live-Auskunft im Internet abzurufen. „Wenn gestreikt wird, dann sind Zugbindungen aufgehoben, und eine Fahrkarte wird in jedem Ersatzzug akzeptiert.“ Auch höherwertige Züge können genutzt werden, wenn der Fahrgast ein Ticket zum Normal- oder Sparpreis gebucht hat.

Ansprüche bei Verspätung

Falls es trotzdem zu Verspätungen kommt, erhalten Fahrgäste von der Deutschen Bahn eine Entschädigung. Ab einer Stunde Verspätung werden 25 Prozent des Ticketpreises erstattet, ab zwei Stunden sind es 50 Prozent. Bei bestimmten Fahrkarten zahlt die Bahn eine pauschale Entschädigung, wie für ein Schönes-Wochenende- oder Länder-Ticket sowie für Zeitkarten. „Am besten lässt man sich schon im Zug ein Formular aushändigen, auf dem der Schaffner die Verspätung eingetragen hat“, rät Finanztip-Experte Pöhler. Eine Bestätigung bekommen Reisende auch nach der Fahrt am Informationsschalter. Notfalls sollte man aber auch ohne gesonderte Bescheinigung seine Rechte einfordern. „Falls man sich mit der Bahn nicht einigen kann, vermittelt die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr.“

Erstattung des Tickets und Alternativen

Wer sich in der Zeit eines Streiks nicht auf die Bahn verlassen möchte, kann sich den Ticketpreis erstatten lassen, samt Reservierungsgebühr. Eine Alternative sind dann zum Beispiel Fernbusse. Allerdings hat Finanztip festgestellt, dass viele Busunternehmen ihre Preise deutlich anheben, sobald Arbeitsniederlegungen bei der Bahn bekannt werden. Das zeigte eine Stichprobe des Online-Verbrauchermagazins während des letzten Streiks im Dezember. So ist beispielsweise der Preis für eine Fahrt mit Meinfernbus von Berlin nach Münster von 16 Euro auf knapp 50 Euro gestiegen. Um die Angebote aller Linien zu vergleichen und die günstigste Fahrt zu finden, empfiehlt Pöhler die Plattform busliniensuche.de. „Neben dem Fernbus sind auch Mitfahrgelegenheiten eine günstige Alternative zur Bahn. Die Seite fahrtfinder.net durchforstet direkt mehrere Portale nach der passenden Fahrt.“

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