Berlin, 6. Oktober 2016 – Wer aktuell eine Kfz-Versicherung sucht, sollte sich nicht mehr nur auf die üblichen Vergleichsportale verlassen. Denn zwei große Anbieter mit günstigen Konditionen sind dort nicht mehr zu finden. Das hat das gemeinnützige Verbraucherportal Finanztip in einem umfassenden Portaltest herausgefunden. Am besten fahren Verbraucher, wenn sie ein Portal und die Tarife der großen Direktversicherer bei der Suche kombinieren.

Mehr als 45 Millionen Autos zählt das Kraftfahrt-Bundesamt derzeit auf deutschen Straßen. Zum Herbstbeginn buhlen Ver­si­che­rungen wieder verstärkt um deren Halter. Doch den einen guten Tarif für alle Autofahrer gibt es nicht, denn die Kosten der Kfz-Versicherung hängen von unterschiedlichsten Merkmalen ab. Ein umfassender Vergleich ist also ratsam. Mithilfe der 32 gängigsten Fahrerprofile haben sich die Experten von Finanztip auf die Suche nach dem Weg zum günstigsten Kfz-Tarif gemacht.

Preise bei Direktversicherer und auf Portal vergleichen

„Verbraucher sollten sich nicht nur auf Vergleichsportale verlassen“, sagt Annika Krempel, Ver­si­che­rungsexpertin bei Finanztip. „Denn zwei große Direktversicherer mit günstigen Tarifen sind dort nicht mehr zu finden.“ So lieferten beispielsweise Verivox oder Check24 in nur 7 bzw. 6 Fällen den besten Tarif. Schauen Verbraucher gleichzeitig bei Hannoversche Direkt, finden sie in 16 bzw. 15 Fällen den besten Tarif. Wer allerdings nur beim Direktversicherer sucht, läuft Gefahr, am Ende zu viel zu bezahlen. „Direktversicherer sind bei vielen Profilen sehr günstig, bei anderen vergleichsweise teuer“, erklärt Krempel. „Wer Portal und Direktversicherer bei der Suche kombiniert, fährt am besten. Denn die Direktversicherungen liefern die günstigsten Tarife; das Portal sorgt dafür, dass zu hohe Preise aussortiert werden.“

Im aktuellen Test von Finanztip hat die Kombination aus dem Portal Verivox und dem Direktversicherer Hannoversche am besten abgeschnitten. „Das war allerdings ein knappes Rennen, denn Check24 und autoversicherung.de sind auch nicht schlecht“, sagt Krempel.

Beispiel: statt 1.700 Euro nur 448 Euro zahlen

Aber Vorsicht: Wer bei der Suche nicht auf die richtigen Einstellungen achtet, kann dies unter Umständen teuer bezahlen. Mit ungünstigen Einstellungen für den Kfz-Tarif zahlt zum Beispiel ein Golf-Fahrer für eine Vollkaskoversicherung gut 1.700 Euro – und das beim günstigsten Angebot in den Suchergebnissen. Wenn der Versicherte seine Angaben optimiert, kann er den Preis auf jährlich 448 Euro drücken.

Fahrerkreis und gefahrene Kilometer sind Kostentreiber

„Besonders teuer macht die Autoversicherung ein unbeschränkter Fahrerkreis. Wer jeden mit seinem Wagen fahren lässt, muss mit einem Preisaufschlag von durchschnittlich 141 Prozent rechnen“, sagt Krempel. Auch ein hohes Alter und viele gefahrene Kilometer schlagen sich in hohen Beiträgen nieder. „Ab 75 Jahren müssen Fahrer mit einem Aufschlag von über 50 Prozent rechnen“, sagt Krempel. „Auch wer 35.000 Kilometer im Jahr fährt, zahlt leicht das Doppelte.“ Besonders einfach sparen kann, wer seine Zahlweise von monatlich auf jährlich umstellt. Damit sind durchschnittlich rund 9 Prozent Ersparnis drin.

Bei falschen Angaben droht Strafe

Falsche Angaben sollten Verbraucher trotzdem nicht machen. Der Ver­si­che­rungs­schutz bleibt zwar bestehen, eine Umfrage bei Versicherern zeigte aber, dass einige Anbieter den Beitrag ab dem Zeit­punkt der Merkmalsänderung anpassen oder die Ver­si­che­rung zum Ende des Jahres kündigen. „Bei Vorsatz droht bei manchen Anbietern sogar eine Vertragsstrafe. Deshalb am besten Ärger vermeiden und gleich eine gute und günstige Ver­si­che­rung wählen“, rät Finanztip-Expertin Krempel.

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