An­schluss­fi­nan­zie­rung: Jetzt niedrige Zinsen sichern

Berlin, 9. Mai 2017 –  Wer eine Immobilie finanziert, braucht während der Laufzeit oftmals mehrere An­schluss­fi­nan­zie­rungen. Mit einem Forward-Darlehen können sich Verbraucher, deren Zinsbindung erst in einigen Jahren ausläuft, die aktuell niedrigen Zinsen schon heute für ihre An­schluss­fi­nan­zie­rung sichern. Das gemeinnützige Verbraucherportal Finanztip hat errechnet, dass eine Baufinanzierung in durchschnittlicher Höhe dadurch um mehrere Tausend Euro günstiger werden kann, sollten die Zinsen in den kommenden Jahren steigen.   

Fast jeder siebte Kunde schließt zurzeit bei Finanzierungsvermittlern wie Dr. Klein oder der Interhyp ein Forward-Darlehen ab. Damit können sich Immobilienkäufer bis zu fünf Jahre vor dem Ende der Zinsbindung ihrer Baufinanzierung die aktuell günstigen Zinsen sichern. „Wenn meine Zinsbindung in weniger als drei Jahren ausläuft, sollte ich über ein Forward-Darlehen nachdenken“, rät Dirk Eilinghoff, Experte für Baufinanzierung bei Finanztip. „Wer beispielsweise 2009 einen Baukredit von 200.000 Euro zu 4,5 Prozent für zehn Jahre aufgenommen hat, sollte nicht bis 2019 warten, sondern bereits heute den Anschlusszins verhandeln.“ Denn steigen die Zinsen in den kommenden zwei Jahren, sind Tausende Euro Ersparnis drin.

15.000 Euro weniger an Zinsen

Eine Beispielberechnung verdeutlicht das Einsparpotenzial: Für einen Baukredit mit festen Zinsen für zehn Jahre verlangen Banken heute etwa 1,5 Prozent pro Jahr an Zinsen. Bei einem durchschnittlichen Forward-Aufschlag von 0,35 Prozent, wie ihn der Finanzierungsvermittler Dr. Klein für die ersten Monate 2017 errechnet hat, ergibt sich ein Zinssatz von 1,85 Prozent für das Forward-Darlehen. Steigen im obigen Beispiel die Bauzinsen bis zur Ablösung des Darlehens in zwei Jahren auf 2,85 Prozent – wie zuletzt Ende 2013 –, so spart der Kunde deutlich. „2009 lag die durchschnittliche Tilgung bei 1 Prozent“, erklärt Eilinghoff. „Bei der daraus resultierenden Restschuld von 175.000 Euro fallen allein in den zehn folgenden Jahren gut 15.000 Euro weniger an Zinsen an.“

Rechtzeitig ein Forward-Darlehen ansprechen

Bei einem Forward-Darlehen geht die Bank vom heutigen Zinsniveau aus und verlangt dann einen Aufschlag als Puffer für künftige Zinssteigerungen. In der Regel liegt er bei wenigen Zehntelprozentpunkten. Als Grundregel gilt: Je länger die Zeit bis zur Ablösung des alten Baukredits, desto höher der Aufschlag. „Wichtig ist vor allem, dass Verbraucher frühzeitig die Möglichkeit des Forward-Darlehens bei ihrer Bank ansprechen“, rät Eilinghoff. Zudem ist es ratsam, Vergleichsangebote bei den großen Kreditvermittlern einzuholen. „Denn bei der genauen Ausgestaltung des Forward-Darlehens gibt es durchaus Unterschiede zwischen den einzelnen Banken“, erläutert Eilinghoff.     

Ein Forward-Darlehen muss abgenommen werden

So beruhigend die Zinssicherheit eines Forward-Darlehens ist: Verbraucher sollten sicher sein, dass sie den neuen Baukredit nach der Vorlaufzeit auch wirklich benötigen. Wer etwa über den Verkauf der Immobilie nachdenkt, sollte die Finger vom Forward-Darlehen lassen. Denn für die Nichtabnahme des Darlehens nach einem Verkauf verlangt die Bank eine Entschädigung. Auch ausbleibende Zinssteigerungen beim Baugeld sind kein Grund für einen Verzicht auf das Darlehen. Liegen die Zinsen nach der Vorlaufzeit auf dem heutigen Niveau, muss der Forward-Kunde trotzdem den vereinbarten Zins zahlen. Dirk Eilinghoff rät: „Verbraucher sollten nicht nur auf den Zins schauen, sondern auch ihre persönliche und berufliche Entwicklung einschätzen, bevor sie sich festlegen.“

* Was der Stern bedeutet:

Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

Wir wollen mit unseren Emp­feh­lungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und emp­foh­len wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Emp­feh­lungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.

Mit Deinem Beitrag unterstützt Du uns bei der unabhängigen Recherche für unsere Ratgeber.

Werde Unterstützer

Werde Finanztip Unterstützer

  • Unabhängige RechercheWir können weiterhin unabhängig Recherche betreiben
  • Finanztip Academy Erhalte exklusiven Zugang zur Finanztip Academy
  • ExpertengesprächeNimm an allen Gesprächen mit unseren Experten teil und stell Deine Frage
Unterstützer werden für 5€/Monat