Berlin, 3. Mai 2016 – In der aktuellen Debatte rund um Altersarmut und Rente kommt Riester schlecht weg. Tatsächlich tummeln sich am Markt nach wie vor zu teure Produkte. Eine neue Analyse des gemeinnützigen Verbrauchermagazins Finanztip zeigt jedoch: Wer den richtigen Vertrag ausfindig macht, kann von der staatlich geförderten Vorsorge deutlich profitieren. Insbesondere lohnen Sparpläne mit Aktienfonds für Riester-Sparer, die noch mehr als 20 Jahre Zeit bis zur Rente haben. Dabei kommt es auf die richtige Balance zwischen Renditechancen und Kosten an.
Der Riester-Fondssparplan ist beliebt: Immerhin jeder fünfte Riester-Sparer hat Ende 2015 mit Aktien gespart. Die Zahl der Anbieter hat sich über die Jahre auf drei Platzhirsche konsolidiert. Aktuell bieten noch die Fondshäuser DWS, Union Investment und Deka jeweils verschiedene Varianten von Riester-Fondssparplänen an. Daneben spielt noch die Hamburger Sutor Bank mit, die im vergangenen Jahr über den Vermittler Fairr den ersten Fondssparplan auf den Markt brachte, der Beiträge in kostengünstige Indexfonds (ETFs) anlegt.
„Die Unterschiede, sowohl in der Anlagestrategie als auch bei den Kosten sind enorm“, weiß Manuel Kayl, Geldanlage-Experte bei Finanztip. Das Spektrum reicht von teuren, renditeschwachen bis hin zu günstigen und renditestärkeren Fondssparplänen. Riester-Sparer sollten daher ganz genau darauf achten, welchen Vertrag sie abschließen. „Kosten und Renditeaussichten müssen im richtigen Verhältnis stehen“, sagt Kayl.
Vier von zehn Fondssparplänen lohnen sich
Finanztip hat die acht wichtigsten Riester-Fondssparpläne auf verschiedene Kriterien hin untersucht, darunter die zu erwartenden Kosten, das Anlagemodell, die Fondsauswahl und die Bonität des Anbieters. Von den zwei Verträgen der DWS, der Toprente und der Riesterrente Premium sind im Test zusätzlich Varianten ohne Ausgabeaufschläge oder Abschlusskosten berücksichtigt worden. Solche Rabatte auf Verträge können Sparer bei bestimmten Vermittlern im Internet erhalten.
„Im Ergebnis heben sich Fairr-Riester und die DWS Toprente ohne Ausgabeaufschläge vom restlichen Feld ab. Gute Alternativen sind die Uniprofirente 4P und die Deka-Bonusrente“, sagt Experte Kayl. Fairr erzielt dabei die beste Gesamtnote, dicht gefolgt von der rabattierten Variante der DWS Toprente. Beide Fondssparpläne sind bei mittleren Renditechancen günstig. Für Sparer, für die besonders das Renditeargument zählt, kommt die Uniprofirente 4P infrage, die so lang wie möglich in Aktien investiert bleibt. Die Deka-Bonusrente ist etwas teurer als Fairr und eine Alternative für Sparer, die Wert auf eine hohe Bonität der Bank legen.
Zusatzrendite durch staatliche Förderung
Die getesteten Sparpläne lohnen sich vor allem wegen der staatliche Zulagen und Steuervorteile. Dabei fällt rechnerisch die Förderung umso mehr ins Gewicht, je weniger Rendite die Anlage selbst liefert. Sollte sich die Fondsanlage im schlimmsten Fall gar nicht verzinsen und dem Sparer blieben lediglich seine eingezahlten Beiträge und die staatlichen Zulagen, sorgt allein die Förderung für eine ordentliche Rendite. So beläuft sich das Renditeplus für einen Single, der 50.000 Euro im Jahr verdient und noch 30 Jahre bis zur Rente hat, auf etwa 3,3 Prozent pro Jahr.
Finanztip hat den Renditeaufschlag durch Förderung für die Ansparphase berechnet. Auf die gesamte Lebenszeit des Sparers gerechnet fällt er geringer aus, weil Riester-Renten im Alter voll versteuert werden müssen. Die große Mehrheit der Sparer profitiert aber, da deren persönlicher Steuersatz als Rentner deutlich geringer ist als während des Berufslebens.
Weitere Informationen
- Ratgeber Riester-Fondssparplan
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