Berlin, 30. Juni 2017 – Sommerzeit ist Urlaubszeit. Viele Deutsche zieht es dann ins Ausland. Eine aktuelle Auswertung des gemeinnützigen Verbraucherportals Finanztip zeigt, in welchen Ländern der Urlaub gerade günstig ist. Hierfür wurde auf Grundlage von OECD-Daten und des Big-Mac-Index die jeweilige Kaufkraft der beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen miteinander verglichen. Ein Ergebnis: Das Nachbarland Polen steht aktuell ganz oben auf der Liste günstiger Urlaubsziele in Europa.
Durchschnittlich 986 Euro pro Person gaben die Bundesbürger vergangenes Jahr für ihren Urlaub laut Deutschem Tourismusverband aus. Die Kosten senken kann, wer bei der Wahl seines Urlaubslandes auch auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingen vor Ort achtet. „Wenn beispielsweise Essen und Trinken im Urlaub weniger kosten, schont das die Urlaubskasse“, sagt Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur von Finanztip. Ein Indikator für das Preisniveau vor Ort ist die jeweilige Kaufkraft in der Region. Diese zeigt, welchen Warenwert deutsche Reisende für einen Euro im Ausland bekommen.
In Europa ist Urlaub in Polen sehr günstig
Unter den beliebtesten Reisezielen der Deutschen in Europa ist Polen im Hinblick auf das Preisniveau am günstigsten. Laut aktuellen OECD-Daten bekommen deutsche Urlauber in Polen derzeit einen Warenwert von 1,89 Euro pro Euro im östlichen Nachbarland. Auf Platz zwei folgt knapp dahinter die Türkei (1,82 Euro). Portugal auf Platz drei ist mit 1,22 Euro schon deutlich abgeschlagen. „Insbesondere in der Türkei hat die aktuelle politische Situation dazu geführt, dass viele Urlauber ihre Reisepläne überdenken“, sagt Tenhagen. Eine Alternative kann dann das Nachbarland Griechenland sein. Auch dort ist Urlaub aus deutscher Sicht günstig: Aktuell bekommen Urlauber in Griechenland Waren im Wert von 1,19 Euro pro Euro.
Auch einige Fernreiseziele sind preiswert
Günstige Reiseziele gibt es jedoch nicht nur in Europa. Wer in einen längeren Flug investiert, kann derzeit in Ägypten und in Südostasien sparen. Das zeigt der sogenannte Big-Mac-Index. Dieser erlaubt einen einfachen Vergleich des Preisniveaus anhand des Burger-Preises in den einzelnen Ländern. Kurz gesagt: Je günstiger der Burger, desto kleiner das Reisebudget. Am günstigsten ist der Big Mac aktuell in Ägypten (1,40 Euro), aber auch in Vietnam (2,54 Euro) und Thailand (3,20 Euro). Zum Vergleich: In Deutschland kostet er knapp 3,80 Euro. Allerdings ist ein Big Mac in einigen Ländern ein Luxusprodukt, den sich viele Einheimische nicht leisten können. Der Index kann also nur einen ersten Eindruck des Preisniveaus vermitteln. Tenhagen rät bei Fernreisen auch, weitere Kosten im Blick zu haben: „Langstreckenflüge sind oft teuer, und teilweise kommen weitere Kosten wie Impfungen dazu.“
Darauf sollten Verbraucher bei den Urlaubsvorbereitungen achten
Wer sich wenig mit den Urlaubsvorbereitungen auseinandersetzt, für den kann eine Pauschalreise der richtige Weg sein: „Je flexibler man bei der Planung ist, desto günstiger kann die Reise werden“, erläutert Tenhagen. Auch eine Kreditkarte sollte bei keiner Auslandsreise fehlen. Wer zudem außerhalb der Eurozone unterwegs ist, zieht das Geld am besten erst vor Ort am Geldautomat: „Manche Automaten fragen, in welcher Währung das Konto belastet werden soll – hier immer die Landeswährung nehmen. Denn da ist der Wechselkurs besser“, empfiehlt Tenhagen.
Wichtig ist: immer eine Auslandsreisekrankenversicherung im Gepäck haben. Denn die gesetzlichen Kassen übernehmen im Krankheitsfall nur die Kosten, die auch in Deutschland Teil der Leistung gewesen wären. „Urlauber können die Versicherung auch noch einen Tag vor Abreise einfach online abschließen.“ Für einen guten Schutz im Urlaub müssen Singles nicht mehr als zehn Euro im Jahr zahlen. Familien sind bereits für um die 30 Euro im Krankheitsfall gut versichert.
Für die Auswertung hat Finanztip die aktuellen Kaufkraftwerte der OECD sowie den aktuellen Big-Mac-Index des britischen Wirtschaftsmagazins „The Economist“ analysiert. Als Referenz für die beliebtesten Haupt-Urlaubsländer wurde der Reisemonitor 2017 des ADAC zurate gezogen.
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