Trotz Brexit-Sorge: Finger weg von Gold

Berlin, 15. Juni 2016 – Das Brexit-Referendum steht bevor. Aus Angst vor ruckelnden Märkten könnten verunsicherte Anleger auf die Idee kommen, in Gold zu investieren. Denn Gold hat seinen Ruf weg als Krisenwährung. Es gilt als die Anlage, die – egal was kommt – einen gewissen Sachwert behält. Doch eine aktuelle Analyse des gemeinnützigen Verbraucherportals Finanztip zeigt, dass sich die Anlage in Gold nicht lohnt.

Gold ist vor allem in Krisenzeiten gefragt. Normalerweise spiegelt sich das größere Interesse in einem höheren Preis wider. In den Jahren nach der Finanzkrise stieg der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) deutlich. Im September 2011 erreichte er mit über 1.900 US-Dollar ein Allzeithoch. Seit 2008 hatten verstärkt Investoren, ab 2011 auch die Zentralbanken Gold gekauft. Während es manchen Anlegern tatsächlich um den Werterhalt ging, dürften andere auf steigende Kurse gehofft haben.

 

Vor dem Hintergrund des möglichen „Brexits“ hat sich Finanztip deshalb die Renditeentwicklung von Gold genauer angesehen. Erstes Fazit: „In Gold zu investieren, ist immer eine Wette – mit ungewissem Ausgang. Denn es gab Phasen, beispielsweise zwischen 2000 und heute, in denen Anleger mit Gold mehr Rendite erzielt hätten als mit einem weltweiten Aktienportfolio. Auch hätte das Portfolio mit Gold weniger geschwankt“, sagt Sara Zinnecker, Bankexpertin bei Finanztip. „In den 1980er Jahren hätten Anleger mit Gold aber Verluste gemacht.“

Langfristig deutlich weniger Rendite mit Gold

Anleger sollten daher eher auf die lange Frist schauen. „Die Finanztip-Berechnung hat ergeben, dass Gold in den vergangenen 41 Jahren nicht mal halb so viel jährliche Rendite gebracht hat wie ein weltweites Aktieninvestment“, sagt Zinnecker. Auch ein gemischtes Portfolio aus 90 Prozent weltweiten Aktien und 10 Prozent Gold brachte Anlegern auf die lange Sicht keinen entscheidenden Mehrwert. „Eine geringe Beimischung von Gold macht das Portfolio in der langen Frist schwankungsfester. Der Effekt ist aber nicht sehr stark“, erklärt Zinnecker.

Gold höchstens zur Beruhigung

Als klassische Geldanlage taugt Gold also nicht – aber vielleicht dient das Edelmetall dem ein oder anderen zur Beruhigung. „Wer besser schläft, wenn er weiß, dass einige Münzen oder Barren im hauseigenen Tresor schlummern, kann über einen Kauf nachdenken“, sagt Zinnecker. Finanztip empfiehlt in einem solchen Fall aber, nicht mehr als 10 Prozent des Vermögens in Gold zu stecken. Die besten Preise finden Anleger auf Vergleichsportalen im Internet. Gute Portale stellen Versandkosten übersichtlich dar und kennzeichnen Händler, die Mitglied im Berufsverband des deutschen Münzhandels sind.

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