Werbemasche Turbo-LTE: Worauf es wirklich ankommt

Berlin, 13. Juni 2018 – Telekom, Vodafone und O2 lassen sich ihre schnellen LTE-Tarife teuer bezahlen. Rund 160 Euro im Jahr können Verbraucher sparen, wenn sie stattdessen einen etwas langsameren aber deutlich günstigen LTE-Tarif vom Discounter abschließen. Im Alltag merken Smartphone-Kunden kaum einen Unterschied zwischen den teuren Premiummarken mit Turbo-LTE und den preiswerten Drittanbietern mit bis zu 50 Mbit/s. Denn die Spitzenwerte von 300 bis zu 500 Mbit/s werden ohnehin nur in den seltensten Fällen erreicht. Finanztip-Recherchen ergaben, dass die günstigeren LTE-Angebote nicht immer als solche gekennzeichnet sind. Hinter Umschreibungen wie „Highspeed-Option“ verstecken sich oftmals preiswerte LTE-Tarife vom Discounter.

Noch immer surfen Nutzer von mehr als 20 Millionen Smartphones, Tablets und Surfsticks im langsamen Vorgängernetz (UMTS). Was viele Kunden nicht wissen: LTE bringt ein zusätzliches, modernes Netz mit stabilerem Handyempfang beim Surfen und einer besseren Sprachqualität fürs Telefonieren. „Die neuen Discount-Tarife mit LTE sind ein guter Anlass, den eigenen Handytarif aufzuwerten“, empfiehlt Daniel Pöhler, Mobilfunkexperte bei Finanztip. Lange gab es preiswerte LTE-Tarife von Discountern nur im Netz von Telefónica (O2). Doch seit Kurzem haben auch Telekom und Vodafone ihre schnellen Netze für Drittanbieter geöffnet. Discount-Kunden merken oftmals keinen Unterschied zu den Premiummarken. Aktuelle Recherchen von Finanztip zeigen, dass Telefónica und Telekom die Tarife von Discountern gleichberechtigt behandeln. Auch bei Vodafone gibt es derzeit keine Hinweise, dass Discount-Tarife künstlich benachteiligt werden.

Mit LTE surfen für 160 Euro weniger im Jahr

Mit den LTE-Tarifen vom Discounter lässt sich ordentlich Geld sparen: zum Beispiel mit dem Tarif „Allnet Flat 2000“ mit „Highspeed-Upgrade“ von Klarmobil. Dieser ist über 160 Euro im Jahr günstiger als der ähnliche Tarif der Telekom „Magentamobil Start S“. Auch beim Discounter können Kunden das schnelle LTE-Netz der Telekom nutzen. Doch weder Telekom noch Klarmobil sprechen das offen aus. „Wer ausdrücklich LTE will, soll wohl die teuren Tarife direkt vom Netzbetreiber nehmen – das ist wahrscheinlich der Marketing-Schachzug, der dahintersteckt“, erklärt Daniel Pöhler. „Doch unsere Recherchen haben eindeutig ergeben, dass mindestens Congstar, Klarmobil und Otelo LTE-fähige Tarife anbieten – und das in den guten D-Netzen von Telekom und Vodafone.“

Der LTE-Geschwindigkeitsrausch nimmt immer neue Höhenflüge an

Die teuren Tarife der Netzbetreiber unterscheiden sich von denen der Discounter nur noch durch ein höheres LTE-Tempo. Im Alltag ist dieser Unterschied meist nicht relevant. „Die maximalen LTE-Geschwindigkeiten zeigen eher, was technisch möglich ist, als was im Alltag auf dem Handy ankommt“, sagt Experte Pöhler. Doch selbst ein Bruchteil des Turbo-Tempos reicht, um stabil und zuverlässig zu surfen. Fantastische Spitzenwerte von bis zu 500 Mbit/s, wie sie Vodafone anpreist, sind praktisch nie notwendig. „Mobilfunk-Discounter beschränken das LTE-Tempo häufig auf 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s). Doch auch diese Geschwindigkeit reicht bei Weitem, um unterwegs zu surfen, Musik aus dem Internet zu hören und selbst Filme online zu streamen.“ Um einen Film ruckelfrei auf dem Smartphone zu schauen, braucht es beispielsweise etwa 3 bis 4 Mbit/s.

Weitere Informationen

* Was der Stern bedeutet:

Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

Wir wollen mit unseren Emp­feh­lungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und emp­foh­len wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Emp­feh­lungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.

Mit Deinem Beitrag unterstützt Du uns bei der unabhängigen Recherche für unsere Ratgeber.

Werde Unterstützer

Werde Finanztip Unterstützer

  • Unabhängige RechercheWir können weiterhin unabhängig Recherche betreiben
  • Finanztip Academy Erhalte exklusiven Zugang zur Finanztip Academy
  • ExpertengesprächeNimm an allen Gesprächen mit unseren Experten teil und stell Deine Frage
Unterstützer werden für 5€/Monat