Ri­si­ko­le­bens­ver­si­che­rung: Raucher zahlen ordentlich drauf

Berlin, 21.08.2019 – Wer einen Baukredit abzahlt oder Alleinverdiener der Familie ist, für den kann eine Ri­si­ko­le­bens­ver­si­che­rung sinnvoll sein. Die Ver­si­che­rung zahlt im Todesfall eine festgelegte Summe an die Hinterbliebenen. Finanztip hat die Preise für 30 Musterkunden für verschiedene Laufzeiten, Berufe und Hobbys abgefragt. Für eine Ver­si­che­rungs­sum­me von 200.000 Euro über 20 Jahre lagen die Beiträge meist zwischen 100 bis 400 Euro im Jahr – in einigen Fällen verlangten Anbieter aber mehr als 1.000 Euro. 

Über den Preis der Ver­si­che­rung entscheiden persönliche Merkmale, die der Versicherer als Risiko einstuft, früher zu sterben. „Raucher zahlten in unserer Untersuchung beispielsweise mehr als doppelt so viel wie Nichtraucher“, sagt Julia Rieder, Ver­si­che­rungsexpertin bei Finanztip. Doch jede Ver­si­che­rung bewertet Merkmale wie Alter, Hobbys und Beruf anders. Um einen günstigen Anbieter für die persönliche Situation zu finden, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher daher Preise vergleichen. In der Untersuchung von Finanztip schnitten Hannoversche, Huk24 und Europa am besten ab. Auch die Cosmosdirekt war im Schnitt günstig, zeigte in einigen Fällen aber deutliche Preisausreißer. Deshalb sollten Verbraucher deren Angebot immer mit dem eines weiteren Versicherers vergleichen.

Empfehlenswert ist meist eine feste Ver­si­che­rungs­sum­me

Der Klassiker, um die Familie abzusichern, ist eine Ri­si­ko­le­bens­ver­si­che­rung mit gleichbleibender Summe. Liegt die Ver­si­che­rungs­sum­me bei 200.000 Euro, wird genau diese Summe ausgezahlt, egal zu welchem Zeit­punkt der Vertragslaufzeit der Versicherte stirbt. Es gibt auch Varianten mit fallender Ver­si­che­rungs­sum­me – zum Beispiel für Baukredite. Dabei sinkt die Summe im gleichen Maße wie die Restschuld des Kredits. Finanztip empfiehlt jedoch, eher eine feste Summe zu vereinbaren und gegebenenfalls den Vertrag anzupassen. 

Bei der Ver­si­che­rungs­sum­me nicht zu sparsam sein

Die Höhe der Ver­si­che­rungs­sum­me bei Krediten sollte mindestens die Restschuld abdecken. „Geht es Ihnen darum, die Familie abzusichern, überschlagen Sie, wie viel Geld monatlich fehlt, falls der Partner stirbt. Bedenken Sie dabei das Einkommen des Partners sowie bereits vorhandenes Vermögen“, sagt Rieder. Ein Beispiel: Braucht die Familie im Todesfall jeden Monat 1.000 Euro und soll über 20 Jahre abgesichert werden, wird eine Ver­si­che­rungs­sum­me von etwa 240.000 Euro benötigt. Rieder rät, die Ver­si­che­rungs­sum­me lieber großzügig anzusetzen – denn die Summe lasse sich problemlos senken, anheben sei aber nicht immer möglich. Die Ver­si­che­rungs­sum­me lässt sich etwa mit dem Auszahlungsrechner auf finanztip.de berechnen. 

Einzelne Verträge sind flexibler

Für Verheiratete gibt es die sogenannte „verbundene Leben“, das ist ein gemeinsamer Vertrag. „Mit einzelnen Verträgen sind Sie aber flexibler, was die Laufzeit und die Ver­si­che­rungs­sum­men angeht“, rät Rieder. Nicht verheirateten Paaren empfiehlt Rieder eine Über-Kreuz-Versicherung: „Bei dieser Variante bekommen Sie von Ihrer eigenen Ver­si­che­rung Geld, wenn der Partner stirbt. Wären Sie lediglich Begünstigter im Vertrag des Partners, würde hingegen Erbschafts­steuer fällig werden.“ 

Ausreichend lange Laufzeit wählen

Je kürzer die Ver­si­che­rung läuft, desto günstiger ist sie. Trotzdem sollte der Vertrag solange laufen, wie die Absicherung nötig ist – etwa bis der Kredit abgezahlt ist. „Schlagen Sie lieber ein paar Jahre drauf“, sagt Rieder. Kündigen ist meist einfacher, als die Laufzeit zu verlängern. Rieders Tipp: „Seien Sie ehrlich bei den Gesundheitsfragen! Im schlimmsten Fall muss sich Ihre Familie sonst mit der Ver­si­che­rung rumärgern.“

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