Berlin, 28.5.2019 – Wer günstig Aktien oder Aktienfonds kaufen oder verkaufen möchte, benötigt dafür ein Wertpapierdepot. Ein solches Aktien-Konto gibt es bei Banken oder spezialisierten Wertpapierhändlern, sogenannten Brokern. Der gemeinnützige Verbraucher-Ratgeber Finanztip hat aktuell Konditionen und Service verschiedener Depot-Angebote unter die Lupe genommen: Am preiswertesten kaufen oder verkaufen Anleger Wertpapiere bei Brokern. Am teuersten ist der Aktienhandel bei Filialbanken. Direktbanken können eine Alternative für Anleger sein, die alle Bankgeschäfte unter einem Dach erledigen möchten.
Aktuell sind in Deutschland rund 22 Millionen Depots im Einsatz. Doch was Anleger dafür ausgeben, um mit Aktien oder ETFs handeln zu können, unterscheidet sich stark. Wer beispielsweise ETFs im Wert von 5.000 Euro kauft und diese zehn Jahre lang hält, zahlt bei der Münchner Sparkasse insgesamt 410 Euro. Beim Online-Broker Flatex fallen hingegen nur 6,75 Euro an. „Ein verbraucherfreundliches Depot sollte möglichst günstig sein, da sämtliche Gebühren erst wieder mühsam mit der Rendite erwirtschaftet werden müssen“, erklärt Sara Zinnecker, Geldanlage-Expertin bei Finanztip. „Zudem sollte die Benutzeroberfläche so gestaltet sein, dass auch Einsteiger gut damit zurechtkommen.“
Im Vergleich punkten Broker und Direktbanken
In der Regel zahlen Anleger umso mehr für den Kauf von Wertpapieren, je mehr Geld sie anlegen. Nicht so bei den günstigen Brokern Flatex und Onvista Bank. „Unabhängig von der Anlagesumme werden bei Flatex und der Onvista Bank nur 6,75 Euro beziehungsweise 7 Euro pro Transaktion fällig“, sagt Zinnecker. „Zusätzliche Gebühren fallen nicht an.“ Dementsprechend empfiehlt Finanztip beide Broker als günstigste Depot-Lösung. „Wer jedoch alle seine Bankgeschäfte unter einem Dach erledigen möchte, für den können auch Depot-Angebote von Direktbanken eine gute und kostengünstige Lösung sein“, sagt Zinnecker. So verlangt etwa die DKB pauschal 10 Euro bei Transaktionen unter 10.000 Euro, darüber pauschal 25 Euro. Bei den anderen Direktbanken hängen die Kosten von der jeweiligen Anlagesumme ab, sind aber nach oben gedeckelt. Finanztip empfiehlt aktuell die Depots folgender Direktbanken: DKB, Comdirekt, Consorsbank und ING.
So hat Finanztip getestet
Für den Depot-Vergleich hat sich Finanztip die Konditionen von 32 Depot-Anbietern näher angeschaut. „Für uns war dabei wichtig, dass die Depotführung ohne Zusatzbedingungen kostenlos ist“, sagt Zinnecker. Aus diesen Depots wurden diejenigen herausgefiltert, die gemessen an den Orderkosten absolut am günstigsten sind. Zusätzlich sind die Wertpapierdepots in die engere Auswahl gekommen, bei denen das Depot Teil eines guten Gesamtpakets – bestehend aus Depot, Girokonto und Kreditkarte – sind. Für Girokonto und Kreditkarte sollten dabei jeweils keine Grundgebühren anfallen. Ein weiteres Auswahlkriterium für eine Empfehlung war, dass Sparer auch ETF-Sparpläne zu branchenüblichen Kosten abschließen können.